Im heutigen zunehmend digitalisierten Zeitalter ist fast alles Wissen mit der Suche im Netz verfügbar. Wer jedoch eine Abkürzung möchte oder gleich einen hochwertigen und erprobten Weg sucht, kann sich Wissen auch gezielt in Büchern, Seminaren oder Online-Kursen aneignen – wie auch immer. Dennoch sind die meisten Menschen Wissens-Riesen, aber Handlungs-Zwerge. Wir wissen zwar viel, aber kommen nicht ins Tun. Dazu einige Beispiele:
Obwohl mittlerweile hinlänglich bekannt ist, dass bei Millionen von Arbeitnehmern eine dramatische Rentenlücke zu erwarten ist, bleibt die große Mehrheit untätig oder greift auf wenig rentable Geldanlagen zurück. Die meisten Leute wissen das zwar, teilweise auch wie eine Lösung aussehen kann, aber werden dennoch nicht aktiv und verdrängen das Problem.
Es gibt nicht nur hier auf diesem Blog, sondern auch auf zig anderen Webseiten, Rechnungen auf viel Geld jemand zukünftig verzichtet, der nicht – oder nicht richtig umgesetzt – auch den Aktienmarkt nutzt. Sei es wegen Mythen zu Aktien oder, weil es vermeintlich noch keinen richtigen Einstiegszeitpunkt bei Aktien gab. Auch hier erlebe ich immer wieder ein Zögern, obwohl es schöne Anleitung für den Einstieg in Aktien gibt.
Zahlreiche Menschen üben einen Job aus, den sie nicht mögen. Sei es weil sich die ursprünglich besseren Rahmenbedingungen geändert haben oder weil einfach irgendwie Geld verdient werden muss. Und obwohl davon ein Großteil bereits innerlich gekündigt hat, bleiben die meisten untätig. Es muss ja nicht gleich die kopflose Kündigung aus Unzufriedenheit sein, aber ein ernsthaftes Sondieren der alternativen Möglichkeiten oder auch einmal das zuvor Undenkbare durchdenken ist allemal besser als untätig zu bleiben.
Obwohl wir wissen, dass viel essen, Rauchen und Alkohol trinken dem Körper in mehrfacher Hinsicht schadet, bleiben viele in ihrem gewohnten Alltag stecken. Jeder deutlich Übergewichtige weiß, dass er im Standardfall nur seine Ernährung umstellen braucht und sich regelmäßig mehr bewegen muss. Den meisten ist bewusst, dass sie in irgendeiner Form negative Angewohnheiten haben, aber nur die wenigsten können sich aufraffen diese Gewohnheiten zu ändern. Dazu muss man jedoch proaktiv die Eigeninitiative ergreifen.
Aus irgendeinem Grund ist es bei den meisten Leuten Usus ihr komplettes monatlich verfügbares Geld regelmäßig auszugeben. Steigen die Einkünfte, steigen auch gleichzeitig die Ausgaben. Dass nach der Globalisierung nun durch die Digitalisierung zukünftige Einnahmen als Angestellter in vielen Fällen nicht mehr in den Himmel wachsen, hatten wir hier an mehreren Stellen thematisiert, zuletzt im Artikel „Der stille Raub„. Wer seine regelmäßigen Kosten bis auf das Niveau seiner Einnahmen hochschraubt, dem tut jede Preiserhöhung in irgendeinem Bereich sofort weh. Anstatt aber sich darauf zu konzentrieren, was man anders machen kann, beschweren sich viele in den sozialen Medien über ihre eigene Situation oder rufen nach dem Staat.
Die meisten hören sich Lösungen für ein Problem oder Wege zu mehr Erfolg und Zufriedenheit zwar an, aber ergreifen nicht die Initiative. Sie warten einfach ab, dass sich entweder etwas mutmaßlich von selbst verbessert oder verschieben die geplante positive Veränderung ihrer eigenen Situation auf einen späteren Zeitpunkt. Dabei kann Eigeninitiative auch schon absehbare auf einen zukommende negative Entwicklungen vermeiden. Bei allen oben genannten Beispielen kann proaktives Handeln das bestehende oder zu erwartende Problem lösen. Wer mehr über Proaktivität erfahren möchte, sollte das Buch „Die sieben Wege zur Effektivität“ von Steven Covey lesen.
Es nützt jedoch auch nicht alleine ein oft propagiertes positives Denken. Positives Denken führt nur dann zu einem erfolgreichen Ziel, wenn gleichzeitig Handlungen folgen. Die Initiative ergreifen bedeutet gleichzeitig auch Verantwortung zu übernehmen. Man kann es sich auch einfach machen und die „Schuld“ für das bestehende oder zu erwartende Problem anderen Personen oder anderen Umständen geben. Mit der abwartenden Einstellung wird in den allermeisten Fällen keine Besserung der eigenen Situation eintreten.
Dazu drei Beispiele.
Oft warten Menschen so lange ab, bis sie sprichwörtlich am Boden liegen, um endlich anfangen etwas aktiv zu verändern. In zahlreichen Biographien erfolgreicher Leute war der absolute Tiefpunkt ein so einschneidendes Erlebnis, dass sie sich geschworen haben nie mehr in solch eine Situation zu gelangen.
Soweit müssen Sie es erst gar nicht kommen lassen, sondern schon die Vorstellung an eine sehr unangenehme Situation kann zum „Wachrüttler“ werden. Stellen Sie sich intensiv vor, was für eine Konsequenz es haben könnte weiter untätig zu bleiben. Wenn Sie zwar schon wissen, dass ernste finanzielle Schwierigkeiten auf Sie zukommen, aber das Problem dennoch nicht angehen, stellen Sie sich vor, was es für Sie und Ihre Familie im schlimmsten Fall bedeuten könnte, jetzt nicht bald aktiv zu werden.
Andererseits oder zusätzlich stellen Sie sich Ihre Situation in zwei oder drei Jahren vor, wenn das Problem durch Ihre proaktive Handlungen beseitigt wurde. Je nach Größe des Problems kann es einige Monate oder auch einige wenige Jahre dauern, bis es vollumfänglich verschwunden ist. Selbst nur die Vorstellung wie befreit von einer Last Sie sich dann fühlen, kann ebenfalls ein starker Antrieb sein, ins Tun kommen.
Deshalb, was auch immer Sie belastet, warten Sie nicht, sondern ergreifen Sie die Initiative, um das bestehende oder sich abzeichnende Problem zu lösen. Denn nicht „Wissen ist Macht“, sondern nur „umgesetztes Wissen bedeutet Macht“.
Ich wünsche allen Lesern angenehme Osterfeiertage!
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