Der Kapitalmarkt, der oft auch allgemein als Finanzmarkt bezeichnet wird, stellt die Verbindung der Beziehungen von Kapitalgebern, also denjenigen, die Kapital anbieten und Kapitalnehmern, die Kapital z.B. für eine geschäftliche Idee (Unternehmung) benötigen, dar. Das Kapitalangebot stammt von Anlegern, die bereit sind, ihr Kapital langfristig zur Geldvermögensbildung zur Verfügung zu stellen und hierfür einen variablen Ertrag (Dividenden) oder einen festen Betrag (Zinsen) erhalten. Unternehmensanteile, Güter, Waren und Dienstleistung können dabei an einer sogenannten Börse gehandelt werden. Heute geschieht dies zum allergrößten Teil über den Onlinehandel.
Gemeinhin wird angenommen, dass der Großteil der Marktteilnehmer an der Börse kühl kalkulierende Menschen, also homo oeconomicus, sind. Wie wir beim Thema Money Mindset festgestellt haben, ist dies in den meisten Fällen jedoch nicht der Fall. Denn wir Menschen wollen Freude empfinden und noch stärker emotionale Schmerzen vermeiden, oder direkt auf die Gefühlswelt der Börse übertragen: Wir sind abwechselnd gierig oder ängstlich. So kommt es gelegentlich vor, dass eine neue Technik grenzenlose Phantasien des schnellen Reichtums beim Großteil der Marktteilnehmern erzeugt, was sich in einem enormen Anstieg des Preises wiederspiegelt. In jüngster Zeit war dies bei Technologie-Aktien und bei Kryptowährungen der Fall.
Durch die mitunter ansteckende Euphorie und ständige Präsenz in den Medien entsteht fast schon ein Sog, dass selbst bei hohen Kurswerten des Spekulationsobjektes dieses noch gekauft wird, dem sich nur wenige Marktteilnehmer wiedersetzen können. Irgendwann kommt jedoch der Punkt, an dem größeren Geldern klar wird, dass man sich im übertragenden Sinne nun am Ende der Fahnenstange befindet. Und dem Rausch der Gier folgt wieder mehr nüchterner Sachverstand. Wenn der aufgeblähte Kurs einmal ins Rutschen kommt, wollen immer mehr spekulativ getriebene Marktteilnehmer das einst rauschende Fest verlassen, so dass der Preis oft ruckartig und stark fällt. Nun gibt es mehr Verkäufer als Käufer und die Spekulationsblase ist geplatzt. Der nachfolgende Bärenmarkt dauert oft nur wenige Jahre, aber längst nicht in allen Fällen werden die einstigen Höchststände wieder erreicht.
Nachfolgend zwei Beispiele, wie eine Fahnenstange und ein anschließender Crash im Chart aussieht. Einmal aus dem Jahr 2000 beim Nasdaq Composite und aus dem Jahr 2017/2018 bei der Kryptowährung Bitcoin.
In der nachfolgenden Übersicht sind einige der größten Spekulationsblasen der vergangenen 400 Jahre aufgeführt. Durch den Klick auf die Verlinkung erfahren Sie weitere Hintergründe der einzelnen Ereignisse.
- 1637: Blase der Tulpenzwiebeln Tulpenmanie
- Börsencrash 1873 Deutschland
- Börsenpanik 1907 USA
- Der Börsencrash 1929 in den USA
- Börsencrash 1987
- Die Japankrise 1990
- Die Asienkrise 1998/1999
- Dotcom-/Internetblase mit Bärenmarkt 2000 bis 2003
- Finanzkrise 2008
- Bitcoin-Blase 2017
Spekulationsblasen wird es auch zukünftig immer wieder geben. Ein weiteres deutliches Kennzeichen – neben einer sogenannten Fahnenstange des Kurs-Chart – für eine Blase ist die energische Überzeugtheit (in einigen Fällen sogar Fanatismus) der Anhänger des zugrunde liegenden Unternehmensanteile, Güter, Waren und Dienstleistung.
Wie Sie sich auf einen Börsencrash bereits im Vorfeld vorbereiten können und welche Chancen es sogar während einer Börsenkrise gibt, erfahren Sie detailliert in der Passiver Geldfluss Academy.
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