Bundestagswahl 2025 – welche Partei ist für Geldanleger am besten?
Bei der Bundestagswahl 2025 variieren die steuerpolitischen Positionen der Parteien erheblich, insbesondere in Bezug auf die Besteuerung von Kapitalerträgen und Arbeitseinkommen. Für einen Geldanleger, der an möglichst niedrigen Steuern auf Kapitalerträge interessiert ist, sind die folgenden Informationen relevant. Dennoch gleich zum Beginn der Hinweis, dass hier nur der finanzielle Aspekt der Parteien berücksichtigt wird, andere Themen (innere Sicherheit, Soziales, Außenpolitik, Wirtschaftspolitik, usw.) bleibt in dieser Übersicht unberücksichtigt. Zum anderen ist es bislang nur ein Zwischenstand und erfahrungsgemäß versprechen Parteien vor Wahlen stets deutlich mehr, als sie hinterher halten oder umsetzen können. Siehe auch die Anmerkungen ganz zum Schluss.
Bündnis 90/Die Grünen:
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Kapitalerträge: Die Grünen schlagen vor, Kapitaleinkünfte stärker zu besteuern, indem sie diese mit Sozialabgaben belasten möchten.
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Arbeitseinkommen: Die Partei plant eine Entlastung niedriger und mittlerer Einkommen durch eine Reform des Steuertarifs, während höhere Einkommen stärker belastet werden sollen.
SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands):
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Kapitalerträge: Die SPD plant, die Abgeltungsteuer abzuschaffen und Kapitaleinkünfte wieder dem persönlichen Einkommensteuertarif zu unterwerfen, was zu einer höheren Besteuerung führen würde. Zudem steht eine Transaktionssteuer im Wahlprogramm der SPD, die bei jedem Kauf und Verkauf von Aktien anfallen würde.
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Arbeitseinkommen: Die SPD strebt eine Entlastung niedriger und mittlerer Einkommen an, indem der Einkommensteuertarif entsprechend angepasst wird.
BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht):
- Sie setzen auf eine progressive Steuerpolitik und wollen „Großvermögen“ stärker besteuern, was nicht im Sinne von Geldanlegern ist, die weniger Steuerbelastung wünschen.
Die Linke:
- Sie wollen Vermögen und Erbschaften stärker besteuern, was erheblich gegen die Interessen eines Geldanlegers gehen könnte, der niedrigere Steuern auf Kapitalerträge wünscht.
Die Besteuerungspläne von FDP, CDU und AfD
Drei andere Parteien wollen nicht nur die Steuerlast auf Arbeitseinkommen, sondern vor allem teilweise auch den Geldanleger entlasten. Daher habe ich die Pläne von FDP, CDU und AfD im direkten Vergleich gegenübergestellt.
Zur Besteuerung von Kapitalerträgen und den Belastungen für Sparer.
- CDU: Die CDU strebt keine deutliche Änderung bei der Besteuerung von Kapitalerträgen an. Sie setzt auf eine Fortsetzung der bestehenden Abgeltungssteuer, ohne spezifische Pläne zur Entlastung von Sparern. Es gibt keine klaren Hinweise auf eine Senkung der Steuerlast für Kapitalerträge.
- FDP: Die FDP plant umfangreiche Steuerentlastungen, darunter die Wiedereinführung einer Spekulationsfrist für Wertpapiere, was bedeutet, dass Gewinne auf Aktien steuerfrei sein könnten, wenn sie nach einer bestimmten Haltefrist verkauft werden. Zudem wollen sie den Grundfreibetrag erhöhen und den Sparerpauschbetrag anheben, was für Sparer und Anleger günstiger wäre. Die FDP lehnt eine Vermögensteuer ab und plant, die Unternehmensteuern zu senken, was indirekt auch Sparer entlasten könnte.
- AfD: Die AfD will das Steuersystem vereinfachen und die Besteuerung von Kapitalerträgen stark reduzieren. Sie fordert die Abschaffung der Abgeltungssteuer und eine Erhöhung des Sparerpauschbetrags auf 2400 Euro. Außerdem lehnt die AfD die Vermögensteuer und Erbschaftsteuer ab, was ebenfalls für Sparer und Geldanleger vorteilhaft wäre. Die AfD spricht sich auch für ein steuerliches Familiensplitting aus, um Familien zu entlasten.
Zusammenfassung für einen Geldanleger:
- FDP: Die FDP bietet durch die Wiedereinführung der Spekulationsfrist und die Erhöhung des Grundfreibetrags direkte Vorteile für Sparer und Anleger. Ihre Fokus auf Steuersenkungen macht sie zu einer attraktiven Wahl für Geldanleger.
- AfD: Die Pläne der AfD zur Abschaffung der Abgeltungssteuer und zur Erhöhung des Sparerpauschbetrags wären ebenfalls sehr vorteilhaft für Sparer, insbesondere wenn man die Abschaffung weiterer Steuern wie der Vermögensteuer betrachtet.
- CDU: Bis jetzt sind die CDU-Pläne eher konservativ und bieten weniger offensichtliche Vorteile für Geldanleger im Bereich Kapitalerträge.
Für einen Geldanleger wären die Pläne der FDP und der AfD vorteilhafter als die der CDU, wobei die FDP möglicherweise durch die detaillierteren und spezifischeren Vorschläge einen knappen Vorteil haben könnte.
Zur Besteuerung von Arbeitseinkommen
- CDU: Die CDU plant, den Grundfreibetrag zu erhöhen und den Spitzensteuersatz später greifen zu lassen, um den Mittelstand zu entlasten. Dies würde sowohl Arbeitnehmern als auch Selbstständigen zugutekommen, insbesondere denen mit mittleren Einkommen. Es gibt jedoch keine spezifischen, radikalen Änderungen, die sich ausdrücklich an Selbstständige richten.
- FDP: Die FDP hat umfassende Pläne zur Steuerentlastung. Sie wollen den Grundfreibetrag um mindestens 1.000 Euro erhöhen, den Spitzensteuersatz erst ab einem Jahresverdienst von etwa 96.600 Euro greifen lassen (gegenwärtig ab etwa 68.000 Euro), und Überstunden steuerfrei machen. Für Selbstständige und Arbeitnehmer mit höheren Einkommen wäre das besonders vorteilhaft, da sie mehr Nettoeinkommen behalten würden. Die FDP spricht sich auch gegen eine Erhöhung der Mehrwertsteuer aus, was indirekt auch den Konsum und damit die nach Steuern verfügbaren Einkommen erhöht.
- AfD: Die AfD plant eine erhebliche Reform des Steuersystems, darunter eine Erhöhung des Grundfreibetrags auf 15.000 Euro und eine Reduzierung der Steuerstufen. Diese Maßnahmen würden insbesondere Arbeitnehmer und Selbstständige mit niedrigeren bis mittleren Einkommen entlasten. Sie wollen auch spezielle Regelungen für Selbstständige einführen, wie z.B. eine Anhebung des Freigrenzen bei der Krankenversicherung, was Selbstständigen mehr finanzielle Flexibilität verschaffen könnte.
Zusammenfassung für Arbeitnehmer und Selbstständige:
- FDP: Ihre Pläne zur Steuerentlastung sind am detailliertesten und würden sowohl Arbeitnehmer mit höheren Einkommen als auch Selbstständige durch gezielte Maßnahmen wie die Erhöhung des Grundfreibetrags und die Verschiebung des Spitzensteuersatzes am meisten entlasten. Die Steuerfreiheit von Überstunden ist ein zusätzlicher Vorteil für viele Arbeitnehmer.
- AfD: Die AfD bietet eine breite Entlastung durch eine Vereinfachung des Steuersystems und spezifische Vorteile für Selbstständige durch höhere Freigrenzen in der Krankenversicherung. Ihre Pläne zur Erhöhung des Grundfreibetrags würden auch Arbeitnehmer mit niedrigeren Einkommen deutlich entlasten.
- CDU: Ihre Pläne sind weniger aggressiv in Bezug auf die Reform der Besteuerung von Arbeitseinkommen, bieten aber immer noch Entlastungen durch die Erhöhung des Grundfreibetrags und die Anpassung der Steuerlast.
Schlussfolgerung:
- Arbeitnehmer mit höheren Einkommen wäre die FDP am vorteilhaftesten aufgrund der gezielten Steuerentlastungen.
- Für Selbstständige bieten sowohl die FDP als auch die AfD attraktive Optionen, wobei die FDP durch ihre spezifischeren Maßnahmen zur Einkommensentlastung vor allem bei höheren Einkommen vorteilhafter wäre, während die AfD durch ihre allgemeinen Entlastungen und spezifischen Regelungen für Selbstständige ebenfalls sehr interessant ist.
- Hier noch eine kompakte Zusammenfassung eines X-Users von AfD und FDP.
Fazit/Schlussgedanken:
Für Geldanleger, die niedrige Steuern auf Kapitalerträge bevorzugen, erscheinen die Positionen der FDP und der AfD am attraktivsten, da beide Parteien keine zusätzlichen Belastungen für Kapitaleinkünfte planen. Beide Parteien wollen zudem eine steuerliche Entlastung von Arbeitseinkommen. SPD, Grüne, Linkspartei und BSW sind bei Themen der Geldanlage tendenziell unattraktiv.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Wahlprogramme Absichtserklärungen sind und die tatsächliche Umsetzung von Koalitionsverhandlungen und der politischen Lage nach der Wahl abhängt. Bei der FDP kommt einschränkend hinzu, dass sie Teil der letzten Ampelkoalition im Bundestag war und viele ihrer Vorhaben nicht umsetzen konnte. Zudem liegt sie derzeit in den Umfragen zur Bundestagswahl unter 5%, so dass der Einzug in den anstehenden Bundestag gefährdet und damit noch fraglicher ist, ob sie ihre geplanten Vorhaben überhaupt in eine Koalition einbringen können.
Zu der AfD haben aktuell noch viele Parteien eine Art Brandmauer errichtet. Dass solch eine Brandmauer letztendlich irgendwann zerbricht, haben wir jüngst in Österreich gesehen, als die anderen Parteien zur FPÖ (mit vergleichbaren Themen wie die AfD) eine ähnliche „Brandmauer“ errichtet hatten. Der Ablauf in Österreich könnte sich nun auch in Deutschland wiederholen.
Sollte die CDU, die nach FDP und AfD ebenfalls ein recht freundliches Programm für Geldanleger als Programm hat, lieber eine Koalition mit SPD oder/und Grünen statt mit der AfD bevorzugen (was derzeit noch so kommuniziert wird), wird sie ebenfalls nur wenig ihrer Vorhaben für Geldanleger umsetzen können, bzw. wird bei diesem Thema eher Zugeständnisse an die linken Parteien machen (müssen).
Hinweis: Dieser Artikel konnte nur einen Überblick geben, für Details zu den Vorhaben, schaut bitte unbedingt in die Programme der jeweiligen Parteien.
Bundestagswahl 2025 – welche Partei setzt sich am stärksten für die Freiheit ein?
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Sehr gute Zusammenfassung der Parteiprogramme!
Aus der Sicht, nicht nur der Geldanleger, wäre ergo eine Zusammenarbeit von CDU, AFD und FDP am Besten.
Wenn Merz seine Brandmauer – die längst nicht alle Mitglieder der CDU befürworten – nicht fallen lässt, wird es mittelfristig wohl eine politische Lösung in Deutschland ohne ihn geben.