Die Dividende von Aktien ist die neue Miete?

Die Dividende von Aktien ist die neue Miete…
Halt, kennen wir den Spruch nicht eigentlich anders ?

Artikel wurde von Chris verfasst
Sicher sind auch Ihnen mittlerweile schon so einige Artikel begegnet, in denen für die Aktiendividende als „neuer Zins“ getrommelt wurde, um so dem enttäuschten Sparer einen Ausweg oder gar Lösung in der Niedrigzinsphase anzubieten. Dabei wird natürlich das Trommeln noch umso penetranter, je niedriger die Zinsen weiter fallen – wer regelmäßig Finanzmedien liest, kommt sowieso nicht an der inflationären Verwendung solcher Überschriften vorbei und kann mittlerweile nur noch mit dem Augen rollen. Wenn ich beispielsweise jedes mal dafür, wenn ich diesen Spruch wieder irgendwo neu lesen muss, einen Euro bekommen würde, ergäbe dies allein schon eine ganz ordentliche „Dividende“. Selbst in allgemeinen Zeitungen begegnen einem schon seit längerem immer wieder solche Artikel, deren Inhalt sich so sehr ähnelt, dass die Vermutung nahe liegt, hier wird einfach nur Pressematerial aus den Marketingabteilungen der Finanzbranche abkopiert und durchgereicht, hinter denen natürlich auch immer gewisse eigene Verkaufsinteressen beabsichtigt sind.

Die Dividende ist nicht der neue Zins

Auf seriöseren Seiten werden folgerichtig Platitüden wie „Dividende ist der neue Zins“ nicht verwendet und stattdessen eher mit Sorge betrachtet. Nicht, weil man generell etwas gegen Aktien hätte – sondern im Gegenteil, gerade weil Aktien so ein bedeutendes Instrument für den langfristigen Vermögensaufbau sind, ist es wichtig, über das richtige Verhalten und den vernünftigen Umgang mit ihnen aufzuklären. Dazu gehört eben auch, mit falschen, zu vereinfachenden, und damit gefährlichen Darstellungen aufzuräumen, um den Leuten eine realistische Erwartungshaltung zu vermitteln, denn nur damit gelingt der langfristige Erfolg mit Aktien.




Die Gefahr einer Aussage wie „Dividende ist der neue Zins“ liegt darin, dass bei finanziell ungebildeten Anlegern zu leicht der Eindruck entstehen kann, eine Aktie würde sich genauso wie ein Zinskonto verhalten. Auch hier drängt sich wieder der Verdacht auf, dass es dies durchaus auch eine Absicht der Finanzbranche ist, um so den eher Sicherheits-bedürftigen und Aktien-misstrauenden deutschen Kleinanlegern (von denen sich auch viele im Neuen Markt-Debakel ordentlich die Finger verbrannt hatten) die Sache jetzt nochmal wieder neu aufgewärmt schmackhaft machen zu können. Wer jedoch zu naiv Aktien und Zinskonten einfach gleichsetzt und ignoriert, dass diese beiden Instrumente unterschiedliche Eigenschaften und Einsatzgebiete haben (und daher unterschiedliche Herangehensweisen erfordern), bei dem ist die nächste Enttäuschung gleich wieder mit vorprogrammiert.

Warum Dividenden, und das heißt Aktien, eben nicht die neuen Zinsen, und damit Konten, sein können, sei hier noch einmal in kurzen Zügen beispielhaft dargestellt:

– Bei Konten ist, zumindest prinzipiell, die Möglichkeit von Verlusten explizit ausgeschlossen (etwaige Bankpleiten seien mal dahingestellt). Bei Aktien ist man an der Entwicklung von Unternehmen beteiligt, bei denen es auch keine ausgesprochenen Garantien gibt, ob diese nun unbedingt positiv oder negativ verlaufen werden. Gerade für das Tragen dieser höheren Risiken wird man ja als Anleger auch der Kapitalmarkttheorie nach mit entsprechend höheren Markt-Renditen über dem „risikolosen Basiszins“ langfristig wieder belohnt.

– Die Renditen von fest verzinsten Bankeinlagen (so klein sie heutzutage auch sein mögen) sind relativ planbar, die (langfristig zwar höheren) Renditen aus Kursgewinnen und Dividenden bei Aktien sind jedoch nicht wirklich planbar, sondern immer (besonders kurz- und mittelfristig) bestimmten Schwankungen unterworfen.

– Wer also weiß, dass er in kürzeren Zeiträumen von (kleiner als 5 bis 10) X Jahren exakt eine feste Summe Y (und garantiert nicht weniger) braucht, sollte dazu lieber vorrangig schwankungsarme Zinsanlagen zum Ansparen benutzen. Erst langfristiges, frei verfügbares Überschusskapital sollte darüber hinaus an der Börse investiert werden. Jedes dieser unterschiedlichen Instrumente hat seine Berechtigung im Aufbau der privaten Vermögensarchitektur, sollte aber eben auch entsprechend seiner Eigenschaften nur an der richtigen Stelle eingesetzt werden.

– In einem früheren Artikel haben wir uns auch mit der Ausschüttungs-Entwicklung einiger Dividenden-ETFs beschäftigt. Entgegen mancher zu optimistischen Verlautbarung können auch hier in Krisenzeiträumen die Dividenden zurückgehen (teilweise bis über -50%). Obwohl es also durchaus ein langfristiges Dividendenwachstum gibt, gilt das erst einigermaßen zuverlässig auf Jahrzehnte-Sicht – diese Zeit muss man als Investor auch mitbringen können und darüber Bescheid wissen, um von den mittelfristig immer mal wieder auftretenden Absenkungen nicht überrascht zu werden (siehe Planbarkeit).
Dem gegenüber habe ich im Internet jedoch schon einen neuen Spruch gelesen:
„Dividende ist die neue Miete!“

Dividenden und Zinsen sind grundsätzlich unterschiedlich, eher passt der Vergleich Dividende und Miete

Dividenden und Zinsen sind grundsätzlich unterschiedlich, eher passt der Vergleich Dividende und Miete

Die Dividende ist eher die neue Miete

Natürlich ist auch dieser Vergleich bei weitem nicht perfekt, sondern nur eine weitere vereinfachte Analogie, jedoch gefällt sie mir, wenn man denn unbedingt eine flotte Platitüde braucht, zumindest wesentlich besser als der Zinsvergleich.

Damit wird auch deutlicher zum Ausdruck gebracht, dass Aktien und (vermietete) Immobilien beides Sachwerte sind, die laufende Erträge erwirtschaften und im Wert steigen können – nicht müssen! – je nachdem wie sich durch Angebot und Nachfrage der Markt entwickelt. Genauso wie es „gute“ und „schlechte“ Immobilien geben kann, versteht so auch jeder dass es ebenso „gute“ und „schlechte“ Aktien gibt, und man gewisse Auswahlüberlegungen und -Kriterien haben muss um die Gutes von den Schlechtem unterscheiden zu können (während man in Zinskonten bei verschiedenen Banken ja viel bedenkenloser investiert und weniger nachprüft).

Es gibt viele Ähnlichkeiten beim Besitz von Aktien und Immobilien

Auch ähnelt sich in gewisser Art die langfristige Herangehensweise: Immobilieneigentümer, gerade Vermieter, wollen meist nicht einfach nur den schnellen Reibach machen, sondern ihre Investition über einen längeren Zeitraum halten und bewirtschaften – genauso sind auch Dividendeninvestoren nicht nur an der kurzfristigen Spekulation interessiert. Im Gegenteil kann einem Vermieter der jeweilige aktuelle Wert seiner Immobilie eigentlich auch relativ egal sein (genauso wie dem Aktienbesitzer der Kursstand seines Depots), sondern vor allem die Entwicklungen der regelmäßigen Ertragsströme sind das wichtigste. Diese „cashflow“-orientierte Sicht auf die Dinge ist auch ein nicht zu unterschätzender psychologischer Motivator, der die Disziplin und Durchhaltefähigkeit unterstützen kann.

Im Gegensatz zum Zinsvergleich wird auch hier klarer, dass es keine unbedingten „Garantien“ gibt: eventuelle Mietausfälle bei Immobilien und Dividendenkürzungen/Streichungen bei Aktien gehören eben zum Geschäft dazu und können immer mal wieder vorkommen, und man muss darauf eben „aktiv“ reagieren und wieder nach neuen Mietern bzw. neuen Aktien suchen.

Genauso wie man auch bei der Auswahl seiner Mieter auf deren Einkommensverhältnisse und Zahlungsmoral achtet, soll man auch bei der Auswahl seiner Aktien immer auf die wirtschaftliche Situation der Unternehmen schauen. Wir wollen natürlich möglichst nur die Besten davon in unserem Haus, bzw. im Depot haben.

Apropos Geschäft, da die Vermietung im Grunde ja eine unternehmerische Tätigkeit ist, sollte auch klar sein dass man damit immer unweigerlich auch ein gewisses unternehmerisches Risiko trägt – wie bei Aktien eben auch. (Dass dabei die Immobilie als sprichwörtliches „Betongold“ für breite Teile der Bevölkerung noch einen unverdienten Vertrauensvorschuss an Sicherheit dazubekommt, ist wieder eine andere Diskussion.)

Auch lassen sich am Beispiel von Immobilien relativ leichtverständlich und nachvollziehbar die „Bewertungskennzahlen“ von Aktien damit vergleichen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis entspricht hier dem bekannten Kaufpreis/Jahresmietertrag-Faktor. Dies lehrt auch einem Neuling, auf „über- und unterbewertete“ Objekte bzw. Anlagen zu achten und zeigt wie „teuer“ oder „günstig“ eine jeweilige Investition sein kann.
Natürlich ist wie bereits angesprochen auch dieser Vergleich letztendlich nicht perfekt übereinstimmend und all-erklärend. Gerade bei Immobilien gibt es noch wichtige Unterschiede, besonders im Bereich der Möglichkeiten zur Fremdfinanzierung und steuerlichen Behandlung. Zu sehr sollte also niemand diese Analogie überstrapazieren, auch wenn sie nur eben treffender sein mag als der plumpe Zinsvergleich.

Es gibt einige Ähnlichkeiten bei Investments in Immobilien und Aktien

Es gibt einige Ähnlichkeiten bei Investments in Immobilien und Aktien

Es gibt daneben selbst noch einige mögliche Argumente, warum Dividenden sogar die „besseren Mieten“ sind, Aktien also gewisse Vorteile gegenüber Immobilien haben können. Um wie gesagt den Vergleich nicht überzustrapazieren, seien diese allerdings nur zur Illustration und nicht direkt als objektive Fakten aufgezählt.

Diversifikation: Eine einzige Immobilie stellt ein wesentliches Klumpenrisiko dar, während man sich mit Aktien-ETFs an tausenden Unternehmen weltweit gleichzeitig beteiligen kann.

Kleinteiligkeit: die Investition in Aktien und ETFs ist schon mit geringen Beträgen möglich, ebenso der Verkauf, während man später eine Immobilie meist nur wieder komplett (und nicht in Stückchen) verkaufen kann.

Kredit: Der Hebel durch Fremdfinanzierung kann nicht nur positiv, sondern auch negativ wirken. Leider gibt es auch immer wieder Beispiele von Leuten die mit Immobilien in eine Schuldenfalle geraten sind.

Aufwand: bei einer Immobilie sind Kosten für Reparaturen, Instandhaltung etc. mit zu beachten. Sie ist halt im Grunde nur ein „Gebrauchsgegenstand“, der sich sonst mit der Zeit abnutzt. Auch will sie ordentlich verwaltet werden (natürlich kann man diese Arbeit gegen Gebühr auch abgeben), während ein Depot, je nach Anleger-Typ und -Fähigkeiten, einen geringeren Betreuungsaufwand haben kann.

Wenn es geht, warum nicht Aktien und Immobilien kombinieren?

Um nicht falsch verstanden zu werden, sind das alles keine KO-Kriterien, sondern nur Dinge auf die man eben achten und damit umgehen zu wissen muss, und es soll auch nicht ein künstliches Entweder-Oder zwischen diesen beiden Anlagen konstruiert werden. Auch ich selbst bin ja gleichzeitig zufriedener Aktieninvestor und Vermieter, beides ist also möglich und im Hinblick zum Aufbau mehrerer Einkommens-Standbeine eigentlich sogar empfehlenswert, wenn man es sich leisten kann.

Die Möglichkeit zu einem etwas „indirekteren“ Zugang zum Bereich Immobilien bieten auch Investitionen in sogenannte REIT-ETFs, mit denen man in gewissen Maßen an den Entwicklungen dieser Anlageklasse partizipieren kann, verbunden mit den Diversifikations-Vorteilen von ETFs.

Gerne sind unsere Leser auch ausdrücklich eingeladen, ihre Sicht auf die Dinge im Kommentarbereich miteinander auszutauschen. Sind Dividenden für Sie die neuen Zinsen, neuen Mieten, oder bleiben es einfach nur Dividenden? Erfahrungsgemäß sind Immobilien ein sensibles Thema, zu dem jeder eine Meinung hat, deswegen sollte es auch nicht darum gehen, das ganze nur auf die ewig gleichen „Kaufen oder Mieten?“ oder „Was von beiden ist die bessere Anlageklasse?“-Diskussionen zu beschränken, sondern vielmehr die Möglichkeiten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Aktien und Immobilen zur Einkommenserzeugung.

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13 Antworten

  1. JM sagt:

    Hallo Lars,
    Die Aussage, dass die Dividenden der neue Zins sind, taucht beängstigend oft in den Medien auf. So einfach ist es mit Sicherheit nicht. Die meisten der sogenannten Dividendenaristokraten haben Bewertungen erreicht, die Platz für eine Korrektur bieten könnten. Jeder Anleger der von Dividenden profitieren möchte sollte sich daher bewusst sein, dass er zumindest zeitweilig auch einen Buchverlust hinnehmen muss.
    Die Aussage, dass die Dividenden die neuen Mieten sind gefällt mir da schon eher, wobei für mich der Vorteil klar bei den Dividenden liegt, sofern man sich ein regelmässiges Zusatzeinkommen sichern möchte. Die Top Dividendenaristokraten ( Coca-Cola, Procter & Gamble, Dover usw.) haben in den letzten 10 Jahren ihre Dividendenzahlungen durchschnittlich um 10 Prozent pro Jahr angehoben. Das heist, die Dividendenzahlung verdoppelt sich alle 7 Jahre. Da hinken für mich die Mieten klar hinterher, da hier die Mietpreissteigerung im Regelfall wesentlich niedriger ist. Daher bleiben Dividenden bis auf weiteres mein Favorit.
    JM

    • ChrisS sagt:

      Hallo JM,

      „Die meisten der sogenannten Dividendenaristokraten haben Bewertungen erreicht, die Platz für eine Korrektur bieten könnten.“

      Dazu könnte dir auch dieser Artikel von mir weiterhelfen:
      http://finanziell-umdenken.blogspot.de/2015/11/befindet-sich-die-dividenden-strategie.html
      Im historischen Vergleich ist der weltweite Aktienmarkt aktuell noch nicht unbedingt schon kritisch überbewertet (Ausnahme USA, dort hat man schon ein sehr hohes Niveau erreicht – das Problem betrifft aber die gesamte amerikanische Börse und nicht unbedingt nur speziell Dividendenaktien allein).

      „Leider“ sind Bewertungen auch relativ schwer zu gebrauchen wenn es nun unbedingt darum geht, den Zeitpunkt einer „Korrektur“ einigermaßen korrekt zu timen. Nobody rings a bell at the top 😉 Bewertungen geben dabei weniger Aufschluss über das „wann“, sondern wenn überhaupt eher das „wie“, also die Fallhöhe, bzw im Umkehrschluss die expected longterm future returns.

      „Die Top Dividendenaristokraten ( Coca-Cola, Procter & Gamble, Dover usw.) haben in den letzten 10 Jahren ihre Dividendenzahlungen durchschnittlich um 10 Prozent pro Jahr angehoben. Das heist, die Dividendenzahlung verdoppelt sich alle 7 Jahre.“

      Auch hier würde ich trotzdem noch zu etwas vorsichtigeren Annahmen raten. So schön schnurgerade und simpel, als dass man einfach von einer Verdoppelung aller 10 Jahre ausgehen kann, ist es in der praktischen Realität leider doch nicht oft. Auch hier gibt es schon einige Artikel dazu:

      Aristokraten-Investing wie es sein soll (mit Hindsight-Bias):
      http://finanziell-umdenken.blogspot.de/2015/10/betrachtungen-zum-dividendenwachstum.html
      inwieweit sich das einfach so unverändert in die Zukunft fortschreiben lässt, mag jeder selbst beurteilen, ansonsten gilt ja nicht ohne Grund auch immer die Pflicht, unter allen Aussagen einen Disclaimer ala „past performance is no guarantee of future returns“ zu legen ^^

      und die Fallstricke in der Praxis, um einen realistischeren Blick darauf zu werfen, was einem bei angewandtem Aristokraten-Investing in der Zukunft so alles erwarten kann:
      http://finanziell-umdenken.blogspot.de/2015/11/uberlebens-rate-und-turnover-von.html

      auch wer die Einzelaktien-Auswahl bequem den ETFs überlassen will, muss auch immer noch (bzw uU. noch mehr) Schwankungen in der Ausschüttungshöhe ertragen können:
      http://finanziell-umdenken.blogspot.de/2015/10/wachstum-und-stabilitat-der.html


      Natürlich bleibe ich aber trotz alledem weiter ein großer Freund von Dividenden (und Mieteinnahmen, und allen passiven Einkunftsmöglichkeiten generell – sonst hätte ich den Artikel ja nicht geschrieben), aber nicht weil ich mir das zu naiv hochrechne, sondern weil ich die Schwankungen ertragen kann (hab ich ja auch schon zwei Jahrzehnte lang geschafft) und sehe, dass man für das Aushalten langfristig auch umso mehr wieder belohnt wird.

  2. Rico sagt:

    Hi Lars, ich mag den Vergleich zwischen Dividenden und Mieten. Er kommt der Realität deutlich näher. In der Tat sind viele Unternehmen derzeit durch die niedrige Refinanzierung gestützt. Da wird auch irgendwann mal der Hammer kommen, wenn die Zinsen wieder steigen. Nur weiß natürlich niemand, wann es so weit ist… Ich persönlich bin von Dividenden etwas weg, weil man als Anleger zu wenig Einfluss auf sie nehmen kann aber dafür das ganze EK-Risiko trägt. Das ist nicht in allen Fällen wirklich ausbalanciert.

  3. Hallo Chris,

    sehr schöner Artikel und eine interessante Gegenüberstellung von Aktien und Mieteinnahmen. Beide Anlageformen haben Ihre eigenen vor und Nachteile, die ich so bestätigen kann. Gerade bei vermieteten Objekte kannst du allerdings das eingesetzte Kapital richtig ordentlich Hebeln, so lange du möglich wenig Eigenkapital einsetzt. Dies ist ein riesen Vorteil gegenüber Aktieninvestments. So sind Eigenkapitalrendite von 20% und mehr pro Jahr nach Bewirtschaftung und Rücklagen keine Seltenheit. Der Wertezuwachs der Immobilie, natürlich nur in entsprechend vernünftigen Lagen, ist hier noch gar nicht eingerechnet. Auf der andere Seite gibt es hier natürlich auch einiges zu beachten und eine falsche Investition kann aufgrund des von dir angesprochenen Klumpenrisikos bei nur einer Immobilie (zum Beispiel Mehrfamilienhaus) auch zu einem Risiko führen. Gerade Anfänger sollten sich hier zu Beginn genug Wissen aneignen, um das Risiko zu minimieren. Denn wie du schon sagtest: Es handelt sich hier immer um eine Unternehmung an der natürlich Große Chancen, aber auch entsprechendes Risiko hängt.

    Beste Grüße
    Chris von vermietedichreich

    • ChrisS sagt:

      Hallo Namensvetter,

      „Gerade bei vermieteten Objekte kannst du allerdings das eingesetzte Kapital richtig ordentlich Hebeln“

      Als kleine Ergänzung (nicht direkt Widerspruch) sollte dabei eigentlich auch nicht unerwähnt bleiben, dass man natürlich auch Börsenanlagen hebeln kann – entweder explizit (auf Margin, was im Umkehrschluss auch nichts anderes als ein Kredit ist), oder implizit mit allerlei derivativen Produkten. Da sind teilweise auch viel abenteuerlichere Hebel möglich als dir je eine Bank für die Immofinanzierung geben würde – aber natürlich sei dabei auch dahingestellt ob das auch alles so sinnvoll und vernünftig ist 😉 Dafür ist am Ende dann ja auch nur wieder jeder Anleger selbst verantwortlich. Ich bin darauf nur nicht weiter groß darauf eingegangen weil es nicht unbedingt in den Rahmen des Artikels gehört und der Hebel an der Börse hpts für kürzerfristige Spekulationen und aktives Trading genutzt wird, nicht unbedingt zur langfristigen und entspannten Anlage, die ja eher das Thema des Artikels bzw Blogs insgesamt ist.

      Was Immobilien als Investmentanlagen angeht, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass das NETZWERK was man dazu hat (oder eben nicht) mindestens genauso wichtig und entscheidend für den Erfolg ist wie das reine „theoretische Wissen“ an sich. Man kann tausend Bücher gelesen haben um auf dem Papier auch alles richtig zu machen und wird in der Praxis doch scheitern können, wenn man nicht auch die richtigen Leute kennt, die entscheidend zum Erfolg mit beitragen. Immobilien sind ein relativ „ineffizienter“ und illiquider Markt, in dem es im Ggs zum Aktienmarkt beispielsweise (wo die EMT herrscht) noch viele „Informationsvorsprünge und -nachteile“ zwischen den einzelnen Teilnehmern gibt, die man ausnutzen kann (oder eben ausgenutzt wird). Beispielsweise kann ich von daheim aus im stillen Kämmerlein ein Unternehmen (oder automatisiert tausende) mehr als ausreichend gut analysieren und bewerten ob es ein interessanter Kauf wäre oder nicht, ohne jedesmal unbedingt auch deren einzelne Fabrikhallen oder Verkaufsläden persönlich gesehen haben zu müssen – während wohl kein ernsthafter Investor eine Immobilie ungesehen ohne persönliche Inspektionen kaufen würde. Ebenso ist bei Aktien das „menschliche Element“ (zB „Tips“ von Bekannten etc.) unwichtig bzw sogar schädlich, während es bei Immobilien entscheidend sein kann. Beispiel: alle meine Immobilien habe ich, abseits der öffentlichen Plattformen, über die richtigen privaten Kontakte gefunden – und damit natürlich auch zu günstigeren Spezi-Preisen kaufen können als auf dem eigentlichen „Markt“ erst verlangt wird. Und je mehr/bessere Kontakte man hat, umso mehr Möglichkeiten gibt es auch für solche interessanten und profitablen Opportunities.

  4. Hallo Chris,

    genau so ist es. Die eine Anlageform schließt die andere ja nicht umbedingt aus. Hier sollte jeder seine Vorlieben finden :-). Und ein Netzwerk an Leuten, die bei Immobilien mitwirken sind das A.O. für einen langfristigen Erfolg. Das fängt an bei Bänkern bzw. Finanzierungsspezialisten, über Makler, Hausverwalter, Handwerksbetriebe, bis hin zu Juristen.
    Und die besten Deals macht man häufig auch Off-Market über sein Netzwerk.

    Beste Grüße
    Chris von vermietedichreich.de

  5. Torsten sagt:

    Hi Chris,

    die Analyse zum Thema, ob das Dividendenwachstum sich verlangsamen wird, mit repräsentativem Datenbestand (für USA und Deutschland) habe ich hier gemacht:

    http://wachstumswerte.net/Blog/usa-land-der-begrenzten-dividendensteigerung.html

    Um es vorweg zu nehmen: Ja, in den USA scheint das hohe Dividendenwachtums an seine Grenzen zu stoßen.

    Gruß!

    Torsten

    • ChrisS sagt:

      Hi Torsten,

      Ja, was das Dividendenwachstum angeht, wäre auch eine kommende Verlangsamung eigentlich nichts ungewöhnliches, sondern wirtschaftlich auch evident – ohne Gewinnwachstum kein Dividendenwachstum, und da stockt es in letzter Zeit auf marktbreiter Ebene etwas. Die Entwicklung der Payout-Ratio signalisiert ja schon die Lage, und das DPS-Wachstum kann nicht dauerhaft über dem EPS-Wachstum liegen, sondern wird mit der Zeit schon wieder auf den „Boden der Tatsachen“ zurückfallen.
      Allgemein gilt eben auch hier das „Naturgesetz“ der Mean Reversion – nach überdurchschnittlichen Phasen werden halt auch immer wieder mal unterdurchschnittliche Phasen folgen. Einen sehr langfristigen Überblick über die Dividendenentwicklung des SP500 hatte ich in einem älteren Artikel schon gegeben, damit auch jeder sehen kann dass es solche guten und schlechten Phasen gab (und weiter geben wird) und mit diesem Wissen gerüstet eine „realistische Erwartungshaltung“ entwickelt, die ein bischen weiter denkt als einfach nur naiv aktuelle Durchschnittswerte fortzuschreiben, bzw zwischen zu übertriebenem Optimismus und Pessimismus die Souveranität gibt um das Durchhaltevermögen zu stärken.
      Eine strategische Auswahl von aussichtsreicheren Einzelwerten kann dabei helfen, sich durch solche zukünftigen Eventulitäten des Marktes erfolgreicher mit System zu navigieren.

      • Torsten sagt:

        Hi Chris,

        ja, da gebe ich dir Recht. Interessant bei der Analyse war allerdings, dass deutsche Unternehmen noch mehr Luft nach oben haben bzgl. der Erhöhung der Dividenden als die US-Unternehmen. Und das, obwohl die US-Unternehmen höher bewertet sind.

        Gruß!

  6. antonio sagt:

    Ich bin auch ein Fan davon Aktion & Immobilien zu kombinieren. Das beruht dann aber auch auf Risiko gegenüber gestellt von möglichen Renditen und meiner persönlichen Spekulation.

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