Technologie-Aktien jetzt zu unterschätzen ist ein großer Fehler!
Der Absturz war bei vielen sogenannten Technologie-Aktien heftig und hat zumindest in seinem Ausmaß inmitten einer der stärksten Börsen-Jahreszeit viele Marktteilnehmer überrascht. Aber wie wir in den letzten drei bis vier Jahren lernen durften, werden Änderungen der Zukunftsperspektiven am Kapitalmarkt in immer kürzeren Zeiten eingepreist. Mit dem dabei aufgenommenen Momentum neigt der Markt zudem kurzfristig zu Übertreibungen. So verloren viele Aktien mit einem technologischen und zukunftsträchtigen Geschäftsmodell von Mitte November bis Ende Januar 15 bis 25%, teilweise bis 50% an Kurswert. War es nach dem Corona-Crash eher so, dass in zahlreiche Technologie-Segmente übertrieben viel Geld hineinfloss, zogen zahlreiche Marktteilnehmer nun in kurzer Zeit sehr viel Geld ab.
Wenn ich von „Marktteilnehmern“ spreche, meine ich explizit auch automatisierte Handelssysteme, die mit ihren Algorithmen rund um die Uhr aktiv sind und einen Großteil des heutigen Handels einnehmen. Sie reagieren auf neue Nachrichten in Bruchteilen von Sekunden und preisen diese innerhalb kürzester Zeit den Markt ein.
Die Corona-Pandemie hat einen enormen Schub bei der Technologisierung und Digitalisierung unseres Alltags gebracht. Plötzlich mussten viele von „zu Hause“ arbeiten und ihre Erledigungen digital organisieren. Zwar wird dieser Schub ein Stück wieder zurückgenommen, weil jetzt wieder mehr persönliche Kontakte politisch und gesellschaftlich zugelassen sind, aber es wird weitere Schübe der Technologisierung geben.
Die Welt verläuft nicht geradlinig.
Wie vieles in der Natur, aber auch in der Finanzwelt geschieht in Wellenbewegungen. Wir kennen das von der Börse, dass nach einer Impulswelle eine Korrekturwelle folgt, die einen Teil der vorherigen Bewegung wieder korrigiert. Bis dann die nächste Impulswelle in die zuvor eingeschlagene Trendrichtung erfolgt. Aktuell befinden wir uns in einer Korrekturwelle im allerdings laufenden Trend der Technologisierung.
Als ein Grund für die starken Aktien-Verkäufe von Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen wird die in Kürze erwartete Liquiditätsverknappung der Notenbanken genannt. Die Bank of England hat mittlerweile schon zweimal den Leitzins angehoben, die US-Notenbank hat dies für März 2022 ebenfalls angekündigt und selbst die EZB schließt für 2022 eine erste Zinserhöhung nicht mehr aus.
Daraufhin wurden besonders die Aktien verkauft, die kurzfristig noch kein profitables Geschäftsmodell aufweisen. Darunter zählen eben viele der sogenannten „Corona-Gewinner“, deren Unternehmen man durchaus zutraut, in Zukunft viele der bereits heute bestehenden Geschäftsmodelle zu disruptieren.
Sind das deswegen schlechte Aktien?
Das würde ich so nicht unterstreichen. Zwar waren sie im Jahr 2021 in etlichen Fällen zu teuer – zumindest wenn man auf die aktuellen Fundamentaldaten geschaut hat – und die Überbewertung wurde jetzt zum großen Teil abgebaut. Dennoch bleibt das zukünftige Potenzial weitgehend erhalten. Schaut man sich gleichzeitig einige profitable Unternehmen an, die zwar regelmäßig gute Gewinne erwirtschaften, doch ihr Kurs nicht richtig von der Stelle kommt, weiß ich gar nicht so recht, was letztendlich die bessere Variante für den Aktienkauf ist.
Natürlich weiß ich, dass profitable Unternehmen solide Dividendenzahler sein können, aber wenn sich der Kurs über längere Zeiträume so gar nicht vorwärts bewegt und die Gesamtperformance unter der des Gesamtmarktes (durchschnittlich 8% p.a.) bleibt, dann hält sich meine Freude über solch eine Aktienanlage in Grenzen.
Das Schöne an der Börse ist die Chance mehrere Möglichkeiten für eine erfolgreiche Teilnahme zu haben. Darüber hatte ich neulich erst den Artikel: „Aktien kaufen – es gibt mehrere Strategien“ verfasst. Für die verschiedenen Strategien steht oft ein prominentes Gesicht. So wird Warren Buffett oft mit dem Value-Investing in Verbindung gebracht, während man bei disruptiven Technologien an Cathie Wood oder in Deutschland an Frank Thelen denkt. Cathie Wood hat mit ihrem Ark Innovation ETF ISIN: US00214Q1040) den Schwerpunkt auf Aktien gelegt, die mittel- und langfristig ganze heutige Geschäftsmodelle obsolet werden lassen könnten.
Sie und ihr ETF wurden im Jahr 2020 an der Börse gefeiert wie ein Medien-Star. Aktuell hingegen sprechen nicht nur etliche Medienvertreter, sondern selbst Fonds-Kollegen von „Schrott“, der in ihrem ETF steckt. Im Jahr 2020 wurde übrigens Warren Buffett als „ein alter Mann bezeichnet, dessen beste Investment-Zeit vorbei sei“. Heute feiert man ihn wieder, weil seine Beteiligungen in Berkshire Hathaway (ISIN: US0846707026) zum großen Teil von der aktuellen Änderung der Geldpolitik profitieren.
So schnell kann sich die Stimmung drehen und lässt eher über die Menschen, die sich zu solch herablassenden Äußerungen hinreißen lassen, tiefer blicken als über eine Investment-Leistung der genannten Personen.
Disruption verläuft in den meisten Fällen nicht langsam, stetig und planbar. Normalerweise benötigt es mehrere Anläufe von Unternehmern und Freidenkern, bevor der Durchbruch gelingt. Aber dann geht alles plötzlich ganz schnell. Die Erinnerung an Steve Jobs von Apple, der mit dem IPhone die damaligen kleinen Taschen-Handys obsolet werden lies, oder heute ein Elon Musk, der die gesamte Automobilbranche in Aufruhr gebracht hat, sind noch frisch.
Wo findet man spannende Technologie-Aktien?
Natürlich – und das ist die Herausforderung – werden es nur einige wenige Unternehmen schaffen, ein wirklich disruptives Geschäftsmodell erfolgreich auf die Beine zu stellen. Die Kunst besteht hier, bereits im Vorfeld die richtigen Aktien herauszusuchen. So wie heute Alphabet, Amazon, Microsoft und Apple – aus der Vielzahl an Technologie-Unternehmen um das Jahr 2000 herum – hoch hinaus gewachsen sind.
Wer den Research-Aufwand nicht betreiben möchte, kann in entsprechende ETF oder auch Fonds schauen. Es ist zum Aufspüren spannender Aktien und Investments grundsätzlich eine gute Idee, einen genauen Blick in die Top-Ten-Listen zu werfen, die jeder Fonds veröffentlichen muss. Da bieten sich neben den Anlageprodukten von Wood, Buffett oder Thelen auch Indizes wie Nasdaq oder ETFs wie Lyxor MSCI Disruptive Technology ESG Filtered (DR) UCITS ETF (ISIN: LU2023678282) oder HAN-GINS Tech Megatrend Equal Weight UCITS ETF (ISIN: IE00BDDRF700), um einige Beispiele zu nennen. Sowohl in meinem Depot, als auch in dem Wikifolio Trend Growth Disruption Stocks befinden sich neben allgemeinen Trend-Aktien auch gerade solche Unternehmen, die zukünftig eine erhöhte Chance aufweisen, disruptiv zu wirken. Etliche dieser Aktien zeigen nach dem starken Abverkauf derzeit eine Phase der Bodenbildung oder zeigen Ansätze einer Trendumkehrformation (von abwärts zu aufwärts).
Wahrscheinlich wird es wieder so sein, wie in den allermeisten Fällen. Die meisten Privatanleger steigen erst wieder in Aktien von zukunftsträchtigen Geschäftsmodellen ein, wenn diese wieder lange und weit nach oben angestiegen sind. Dann wird die Masse auch wieder Cathie Wood als Investments-Star anhimmeln. Das größte Stück vom Gewinnkuchen ist bis dahin allerdings schon an diejenigen verteilt, die in den kommenden Wochen und Monaten nach lukrativen Einstiegsmöglichkeiten geschaut haben.
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