Die ersten vier Monate des Jahres 2021 sind vorüber. Der Weltaktienindex MSCI ACWI hat bislang eine Performance von rund 12% seit dem 01. Januar 2021 erzielen können.
In diesem Artikel werfe ich wieder einen Blick auf die aktuelle Marktsituation von drei Anlageklassen aus der Sicht der Technischen Analyse, die dir als Inspiration für Investments oder Positionstrading dienen kann.
Die marktbreiten Indizes S&P 500 (USA) und EuroStoxx 50 (Eurozone) befinden sich derzeit in einem übergeordneten Aufwärtstrend. Hinreichend für diese Feststellung sind gemäß der Dow-Theorie fortwährend aufsteigende Bewegungshochs, vor allem aufsteigende Bewegungstiefs. Letzteres ist bei beiden Aktien-Indizes gegeben.
Etwas differenzierter sieht das Bild hingegen beim Nasdaq 100 aus, der einen stärkeren Fokus auf Technologie- und Momentums-Aktien hat. Eine zunehmende Erwartung von Inflation im Markt wirkt auf den Technologie-Index mit deutlich mehr Volatilität, als bei den anderen beiden Indizes, die mehr mit Value-Aktien bestückt sind.
Trotz der höheren Volatilität mit einem markanten Korrekturtief Anfang März 2021, führte die nachfolgende Aufwärtsbewegung bis Mitte April wieder zu einem neuen Allzeithoch. Dieses Hoch noch vor dem Sommer 2021 war für die Fortsetzung des Aufwärtstrends wichtig (siehe auch: Aktuelle Marktsituation April 2021).
Anschließend stellte sich in der zweiten Aprilhälfte eine Seitwärtsbewegung ein. Anhand des waagerechten Verlaufs des Kijun (rote Linie) und der Kumo-Wolke (grün) ist die Seitwärtsbewegung unmittelbar zu erkennen.
Seitwärtstrends – auch wenn dieser noch recht kurz ist – bereiten in den meisten Fällen eine nächste größere Bewegung vor. Da wir uns auch beim Nasdaq 100 in einem übergeordneten Aufwärtstrend befinden, bevorzuge ich eine weitere zukünftige Aufwärtsbewegung, selbst wenn der Kurs des Nasdaq 100 zuvor noch etwas zurückkommen könnte.
Einer der am meisten beachteten Kurswerte war in den letzten Monaten die Verzinsung der 10-jährigen US-Staatsanleihen. Diese Renditezahl wird frei am Markt gehandelt und kann von der US-Notenbank zumindest nicht direkt beeinflusst werden. Sie kann allerdings als einer von vielen Marktteilnehmern im größeren Stil derartige Wertpapiere kaufen und würde dadurch die Rendite wieder nach unten bewegen können, sofern sie das möchte. Hier nutze ich abweichend einen Drei-Tags-Chart, das heißt, jede Kerze stellt den Zeitraum von drei Tagen dar.
Nach dem allgemeinen Crash am Kapitalmarkt im März 2020 erreichte die Verzinsung der 10-jährigen US-Bonds mit 0,4% ein Rekordtief. Anschließend fand nach einer Seitwärtsphase besonders im Winter 2020/2021 ein deutlicher Anstieg bis fast auf 1,8% statt. Besonders junge Wachstums-Aktien, deren zugrunde liegende Unternehmen noch keinen richtigen Gewinn erzielen, korrigierten daraufhin kräftig, weil sie die für den Unternehmensaufbau notwendigen Kredite mit einer höheren Verzinsung bezahlen müssen, falls das Zinsniveau bald ansteigt. Selbst viele Unternehmen im Nasdaq 100 waren im Februar und Anfang März 2021 davon betroffen.
Charttechnisch befindet sich die Verzinsung nun nicht mehr weit vom letzten markanten Bewegungshoch aus dem Herbst 2019 entfernt. Dieses liegt bei fast 2,0%, einer ohnehin wichtigen Marke. Daher erwarte ich, dass es zumindest bis an 2,0% heran einen weiteren Anstieg der Rendite für 10-jährige US-Bonds geben wird. Hier ist der weitere Weg dann ziemlich offen, denn der langfristige Trend bei der Verzinsung der 10-jährigen US-Staatsanleihen verläuft schon seit mehreren Jahrzehnten abwärts. Fundamental wird vom Markt für die nächsten Jahre hingegen von einer zunehmenden Inflation ausgegangen, was zumindest im weiteren Verlauf auch Werte über 2,0% ermöglichen könnte.
Bei Inflation steigen vor allem die Aktien, deren Unternehmen die Preissteigerung ohne größere Probleme an die Verbraucher weitergeben können und Rohstoffe werden in solchen Zeiten überdurchschnittlich viel nachgefragt.
Auch Kryptowährungen könnten von Inflation profitieren. Ein Großteil der Welt und vor allem der Freunde von Kryptowährungen blickt in erster Linie auf den Bitcoin. In diesen Tagen der Korrektur beim Bitcoin erzielt die Nummer zwei im Kryptomarkt – nämlich Ethereum – aktuell fast täglich neue Allzeithochs. So näherte sich der Kurs von Ethereum an diesem ersten Maiwochenende 2021 zielstrebig der Marke von 3.000 US-Dollar an.
Man braucht nicht viel Verständnis der Technischen Analyse, um diesen lupenreinen Aufwärtstrend im Tages-Chart seit Herbst 2020 zu erkennen.
Spätestens bei 3.000 US-Dollar sollte es jedoch mal einen Rücksetzer geben, doch dürfte sich der Aufwärtstrend nach dieser kurze Pause bald wieder fortsetzen.
Während Bitcoin eher als Wertaufbewahrung gesehen wird (digitales Gold), dürfte die Ethereum-Blockchain viel mehr Anwendungen in der Praxis ermöglichen. Innerhalb des letzten Jahres war die Preissteigerung von Ethereum höher als die des Bitcoin.
Mehrfach pro Woche aktualisiere ich die Börsenampel mit den Tages-Charts des S&P 500, Gold, Bitcoin und Euro / US-Dollar.
Einen ausführlichen Marktüberblick kannst du monatlich in der Passiver Geldfluss Academy erhalten. Hier gehe ich noch detaillierter auf Zusammenhänge und mögliche Korrelationen zwischen Anlageklassen und deren Indizes ein.
Monatlich aktualisiert: Gewinner-Aktien – Aktien von profitablen Wachstums-Unternehmen in einem Aufwärtstrend.
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