Ist passives Einkommen mit RevShare Programmen möglich?
Jeder, der im Internet nach Verdienstmöglichkeiten oder passivem Einkommen sucht, wird früher oder später über sogenannte RevShare Programme stolpern. Ich selbst habe – natürlich – auch RevShare (Abkürzung für Revenue Sharing) Programme ausprobiert, getestet. Zudem habe ich etliche Erfahrungsberichte von anderen erhalten, die derartige Programme zum schnellen Geld verdienen ebenfalls ausprobierten oder sogar als Teil des Vertriebssystem anderen empfohlen haben. Diese Erfahrungen möchte ich Ihnen nun gebündelt weitergeben.
Was bedeutet überhaupt an RevShare Programmen teilzunehmen?
Kurz zusammengefasst – ohne zu sehr in Details zu gehen – bedeutet RevShare eine Ertrags- und Umsatzbeteiligung. Sie werden Mitglied bei einem Werbeportal, erwerben dort Werbepakete und erzielen über eine Art Gewinnbeteiligung Einnahmen. Die Einnahmen sind dabei in der Regel höher als die Ausgaben, so dass Sie als Mitglied des Werbeportals in der Regel Geld verdienen und gleichzeitig Werbung machen können. Um Geld zu verdienen müssen Sie regelmäßig ein sogenanntes AdPack (teilweise heißen diese Werbepakete auch anders, z.B. CreditPack) kaufen und pro Tag eine gewisse Anzahl an Werbeanzeigen ansehen. Je mehr Werbepakete Sie kaufen, desto mehr können Sie verdienen. Die Auszahlung war meist nach Überschreiten gewisser Grenzwerte des erzielten Umsatzes möglich.
Welche Rendite ist mit RevShare Programmen möglich?
Grundsätzlich ist es immer gut, ein paar Vergleichswerte parat zu haben, um die Einschätzung von Renditeversprechen einschätzen zu können. Der globale Aktienmarkt bietet historisch betrachtet bei einer ausreichend langen Haltedauer 8% Rendite pro Jahr. Wer sich mit außerbörslichen Investments sehr gut auskennt, kann auch 20 bis 30% Rendite pro Jahr erreichen. Diese Zahlen sollte man im Hinterkopf behalten, wenn Ihnen jemand sagt, Sie könnten 1 bis 2% Rendite pro Tag erzielen. Genau das ist die Größenordnung, die bei den RevShare Programmen herumgeistert und auch so viele Menschen anlockt. Also herrscht hier quasi eine Gelddruckmaschine, die um mehrere Größenordnungen über dem Niveau der realen Wirtschaft liegt. Es erinnert mich in diesem Bereich tatsächlich ein wenig an den Neuen Markt, als ebenfalls gesagt wurde, die Regeln der bisherigen Wirtschaft seien außer Kraft gesetzt.
Also bei solchen Zahlen sollte jeder mehr als einfach nur skeptisch sein. Da ich offen für Neuigkeiten bin, habe ich selbst einige RevShare Programme ausprobiert und kann solche Renditen tatsächlich bestätigen – allerdings nur für einen gewissen Zeitraum von einigen Wochen oder Monaten. Anschließend kam fast immer irgendwann die Meldung, dass keine Auszahlungen mehr möglich seien oder das Portal war nicht mehr zu erreichen.
Wie sieht das „Geschäftsmodell“ von RevShare Firmen aus?
Das Werben von neuen Mitgliedern erfolgt in vielen Fällen über ein Multi-Level-Marketing System, wobei der Werbende weitere Beteiligungszahlungen erhält, wenn er genug Mitglieder geworben hat. Solch ein an sich in meinen Augen vernünftiges Vertriebssystem leidet natürlich ziemlich darunter an Ansehen, wenn die zugrunde liegenden Firmen auf diese Weise eine Art Schneeballsystem oder eher ein Ponzi-Schema aufbauen. Zudem kommt hinzu, dass natürlich der Anreiz geschaffen wird, möglichst viel Geld investiert zu lassen. Da die Renditen nicht durch reale Umsätze von Endkunden und somit durch ein solides Geschäftsmodell, sondern durch die Umverteilung der Gelder der Mitglieder generiert werden, bricht das System früher oder später abrupt zusammen. Mir sind auch Teilnehmer von Revenue Sharing Programmen bekannt, bei denen mehrere tausend Euro eingezahlt waren und nicht mehr ausgezahlt werden konnten.
Ist eine Streuung auf mehrere Programme ein Weg?
Bei High Yield-Investments hat es sich in der Vergangenheit bewährt, wenn man diese an sich risikoreichen Anleihen oder Aktien in großer Zahl in einen ETF bündelt. Denn hier ist lediglich bei einem halbwegs überschaubaren Prozentanteil ein Zahlungsausfall oder eine Dividendenstreichung ziemlich wahrscheinlich. Das diversifizierte „Investieren“ in mehrere RevShare Programme liefert diesen gewünschten Effekt im Standardfall nicht. Denn hier ist es so, dass ein Großteil der Firmen nicht mehr zahlen wird und nur vereinzelte RevShare Firmen längere Zeit dem Teilnehmer einen profitablen Verdienst bescheren.
Mittlerweile sind unzählige RevShare Firmen vom Markt verschwunden. Zwei Anbieter, die schon etwas länger dabei sind, sind PromYcom sowie AdpackPro und dadurch aus dem tiefen Sumpf der Unseriösität etwas hervorstechen. Für eine Art „Empfehlung“ kann ich mich aber noch längst nicht durchringen.
Fazit
Im früheren Artikel über ein Beispiel für eine Asset Allocation hatte ich vorschlagen, etwa 2 bis 3% des Gesamt-Portfolios für die Anlageklasse Spielgeld vorzusehen, um die eigene Zocker-Leidenschaft für gehebelte oder hochspekulative Investments auszuleben. Dazu zählen auch RevShare Programme oder andere Glücksspielprogramme, die ebenfalls über ein Direkt-Vertriebssystem beworben werden. Solch einen Zock kann man gerne mal mitmachen und möglicherweise noch zu Zeiten des laufenden Betriebs – also vor der Insolvenz – seine hoffentlich erzielten Gewinne wieder herausholen. Aber als ernsthafte Möglichkeit zu investieren oder Geld zu verdienen eignen sich RevShare Programme nicht.
Jeder, der für derartige Revenue Sharing Firmen Mitglieder gewinnen will, die sich mit mehreren hundert oder sogar tausenden Euro beteiligen sollen, muss für sich selbst entscheiden, ob er einen Mehrwert stiftet, Unwissende in solch ein hochriskantes Projekt zu locken.
Wer hat noch Erfahrungen mit RevShare Programmen gemacht?
- Sie wollen grundsätzlich mehr aus Ihrem Geld machen?
- Die Zeiten einer knappen Kasse soll bei Ihnen der Vergangenheit angehören?
- Ihr Geld soll endlich einmal hart für Sie arbeiten?
- Sie möchten langfristig Vermögen aufbauen?
- Sie möchten mehr zu passivem Einkommen erfahren?
- Sie möchten sich über den aktuellen Status der Aktienmärkte informieren?
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Ich kann von diesen RevShare Programmmen (getarnt als Poker, Sportwetten, Forextrading etc. „Dienstleister“) nur abrarten und davor warnen.
Dem einen oder anderen mag GetProfitAdz noch etwas sagen. Vor gut einem Jahr bin ich auf dieses sektenartige HYIP gestoßen, und nach wenigen Wochen war es dann auch schon wieder vorbei (Bzw das Geld weg). Im Nachhinein nicht verwunderlich.
Nach weiterer Recherche zu HYIPs habe ich festgestellt das dahinter nur Anwendungen stecken (sogenannte Skripte) die das eingezahlte Geld unter den Mitgliedern nach fest eingestellten Parametern aufteilen – alles versteckt hinter einer Fassade (Werbebanner, Poker etc.). Ohne frisches Geld im System ist das Spiel schnell vorbei. Das erklärt auch das aggressive Marketing und perfide Provisionssystem zur Kunden Akquise.
Es sind schlicht und einfach betrügerische Ponzis. Und die Gewinne streichen dabei nur diejenigen ein, die ganz oben in der Rangfolge (Upline) stehen. Jeder der etwas anderes behauptet, trägt selbst einen Teil zum Betrug bei und hat sich auf Kosten der Betrogenen (die Downline) bereichert.
Hallo,
JaJa diese Schneeballsysteme, vor gut 20 Jahren als ich noch sehr jung war, wurde ich einmal auf eine Veranstaltung in Kassel eingeladen, in der es genau um ein solches System ging.
Ich weiss den Namen der angeblichen Firma nicht mehr, aber irgndwas hat mich damals davon abgehalten, direkt vor Ort einen Vertrag zu unterschreiben.
Jeder der im Laufe des Abends von den ca. 100 Teilnehmnern einen Vertrag unterschrieb, hielt Ihn in die Höhe und es wurde frenetisch gejubelt. Als die angeblichen Dozenten gemerkt haben, dass ich nicht bereit war sofort zu unterschreiben, wurde man im Laufe des Abends immer unfreundlicher zu mir, und ich musste schon darum bangen wieder mit nach Haus genomment zu werden. Ich wohnte damals noch in Bielefeld, und es gab zur Veranstaltung hin Fahrgemeinschaften. Mein Bekannter, der mich da hingeschleppt hat, hat sich auch daraufhin sehr Zeitnah von dem Ganzen distanziert, als ihm das Licht aufging.
War halt alles ganz gut verpackt, und natürlich kam der Oberguru der Firma mit seinem Benz Cabrio vorgefahren, der direkt vor dem Kongresssaal parkte. Heute würde ich mich nicht mehr davon beeindrucken lassen, aber als 20 Jähriger war ich für solche Protzautos noch empfänglich.
Naja, heutzutage sind solche Verantstaltungen wohl eher selten geworden, und das Ganze läuft über das Internet ab, wenn ich meinem Vorredner Anon seine Ausführungen so lese.
Schönen Gruss in die Runde 🙂
Wie heißt es so schön, Kaufe nur was du verstehst. Das alles ist mir zu Subjekt und auch nicht greifbar. Dann lieber Aktien von Coca Cola oder einfach den MSCI World.
Aber nicht solche Produkte!
Gruß
Oliver
Interessant, dass du das ausprobiert hast. Ich bin gleich auf Konfrontationskurs gegangen, als ich für ein ähnliches Konzept angesprochen wurde. Wie du richtig beschreibst ist es ein Schneeballsystem, welches übrigens strafbar ist, also steht, wenn man sich daran aktiv beteiligt, nicht nur das eigene Geld auf dem Spiel „„Wer es im geschäftlichen Verkehr unternimmt, Verbraucher zur Abnahme von Waren, Dienstleistungen oder Rechten durch das Versprechen zu veranlassen, sie würden entweder vom Veranstalter selbst oder von einem Dritten besondere Vorteile erlangen, wenn sie andere zum Abschluss gleichartiger Geschäfte veranlassen, die ihrerseits nach der Art dieser Werbung derartige Vorteile für eine entsprechende Werbung weiterer Abnehmer erlangen sollen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ § 16 Abs. 2 Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)
Hier ist mein Erlebnis dazu:
https://www.sfg-value.de/13-investieren/182-warnung-vor-biznet-class-und-questra-world