Aktualisierung Dividenden Aristokraten Depot Dezember 2016
Am Ende des Jahres 2016 steht mal wieder ein Update zum Dividenden Aristokraten Depot an. In den Jahren 2013 bis 2015 haben die Leser von finanziell umdenken und Passiver Geldfluss via Abstimmungen ein Depot von Dividenden-Aristokraten zusammengestellt. Sogenannte Dividenden-Aristokraten sind Aktien von meist größeren Konzernen mit einem bewährten Geschäftsmodell, die in der Lage sind – trotz konjunktureller Schwankungen – jährlich die Dividendenzahlung an ihre Aktionäre zu steigern. Selbst wenn vorübergehend Umsatz oder Gewinn des Unternehmens gesunken ist. Aus diesem Grund sind derartige Wertpapiere bei Anlegern auch besonders beliebt. Derzeit befindet sich die maximal vorgesehene Anzahl von 35 Aktien im Dividenden-Aristokraten Depot und nach der letzten Wahl Ende Mai 2016 und der letzten Aktualisierung im August 2016 gibt es hier jetzt ein kurzes Status Update.
Zunächst einmal die Anmerkung, dass 2016 aus globaler Sicht letztendlich doch noch ein recht gutes Aktienjahr war. Nach dem schwachen Start konnten im Februar 2016 die Tiefststände erreicht werden und von dort an ging es wieder aufwärts. Die Benchmark, nämlich der globale Aktien-Index MSCI ACWI erzielte 2016 ohne Berücksichtigung von Dividendenzahlungen einen Kursanstieg von rund 10%. Die Performance meines Depots sah ähnlich aus, wobei hier noch rund 4,5% Dividendenrendite dazukommt. Ich habe es neulich bereits im Newsletter geschrieben. Wer deutlich unter 10% mit seinem Portfolio in 2016 erzielt hat, sollte sein Portfolio anders aufstellen. Wie sah Ihre Performance in 2016 aus? Schreiben Sie es mir als Kommentar unter dem Artikel.
Aktueller Status Dividenden-Aristokraten Depot
Von kurzen Unterbrechungen abgesehen erlebten wir seit dem Sommer 2016 am Aktienmarkt aus globaler Sicht eine ordentliche Rally, die auch den Wert des Aristokraten-Depot um rund 7% (ohne Berücksichtigung von Dividendenzahlungen) ansteigen ließ. So beträgt das Kursplus unseres Depot der Dividenden-Aristokraten mittlerweile über 27 Prozent. Die Dividendenrendite des gesamten Muster-Depots wird im Jahr 2017 bei 3,8 Prozent p.a. erwartet und die Ertragsrendite bezogen auf den Kaufpreis (yield on cost) liegt aktuell bei knapp 4,7 Prozent p.a.
Das mittlere KGV liegt mit 19,9 im durchaus ambitionierten Bereich und das durchschnittliche jährliche Dividendenwachstum beträgt zurzeit 5,8 %.
Die Performance des Dividenden-Aristokraten Depot können Sie auf der Seite des Dividenden-Aristokraten Depots fortlaufend verfolgen und sich Anregungen für eigene Investments holen. Dort sehen Sie auch die derzeitigen 35 Unternehmen des Muster-Depots.
Das Dividenden-Aristokraten Depot ist eine für Privatanleger gute Möglichkeit sich sowohl ein zusätzliches finanzielles Standbein zu errichten als auch eine Säule für die Altersvorsorge aufzubauen. Denn üblicherweise sorgt ein Depot aus Dividenden Aristokraten einerseits für ein passives Einkommen in Form von jährlich ansteigender Dividendenzahlungen. Andererseits bieten derartige Aktien noch genügend Wachstum, um einen realen Vermögensaufbau betreiben zu können. Wie wir an diversen früheren Stellen besprochen haben, ist die Anlageklasse Aktien für die meisten Menschen die einzige ernstzunehmende Möglichkeit, um die große Rentenlücke zu verkleinern.
Ordentliches Dividendenwachstum und kein Trading
Dividenden-Aristokraten haben im Standardfall die Eigenschaft, dass die jährliche Erhöhung der Dividendenzahlung mit meist 5 bis 10 Prozent merklich größer ausfällt als die jährliche Steigerung von Gehältern und Rentenzahlungen.
Die Konzerne im Muster-Depot sind Investments für viele Jahre und sogar Jahrzehnte. Das heißt, sie werden nicht aufgrund der täglichen Marktlage oder sonstiger wirtschaftlicher Schwankungen gekauft und wieder verkauft, um beispielsweise Kursgewinne zu erzielen. Wir betreiben hier also kein Trading. Das vorrangige Ziel ist also nicht schnell reich zu werden, sondern langfristig Vermögen aufzubauen.
In der Vergangenheit gab es vereinzelt Stimmen zum hier angewendeten Regelwerk. Es ist richtig, dass hier nicht nur lupenreine Aristokraten vertreten sind. Viele Anleger möchte eine lückenlose Serie von 25 Jahren Dividendenerhöhung sehen, bis der Status als Aristokrat vergeben werden kann. Derartige Titel sind hier auch tatsächlich dabei. Aus meiner Sicht ist es bereits eine tolle Leistung eines Unternehmens, wenn seit mindestens dem Jahr 2000 die Dividende stetig erhöht wurde, da es zwei markante Bärenmärkte in dieser Zeit gab. Hier in diesem Musterdepot schauen wir nur auf fünf Jahre und davon dürfen an zwei Jahren die Dividenden gleich geblieben sein.
Es muss jeder Anleger für sich selbst entscheiden, ob ihm eine möglichst lange Historie von Dividendenanstiegen wichtig ist oder ob er auch in Konzerne mit jüngeren Geschäftsmodellen investieren möchte.
Bei der letzten Wahl Ende Mai 2016 standen folgenden Kandidaten zur Auswahl:
LVMH
Intel
Hugo Boss
PepsiCo Inc.
Bank of Nova Scotia
UnionPacific
freenet
Amcor
Cracker Barrel Old Coun.St.
Genuine Parts
Hasbro
Kimberly-Clark
Omnicon Group
Sodexho Alliance S.A.
Sysco.Corp.
T. Rowe Price Group
YUM!Brands
Reynolds American Inc.
Meredith
Das Ergebnis der Abstimmung durch die Leser erfahren Sie in diesem Kommentar. Selbstverständlich gibt es noch viele andere sehr gute Aktien, die eine niedrige oder keine Dividende zahlen, aber dafür haben wir ja auch eine Alternative, zu der wir weiter unten kommen.
Zwischenstand Dividenden-Aristokraten Depot versus Dividenden-Aristokraten-ETF
In früheren Newsletterausgaben hatte ich schon einmal einen Kursvergleich des manuell zusammengestellten Dividenden-Aristokraten Depot und dem Global Dividend Aristocrats ETF von SPDR gezeigt. Hier der aktuelle Zwischenstand, wobei beachtet werden muss, dass die Dividendenzahlungen, welche bei beiden Teilnehmern in ähnlicher Höhe sind, nicht berücksichtigt wurden. Es handelt sich hier also jeweils um den Kursindex. Aktuell liegen beide ziemlich gleichauf.
Ausblick auf die nächsten Monate – zwei Wackelkandidaten
Da das Dividenden Aristokraten Depot mit 35 Titeln derzeit seine vorgesehene volle Besetzung aufweist, ist vorläufig kein Zukauf oder Verkauf geplant. Allerdings gibt es derzeit zwei Aktien, die im Jahr 2017 in jedem Fall ihre Dividende erhöhen müssen, um das Aristokraten-Depot wegen Regelverletzung nicht verlassen zu müssen. Beide haben nämlich innerhalb der letzten fünf Jahre bereits zweimal ihre Dividendenzahlung nicht erhöht. Die Rede ist von der Deutschen Post und von Royal Dutch Shell. Wahrscheinlich wird in beiden Fällen die Entscheidung bereits im Frühjahr 2017 klar sein.
Alternative zum reinen Aristokraten-Depot
Ein Depot aus Dividenden-Aristokraten ist gerade in der heutigen Zeit der Digitalisierung nicht unumstritten. Aktuell belegen Welt-Konzerne wie Alphabet (Google), Facebook oder Amazon, die allesamt tief in unseren Alltag verwurzelt sind, in weltweit relevanten Aktien-Indizes vordere Plätze, zahlen jedoch keine Dividende. Selbst wenn sie bald damit anfangen würden, würden sie über etliche Jahre nicht zum Kreis der Dividenden-Aristokraten zählen.
Anleger, die auf solche Konzerne der New Economy in ihrem Depot nicht verzichten möchten, erhalten Sie auf der Seite „Profitable Unternehmen“ eine große Auswahl von Aktien, die mittels weiterer Kennzahlen auf ihre Qualität überprüft werden. Dort werden auch Unternehmen berücksichtigt, die keine oder lediglich eine niedrige Dividende zahlen. Dazu gehören Wachstumsunternehmen, zu denen etliche Titel aus dem Technologiesektor zählen. Zum anderen gibt es auch Unternehmen, die über Jahre hinweg ihre Dividendenausschüttungen steigern konnten, aber die Dividendenrendite selbst relativ niedrig ist, zum Beispiel Fresenius.
Die Kennzahlen der Profitable Unternehmen gehen – abgesehen von der Dividendenrendite – noch über die Auswahlkriterien der Aristokraten hinaus und werden in einer Rangliste bewertet. Dementsprechend sollte ein Depot aus derartigen Titeln sogar noch die Gesamt-Performance der Aristokraten übertreffen, was aktuell tatsächlich der Fall ist.
Ein weiterer Punkt, den man bei aller Freude über ein Dividenden-Aristokraten Depot nicht vergessen darf, dass man erst in der Zukunft weiß, ob die Aktien die richtigen waren. Alleine bei diesem Muster-Depot mit etwas weniger strengeren Regeln mussten schon einige Aktien dass Aristokraten Depot verlassen. Mehr zu dieser interessanten Fragestellung im Artikel Überlebensrate und Turnover bei Dividenden-Aristokraten.
Ich wünsche allen Lesern von finanziell umdenken und Passiver Geldfluss angenehme Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neues Jahr 2017!
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Zum Weiterlesen:
- Überlebensrate und Turnover bei Dividenden-Aristokraten
- Wie investieren die Superreichen ihr Geld?
- Aktualisierung Strategie-ETF-Mix versus globaler Aktienindex MSCI ACWI
- Sechs Möglichkeiten, um erfolgreich Aktien kaufen zu können
- Warum Rentenlücke und Altersarmut nicht einfach mit Aktien beseitigen?
- Vermögensaufbau mit System
- Größenordnung der monatlichen Ertragsrendite bei Dividenden-Aktien
- Wie kann ich schnell Geld verdienen?
- Wohlstand durch Aktien
- Welche private Altersvorsorge ist für Selbständige am besten geeignet?
- Aktien-ETFs und Anleihen-ETFs mit einer hohen Ausschüttungsrendite
Mein Portfolio ist seit Jahresbeginn um 14,6 % inklusive Dividende gestiegen! Frohe Weihnachten!!
Gratuliere, das ist doch ein wirklich schönes Ergebnis! 🙂
Hallo Lars
Ich wollte nur mal ein kleines Depotupdate mitteilen . Da ich nachwievor von dem Endziel
passives Einkommen mit Dividenden Aristokraten überzeugt bin , ich jedoch nicht genug
Mittel hatte , einfach nur passiv zu kaufen ( war auch nicht mein Ziel ) musste ich ja sehr
Arbeitsintensiv und auch Stressig ein wenig das Depot aufbauen . Hauptziel , war dabei
aber eigentlich Bildung des Nachwuchses . Nachwuchs kann jetzt zumindest Aktien und Anleihen unterscheiden . Im Moment überlegen wir uns verschiedene Rechtsformen der Unternehmensbeteiligungen in den USA ( z.Zt. BDCs und REITs ) . Meine durchschnittliche
Rendite ( mit den von dir nicht so sehr gewünschten Trading) lag bei ca. 46% p.a. und
wird jetzt nach und nach auf LANGWEILIGE 6 bis 8% p.a. runtergefahren , da Depotaufbau für Nachwuchs überwiegend erfolgt ist . Einige der Werte waren bei mir im Trading , damit
konnte ich die Chance nutzen , notfalls auch einfach zu behalten . Meistens habe ich aber
die Reste genutzt und hier nun einen vernünftigen Depotaufbau für wenig Kapital erbracht .
Wie gesagt , da konnte ich halt nicht anders , als Kapital durch Traden zu generieren .
Kapitalstockaufbau für Taschengeld Nachwuchs ( also der abgetrennte Garten ) aus dem
kurzzeitig von mir zu Verfügung gestellten Kapital , ca. 10% . Somit Taschengeld oder auch
Kapitalaufbau für weitere Kapitalanlage jetzt ca. 150 bis 200,00 Euro / Mon. dazukommend.
Ich wollte es noch nicht soweit erhöhen , da sonst evt. KV Pflicht zuschlägt . Es sollte ja
auch nur ein kleiner Gartenanteil abgetrennt werden , der nun wieder einen kleinen
passiven Geldstrom fließen lassen kann . Notfalls kann dieser Gartenanteil ja dann auch
bei Volljährigkeit gegen Führerschein incl. Auto und 5 Jahre Vollkasko , oder für die Immoanzahlung genutzt werden . Time will tell .
LG Det
Hallo Det,
danke für Deinen Erfahrungsbericht. Prima, wenn das Trading bei Dir funktioniert, dann gehörst Du zu den wenigen, die es schaffen über längere Zeit Gewinne zu erzielen. Bei den meisten geht zwischen den einzelnen Gewinnen so viel Geld verloren, dass sie damit Minus machen. Daher meine „Warnung“ davor.
Mit kleinem Geld hatte ich in früheren Artikeln gesagt, dass man ruhig etwas zocken kann. Mach ich auch und aktuell habe ich z.B. einen Put auf den Dow Jones. Nur sollte man im Falle des Verlustes sein Risiko nicht vergrößern, um das verlorene Geld wieder hereinzuholen.
VG
Lars