Die erfolgreichste Jahreszeit für Aktien steht kurz bevor!

Es ist Oktober und damit steht uns die schönste Jahreszeit unmittelbar bevor. Nein, nicht unbedingt beim Wetter, aber statistisch gesehen am Aktienmarkt und dafür gibt es sogar einen Namen, und zwar Jahresendrally. Manchmal wird sie auch als Herbstrally oder im Dezember auch als Weihnachtsrally bezeichnet. Wie die Ergebnisse in der Zeit von Mitte Oktober bis zum Jahreswechsel in der Vergangenheit ausgesehen haben, berichte ich in diesem Artikel.

Das Jahr 2020 war ein durchaus aufregendes Jahr. Erst mit einem Crash und der darauf folgenden kräftigen Erholung.

Immerhin beträgt das Plus im S&P 500 7,8% seit dem Jahresbeginn 2020 – ohne Berücksichtigung der Dividendenzahlung. Wegen des gestiegenen Euros konnten Anleger in der Eurozone inklusive Dividendenzahlungen „nur“ 4,8% als Gesamtrendite erzielen.

Blickt man in die Statistik der letzten Jahrzehnte, so fällt auf, dass das Winterhalbjahr auffällig besser an den US-Börsen verlief als das Sommerhalbjahr. So setzte im Durchschnitt in der zweiten Oktoberhälfte ein Kursanstieg ein, der erst zum Monatswechel Mai/Juni endete. In dieser Zeit betrug die Performance rund 8%, während von Juni bis Mitte Oktober der Aktienmarkt im langjährigen Durchschnitt eher seitwärts verlief. Allerdings kann es davon im Einzelfall auch größere Abweichungen geben. Wir haben sicher alle noch gut das Winterhalbjahr 2019/2020 in Erinnerung, als die freundliche Börsenzeit Ende Februar abrupt mit einem Crash endete. Allerdings sind richtige Crash-Ereignisse so selten (etwa einmal pro Jahrzehnt) und auch schnell wieder aufgeholt, dass man als Anleger darauf nicht sein Anlagestrategie darauf ausrichten sollte.

Die erfolgreichste Jahreszeit für Aktien - Durchschnittlicher Jahresverlauf des S&P 500 von 1980 bis 2020.

Durchschnittlicher Jahresverlauf des S&P 500 von 1980 bis 2020. – Quelle: Seasonax

Grund Nummer 1 für eine bevorstehende gute Aktienzeit: Die statistische Relevanz der Jahresendrally!

Zusätzlich wird in diesem Jahr ein neuer US-Präsident gewählt, in dem Fall Donald Trump oder Joe Biden. Und auch hierfür gibt es Statistiken, wie denn der durchschnittliche Verlauf des S&P 500 in Präsidenten-Wahljahren im Mittel verlaufen ist. Hier habe ich den Chart der letzten 70 Jahre.

Die erfolgreichste Jahreszeit für Aktien - Durchschnittlicher Jahresverlauf des S&P 500 von 1980 bis 2020.

Durchschnittlicher Jahresverlauf des S&P 500 in Jahren der US-Präsidentenwahl von 1950 bis 2020.

In den Jahren der Präsidentschaftswahlen stieg in den letzten 70 Jahren, also von 1950 bis heute, der US-Aktienmarkt von Ende März bis August deutlich an. Anschließend gab es mit dem September und Oktober zwei wackelige Monate mit Korrekturphasen, um dann zum November hin bis zum Jahreswechsel anzusteigen. Auch der Verlauf des Jahres 2020 passt ziemlich gut in dieses Bild, wenn natürlich der Crash zum Monatswechel Februar/März ein statistischer Ausreißer war.

Im Volksmund gelten ja republikanische Präsidenten als Lieblinge der Börsen. Ein Blick in die Statistik der letzten 100 Jahre zeigt allerdings, dass unter demokratischen Präsidenten die US-Börse im Durchschnitt deutlich besser abschnitt. Aber der Ausgang der Präsidentenwahl dürfte keine allzu großen Einflüsse auf den Aktienmarkt haben. Zumal die generellen groben Rahmenbedingungen der kommenden Jahre durch die Corona-Politik schon vorgegeben sind.

Grund Nummer 2 für eine bevorstehende gute Aktienzeit: Die statistische Entwicklung der US-Börse in Wahljahren.

Warum uns jetzt eine gute Zeit bei Aktien bevorsteht auf dem YouTube-Kanal von Lars Hattwig

Zusätzlich für insgesamt steigende Aktienkurse spricht auch die hohe Liquidität, die von den großen Notenbanken dieser Welt zur Verfügung gestellt wird. Falls es in den nächsten Monaten oder Jahren doch noch Inflationsdruck geben sollte (im Moment herrschen eher deflationäre Tendenzen vor), dann hat die US-Notenbank schon im Spätsommer 2020 vorsorglich angekündigt, dass sie es mit restriktiven geldpolitischen Maßnahmen nicht besonders eiligen haben wird. Hier ein Video zu der Strategieänderung der US-Notenbank FED.

Auch die europäische Zentralbank EZB hat neulich bekundet, dass sie den Weg der US-Notenbank sympathisch findet und ähnliche Überlegungen hegt. Das heißt vorläufig aus der Sicht der Notenbanken weiterhin grünes Licht für Aktien.

Grund Nummer 3 für eine bevorstehende gute Aktienzeit: Die weiterhin anhaltend hohe Liquidität der weltweiten Notenbanken.

Der vierte Grund für eine insgesamt weiter gute Zeit bei Aktien ist die schlechte Stimmung bei Investoren. Zwar gibt es punktuell Euphoriephasen, wie bei einigen Technologie-Aktien, wie beispielsweise Tesla, Apple oder andere, aber insgesamt ist die Stimmung unter den Marktteilnehmer negativ. Das bedeutet, es sind selbst größere Geld noch nicht oder nicht richtig investiert, und irgendwann wird dieses Geld noch in den Aktienmarkt strömen können. Was viele nicht wissen: Am schlimmsten ist eine optimistische Stimmung, weil dann alle auch investiert sind und die Frage bleibt: Wer soll jetzt überhaupt noch kaufen? Oft der Anfang eines größeren Rückgangs bei Aktien.

Grund Nummer 4 für eine bevorstehende gute Aktienzeit: Die noch immer recht negative Stimmung bei Aktienanlegern.

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1 Antwort

  1. Pia sagt:

    Im Window-Dressing werden auch euch nochmal nachkaufen.
    Auf der Watchlist stehen vor allem Titel aus Japan!

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