Die beiden bekanntesten Möglichkeiten, um mit Aktien Geld zu verdienen, sind Kursanstiege und Dividendenzahlungen. Letztendlich muss ein Anleger beides im Blick behalten, denn das Ergebnis aus Kursveränderung und Ertrag ergibt die Gesamtrendite eines Investments. Es nützt die höchste Dividendenrendite nicht viel, wenn gleichzeitig der Kurs der Aktie dauerhaft abwärts tendiert, zumal in solchen Fällen früher oder später die Dividendenzahlung an Anleger gekürzt wird.
In diesem Artikel schauen wir auf Aktien, die aufgrund von gesetzlichen Vorgaben einen Großteil ihres Gewinns an die Anteilseigner auszahlen, und zwar auf sogenannte BDC’s.
Bei einer BDC Business Development Company handelt es sich um eine streng reglementierte Form börsennotierter Beteiligungsgesellschaften in den USA. Die auch als Sanierungsgesellschaften bekannten Unternehmen investieren in kleine und mittelständische, nicht börsennotierte Unternehmen, um ihnen hochverzinsliche Kredite zu gewähren, da sie sonst aufgrund relativ hoher Risiken keine klassischen Kredite mehr erhalten. Im Vergleich zu ähnlich agierenden Venture Capitalists und Private Equity Funds sind BDCs für jeden Privatanleger frei an der Börse handelbar.
Entscheidet sich eine Business Development Company für die Form einer „Regulierten Investment Company“ (RIC) können sie steuerliche Vorteile genießen. Allerdings ist die Konsequenz hieraus, dass sie mindestens 90 Prozent ihrer steuerrelevanten Gewinne an ihre Anteilseigner ausschütten müssen.
Für Anleger sind BDCs wegen einer hohen Dividendenrendite interessant – gibt es doch nicht selten 7 bis 9 Prozent, teilweise im zweistelligen Prozentbereich pro Jahr. Allerdings gibt es keine hohe Ertrags-Chance ohne Risiko und das ist bei Firmen im Portfolio von BDCs durchaus hoch, selbst wenn diese im Standardfall auf noch riskantere Startup-Unternehmen verzichten.
Hier einige Beispiele von BDCs
Die Ares Capital Corporation ist sowohl hinsichtlich der Marktkapitalisierung als auch wegen des Beteiligungsportfolios die größte BDC. Das Portfolio umfasst aktuell rund 350 unterschiedliche Beteiligungen, die geografisch über die gesamten USA und bezüglich der Branche über alle bedeutenden Wirtschaftszweige gestreut sind.
Anleger erhalten mit Ares Capital einen durchaus repräsentativen Querschnitt des Mittelstandes in den USA. Liquidität stellt die Gesellschaft überwiegend in Form von Fremdkapital zur Verfügung.
Das Beteiligungsportfolio hatte 2018 ein Volumen von fast 13 Milliarden US-Dollar, und die Kapitalrendite lag 2018 immerhin bei 6,8%.
Main Street Capital ist die wohl qualitativ hochwertigste und wohl am erfolgreichsten operierende Business Development Company (BDC). Es konzentriert sich in erster Linie auf die Bereitstellung maßgeschneiderter Fremd- und Eigenkapitalfinanzierungen für Unternehmen des unteren Mittelstands (LMM) und Fremdkapital für Unternehmen des mittleren Mittelstands (Middle Market).
Das Beteiligungsportfolio hatte 2018 ein Volumen von rund 2,5 Milliarden US-Dollar, und die Kapitalrendite lag 2018 immerhin bei 7,0%.
Gladstone Capital Corporation ist eine geschlossene, nicht diversifizierte Management-Beteiligungsgesellschaft, die sich auf Investitionen in Unternehmen des unteren Mittelstands in den Vereinigten Staaten fokussiert. Sie hat Investitionen im Süden, Mittleren Westen, Westen und Nordosten der Vereinigten Staaten. Die Portfolioallokation umfasst Fremd- und Eigenkapitalinvestitionen.
Das Beteiligungsportfolio hatte 2018 ein Volumen von rund 400 Millionen US-Dollar, und die Kapitalrendite lag 2018 bei 4,9%.
TPG Specialty Lending, Inc. ist eine extern verwaltete, geschlossene, nicht diversifizierte Management-Investmentgesellschaft. Die Gesellschaft konzentriert sich auf Kredite an mittelständische Unternehmen. Das Portfolio der Gesellschaft ist in rund 20 verschiedenen Branchen investiert.
Das Beteiligungsportfolio hatte 2018 ein Volumen von rund 1,7 Milliarden US-Dollar, und die Kapitalrendite lag 2018 immerhin bei 6,9%.
Abschließend noch eine vollständige Liste mit allen BDCs.
Business Development Company sind als Ergänzung für ein bereits gut diversifiziertes Aktien-Portfolio eine würzige Beimischung für Einkommensinvestoren. Wichtig ist aus meiner Sicht jedoch, dass der Kurs der Aktie mittelfristig, also über zwei oder drei Jahre hinweg zumindest seitwärts läuft. Zwar wird man als Anleger bei dieser Höhe der Dividendenrendite kaum einen besonders dynamischen Aufwärtstrend erleben, jedoch besteht bei einem zu langen Abwärtstrend das Risiko einer Dividendenkürzung.
Kursrückgänge, die aufgrund der generellen Marktlage entstehen, sind gute Investitionszeiträume, um mit dem Kauf dieser Hoch-Dividenden-Aktien ein ordentliches passives Einkommen zu erhalten. Dann liegen die Dividendenrenditen teilweise bei 10% und etwas darüber, was ein höheres Niveau wäre als das zum Zeitpunkt dieser Artikelerstellung.
Persönlich nutze ich einige dieser Aktien als Einkommensquelle, und zwar solange die genannten Bedingungen erfüllt sind, und die Dividende nicht zu häufig oder zu stark gekürzt wird. Eine leichte Kürzung muss man als Anleger in manchen Fällen auf diesem hohen Niveau jedoch in Kauf nehmen.
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