Die enorme Macht der kleinen Schritte zum Erfolg

Wir Menschen sind grundsätzlich darauf aus, etwas möglichst schnell zu erreichen und unterschätzen die enorme Macht der kleinen Schritte. Ein größeres Vorhaben in einigen Tagen oder spätestens wenigen Wochen umgesetzt zu haben, ist attraktiver als etwas erst in einem Jahr oder sogar erst nach mehreren Jahren zu erreichen. Das schnelle Ziel wird dann versucht, mit einem enormen Kraftaufwand zu schaffen. Die Folge ist oft, dass diejenigen vorzeitig aufgeben, weil sie sich übernommen haben oder der erzielte Erfolg nicht nachhaltig ist.

Große Erfolge passieren nicht über Nacht, sondern sie sind letztendlich das Ergebnis jahrelanger Arbeit. Mit Anpreisungen, dass jemand schnell erfolgreich oder reich geworden ist, macht sich das Marketing den Wunsch der Menschen nach einer schnellen Abkürzung zunutze. In diesem Artikel werde ich dazu einige Beispiele geben und erläutere, warum es wesentlich einfacher und nachhaltiger ist, ein großes Vorhaben in regelmäßigen kleinen Schritten umzusetzen.

Gehen wir dazu einige Beispiele durch.




Ernährung und Abnehmen

Warum scheitern die meisten Diäten? Weil die Leute in kurzer Zeit möglichst viel abnehmen wollen. Am besten 10 Kilo in vier Wochen. Das ist nicht nur ungesund, wenn man dem Körper über Tage und Wochen deutlich zu wenig Nährstoffe zufügt, sondern führt fast nie zu einem dauerhaften Ergebnis. Nach der Blitz-Diät verfällt derjenige rasch wieder in alte Gewohnheiten – mit der Folge des sogenannten Jo-Jo-Effekts, dass die Pfunde schnell wieder an Bauch und Hüfte zurück sind.

Wesentlich effizienter und nachhaltiger sind vergleichsweise kleine Veränderungen bei der Ernährung und Bewegung im Alltag. Wer zum Beispiel die täglichen zuckerhaltigen Getränke und sonstigen Süßwaren weitgehend meidet und gleichzeitig kürzere Strecken statt mit dem PKW mit dem Rad fährt und statt der Rolltreppe die Treppe nutzt, wird über die Tage und Wochen Stück für Stück an Gewicht verlieren.

Wer bislang keinen Sport treibt, wird bereits mit 15 bis 20 Minuten Sport täglich – wirklich jeden Tag! – ein ähnliches Ergebnis sehen. Dabei verstärken sich im Laufe der Zeit sogar noch mehrere Effekte. Wer deutlich übergewichtig ist, wird sich am Anfang für die tägliche Sporteinheit ziemlich überwinden müssen. Im Laufe der Zeit schwindet nicht nur die Last am Körper, sondern gleichzeitig wird die Muskulatur gestärkt, was zu einem höheren Grundumsatz und in der Folge zu einem schnelleren Gewichtsverlust führt.

Hier können Sie den Inhalt des Artikels auch per Video sehen.

Regelmäßige monatliche Sparraten

Die weitaus meisten Menschen wollen schnell ein großes Vermögen haben. Aus diesem Grund stoßen viele schnell-reich-werdenSysteme auch auf ein hohes Interesse. Abgesehen von einer hohen Erbschaft oder einem Gewinn beim Glücksspiel ist das schnelle große Geld kaum möglich. Selbst wenn dies der Fall ist, wird das unerwartete Vermögen schnell wieder an den Markt zurückerstattet sein, weil in solchen Fällen fast immer die finanzielle Bildung fehlt. Wer hingegen regelmäßig jeden Monat einen Teil seiner Einkünfte spart, baut alleine dadurch im Laufe der Zeit ein enormes Vermögen auf.

In früheren Artikeln hatte ich als Einstieg vorgeschlagen 10% seiner monatlichen Einkünfte auf ein separates Konto zu überweisen. Bei Einkünften von 2.000 Euro pro Monat sind dies 200 Euro pro Monat. Nach einem Jahr kommen auf diese Weise 2.400 Euro, nach fünf Jahren 12.000 Euro und nach zehn Jahren 24.000 Euro zusammen. Und zwar ohne dieses Geld zu investieren. Denn wird es richtig investiert, würde das Vermögen sogar noch wesentlich schneller wachsen.

Abgesehen von diesem automatisierten Vorgang an „sich selbst zu bezahlen“, kann man den ganzen Vorgang auch spielerisch angehen, wodurch der Vermögensaufbau durch eine erhöhte Emotionalität noch schwerer aufgegeben wird. Bei mir ist es so, dass ich seit Jahren Zwei-Euro-Münzen nicht mehr ausgebe, sondern diese sammele. Das heißt, jedes Mal, wenn ich beim Einkauf Zwei-Euro-Münzen zurückerhalte, kommen diese an einen separaten Ort und werden auch nicht mehr ausgegeben.

Die Macht der kleinen Schritte - Zwei Euro-Münzen sammeln

Eine spielerische Form des Sparens ist das Sammeln von Zwei-Euro-Münzen. Nach einiger Zeit kommt dadurch eine beachtlicher Geldbetrag zusammen.

Die beiden Trainer Dirk Kreuter und Christian Bischoff schlagen ein analoges Vorgehen mit Fünf-Euro-Scheinen vor. Im Laufe der Zeit freut man sich regelrecht auf diese Münzen oder kleinen Scheine und wird innerlich einen großen Widerstand aufbauen, dieses Geld wieder auszugeben.

In beiden vorgestellten Fällen ist die konsequente Umsetzung bzw. die Regelmäßigkeit dieser kleinen Schritte entscheidend.

 

Die regelmäßigen Investitionen und der Zinseszins

Im vorherigen Beispiel haben wir uns angeschaut, was passiert, wenn man über Jahre hinweg regelmäßig sein Geld spart. Die Zahlen, die nach fünf oder zehn Jahren herauskommen, sind schon ziemlich beeindruckend. Noch wesentlich gewaltiger sind die Zahlen, wenn jemand regelmäßig kleine Summe investiert und die Macht des Zinseszinses über eine längere Zeit nutzt. Betrachtet man die Ergebnisse der letzten Jahrzehnte am globalen Aktienmarkt, konnte eine Rendite von 8% p.a. erzielt werden. Investiert man fünf Euro pro Tag oder entsprechend 150 Euro pro Monat in den globalen Aktienmarkt und lässt das wachsende Vermögen unangetastet, ergeben sich beeindruckende Werte des Vermögens.

Unterschied zwischen 5 Euro pro Tag sparen (orange Kurve) und 5 Euro pro Tag in den globalen Aktienmarkt investieren (blaue Kurve). Je mehr Jahre vergehen, desto drastischer wirkt sich der Effekt des Zinseszinses aus.

 

Der geistige Zinseszins

Bei der persönlichen Weiterentwicklung geht es nur Schritt für Schritt voran. Da gibt es etliche Leute, die ein Buch lesen oder ein Seminar besucht haben und erwarten, dass gleich im nächsten Monat das große Geld sprudelt. Ich wurde tatsächlich von Leuten zwei oder drei Tage nach einem Seminarbesuch gefragt, ob ich mit dem neuen Wissen schon meine Umsätze steigern konnte.

Dabei ist jedes erlernte Wissen zunächst einmal ein kleiner Baustein zur eigenen Wertsteigerung. Schon Robert Kiyosaki empfahl in seinem Buch „Der Cashflow-Quadrant“ sich auf die kleinen Schritte zu konzentrieren und sprach vom geistigen Zinseszins, den jede neue Fähigkeit, jedes neue Wissen im Laufe der Zeit bringt. Denn jedes neue angewandte Wissen bedeutet, dass zukünftiges weiteres Wissen überhaupt erst einmal eine Basis vorfindet – so wie eine Treppe Stufe für Stufe errichtet werden muss. Mit der Zeit öffnen sich auf diese Weise immer mehr Türen, die wir vorher gar nicht als solche wahrgenommen haben. Jedoch gilt besonders bei der eigenen Persönlichkeitsentwicklung: Sie ist kein Sprint, sondern ein Marathon.

Fazit

Wenn jemand etwas besonders gut beherrscht oder auf eine gewisse Weise erfolgreich umgesetzt hat, steckt dahinter fast immer die enorme Macht der kleinen Schritte. Es ist wie bei der Spitze des Eisbergs, dass andere letztendlich nur das Ergebnis wahrnehmen. Der weitaus größte Teil des Erfolges befindet sich unter dem Wasser und damit nicht sichtbar für die allermeisten Leute. So wie die Öffentlichkeit nicht mitbekommen hat, wie jemand regelmäßig über lange Zeiträume wiederkehrend dieselbe Aktivität durchgeführt bzw. geübt hat.

Daher suchen Sie nicht nach dem einen großen Schritt, um etwas zu erreichen. Beginnen Sie mit kleinen Schritten und bleiben Sie mit Ausdauer, Disziplin und Hartnäckigkeit dabei, das gilt längst nicht nur für den Vermögensaufbau, sondern auch beim Sport, beim Abnehmen oder bei der Persönlichkeitsentwicklung. Eine neu erlernte Fähigkeit muss immer und immer wieder trainiert werden, bis sie in Fleisch und Blut übergegangen, d.h. zur Gewohnheit geworden ist. Bis eine Tätigkeit zur Gewohnheit geworden ist, dauert es rund 30 Tage. Erst danach müssen wir nicht darüber nachdenken, ob wir diese Aktivität ausführen, wir tun es einfach – eben aus Gewohnheit. Jeden Tag einen vergleichsweise kleinen Schritt zu tun, ist wesentlich einfacher als sich durch den Versuch Riesenschritte zu machen, selbst zu überfordern und damit letztendlich sein gestecktes Ziel überhaupt nicht zu erreichen.

Welches Ziel haben Sie sich als nächstes vorgenommen?

  • Ihr Geld soll endlich einmal hart für Sie arbeiten? 
  • Sie möchten langfristig Vermögen aufbauen?
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11 Antworten

  1. X sagt:

    Sehr guter Artikel. Kann man nicht oft genug wiederholen. Microhabits sind der Schlüssel zu allem.

    LG

  2. Manfred sagt:

    Hallo Lars,
    Vollkommen richtig was du schreibst !
    Das mit den 2 Euro Sammeln, finde ich ne sehr gute Idee, und werde sie nun auch umsetzen. Mach das bisher mit allem unter 20 Cent. Da kommt zwar nicht soviel zusammen, aber im Jahr das sind das auch zwischen 17 – 35 Euro, je nachdem wie oft man Cash oder mit Karte zahlt. Und da ich dieses Geld einmal im Jahr auf das Wertpapier-Girokonto einzahle wird es somit mitinvestiert und das bring meiner Meinung nach auch was.
    Aber wie gesagt, ich versuche das jetzt mal mit den 2 Euro.
    P.S. Wie handhabst du persönlich Zahlungsvorgänge ? Cash oder Karte ?

    Gruß
    Manni

  3. Ex-Studentin sagt:

    Huhu Lars,
    wichtiger Artikel. Man muss immer am Ball bleiben und darf sich nicht zu viel vornehmen. Unrealistische Ziele sorgen für Frust. Das Münzensammeln habe ich aufgegeben, weil kaum eine Bank noch kostenlos Münzen annimmt.

    Manchmal kann auch eine radikale Umstellung helfen (Unnütze Verträge kündigen, ausmisten, gewisse Laster aufhören). Ich habe nun seit 1 Woche keine Cola mehr gekauft und bin gespannt, wie lange es dieses Mal anhält.

    Liebe Grüße
    Jenny

    • LarsHattwig sagt:

      Hi Jenny,
      das wäre ja ein Grund mehr für 5 Euro-Scheine.
      Ich drück die Daumen, dass Dir die Cola-Abstinenz leicht fällt 😉

      LG
      Lars

      • Ex-Studentin sagt:

        Über die Anfänge des Sparens bin ich zum Glück hinaus. Ich spare einfach alles, was geht, weswegen ich kaum Bargeld nutze. 🙂
        Wege des Cola-Entzugs bin ich auch gespannt. Schlimm ist es, wenn man bereits früh mit so einer Abhängigkeit begonnen hat, da kommt man nur schwer von los. Aber bei Alkohol oder Nikotin ist es sicherlich noch schwerer.

    • Walter sagt:

      Tipp von mir: nicht komplett verzichten. Ich habe vor Jahren von „immer Cola (24/7)“ auf „nur noch bei Mahlzeiten“ gewechselt. Ergebnis war eine drastische Reduzierung und gleichzeitig freue ich mich umso mehr auf den Geschmack.

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    […] Laufe eines Tages täglich eine Stunde weiterzubilden. Erst jüngst habe ich im Artikel „Die enorme Macht der kleinen Schritte zum Erfolg“ aufgezeigt, dass gerade diese täglichen kleinen Schritte darüber entscheiden, ob Sie Ihr […]

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