OpenAI als Black Swan: Sollte der KI-Gigant die Börse erschüttern?!

Ein unerwartetes Desaster mit systemischen Folgen?

Hier auf dem Blog schaue ich stets auf die Chancen, die sich nicht nur bei Geld und der Geldanlagen bieten. In diesem Artikel blicke ich auf ein mögliches Risiko mit gravierenden Ausmaßen, was vom KI-Tool Grok bis zum Frühling/Sommer 2026 immerhin mit 20 bis 25% eingeschätzt wird. Es handelt sich um die fragwürdigen Aussagen von der Spitze OpenAIs.

In den vergangenen Tagen hat sich eine beunruhigende Frage in den Köpfen vieler Investoren und Marktbeobachter festgesetzt: Was passiert, wenn OpenAI scheitert? Nicht graduell, nicht vorhersehbar – sondern plötzlich und katastrophal. Ein solches Szenario würde alle Merkmale eines klassischen „Black Swan“-Events erfüllen: Es wäre für die meisten überraschend, hätte extreme Auswirkungen und würde im Nachhinein rationalisiert werden, als hätte man es kommen sehen müssen.

Die Parallelen zu historischen Finanzdesastern wie Enron werden immer deutlicher, doch die potenzielle Sprengkraft eines OpenAI-Kollapses könnte weitaus größer sein. Während Enron „nur“ ein Energiekonzern war, steht OpenAI im Zentrum der größten technologischen Revolution seit dem Internet. Die Verstrickungen mit börsennotierten Tech-Giganten sind so tief, dass ein Sturz des Unternehmens einen Domino-Effekt auslösen könnte, der Billionen an Marktwert vernichten würde.

Die unheilvolle Ruhe vor dem Sturm

Was macht einen Black Swan aus? Der Wirtschaftswissenschaftler Nassim Taleb definierte drei Kriterien: Das Ereignis muss außerhalb des Bereichs normaler Erwartungen liegen, extreme Auswirkungen haben und im Nachhinein erklärbar erscheinen. OpenAI erfüllt bereits jetzt alle Voraussetzungen.

Die meisten Investoren gehen davon aus, dass der KI-Boom weitergeht – exponentielles Wachstum, revolutionäre Durchbrüche, unbegrenzte Möglichkeiten. Doch hinter der glänzenden Fassade türmen sich Warnsignale auf, die an die letzten Tage von Enron erinnern. Sam Altmans jüngste öffentliche Auftritte zeigen eine bemerkenswerte Parallele zu Jeff Skillings berüchtigtem Verhalten kurz vor dem Enron-Zusammenbruch: dieselbe Arroganz gegenüber Kritikern, dasselbe überzogene Selbstvertrauen, dieselbe Weigerung, konkrete Zahlen offenzulegen.

Wenn Altman Aktien an Kritiker verkaufen möchte und „steiles Wachstum“ prophezeit, während gleichzeitig Gerüchte über Bailout-Gespräche mit der Trump-Administration kursieren, dann sollten bei jedem erfahrenen Investor die Alarmglocken schrillen. Die Geschichte hat uns gelehrt: Wenn Führungskräfte beginnen, Bedenken wegzulachen, ist es meist schon zu spät.

Hier ein Tweet dazu von Financelot.

Die tickende Zeitbombe: Zahlen, die nicht aufgehen

Die finanzielle Realität von OpenAI liest sich wie ein Albtraum für Risikoanalysten. Mit einem Umsatz von etwa 13 Milliarden Dollar plant das Unternehmen Investitionen von 1,4 Billionen Dollar in Rechenleistung über die nächsten vier bis fünf Jahre. Diese Zahlen sind nicht nur ambitioniert – sie sind irrational.

Selbst wenn OpenAI seinen Umsatz bis 2027 auf die prognostizierten 100 Milliarden Dollar steigert, bleibt eine gewaltige Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben. Wo soll dieses Geld herkommen? Allein 500 Millionen Dollar für NVIDIA-Chips sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Bewertung von über 150 Milliarden Dollar basiert nicht auf soliden Fundamentaldaten, sondern auf Hoffnung – auf dem Versprechen einer künstlichen allgemeinen Intelligenz, die möglicherweise erst in einigen Jahren Realität wird.

Das Fehlen öffentlicher Bilanzen trotz des Wechsels zu einer gewinnorientierten Struktur verstärkt das Unbehagen. Was verbirgt OpenAI? Welche Off-Balance-Sheet-Finanzierungen könnten im Verborgenen existieren? Bei Enron waren es spezielle Zweckgesellschaften, die Milliarden an Schulden versteckten. Bei OpenAI könnten es undurchsichtige Investorenvereinbarungen oder überbewertete Zukunftsprojekte sein.

Zusätzlich gibt es im KI-Rennen einen harten Wettbewerb. Mindestens Google, xAI und Anthropic sind auf US-Seite die größten Mitstreiter (um nur die größten zu nennen). Aber auch aus China gelangen KI-Anwendungen in den Markt. Mit Kimi gibt es ein Open Source Modell, was nicht nur günstiger, sondern in einigen Tests auch besser als GPT von OpenAI abschneidet.

Vergleich Kimi mit GPT, aus dem Video „Jüngste KI-Entwicklungen – Update November 2025

Was für uns User ein Segen, ist für die KI-Unternehmen eine Herausforderung, nämlich die Monetarisierung der enormen Investitionen.

Der Domino-Effekt: Wenn das Fundament bröckelt

Ein Kollaps von OpenAI wäre kein isoliertes Ereignis – er würde eine Kettenreaktion auslösen, die den gesamten Tech-Sektor erschüttern würde. Microsoft hat 13 Milliarden Dollar investiert und seine Azure-Cloud-Strategie eng mit OpenAI verknüpft. Ein Scheitern würde nicht nur diese Investition vernichten, sondern auch die gesamte Cloud-Wachstumsstrategie von Microsoft gefährden. Analysten rechnen mit einem Kursrückgang von 5 bis 10 Prozent – bei einer Marktkapitalisierung von über 3 Billionen Dollar entspricht das Verlusten in dreistelliger Milliardenhöhe.

NVIDIA, dessen Aktienkurs zu großen Teilen auf dem KI-Boom basiert, könnte noch härter getroffen werden. Mit Chip-Deals im Wert von 100 Milliarden Dollar ist OpenAI einer der größten Kunden. Ein Wegfall dieser Verträge würde die gesamte Growth Story von NVIDIA in Frage stellen. Experten prognostizieren einen möglichen Kursrückgang von 15 bis 25 Prozent. Bedenkt man, dass der KI-Boom etwa 50 Prozent des S&P 500-Wachstums der letzten Jahre ausmacht, wird das systemische Risiko deutlich.

Auch Amazon, Oracle, AMD und Broadcom sind tief verstrickt. AWS-Verträge im Wert von 38 Milliarden Dollar, Cloud-Infrastruktur-Deals, GPU-Verträge – überall hängen Milliarden am seidenen Faden von OpenAIs Fortbestand. Diese Verflechtungen machen OpenAI zu „too interconnected to fail“ – zu vernetzt, um zu scheitern. Doch genau diese systemische Bedeutung macht einen möglichen Kollaps zum perfekten Black Swan.

Die Blasenpsychologie: Warum niemand es kommen sieht

Das Gefährlichste an einem Black Swan ist nicht das Ereignis selbst, sondern die kollektive Blindheit, die ihm vorausgeht. Aktuell herrscht im Markt eine gewisse Euphorie, die zwar noch längst nicht an die Dotcom-Blase der späten 1990er-Jahre erinnert, aber zumindest Ansätze davon bereits zu sehen sind. Die Top-8-Unternehmen im S&P 500, alle KI-lastig, machen 25 Prozent des gesamten Marktwertes aus – eine gefährliche Konzentration.

Jamie Dimon, CEO von JPMorgan, warnt bereits vor den Risiken dieser Konzentration. Wenn OpenAI fällt, könnte das Vertrauen in den gesamten KI-Sektor kollabieren. Investoren würden beginnen, die Bewertungen aller KI-Unternehmen zu hinterfragen. Plötzlich würden die exorbitanten Kurs-Gewinn-Verhältnisse von 30x auf 5x fallen, wie einige Analysten für Unternehmen wie Broadcom prognostizieren.

Die Parallele zu Enron ist erschreckend: Auch dort ignorierten Investoren alle Warnsignale, weil die Wachstumsgeschichte zu verführerisch war. Als die Blase platzte, waren Rentenfonds vernichtet, Vertrauen zerstört, und es folgten jahrelange Regulierungen. Ein OpenAI-Desaster könnte ähnliche Konsequenzen haben – nur in weit größerem Maßstab.

Die makroökonomischen Schockwellen

Ein plötzlicher Kollaps von OpenAI würde nicht nur Tech-Aktien treffen, sondern könnte eine Rezession auslösen. Wenn Vermögen in Billionenhöhe vernichtet wird, reduziert sich die Kaufkraft der Investoren dramatisch. Weniger Ausgaben bedeuten sinkende Unternehmensgewinne, was zu weiteren Kursverlusten führt – eine Abwärtsspirale.

Die psychologischen Effekte wären mindestens ebenso verheerend wie die finanziellen. Das Vertrauen in neue Technologien würde erschüttert, Innovationsinvestitionen würden zurückgefahren, und die gesamte Tech-Branche könnte in eine jahrelange Korrekturphase eintreten. Während die Regierung möglicherweise eingreifen würde – ähnlich wie 2008 bei den Banken –, wäre der Schaden bereits angerichtet.

Experten wie Jim Chanos, der den Enron-Skandal früh aufdeckte, sehen „faszinierende Ähnlichkeiten“ und warnen eindringlich. Die Open-Source-Konkurrenz aus China untergräbt bereits OpenAIs vermeintlichen Wettbewerbsvorteil. Wenn ein chinesisches Modell wie Kimi kostenlos bietet, was OpenAI verkauft, wo bleibt dann der Moat? Wo ist die Rechtfertigung für eine 150-Milliarden-Bewertung?

Das Undenkbare denken: Vorbereitung auf den Black Swan

Die Definition eines Black Swan besagt, dass man ihn nicht vorhersehen kann – aber man kann sich auf die Möglichkeit vorbereiten. Diversifikation ist das Gebot der Stunde. Wer zu stark in Tech-Aktien mit KI-Exposure investiert ist, sollte seine Position überdenken. Nicht-Tech-Sektoren wie Konsumgüter, Gesundheit oder Energie könnten bei einem KI-Crash sogar profitieren, da Kapital umgeschichtet wird.

Gleichzeitig ist Wachsamkeit entscheidend. Wenn OpenAI tatsächlich Bailout-Gespräche führt, wenn Altman weiterhin Transparenz verweigert, wenn die Ausgaben die Einnahmen noch dramatischer übersteigen – all das sind rote Flaggen, die man nicht ignorieren sollte.

Die Geschichte wiederholt sich vielleicht nicht, aber sie reimt sich. Enron fiel, weil Gier über Verantwortung siegte, weil Transparenz geopfert wurde, weil Kritiker mundtot gemacht wurden. OpenAI zeigt beunruhigend ähnliche Muster. Die Frage ist nicht, ob ein Black Swan möglich ist – die Frage ist, ob wir diesmal rechtzeitig aufwachen.

Ein Kollaps würde den Markt um 10 bis 20 Prozent drücken, Tech-Werte könnten um 20 bis 30 Prozent einbrechen. Aber vielleicht wäre das auch eine notwendige Korrektur – eine Rückkehr zu rationalen Bewertungen und echten Geschäftsmodellen statt luftiger Versprechen. OpenAI ist nicht zwingend Enron, aber die Warnsignale sind rot. Ohne mehr Offenlegung, ohne solide Finanzen, ohne echte Governance droht ein harter Aufprall – nicht nur für das Unternehmen, sondern für uns alle.

Sieh auch: Zwei Gefahren bedrohen die Jahresendrally am Aktienmarkt!

Ein OpenAI-Fail wäre heftig, aber dennoch nur temporär

OpenAI ist nur einer von vier bis fünf großen KI-Playern im US-Markt. Durch diesen gesunden Wettbewerb profitieren wir alle, weil man auf diese Weise kostenlos oder für nur geringes Geld an die Vorteile von KI-Tools gelangt. Sollte OpenAI scheitern, stehen andere wie Google, xAI oder Anthropic bereit. Google und die Unternehmen von Elon Musk (xAI) haben bereits bewiesen, dass sie mit Geld umgehen können, auch Anthropic mit Claude sieht finanziell solide aufgestellt aus. OpenAI muss hingegen erst noch beweisen, ob nach dem Schritt von einer Non-Profit-Gesellschaft zu einem ganz normalen Unternehmen (Börsengang Ende 2026 geplant) auch mit dem vielen Geld umgehen können, was sie jetzt bereits erhalten werden.



Auf dem YouTube-Kanal KI & Kapital wende ich Prompts für verschiedene Themen zur Geldanlage und Trading regelmäßig an. Detailliertes Prompt Engineering für KI-Tools für das Selektieren von Aktien, ETF und andere Anlageklassen erlernst du in der Passiver Geldfluss Academy – Aktien und Trading. Hier erfährst du sogar Wege zur Optimierung deines bestehenden individuellen Vermögens-Portfolio.
NEU: Multi-Indikator für den universellen Börsenhandel, mit Angabe der jeweils profitablen Zeitebene (Backtesting!).

  • Die aktuellsten Marktentwicklung und Handelssignale regelmäßig auf der Plattform X .
  • Mehrfach pro Woche wird die Börsenampel mit den Tages-Charts des S&P 500, Gold, Bitcoin und Euro / US-Dollar aktualisiert. 
  • In der Passiver Geldfluss Academy – Aktien und Trading werden die Methoden zum erfolgreichen Handeln von Aktien und andere Anlageklassen ausführlich erläutert.
  • Erfolgreiches Trading in Zeiten der wirtschaftlichen und politischen Turbulenz – Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist!
  • Wie du mit Hilfe der Technischen Analyse gute Kauf- und Verkaufssignale für Trading und Investments erhältst.
  • Monatlich aktualisiert: Gewinner-Aktien – Aktien von profitablen Wachstums-Unternehmen in einem Aufwärtstrend.
  • Das Wikifolio ARMANE Strategien mit mehreren Investment- und Anlagestrategien kombiniert. Regelmäßige Aktivität der Aktien- und ETF-Auswahl je nach Börsenwetterlage.
    Der Status des Wikifolio und weitere Handelssignale werden auch im Newsletter besprochen, der etwa einmal monatlich erscheint.
    •  


KI-gestützte Aktienempfehlungen

Das könnte Dich auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert