Wie weit kann die Korrektur der Technologie-Aktien noch gehen?
Nach einer mehr als fünf Monate andauernden Hausse am Aktienmarkt begann Anfang September 2020 eine Korrektur – insbesondere bei Technologie-Aktien. So verlor beispielsweise Tesla in der Spitze rund 35% und Apple immerhin fast 25%. Der mit zahlreichen Technologie-Aktien bestückte Index Nasdaq 100 verlor bislang 13,5% von seiner Spitze.
Die Frage ist jetzt, wie weit kann diese Korrektur noch gehen? Manche vergleichen die aktuelle Situation sogar mit der großen Technologie-Blase zur Jahrtausendwende. Damals verlor der Nasdaq 100 in den folgenden zweieinhalb Jahren über 80% seines Kurswertes von dem Hochpunkt Anfang 2000.
Aus meiner Sicht kann die heutige Situation nicht mit der von vor 20 Jahren verglichen werden. Damals gab es mehr oder weniger nur Ideen, wie man das neue Internet geschäftlich nutzen könnte, heute sind fünf Unternehmen, die in dieser Zeit oder kurz danach entstanden sind die wertvollsten und überaus profitable Unternehmen. Zudem besitzen sie eine Menge Liquidität, so dass die GAFAM-Unternehmen ziemlich sicher eine nächste Krise überstehen.
Und nicht nur das. Es wachsen immer mehr Unternehmen mit einem digitalen Geschäftsmodell in der Breite heran, womit ein solider Unterbau in der übergeordneten Branche Technologie entsteht.
Werfen wir einen Blick auf den Chart des Nasdaq 100.
Zur Orientierung nutzt man gerne gleitende Durchschnitte, frühere Hoch- und Tiefpunkte sowie die Fibonacci-Retracement-Level. Von der Spitze bei über 12.400 Indexpunkten ist der Nasdaq 100 am zurückliegenden Freitag auf unter 10.800 Punkte gefallen. Das entspricht einem Rückgang von 13,5%.
Betrachten wir die gesamte Wegstrecke seit dem Ende des Aktiencrash Ende März 2020 bis zur Spitze, dann wurde mittlerweile das Minimal-Level der Korrektur von 23,6% überschritten. Häufig reicht eine Korrektur in einem dynamischen Aufwärtstrend bis zum 38,2%-Retracement-Level, was in diesem Fall bei 10.267 Indexpunkten liegt. Mit anderen Worten: Bis zu diesem Niveau ist aus der Sicht der Technischen Analyse alles völlig in Ordnung und der Aufwärtstrend wäre nicht vorbei.
Aber noch häufiger korrigieren Trends bis zum 50%-Retracement-Level. Das ist auch die Faustformel, dass eine vorherige Bewegung – in welche Richtung auch immer – anschließend um rund die Hälfte korrigiert. In diesem Fall des Nasdaq 100 würde der Rückgang bis auf 9.600 Punkte reichen. Dort befindet sich auch der Kijun-Sen (rot), eine wichtige Signal-Linie des Ichimoku-Indikators.
Dabei würde hier allerdings schon ein eher negatives Signal mitschwingen, weil der Index damit das vorherige markante Hoch aus dem Juni bei 9.744 Indexpunkten unterschritten hätte. Also der Bereich 9.700 bis 9.600 Indexpunkten ist für mich ein Worst Case-Szenario, welches ich allerdings nicht für sehr wahrscheinlich halte. Dazu müssten auch neue externe Ereignisse von größerer Bedeutung in der Politik oder Wirtschaft geschehen, damit der Rückgang des Nasdaq 100 so weit führen würde.
Wie geht es nun weiter?
Aus jetziger Sicht wird der Nasdaq 100 im Bereich zwischen dem Freitagstief bei 10.762 und dem 38,2%-Retracement bei 10.267 Indexpunkten sein Korrekturtief finden.
Anschließend dürfte der Index seinen Aufwärtstrend wieder aufnehmen. Dabei könnte im weiteren Verlauf durchaus wieder eine ordentliche Dynamik entstehen, da zahlreiche Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen nicht nur eine Menge Zukunfts-Phantasie entfachen, sondern zusätzlich schon profitabel sind oder auf einem guten Weg dorthin. Es wird daher keinen Bärenmarkt wie von 2000 bis 2002 bei Technologie-Werten geben, sondern dies ist eine Korrektur der Kaufgelegenheiten.
Über die Wichtigkeit der Big Five Aktien Apple, Amazon, Alphabet, Microsoft und Facebook hatte ich im Artikel über die Bedeutung der GAFAM-Aktien berichtet. Wenn diese Fünf eine Trendumkehr vollzogen haben, hat auch der Nasdaq sein Korrekturtief gesehen.
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