Comstage Alpha Dividende Plus ETF – ein aktiver Dividenden-ETF mit Absicherung?

Artikel wurde von Chris verfasst

Der ETF-Markt entwickelt sich ständig weiter. Nachdem bei jedem großen Anbieter mittlerweile schon die immer gleiche Standardpalette der gängigen MSCI-, Stoxx- und S&P-Indizes vervollständigt wurde (und man sich dort im wesentlichen nur noch über die Preisgestaltung unterscheiden kann), nimmt das Angebot von alternativen Strategieprodukten zu. Wichtige Informationen zum aufkommenden „Smart Beta“-Trend haben Sie in einer eigenen Artikelserie dazu schon erhalten. Aber das sind nicht die einzigen Neuerungen, die uns in Zukunft noch erwarten.

Comstage hat mit dem „Alpha Dividende Plus“ den ersten aktiv gemanagten ETF auf dem deutschen Markt herausgebracht, welcher das Mode-Thema Dividenden und noch dazu eine Absicherungsstrategie bieten soll. All das bietet uns natürlich reichlichen Anlass, dieses Produkt einmal genauer anzuschauen und Ihnen eine vorläufige Einschätzung zu geben.

Aktive ETFs ?

Wer sich jetzt vielleicht erst einmal wundert, Sie haben richtig gelesen. ETFs müssen nicht von Natur aus nur „passiv“ sein, das heißt direkt einem Index folgen ohne jeglichen Manager-Einfluss. Im Gegenteil, ETFs an sich sind eigentlich nur „Vehikel“, eine bestimmte Fondskonstruktion, und nichts hindert dieses Instrument daran, statt passiv auch aktiv verwaltet werden zu können. Natürlich kann der Eindruck leicht entstehen, weil eben die allermeisten ETFs bisher zur einfachen Index-Nachbildung verwendet werden. Aktive ETFs gibt es schon seit einigen Jahren auf dem amerikanischen Markt.

Zur Erinnerung, aktives Management bedeutet, dass die beinhaltete Wertpapierauswahl nicht einfach nur mechanistisch einem Index folgend nachgebildet wird, sondern menschliche Fondsverwalter eigenständige Entscheidungen treffen bezüglich der Aktienauswahl (Stock-Picking) und den Kauf- und Verkaufszeitpunkten (Market-Timing). Im Gegensatz zu ETFs werden die meisten „klassischen“ Fonds ja aktiv verwaltet. Über den Unterschied, und welche dabei auftretenden Tendenzen zu beachten sind, haben wir hier im Blog auch schon mehrfach berichtet, zum Beispiel „langjähriger Vergleich Aktienfonds zum jeweiligen Vergleichindex„. Auch wenn bei aktivem Management die Chance auf Outperformance des Index lockt, kann genauso durch schlechte Management-Entscheidungen die Möglichkeit der Unterperformance entstehen – die Masse der Fonds lag dabei langfristig eben eher auf der letzteren Seite, und dies sollte man auch immer im Hinterkopf behalten wenn ein neues interessantes aktives Konzept lockt, und dementsprechend unsere Erwartungen realistischerweise etwas dämpfen.

Was macht der neue Comstage-ETF nun konkret ?

Zuerst möchten wir Ihnen die wesentlichen Fakten, abseits der ganzen Marketing-Texte, präsentieren.

Comstage Alpha Dividende Plus UCITS ETF
– ISIN: DE000ETF7508
– TER: 0,68%
– Beinhaltete Aktien: 100 Positionen
– Abbildungsart: physisch replizierend (vollständig)

Über die Ausschüttungsrendite können natürlich jetzt noch keine konkreten Aussagen gemacht werden. Da der ETF keinem Index folgt, kann man sich auch nicht auf diesem Weg eine zumindest theoretische vorläufige Rendite-Einschätzung holen.
In ihren Werbeunterlagen spricht Comstage jedenfalls davon, dass die beinhaltete Aktienauswahl eine (Brutto)-Dividendenrendite von aktuell 4,3% hat. Was jedoch am Ende davon beim Anleger nach Abzug aller geschäftsüblichen Posten auch tatsächlich ankommt, wird sich erfahrungsgemäß wohl mehr oder weniger etwa im 3,5%-Bereich befinden. Die Ausschüttungshäufigkeit ist jeweils halbjährlich, im Juni und Dezember.

Der Anlageprozess

Als Auswahlgrundlage dienen dem Management dabei der S&P 500 und Stoxx Europe 600. Aus diesen Indizes wählt sich der Fonds in einem mehrstufigen Selektionsprozess seine Aktien aus.

  • Stufe 1: Ausschluss der Aktien, die ein zu geringes Tageshandelsvolumen (Liquidität) aufweisen.
  • Stufe 2: Ausschluss von Aktien mit einer schwachen Wertentwicklung (Momentum).
  • Stufe 3: Ausschluss weiterer Aktien, deren Bewertung (Kurs-Gewinn-Verhältnis) am höchsten und deren Gewinnentwicklung relativ betrachtet am schlechtesten ist.
  • Stufe 4: Um das zu erwartende Risiko des späteren Gesamtportfolios zu reduzieren, werden die Aktien mit der geringsten Kursschwankungen (Volatilität) ausgewählt.
  • Stufe 5: Aus diesen verbliebenen Aktien erfolgt die Endauswahl anhand der zu erwartenden Dividendenrendite. In einem letzten Qualitäts-Check wird das Aktienportfolio durch das Fondsmanagement noch einmal auf mögliche Risiken geprüft.

Konkret ist der aktuelle Aktienbestand dabei auf circa 75% Europa und 25% USA verteilt. Für weltweit anlegende Fonds, die ansonsten ja meist US-lastiger sind, ist das eine eher unübliche Verteilung, aber da muss man eben darauf vertrauen, dass sich das Management schon etwas dabei gedacht hat (vielleicht liegt es am Ende auch „nur“ in dem einfachen Umstand begründet, dass in Europa die Aktien-Ausschüttungsrendite eben allgemein höher ist). In der Branchenverteilung erwartet den Dividendenanleger jedenfalls schon etwas gewohnteres: aktuell sind den Unterlagen nach Finanzunternehmen (24%), Versorger (20%) und Konsumgüterhersteller (18%) die gewichtigsten Sektoren.

Ein weiteres Novum – die dynamische Absicherungsstrategie

Ein aktiver Dividenden-ETF alleine mag ja schon interessant genug sein, Comstage hat dem Produkt allerdings noch mit einer Absicherungsstrategie ein weiteres Alleinstellungsmerkmal hinzugefügt.

Dabei wird das Portfolio durch den Einsatz von Index-Optionen auf den S&P 500 und Stoxx Europe 600 „gehedged“. Diese derivativen Instrumente gewinnen an Wert, wenn die Indizes fallen, und können so eventuelle Aktienverluste in gewissen Maßen etwas abfedern. Da es natürlich an den Kapitalmärkten nichts umsonst gibt, wird diese Absicherung in ansonsten „guten Zeiten“ auch immer etwas an Rendite kosten. Comstage gibt dazu an, dass sie anstreben, an Kursgewinnen zu mindestens 75% teilnehmen zu können, während Kursverluste nur zu maximal 50% mitgemacht werden sollen. Dies ergibt ein (als Upside-Downside Capture bezeichnetes) Verhältnis von 1,5.
Aber auch hier wird sich wieder nur erst in Zukunft zeigen können, wie gut das Händchen des Managements wirklich ist, bei diesem Wechselspiel (möglichst viel Upside, möglichst wenig Downside) einen guten Kompromiss zu finden.

Die flexible Festlegung der Absicherungsquote erfolgt dabei in einem Prozess, bei dem Kurstrends, Wirtschaftsaussichten und Börsensentiment berücksichtigt werden. Bei sich verschlechternden Indikatoren wird die Absicherung erhöht, bei Aufbesserung der Lage dementsprechend zurückgefahren. In der Regel sind so zwischen 20% und 80% des Bestandsvolumens abgesichert, die Quote kann aber in Extremsituationen auch bis zu 100% des Anlagekapitals betragen. Die Absicherung ist wie gesagt nicht umsonst, sondern kostet je nach Marktlage etwa 5% bis 10% des abzusichernden Betrages. Dem Wesen von Options-Preisen ist dabei zu eigen, dass die Absicherung gerade dann am günstigsten ist, wenn man sie eigentlich am wenigsten braucht (in ruhigen Aufwärtsphasen), während sie, wenn man sie ja am meisten braucht (in volatilen Crashphasen) gleichzeitig auch am teuersten ist. Natürlich, eine Feuerversicherung kauft man ja eben auch nicht erst, wenn das Haus schon in Flammen steht. Aktuell sind beispielsweise laut Broschüre 41% des Europa-Anteils und 81% des US-Anteils durch Index-Optionen abgesichert.

Die gleiche Strategie wird übrigens auch bereits seit 2007 beim Commerzbank ideasTV Zertifikat „Sicherheit“ (WKN: CB1TVS) verwendet, um damit ein DAX+EuroStoxx50 Portfolio abzusichern. Dort kann man sich also schon einen gewissen Eindruck über die konkrete Wirkung und langfristige Entwicklung in der Praxis eines solchen Hedges verschaffen.

Rendite und Absicherung - passt dies zusammen?

Rendite und Absicherung – passt dies zusammen?

Vorläufige Einschätzung zu dem Produkt

Da es hier nicht nur darum geht, einfach nur die Marketingtexte aus den Broschüren des Anbieters unkommentiert zu übernehmen (das überlassen wir lieber den werbefinanzierten Börsen-Magazinen) und abzukopieren, darf auch eine eigene unabhängige Einschätzung zu diesem Produkt nicht fehlen.

Als Anleger sind wir über die letzten Jahre zum Passiv-Purismus getrimmt worden. In vielen Finanzblogs werden die unabweislichen Vorzüge günstiger, breit gestreuter ETFs gegenüber den aktiven Fonds propagiert. Natürlich ist die erste Reaktion, wenn einem jetzt so ein „Zwitterprodukt aktiver ETF“ über den Weg läuft, eine berechtigte Abneigung, denn wir haben mittlerweile gelernt:
– aktiv bedeutet eine langfristig höhere Wahrscheinlichkeit auf Unterperformance des Index
– aktiv bedeutet auf jeden Fall teurer als ein Index-ETF

Bezüglich der Kosten schleicht sich sofort der Verdacht auf, die aktiven ETFs könnten im Grunde nur ein Versuch der Fondsbranche sein, durch die „Hintertür“ wieder höhere Gebühren etablieren zu können (während bei normalen Index-ETFs der Preiskampf ja nur nach unten läuft). Wie soll man das neue Comstage-Produkt in diesem Zusammenhang also bewerten ?

Mit der angegebenen 0,68% TER ist es zwar um mehr als die Hälfte billiger als die sonst bei klassischen Fonds in der Retail-Tranche üblichen Kostenquoten von 1,5% und aufwärts, aber eben auch in etwa um die Hälfte teurer als man sonst für bisherige Dividenden-ETFs bezahlen musste (siehe dazu auch die Artikelserie Aktien-ETFs aus aller Welt). Die gibt es mittlerweile schon (wenn es sich nicht gleich um ein absolutes Nischen-Produkt handelt) für 0,35% TER und weniger zu haben. Ob sich der Comstage also seine Mehrkosten auch berechtigterweise „verdient“ hat, muss jeder Anleger individuell beurteilen, je nachdem was er von dem Konzept hält.

Aktive Dividendenfonds an sich sind ja nichts neues – in der Datenbank von Morningstar sind fast 500 weltweit anlegende Fonds mit diesem Fokus gelistet, und auch in diesem Blog werden ab und zu einige (wie der „Branchenprimus“ DWS Top Dividende) bei Vergleichen mit erwähnt. Warum Comstage für sein Aktien-Auswahlkonzept jetzt unbedingt noch die aktive Form nehmen musste, erschließt sich aus einer Sichtung des Prozesses eigentlich nicht. Im Prinzip könnte jede Stufe des Auswahlprozesses auch gut „passiviert“ (das heißt in einem regelbasiertes Indexkonzept umgesetzt) werden. Aktienauswahl nach Momentum ? Gibts schon. Ein Filter für „Bewertung“ ? Value ETFs sind an sich auch nichts neues, genauso ETFs die hohe Profitabilität oder niedrige Volatilität als Auswahlkriterium betrachten. Und von Dividenden-ETFs allein haben wir hier bereits mehrere Dutzend gelistet.

Es bleiben einige offene Fragen

Man kann dem Comstage jetzt vielleicht zugute halten dass er nun gleich mehrere dieser Faktoren auf einmal zusammengefasst betrachtet, aber auch hier stört mich einfach prinzipiell schon, dass ich eben nicht wie von Index-ETFs gewohnt in den „Methodologies“ der Anbieter die genaue Konstruktionsvorgehensweise nachlesen kann. Es ist ja schön und gut, dass zumindest beschrieben wird, dass man zum Beispiel Aktien mit schwachem Momentum ausfiltern will, aber das sagt mir eigentlich nichts konkretes – handelt es sich dabei nur um die 10% Aktien mit dem schlechtesten Momentum, 20% oder doch 50% ? Ich bin halt von Natur aus jemand, der so etwas lieber genauer wissen will, aber das Fondsmanagement hält jeden Schritt noch so vage formuliert, dass man sich da noch gehörigen „Spielraum“ für subjektive Entscheidungen und Anpassungen lässt. Ein aktives Fondsmanagement lässt sich eben naturgemäß nicht gern „in die Karten“ blicken.

Andere ETF-Anbieter haben auch in passiven Produkten schon das Thema Dividende mit weiteren Faktoren verbinden können. Eine (nicht vollständige) Liste an Beispielen:
– Dividende und Value: Die FTSE RAFI Equity Income ETFs von Source nehmen auch eine Gewichtung nach fundamentalen Bewertungen vor.
– Dividende und Volatilität: Von Powershares gibt es die „High Dividend Low Volatility“ ETF-Reihe, bei der ein Volatilitätsfilter die am stärksten schwankenden Aktien aussortiert.
– Dividende und Quality/Momentum: Die MSCI High Dividend Yield Indizes (denen beispielsweise der iShares MSCI USA Dividend IQ ETF folgt) haben bereits einen gewissen Momentum-Filter und prüfen ihre Aktien auf ausreichende Qualität in den Kennzahlen Kapitalrendite, Gewinnstabilität und Verschuldungsgrad.




Natürlich wird eine Ursache, warum der neue Comstage-ETF jetzt unbedingt ein „aktiver“ sein musste, die angewandte derivative Absicherungsstrategie sein, die sonst in passiven Produkten ja nur schwer (bis garnicht) umzusetzen wäre. Ob das nun ein überzeugendes Argument ist, muss jeder Anleger selbst für sich entscheiden. Manche halten prinzipiell nichts von solcher Absicherung, bzw. konzentrieren sich lieber auf die Steuerung ihrer Asset-Allocation allgemein. Andere sind dafür schon empfänglicher. Dazu sei auch gesagt, dass der Einsatz derivativer Absicherungen für viele klassische aktive Fonds ja nichts unübliches ist, sondern oft betrieben wird. Nur bei ETFs war das eben bis jetzt ein Novum hierzulande. Wie attraktiv dies ist, muss jeder Anleger selbst mit seinem individuellen Sicherheitsbedürfnis (und dem Glauben daran, inwieweit das Management auch in Zukunft verlässlich Krisenverluste reduzieren und Anstiege mitnehmen kann) ausmachen.

Wenn ich mir jetzt etwas zynisch vorstellen sollte, wie wohl die Produktentwicklungs-Sitzung bei den Commerzlern abgelaufen sein muss, könnte man denken:
„Niedrigzinsphase! Dividende ist der neue Zins! Dividendenfonds verkaufen sich aktuell wie geschnitten Brot, komm wir legen auch noch einen auf!“ „Aber mit Absicherung! Der Deutsche mag kein Risiko! Lass uns also dazu auch noch was einbauen, damit wir es am Ende mit einer ‚Extraportion Sicherheit‘ gut vermarkten können!“

Nein, das klingt jetzt böser als es vielleicht ist, und tut dem Produkt an sich auch eher Unrecht, aber ich kann mir schon vorstellen dass in der zukünftigen Werbekampagne ziemlich penetrant auf diese Punkte („Rendite UND Sicherheit“) herumgetrommelt wird, und dagegen habe ich eben schon eine grundsätzliche Abneigung.

Wir müssen noch die nächsten Monate abwarten

„Interessant“ ist das Produkt ja allemal, allerdings vor allem erst im „da schau her, was sich die Finanzbranche so alles einfallen lässt“-Sinne, statt direkt im „da muss ich unbedingt sofort investieren“-Sinn. Da es jetzt noch ganz frisch herausgekommen ist, kann man eigentlich keine wirklich direkten Einschätzungen zum Produkt selbst geben, sondern sich nur auf die allgemeinen Erfahrungen mit aktiven Dividendenfonds berufen. Bei neuen Index-ETFs hat man ja wenigstens einen Index, dessen Vergangenheitsentwicklung man provisorisch zur Einschätzung heranziehen kann, dies fehlt hier aber naturgemäß und man muss sich eben umso mehr auf das Management „verlassen“, aber dieses Vertrauen ist bei jedem Anleger-Typ unterschiedlich ausgeprägt. Auch ich würde vorläufig lieber einige Zeit nur „von außen“ die reale Performanceentwicklung abwarten, zumindest bis ich folgende Fragen einigermaßen zuverlässig für mich beantworten kann:
– wie entwickelt sich die tatsächliche Ausschüttung ?
– welchen Mehrwert bietet die Aktienauswahl (z.B. gegenüber normalen Dividenden-ETFs)
– wirkt die Absicherung, in zukünftigen Krisenphasen möglichst viele Verluste zu reduzieren und gleichzeitig auch möglichst wenig die Rendite in Anstiegen zu bremsen ?

Wie lange dieser Bewährungs- und Bewertungszeitraum in Zukunft sein sollte, liegt dabei im individuellen Ermessen jedes einzelnen Anlegers. Der eine mag vielleicht von dem Konzept schon so überzeugt sein, für andere ist das schon aus Prinzip nichts. Etwas abzuwarten, bis auch wirklich einige Zeit an Praxisergebnissen betrachtet werden kann, ist dabei für die meisten Leute wohl die empfehlenswerteste Vorgehensweise.

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6 Antworten

  1. Hallo,
    interessante Vorstellung.
    Was mich bei diesem Produkt noch interessieren würde, hat Comstage eine bestimmte Zielgruppe für diese Art von ETF im Sinn?
    Kann man bei solch einem Produkt überhaupt eine bestimmte Zielgruppe ansprechen?
    Ich könnte mir vorstellen, die Buy&Hold und DayTrader Fraktion ist mehr oder minder aussen vor.
    Versucht man mit diesem Produkt vielleicht die Babyboom Generation anzusprechen, welche kurz vor der Rente noch schnell ein paar Scheine verdienen will?

    • ChrisS sagt:

      Hallo Stefan,

      Schau am besten einmal in den Marketingunterlagen nach, um zu sehen ob du dir aus den dabei benutzen Werbe-Argumenten einen „idealtypischen Zielanleger“ im Rückschluss konstruieren kannst.
      Prinzipiell will natürlich jeder Fondsanbieter so viele Kunden wie möglich (also Zielgruppe ist im Grunde „jeder“), da man an dem verwalteten Vermögen prozentual durch Gebühren verdient (ergo, mehr Anleger, mehr Gewinn).

      Das Framing des Produktes in der Broschüre bedient jedenfalls vor allem die üblichen „Dividende ist der neue Zins!“-Argumentationsketten/klischees, man kann also davon ausgehen dass man es vor allem auf die enttäuschte Sparbuch&Festgeld -Fraktion abgesehen hat.
      Von solchem Marketing sind wir ja allgemein kein Freund. Nicht, weil wir Dividenden nicht schön finden, im Gegenteil, aber weil es nicht sinnvoll (bzw im extrem sogar eigentlich gefährlich sein kann) den unwissenden Anlegern ein zu naives Bild zu vermitteln dass Aktien mit Zinskonten vergleichbar wären. Und weil die Sparbuch&Festgeld-Fraktion eben risikoscheuer ist, wird wohl zusätzlich noch mit der Absicherungsstrategie versucht, denen die (bei Aktien eben unvermeidlichen) Wertschwankungen etwas besser verdaulich zu gestalten.

      „Ich könnte mir vorstellen, die Buy&Hold und DayTrader Fraktion ist mehr oder minder aussen vor.“
      Für Daytrader ist das Produkt sowieso schlicht zu „langweilig“, da fehlt einfach der Hebel um kurzfristig spekulieren zu können. Warum meinst du dass die Buy&Holder aussen vor sind ? Im Gegenteil, wenn du mit Comstage sprichst, würden sie dir sicher behaupten dass sich ihr Produkt ganz hervorragend zum einmal kaufen und lange liegenlassen eignet, und sie jeden herzlich dazu einladen 😉
      „Versucht man mit diesem Produkt vielleicht die Babyboom Generation anzusprechen, welche kurz vor der Rente noch schnell ein paar Scheine verdienen will?“
      Naja, sooo speziell das eingrenzen zu wollen macht eigentlich auch keinen Sinn (oder andersherum gefragt, wie sieht denn bitte auch ein Fonds „speziell für Babyboomer“ aus ?) – sind denn alle anderen Dividendenfonds & -ETFs auch „nur für“ Babyboomer gedacht ? Prinzipiell können alle Altersgruppen sie benutzen – ältere Leute, die vor allem die Ausschüttungen als ein weiteres kleines Zusatzeinkommen in der Rente nehmen wollen, sind ja nur ein Teil davon. Das mag bei denen auch ein ganz legitimer Grund sein (auch bei meiner und deiner Altersvorsorge werden Dividenden ja eine Rolle spielen), wogegen einfach nur „kurz vor der Rente noch schnell ein paar Scheine verdienen wollen“ flapsiger klingt als es eigentlich ist. Hasts ja bestimmt auch nicht böse gemeint ^^

      Gruß, Chris

      • Hallo,
        Danke für deine Ausführungen.
        Generell interessieren mich solche Produkte schon, deshalb auch meine Frage nach der Zielgruppe. Du hast sicherlich Recht, dass man im Allgemeinen keine bestimmte Zielgruppe dafür angeben kann, aber wenn sich Comstage mit dem Produkt von der Masse etwas abheben will, haben Sie vllt auch eine bestimmte Zielgruppe im Sinn? So dachte ich..
        Ich werde mir die Entwicklung des ETF mal mittelfristig anschaun, ob diese Art von Investiotion für mich in Frage kommt. Momentan besitze ich nur ETF`s von ishare, halte aber Ausschau nach anderen Produkten.
        Als ich die Buy&Hold Anleger für mich ausschloss, dachte ich in erster Linie an die Rendite, dieser Fond muss ja erst noch zeigen, ob die Rendite lohnenswert hoch ist, aber da viele Buy&Hold Anleger, welche ich über Blogs verfolge, gerne nur die Renditestärksten Aktien halten. dachte ich mir, diese Gruppe übernimmt die Auswahl der Papiere lieber selbst, als es einem Verwalter zu überlassen.
        Und ja, es war etwas überspitzt formuliert, die „Babyboomer“ sind eine Altersgruppe so um die 50, und ich dachte mir, gerade in dieser Altersgruppe versucht der Fonds vllt diejenigen Anzusprechen, die bis dato eher auf Sicherheit gesetzt haben.
        Danke dir für die Info, und ein Dank auch an Lars, für immer wieder lehsenswerte Blogartikel.

        • ChrisS sagt:

          Hallo,
          „Du hast sicherlich Recht, dass man im Allgemeinen keine bestimmte Zielgruppe dafür angeben kann, aber wenn sich Comstage mit dem Produkt von der Masse etwas abheben will, haben Sie vllt auch eine bestimmte Zielgruppe im Sinn? So dachte ich..“

          (nunja, wenn du das Produkt etwas interessant findest, könnte man ja sagen dass du selbst schon ein bischen zur Zielgruppe gehörst^^)
          Anhand der Produkteigenschaften lässt sich das wenn überhaupt nur grob in der Schnittmenge von a) Leuten die Dividenden wollen und b) Leuten die aber auch etwas Risiko-Absicherung wollen. Je nachdem was man nun selbst von a und b hält (vielen anderen sind ja Dividenden nicht wichtig bzw egal, und viele Leute glauben auch nicht dran dass eine solche „Absicherung“ möglich bzw sinnvoll ist) gehört man entweder zum Kreis der Interessenten oder nicht.

          Wenn man jetzt ganz pedantisch sein wollen würde, könnte man auch einfach das kopieren was im Verkaufsprospekt über den Kundentyp geschrieben wird:
          „PROFIL DES TYPISCHEN ANLEGERS:
          Der Fonds steht als Anlage für institutionelle und private Anleger zur Verfügung. Die Anlage in den ComStage Alpha Dividende Plus UCITS ETF ist für längerfristig orientierte Anleger geeignet, die bereits gewisse Erfahrungen mit Finanzmärkten gewonnen haben. Der Anleger muss bereit und in der Lage sein, Wertschwankungen der Anteile und gegebenenfalls einen deutlichen Kapitalverlust hinzunehmen. Grundsätzlich sollte der Anleger bereit sein, Risiken im Hinblick auf das eingesetzte Kapital und die Erträge einzugehen. Das mit einer Anlage in den Fonds verbundene Risiko wird als „mittleres Risiko“ eingestuft. “
          (Das sind allerdings eh alles nur juristisch-standardisierte Formularfloskeln, die so oder so ähnlich auch in vielen anderen Fondsprospekten stehen)

          „aber da viele Buy&Hold Anleger, welche ich über Blogs verfolge, gerne nur die Renditestärksten Aktien halten. dachte ich mir, diese Gruppe übernimmt die Auswahl der Papiere lieber selbst, als es einem Verwalter zu überlassen.“

          Achso, ja wenn du gleich die Einzelaktien-Anleger meinst, natürlich sind die generell weniger an Fonds interessiert (betrifft aber alle Fonds, nicht nur den speziellen hier) und suchen sich ihre Aktien gleich lieber selbst aus.
          Wer ein eigenes System zur Bewertung und Auswahl von Aktien gefunden hat, wird sich auch nicht mehr so leicht mit Fonds&ETFs zufrieden geben, je nachdem wie man halt den Kompromiss zwischen „Bequemlichkeits-Gewinn“ und „Kontroll-Verlust“ einschätzt. Bei einem ETF ist man halt den Auswahl-Mechanismen des Index ausgeliefert, manchen „fortgeschrittenen“ Anlegern gehen die Index-Kriterien aber oft nicht weit genug und sie haben lieber ihr eigenes System. (Schnell mal über dein Depot gelinzt, machst du ja auch hpts in Einzelaktien, ich denke mal das liegt zum großen Teil auch daran weil dich die Auswahlsysteme der ETFs noch nicht so überzeugt haben dass du ihnen komplett dein ganzes Kapital überlassen willst, sondern durch gezieltere Auswahl der Einzelaktien mehr „Kontrolle“ hast).

          Buy&Hold (kaufen und liegenlassen) hat jedenfalls weniger damit was zu tun ob man nun Einzelaktien oder Fonds oder was auch immer hält, sondern beschreibt eigentlich nur, dass man die einmal gekauften Anlagen (egal was das ist) einfach nur möglichst lange bis endlos halten will.

          „Ich werde mir die Entwicklung des ETF mal mittelfristig anschaun, ob diese Art von Investiotion für mich in Frage kommt. “
          Ja, ein bischen abwarten (wie lang ist individuell, aber ich würde sagen mindestens ein Jahr bis mehr Daten vorliegen) ist immer sinnvoll, anstatt Schnellschüsse zu machen.

          „Momentan besitze ich nur ETF`s von ishare, halte aber Ausschau nach anderen Produkten.“
          Wenn du besonders auf höher-Ausschüttende Produkte abzielst (entnehme ich mal deinem Blog-Namen) findest du zB hier eine Übersichtsliste:
          http://finanziell-umdenken.blogspot.de/p/ausschuttungsquoten-von-etfs.html
          Und in dieser Artikelserie sind auch nochmal regionale Dividenden-ETFs und ihre Anlagekonzepte vorgestellt, vielleicht ist da ja was für dich dabei um dein Portfolio abzurunden:
          http://finanziell-umdenken.blogspot.de/2016/01/aktien-etfs-aus-aller-welt-artikelserie.html

          „Und ja, es war etwas überspitzt formuliert, die „Babyboomer“ sind eine Altersgruppe so um die 50, und ich dachte mir, gerade in dieser Altersgruppe versucht der Fonds vllt diejenigen Anzusprechen, die bis dato eher auf Sicherheit gesetzt haben.“
          Kein Problem, ja sicher sind wie gesagt ältere Leute, die bisher nur Sparbuch&Festgeld benutzt haben, eine Zielgruppe auf die man es abgesehen hat. Da muss man halt abwarten wie penetrant das Marketing in diese Richtung noch wird (denn wie gesagt, im Verkaufsprospekt muss ja schon zugegeben werden dass es Wertschwankungen und Kapitalmarktrisiken gibt, und daher nur „erfahrene Anleger“ geeignet sind – Das typische Dilemma halt: Sicherheit rentiert sich nicht gut, und Rendite ist eben nicht sicher). Aber natürlich können sich auch jüngere Leute für Dividenden etc interessieren.

  2. MiGo sagt:

    Danke für diesen Artikel. Naja passive Dividenden ETF eignen sich leider nicht wirklich. Dort konnte man schlecht auf die Börsenturbulenzen reagieren. Im Comstage kann man zumindest quartalsweise reagieren.
    Eine Mischung aus aktiv und passiv sehe ich da als guten Mittelweg an.

    Ich empfehle folgenden Artikel: http://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/dividenden-vorsicht-bei-dividendenindizes/6098508-2.html

    Ich setze aktuell auf den Comstage Vermögensstrategie (passiv als Weltprotfolio) und aktiv auf diesen Alpha Dividende Plus und hoffe mein Idee geht auf.

    Generell bin ich auch ein Freund von ETF und da ist mir der Aktive ETF lieber als ein teurer DWS Dividende Plus.

  3. Christoph P. sagt:

    Danke für den Artikel,
    ich überlege das für meine Tochter (2 1/2) als Sparplan anzulegen, so 50€ im Monat. Bin bei der ComDirekt (Bzw das Kinderdepot) – ohne Kosten gibt es da nur eine Auswahl von 7-8 ETFs, die Dividenden Ausschütten. Der Plan ist: Wenn sie etwas älter ist, will ich sie etwas an das Thema hernazuführen.
    Wenn sie sich im Alter von 10 mal ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk vom Onkel „Unternehmensbeteiligung“ aussuchen kann (Grob im Kopf gerechnet sollte das selbst bei schlechter Entwicklung 100-200 € Dividende / Jahr sein) – dann ist das schon ein Erfolg.
    Sollte der Markt mal extrem Nachgeben (DAX -30%), also der „Crash“ von dem man immer mal ließt, kann ich meine Strategie etwas anpassen und die Absicherungen erstmal wieder weglassen.

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