Feiert die Börse schon den neuen US-Präsident Donald Trump?
Jahre der Wahl eines neuen US-Präsidenten sind insgesamt auch gute Börsenjahre. Besonders in der ersten Hälfte sowie nach der Wahl zieht der Aktienmarkt im Durchschnitt vieler betrachteter Fälle deutlich an. Besonders die beiden Herbstmonate September und Oktober sind jedoch Zeiten einer Korrektur bei Aktien. In einem früheren Blog-Artikel hatte ich den typischen Verlauf von US-Präsidentschaftwahljahre graphisch dargestellt.
In den letzten Tagen und Wochen warteten viele Marktteilnehmer daher auf einen deutlichen Rücksetzer am Aktienmarkt. Hinzu kamen geopolitische Brennpunkte, vor allem die Lage im Nahen Osten. Diese sorgten zwar kurzzeitig für ein bis zwei Tage für Kursrückgänge und typische Verhaltensmuster am Kapitalmarkt (Gold steigt und Geld fließt in den Japanischen Yen), aber letztendlich waren dies nur kurze Rücksetzer. Lediglich zum Monatswechsel Juli/August 2024 kam es zu einer deutlichen Korrektur, während derzeit der S&P500 sogar versucht aus dem aufsteigenden Dreieck nach oben auszubrechen.

S&P 500 von Juli bis Oktober 2024 im Tageschart (D1). Derzeit versucht der marktbreite US-Aktienindex sogar den Ausbruch aus dem aufsteigenden Dreieck der letzten Wochen.
Normalerweise sind September und Oktober in US-Präsidentschaft Wahljahren schwache Aktienmonate.
Doch nicht nur die großen Aktienindizes wie S&P500, oder DAX und EuroStoxx zeigten eine deutliche Aufwärtsbewegung, sondern gleichzeitig auch der Dollarindex (der US-Dollar mit einem Korb anderer Währungen verglichen). In den Jahren 2022 und 2023 verlief die Entwicklung meist genau gegenläufig. Ein stärkerer Dollarindex sorgte für Ängste, dass die US-Notenbank die Leitzinsen weiter anheben würde, was sich auf Aktien insgesamt negativ auswirkt. Diese Korrelation der vergangenen Jahre ist derzeit nicht mehr gültig, denn sowohl der S&P 500 als auch der Dollarindex stiegen in der ersten Oktoberhälfte gleichzeitig an.
An der großen Wettbörse Polymarket kann man auch auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl wetten. Dort hatte Donald Trump bis kurz nach dem Attentat im Juli 2024 deutlich vorne gelegen. Nach dem Switch der Demokratischen Partei von Joe Biden zu Kamala Harris wurde der Vorsprung egalisiert und zeitweise lag Harris sogar vor Trump. Diese Phase dauerte bis zum Monatswechsel September/Oktober, seitdem ging Trump wieder in Führung und baute bis heute seinen Vorsprung sogar aus.
Aktuell (15.10.2024) liegt Donald Trump mit 55% zu 44% deutlich vor Kamala Harris.
Das bedeutet, der Kapitalmarkt schaut derzeit vorwiegend auf die Präsidentschaftswahlen in den USA und lässt andere Themen (auch geopolitische Ereignisse) im Moment eher außen vor. Allerdings muss ich dazu noch erwähnen, dass die großen Notenbanken (auch die wichtigste US-Notenbank Federal Reserve) zuletzt angefangen hatten, die Leitzinsen zu senken. Solange keine ernsthaften wirtschaftlichen Schwierigkeiten auszumachen sind, steigen Aktien in einem Umfeld sinkender Zinsen tendenziell an.
Was sind mögliche Gründe dafür, dass die Börse Donald Trump als neuen US-Präsidenten befürwortet?
Die Frage ist, warum der Kapitalmarkt Donald Trump als neuen US-Präsidenten befürwortet?
Politische Gründe
- Für viele Menschen eines der wichtigsten Argumente ist seine Haltung zu den aktuellen Kriegen: Während der Amtszeit von Donald Trump (2017–2021) hat er keine neuen Kriege begonnen, was oft als eines seiner zentralen außenpolitischen Merkmale hervorgehoben wird. Im Gegenteil, Trump betonte wiederholt, dass er Kriege beenden und die US-amerikanischen Truppen aus verschiedenen Konfliktregionen zurückziehen wolle. Hier sprachen sich zuletzt nicht nur Trump, sondern auch sein Umfeld für eine rasche Verhandlung mit Wladimir Putin und Beendigung des Krieges in der Ukraine aus.
- Einwanderungspolitik: Trump verfolgte eine strikte Einwanderungspolitik, um die Kontrolle über die Grenzen zu verstärken. Befürworter argumentieren, dass dies die nationale Sicherheit erhöhen könnte. Die Einwanderungspolitik ist nicht nur in den USA, sondern auch in weiten Teilen Europas ein politisches Problem, weil sie tief in die Fragen der nationalen Identität, Sicherheit, Wirtschaft, und kulturellen Integration greift. Sie polarisiert, weil sie unterschiedliche Visionen von Gesellschaft und Staat berührt und weil sie oft mit emotional aufgeladenen Themen wie Gerechtigkeit, Angst und Solidarität verknüpft ist.
- Redefreiheit: Trump hat sich oft als Verteidiger der Redefreiheit dargestellt, insbesondere im Kontext der Meinungsfreiheit und der Kritik an politischen Gegnern.
Wirtschaftliche Vorteile:
- Steuersenkungen: Trump hat bereits während seiner ersten Amtszeit Steuersenkungen für Unternehmen und Individuen durchgesetzt. Wenn er wiedergewählt würde, könnte man weitere Senkungen erwarten, was Unternehmen dazu anregen könnte, in den USA zu investieren oder dort zu bleiben, anstatt ins Ausland auszuweichen.
- Deregulierung: Trump setzte sich für die Reduzierung von Vorschriften ein, um Unternehmen zu entlasten. Dies könnte zu einer erhöhten Investitionstätigkeit und wirtschaftlicher Dynamik führen.
- Handelspolitik: Trump verfolgte eine protektionistische Handelspolitik, um amerikanische Arbeitsplätze zu schützen. Dies könnte dazu beitragen, die heimische Industrie zu stärken.
Fazit für Geldanleger
Solange die Führung von Donald Trump in Umfragen oder renommierten Wettbörsen bestehen bleibt oder gar noch ausgebaut werden sollte, dürfte der Aktienmarkt weiterhin positiv tendieren – trotz der technisch längst überkauften Situation. Sollten die Umfrageergebnisse und Quoten an den Wettbörsen jedoch sinken, droht eine sehr scharfe Korrektur, weil derzeit schon sehr viel von einem Wahlgewinn von Trump am Kapitalmarkt eingepreist wurde.
- Über den aktuellen Marktstatus berichte ich wöchentlich auf meinem YouTube-Kanal.
- Die aktuellsten Marktentwicklung und Handelssignale regelmäßig auf der Plattform X .
- Mehrfach pro Woche wird die Börsenampel mit den Tages-Charts des S&P 500, Gold, Bitcoin und Euro / US-Dollar aktualisiert.
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