Anleihen-ETFs mit Emerging Markets
Vor über 12 Jahren hatte ich in diesem Artikel über einen Anleihen-ETF aus den Schwellenländern berichtet. Die Kursperformance war wegen des zwischenzeitlich starken US-Dollar volatil und überschaubar, jedoch gab es mit monatlicher Ertragsausschüttung jahrelang um die 5% Ertrags-Rendite. Grundsätzlich können Investitionen in Anleihen aus der BRICS-Region (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) aus Gründen der Diversifikation und Risikostreuung auch zukünftig sinnvoll sein. Hier sind die Hauptgründe:
Diversifikation
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Geografische Streuung: Die BRICS-Länder befinden sich in unterschiedlichen geografischen Regionen, was eine Streuung über verschiedene Märkte ermöglicht. Diese Länder sind wirtschaftlich nicht eng miteinander verknüpft, sodass sich Marktrisiken nicht gleichmäßig auf alle BRICS-Staaten auswirken müssen. Dies kann dazu beitragen, das Gesamtrisiko des Portfolios zu reduzieren, da nicht alle Anlagen gleichzeitig in dieselbe Richtung schwanken.
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Branchenspezifische Diversifikation: Jeder der BRICS-Staaten hat unterschiedliche wirtschaftliche Schwerpunkte und Stärken. Brasilien ist bekannt für seine Rohstoffe, Russland für Energie, Indien für IT und Dienstleistungen, China für industrielle Produktion und Konsumgüter, und Südafrika für Bergbau. Investitionen in diesen Ländern bieten somit eine Branchendiversifikation, die helfen kann, das Risiko von sektorspezifischen Einbrüchen zu minimieren.
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Anlageklassen: Die Kombination von Aktien (die wir hier im Artikel nicht betrachten) und Anleihen aus der BRICS-Region ermöglicht eine Diversifikation innerhalb der Anlageklassen selbst. Aktien bieten Wachstumschancen, während Anleihen oft eine stabilere Einkommensquelle und eine Absicherung gegen Marktschwankungen darstellen. Diese Mischung kann das Portfolio widerstandsfähiger gegenüber volatilen Marktbewegungen machen.
Risikostreuung
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Reduzierung des Länderrisikos: Indem man in mehrere BRICS-Staaten investiert, wird das Risiko, das mit einem einzelnen Land verbunden ist, gestreut. Politische, wirtschaftliche oder regulatorische Risiken in einem Land haben dann nicht den gleichen Einfluss auf das gesamte Portfolio.
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Währungsrisiko: Investitionen in verschiedenen Währungen der BRICS-Länder können das Währungsrisiko streuen. Wenn eine Währung fällt, kann eine andere steigen, was das Gesamtrisiko des Portfolios mindert. Allerdings müssen Anleger darauf achten, dass sie sich über die Währungsrisiken informieren und gegebenenfalls Hedging-Strategien anwenden.
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Volatilität abfedern: Anleihen aus Schwellenländern, einschließlich der BRICS-Staaten, bieten oft höhere Kuponzahlungen, was das Risiko von Aktienvolatilität abfedern kann. Die Renditen der Anleihen können Verluste auf der Aktienseite ausgleichen, da Anleihen und Aktien oft unterschiedlich auf wirtschaftliche Entwicklungen reagieren.
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Langfristige Wachstumschancen: Schwellenländer wie die BRICS-Staaten bieten oft höhere Wachstumsraten als entwickelte Märkte. Investitionen hier können langfristig zu höheren Renditen führen, wenn auch mit höherem Risiko. Eine gute Risikostreuung innerhalb dieser Märkte kann diese Wachstumschancen nutzen, ohne das gesamte Portfolio zu gefährden.
Beispielhafte Erwägungen:
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BRICS-Fonds: Diese Fonds bieten eine einfache Möglichkeit, in eine diversifizierte Auswahl von BRICS-Wertpapieren zu investieren. Sie können sowohl Aktien als auch Anleihen umfassen und bieten eine professionelle Verwaltung der Risiken. Hier könnte man trotz der höheren TER-Kosten zumindest prüfen, ob im Einzelfall sinnvoll.
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ETFs: Exchange Traded Funds, die auf die BRICS-Region fokussieren, bieten ebenfalls eine kostengünstige Möglichkeit zur Diversifikation und Risikostreuung, da sie oft verschiedene Länder und Anlageklassen in einem einzigen Finanzinstrument vereinen.
Rendite
- Die Renditen von Emerging Markets Anleihen-ETFs können attraktiv sein, insbesondere im Vergleich zu Anleihen aus entwickelten Märkten:
Die durchschnittliche Kuponrendite ist oft deutlich höher, häufig um 5-8% oder mehr, da diese Länder höhere Zinssätze bieten, um Investoren für das höhere Risiko zu entschädigen. -
Gesamtrendite:
Dies umfasst sowohl die Kuponzahlungen als auch die Kapitalgewinne oder -verluste aufgrund von Kursentwicklungen. Historisch gesehen haben solche ETFs in guten Zeiten höhere Gesamtrenditen erzielt, konnten jedoch auch in Krisenzeiten drastische Verluste aufweisen. Anleihen-ETF mit Schwellenländern sind in Krisenzeiten keine „sichere Häfen“ wie früher (manchmal auch noch heutzutage) Anleihen der „westlichen Welt“.
Risiken
Investitionen in Emerging Markets Anleihen-ETFs kommen nicht ohne Risiken:
- Die Wahrscheinlichkeit, dass Emittenten ihre Zins- oder Kapitalzahlungen nicht leisten können, ist höher, was zu Ausfällen führen kann.
- Währungsrisiko: Schwankungen der lokalen Währungen gegenüber der Basiswährung des Investors (z.B. Euro) können die Rendite negativ beeinflussen.
- Politische und regulatorische Risiken: Schwellenländer können politische Instabilität oder plötzliche Änderungen in den Regulierungen aufweisen, was Auswirkungen auf die Anleihenmärkte haben kann.
- Liquiditätsrisiko: Anleihenmärkte in Schwellenländern sind oft weniger liquid, was den Handel und den Preis schwerfällig machen kann.
- Zinsrisiko: Wie bei allen Anleihen können steigende Zinsen zu Kursverlusten führen, insbesondere bei langlaufenden Anleihen.
Beispiele für Anleihen-ETFs aus der Emerging Markets Region
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iShares J.P. Morgan $ Emerging Markets Bond UCITS ETF Dis (ISIN: IE00B2NPKV68)
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Zusammensetzung: Fokussiert auf Staatsanleihen und ähnliche Staatsanleihen aus Schwellenländern, mit einer Mindestlaufzeit von zwei Jahren.
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Rendite: Im Durchschnitt der letzten Jahre 5% p.a. Ausschüttungsrendite, bei monatlicher Auszahlung.
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Risiken: Währungs- und Kreditrisiken, insbesondere bei den weniger stabilen Volkswirtschaften.
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- Vanguard USD Emerging Markets Government Bond UCITS ETF Dis (ISIN; IE00BZ163L38)
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sehr ähnlich zum ETF von iShares, aber TER 0,25%, statt 0,45%. Die TER-Gebühren sind im Laufe der Jahre wegen des großen Angebots gesunken und Vanguard ist bekannt für seine günstigen Preise.
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Fazit
Anleihen-ETFs aus der Emerging Markets Region bieten Anlegern die Möglichkeit, von den hohen Ertrags-Renditen der Anleihenmärkte dieser Länder zu profitieren, sind jedoch mit einem erhöhten Risiko verbunden, welches mit der Ummantelung eines ETF mit breiter Diversifikation dennoch überschaubar bleibt.
Auch wenn der US-Dollar derzeit wegen des neuen US-Präsidenten Donald Trump einen Höhenflug erlebt, bieten die hier genannten ETF mittelfristig eine Risikostreuung gegenüber ein zukünftig weiteres Erstarken der BRICS-Regionen.
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