Aktuelle Marktsituation April 2021 – Aktien, Öl und Gold.

von LarsHattwig · 3. April 2021

Die ersten drei Monate des Jahres 2021 sind vorüber. Der Weltaktienindex MSCI ACWI hat bislang eine Performance von knapp 10% seit dem 01. Januar 2021 erzielen können.

In diesem Artikel werfe ich einen Blick auf die aktuelle Marktsituation von drei Anlageklassen aus der Sicht der Technischen Analyse.

Nasdaq 100

Die marktbreiten Indizes S&P 500 (USA) und EuroStoxx 50 (Eurozone) befinden sich derzeit in einem eindeutigen Aufwärtstrend. Hinreichend für diese Feststellung sind gemäß der Dow-Theorie fortwährend aufsteigende Bewegungshochs und aufsteigende Bewegungstiefs. Daher gehe ich auf dieses beiden Indizes nicht weiter ein.

Etwas differenzierter sieht das Bild hingegen beim Nasdaq 100 aus, der einen stärkeren Fokus auf Technologie- und Momentums-Aktien hat.

Aktuelle Marktsituation April 2021 - Aktien

Der Zwei-Tages-Chart des Nasdaq 100, Erläuterungen im Text – Quelle: tradingview.com

Der Nasdaq 100 war im Jahr 2020 einer der am meisten beachteten Indizes. Schnell war hier der Coronavirus-Crash verdaut und schon im zeitigen Sommer wurden neue Allzeithochs generiert. Das setzte sich – abgesehen von einer rund achtwöchigen Unterbrechung im Herbst – bis Mitte Februar 2021 fort. Von Mitte Februar bis Anfang März wurden immerhin fast 24% des gesamten Aufwärtstrend seit Ende März 2020 korrigiert. Ein typisches Korrekturniveau für einen sehr dynamischen Aufwärtstrend.

In der zurückliegenden Woche gab es – mit Rückenwind der statistisch häufig guten Aktienzeit vor Ostern – eine deutliche Aufwärtsbewegung.

Die Frage ist nun, wie es hier weitergeht?

Die letzten Korrekturen beim Nasdaq 100 dauerten ein bis zwei Monate. Aktuell sind seit dem Beginn der Korrektur Mitte Februar 2021 bereits über sechs Wochen verstrichen, so dass zumindest die stärksten Rückgänge bereits hinter uns liegen könnten. Da es jedoch einige Parallelen zur Korrektur im September und Oktober 2021 gibt, könnte es auch im aktuellen Fall ebenfalls noch einmal zu Kursrückgängen kommen, die jedoch keine neuen Bewegungstiefs mehr im Nasdaq 100 generieren sollten.

Generell ist für den Aufwärtstrend wichtig, dass der Nasdaq 100 recht bald – das heißt noch vor dem Sommer – neue Bewegungshochs erzielen kann. Angesichts von nicht einmal 600 Indexpunkten Abstand zum letzten Allzeithoch eine durchaus lösbare Aufgabe.

Brent Öl

Blicken wir als nächstes auf Brent Öl. Bis auf 16 US-Dollar ging es für das schwarze Gold, wie es einst mal genannt wurde, kurz nach der Crashphase bei Aktien im April 2020 nach unten. Anschließend startete eine verhaltene, seit Anfang November 2020 (erste Impfstoffe!) eine deutliche Erholungsrally. Dieser Aufwärtstrend führte ziemlich genau an das alte Hoch des Ölpreises bei knapp unter 72 US-Dollar aus dem Januar 2020. Zuletzt gab es eine durchaus gesunde Korrekturbewegung auf annähernd 60 US-Dollar.

Aktuelle Marktsituation April 2021 - Öl.

Der Zwei-Tages-Chart von Brent Öl, Erläuterungen im Text – Quelle: tradingview.com

Die Frage ist nun, wie es weitergeht?

Aus technischer Sicht hat Brent Öl noch nicht das erste Korrekturlevel bei 23,6% erreicht (siehe auch weiter oben den Nasdaq 100). Dieses Niveau im Bereich von 58 US-Dollar dürfte der Ölpreis in den nächsten Tagen oder wenigen Wochen noch anlaufen. Im Standardfall erreicht eine Korrekturbewegung jedoch das 38,2%-Niveau. Das wäre ein Rückgang in den Bereich von 50 US-Dollar.

Generell stellt sich – nicht nur aus fundamentaler Sicht – die Frage, ob der Ölpreis auch in der Folgezeit so einfach über das jüngste Hoch hinauskommt. Zusammen mit dem Hoch aus dem Januar 2020 ist hier auf etwas größerer Zeitebenen betrachtet eine Art Doppel-Top entstanden. Der Bereich von 71 bis 72 US-Dollar wird daher zukünftig als recht starker Widerstand fungieren. Durchaus wahrscheinlich wäre daher auf Sicht der nächsten Monate ein Schwanken des Preises bei Brent Öl zwischen 50 und 72 US-Dollar.

Gold

Im Gegensatz zum Nasdaq 100 oder Öl waren die Bewegungstiefs beim Goldpreis zuletzt stets absteigend, ein eindeutiges Zeichen eines Abwärtstrends. Mittlerweile hat die Abwärtsbewegung der letzten Monate das 61,8% Korrekturlevel erreicht, wenn die starke Aufwärtsbewegung von März bis August 2020 zugrunde gelegt wird. Das Korrekturlevel von 61,8% gilt als die letzte Bastion bevor ein vorheriger Trend negiert werden würde. Und genau auf diesem Niveau ist etwas geschehen, das für die zukünftige Kursentwicklung von Gold relevant sein könnte.

Der Zwei-Tages-Chart von Gold in US-Dollar, Erläuterungen im Text – Quelle: tradingview.com

Denn im Bereich von 1.680 US-Dollar haben sich jüngst zwei Tiefpunkte auf praktisch demselben Niveau gebildet, was auch als Doppel-Tief bezeichnet wird. Damit ist die Serie an immer neuen, niedrigeren Bewegungstiefs zumindest unterbrochen. Aus technischer Sicht sind Doppeltiefs oft ein Zeichen der Bodenbildung und könnten eine vorherige Abwärtsbewegung umkehren.

Der Weg bis zu einem möglichen neuen Aufwärtstrend ist derzeit allerdings noch ziemlich weit. Erst oberhalb von 1.800 US-Dollar darf man einen möglichen jungen Aufwärtstrends frühestens einen solchen nennen. Erst wenn der Bereich von 1.860 bis 1.880 US-Dollar nachhaltig überschritten worden ist, dürfte der Trend wirklich wieder nach oben zeigen.

Einen ausführlichen Marktüberblick kannst du monatlich in der Passiver Geldfluss Academy erhalten. Hier gehe ich noch detaillierter auf Zusammenhänge und mögliche Korrelationen zwischen Anlageklassen und deren Indizes ein.

Monatlich aktualisiert: Gewinner-Aktien – Aktien von profitablen Wachstums-Unternehmen in einem Aufwärtstrend.