Wie am Ende eines Quartals gewohnt, gibt es heute wieder eine Aktualisierung des High Yield/Dividend Depots, dem Musterdepot, welches eine hohe Ausschüttungsrendite in Form von Zinsen und Dividenden bringt.
Global betrachtet war 2016 ein mäßig gutes Aktienjahr, wobei die Zugpferde vor allem der US-Aktienmarkt sowie Schwellenländer-Aktien waren. Europa, Japan und China entwickelten sich hingegen weniger gut. Dass viele Aktien derzeit nicht gerade preiswert sind, erkennt man einerseits an einem hohen KGV (siehe auch Depot der Profitablen Unternehmen). Aber auch das Dividendenwachstum von Dividenden-Aristokraten rangiert derzeit eher in der unteren Spanne der üblichen 5 bis 10% Dividendenwachstum pro Jahr.
Zur Erinnerung, das High Yield/Dividend Depots ist als ein Bestandteil eines diversifizierten Portfolios zu sehen. Hier wird in Aktien und Anleihen via ETF investiert, mit dem Ziel ein möglichst hohes passives Einkommen in Form von Zinsen und Dividenden zu erzielen, ohne gleichzeitig zuviel Risiko einzugehen.
Die Ertragsausschüttung des Muster-Depots lag im Dezember 2016 bei 6,6% p.a.
6,6 % Ertragsrendite bedeutet bei einem angelegten Vermögen von 100.000 Euro üppige 6.600 Euro an Zins- und Dividendenzahlungen. Also 550 Euro monatlich brutto und nach Besteuerung 407 Euro netto. Dieser Wert ist aktuell sogar noch höher als ich ihn im Artikel Größenordnung der monatlichen Ertragsrendite bei Dividenden-Aktien vorgerechnet hatte.
Wenn ich mir einige Titel im Depot anschaue, dann habe ich für das Jahr einige ETFs mit 7 bis 8% Ausschüttungsrendite. Allerdings ist der gesamte Ertrag des Muster-Depots im Jahr 2016 im Vergleich zu 2015 leicht um 1,3% zurückgegangen.
Auf der Seite des Musterdepots gibt es jeweils einen Vergleich mit anderen Anlageklassen oder ETFs mit mehreren Anlageklassen. Von Anfang an sagte ich, dass dieser Vergleich kein sportlicher Wettkampf werden soll, aber er dient als Kontrolle, ob die Performance des Ertrag-Depots zu sehr aus dem Ruder läuft. Vor allem bei einer deutlich negativen relativen Entwicklung würde ich das gesamte „Projekt“ hinterfragen. Zu sehen ist in der Grafik jeweils die Gesamtperformance in Prozent – also Kursveränderung plus Ausschüttungen. Start war bereits der Juli 2011, jedoch sind von 2011 bis 2013 zu viele Monate dabei, in denen die Gesamtperformance nicht explizit festgehalten worden ist. Das High Yield/Dividend Depot ist an der orangefarbenen Kurve zu sehen.
Das erste, was hier auffällt, ist die Dominanz eines global diversifizierten Aktien-Index, inklusive Schwellenländer und Wachstumsunternehmen mit geringer oder keiner Dividendenauszahlung. Die Entwicklung deckt sich daher ziemlich gut mit früheren Aussagen in Artikeln, dass man auf langfristige Sicht einen hohen Aktien-Anteil im Depot haben sollte. Liegt zusätzlich noch der Fokus auf dem Vermögensaufbau und weniger auf Ertrag, sollten auch Wachstums-Aktien mit an Bord sein.
Das Ertrags-Muster-Depot liegt derzeit etwa gleichauf mit dem DAX und etwas dahinter die anderen eher vermögensverwaltenden Charakter haben, also auch Anleihen und Rohstoffe enthalten. Das Muster-Depot enthält ja ebenfalls Anleihen, die durchaus auch ziemlich sportlicher Natur sind (Junk Bonds).
Trotz der sportlichen Ausrichtung der ETFs im Musterdepot, braucht es sich also vor anderen Indizes oder Anlageklassen nicht zu verstecken. Die Zahlen für die Größenordnung des zu erwartenden passiven Einkommens haben wir oben genannt und sind entsprechend skalierbar.
Kurzfristig sind keine Änderung in der Depotzusammensetzung geplant. Jedoch können zukünftig weitere passende ETFs hinzukommen. Auf der Seite der hohen Ausschüttungsrenditen von ETFs werden gelegentlich auch neue ETFs in den Kommentaren vorgestellt oder zumindest erwähnt. Zwei hatten wir neulich auch hier in Blog-Artikeln separat vorgestellt.
Im High Yield/Dividend Depot befinden sich zwar noch einige ETFs, die als steuerlich intransparent gelten, jedoch wird diese Besonderheit in Deutschland mit der Änderung der Besteuerung von Investmentfonds wohl Geschichte sein. Ab 2018 spielen steuerliche Besonderheiten keine größere Rolle mehr und ein Anleger kann sich wieder mehr auf die Inhalte fokussieren.
Dieses Musterdepot zielt darauf ab, neben seinen hauptberuflichen Einkünften weitere Einkommensquellen zu erschaffen. Passend dazu der Artikel „Elf Gründe seine finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen„. Wie es ein Arbeitnehmer schaffen kann, im Laufe der Zeit passives Einkünfte aufzubauen, zeigt die Artikelserie „Der Aufbau von passivem Einkommen neben dem Hauptberuf„.
Falls Sie ein Freund von Einzel-Aktien sind, werfen Sie auch einen Blick in das Musterdepot der Dividenden-Aristokraten und auf die Liste der profitablen Unternehmen.
Wer von Ihnen hat ein Depot, welches ihm regelmäßig mehr als 6,6% Ertrag (also Auszahlungen) pro Jahr bringt?
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6,6% Rendite, das ist in meinen Augen stark, habe dieses Jahr die 4% geknackt, von daher großer Applaus von meiner Seite aus.
Sehr interessanter Artikel. Auch ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit Vermögensaufbau und passivem Einkommen und versuche momentan einen Blog dazu aufzubauen. Eine grundsätzliche Frage die sich mir dabei stellt ist, ob der Fokus, während man ein geregeltes Arbeitseinkommen hat, nicht eher auf Vermögensaufbau, statt auf (zu versteuerndem) Einkommen liegen sollte. Dividendenzahlungen gut und schön. Aber wenn man auf diese Zahlungen nicht angewiesen ist, warum dann die Steuern bereits heute abführen?
Vielen Dank für den Kommentar. Genau, jeder hat andere Ziele mit seiner Investition. Hier mit diesem Muster-Depot liegt der Schwerpunkt darauf ein passives Einkommen zu erzielen. Also für Privatiers, Ruheständler oder wer sich einfach ein zusätzliches finanzielles Standbein aufbauen möchte.