kluges Investieren

Der DAX steht kurz vor einer größeren Kursbewegung!

TTM Squeeze im DAX: Wenn sich der Markt wie eine gespannte Feder zusammenzieht

Es gibt Momente an der Börse, in denen man förmlich spürt, dass etwas Großes bevorsteht. Der DAX befindet sich momentan genau in so einer Phase – Trader sprechen von einem „TTM Squeeze“, einem Zustand, in dem sich der Markt wie eine gespannte Feder zusammenzieht, kurz bevor er in die eine oder andere Richtung explodiert.

Was passiert gerade beim DAX?

Wer sich die Charts des deutschen Leitindex in den letzten Tagen und Wochen angeschaut hat, dem ist wahrscheinlich aufgefallen, dass da nicht mehr viel passiert. Der DAX dümpelt seit mehreren Wochen zwischen 23.200 und 24.800 Indexpunkten herum – eine ziemlich enge Range für einen Index, der normalerweise deutlich volatiler unterwegs ist. Genau diese Ruhe vor dem Sturm ist es, die erfahrene Trader hellhörig werden lässt.

Technisch gesehen zeigt sich dieses Phänomen besonders deutlich in drei verschiedenen Zeitebenen: Im Tageschart (D1), im 3-Tages-Chart (D3) und sogar im Wochenchart (W1). Überall dasselbe Bild: Die Bollinger Bänder, die normalerweise die Volatilität eines Marktes anzeigen, sind extrem eng geworden. Gleichzeitig bewegt sich der Kurs innerhalb der Keltner Channels, ohne nach oben oder unten auszubrechen. Diese Konstellation nennt man eben TTM Squeeze – und historisch gesehen folgt darauf in 80 bis 90 Prozent der Fälle eine kräftige Bewegung.

Der 3-Tages-Chart (D3) des DAX. Die lange Seitwärtsbewegung des DAX in den letzten Wochen hat die Bollinger Bänder eng zusammengerückt, was eine baldige größere Bewegung vorbereitet. Chart von TradingView

Wohin könnte die Reise gehen?

Die spannende Frage ist natürlich: Brechen wir nach oben oder nach unten aus? Wenn man sich die aktuellen Daten anschaut, spricht einiges für einen Ausbruch nach oben. Der DAX hat sich nach den Höchstständen im Oktober von knapp 24.800 Indexpunkten zwar etwas zurückgezogen, aber die grundlegende Trendstruktur ist intakt geblieben.

Der Relative Strength Index (RSI) liegt im Wochen-Chart (W1) bei etwa 55 – also im neutralen Bereich mit leichter Tendenz nach oben. Das ist wichtig, denn es bedeutet, dass der Markt noch nicht überkauft ist und durchaus Luft nach oben hat. Auch der MACD, ein weiterer wichtiger Momentum-Indikator, zeigt ein positives Bild: Er liegt über der Nulllinie und hat kürzlich ein bullisches Crossover gebildet.

Besonders interessant ist der ADX-Indikator mit einem Wert von über 35. Dieser zeigt die Trendstärke an, und ein Wert über 25 gilt bereits als starker Trend. Mit 35 signalisiert der Indikator, dass der Aufwärtstrend des DAX alles andere als erschöpft ist.

Das große Bild nicht vergessen

Natürlich existieren Charts nicht im luftleeren Raum. Die US-Notenbank Fed hat kürzlich die Zinsen gesenkt, was tendenziell positiv für Aktien ist. Gleichzeitig fließen weiterhin Milliarden in ETFs – allein in den letzten Tagen waren es über eine Milliarden US-Dollar. Das spricht dafür, dass institutionelle und private Anleger weiterhin Vertrauen in den Markt haben.

Zur Erinnerung: Der DAX generiert mehr als 70% der Umsätze außerhalb von Deutschland, was die Resilienz des Index gegenüber der derzeit schwachen deutschen Wirtschaft erklärt. 

Interessanterweise herrscht in den sozialen Medien und Trading-Communities eine gewisse Skepsis. Etwa 55 Prozent der Trader positionieren sich kurzfristig bearish, also fallend. Aber oft ist es gerade diese mehrheitliche Skepsis, die bullische Bewegungen antreibt – wenn die Masse falsch liegt, kann es für die Gegenposition umso besser laufen.

Was wäre das Ziel bei einem Ausbruch?

Sollte der DAX tatsächlich über die kritische Marke von 24.200 bis 24.300 Punkten ausbrechen, könnten wir relativ zügig Kurse von 24.900 bis 25.500 Punkten sehen. Das sind keine unrealistischen Phantasiezahlen, sondern ergibt sich aus der gemessenen Volatilität und den historischen Bewegungsmustern nach ähnlichen Squeeze-Situationen.

Die Average True Range (ATR), die die durchschnittliche Schwankungsbreite misst, liegt aktuell zwischen 47 und 278 Punkten – also eher im niedrigen bis moderaten Bereich. Das ist typisch für eine Konsolidierungsphase und deutet darauf hin, dass die nächste Bewegung entsprechend kraftvoll ausfallen könnte.

Risiken nicht ausblenden

Bei aller Euphorie sollte man natürlich auch die Gegenseite im Blick behalten. Wenn der DAX unter die Unterstützung bei 23.400 Punkten rutschen sollte, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass der Squeeze nach unten aufgelöst wird. In diesem Fall wären Kurse um 22.500 Punkte durchaus denkbar.

Fazit: Abwarten und Tee trinken?

Der DAX steht an einem interessanten Punkt. Die technischen Indikatoren sprechen mehrheitlich für einen Ausbruch nach oben, aber Garantien gibt es an der Börse nie. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wartet den tatsächlichen Ausbruch über 24.200 Punkte ab, idealerweise mit deutlich erhöhtem Handelsvolumen. Ein Stop-Loss unter 23.900 Punkten wäre dann eine sinnvolle Absicherung.

In jedem Fall lohnt es sich, die kommenden Tage aufmerksam zu verfolgen. Denn wenn diese Squeeze-Situation aufgelöst wird, könnte es schnell gehen – und dann trennt sich wieder einmal die Spreu vom Weizen, zwischen denen, die beim Trading vorbereitet waren, und denen, die zu spät reagiert haben.
Eine ähnliche Situation gibt es übrigens auch beim gleichgewichteten S&P 500 (Invesco S&P 500 equal weight ETF). Falls wirklich beide Indizes nach oben auflösen sollten, stünde einer Jahresendrally 2025 nicht mehr viel im Weg.



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LarsHattwig

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