Drei deutsche Aktien in einem langfristigen Abwärtstrend

Jedes Ereignis hat immer zwei Seiten. Die positive Seite des kurzen Aktiencrash im Februar und März 2020 war eine starke Rally bei Aktien in der Folgezeit. Waren es in den ersten Monaten zunächst viele Technologie-Werte, die einen starken Aufwärtstrend aufnahmen, so konnten ab November 2020 auch  sogenannte Value-Aktien (viele aus der „Old Economy“) ihre „Post-Corona-Crash“-Rally feiern.

Das heißt aber auch, Aktien von Unternehmen, die diesen Schwung nicht nutzen konnten, um immerhin wieder auf die Kurswerte von der Zeit vor dem Crash zurückzukehren, haben irgendein anderes grundlegendes Problem. In diesem Artikel erfährst du nun drei deutsche Aktien, die sich noch immer in einem langfristigen Abwärtstrend befinden. Hier wäre ich als Langfristanleger vorsichtig bzw. würde vor dem Investieren erst gewisse Kursmarken abwarten.

Bayer seit 2015 im Abwärtstrend

Die erste Aktie in der heutigen Betrachtung ist vom Chemiekonzern Bayer (ISIN: DE000BAY0017). Der Chemiekonzern war jahrelang eine wichtige Stütze für den DAX, aber ab dem Jahr 2015 begann ein Abwärtstrend, der noch bis heute andauert. Hinreichender Beleg für einen Abwärtstrend sind absteigende Bewegungshochs, was entsprechend häufig auch zu immer niedrigeren Tiefs führt.

Drei deutsche Aktien in einem langfristigen Abwärtstrend - Bayer

Die Bayer-Aktie befindet sich seit 2015 in einem Abwärtstrend – Quelle: tradingview.com

Im 3 Wochen-Chart (jede Kerze entspricht dem Zeitraum von drei Wochen) deutet sich aktuell an, dass bei Bayer ein erneuter Abwärtsschub bevorsteht. Positionstrader nutzen solche Gelegenheiten, um auch von fallenden Kursen zu profitieren.

Für Value-Investoren ist die Bayer-Aktie mit einem KGV von 9, KUV (Kurs-Umsatz-Entwicklung) von 1,2 und einer Dividendenrendite von fast 4% durchaus ein Schnäppchen. Aber erst ein nachhaltiges Übersteigen der 60 Euro-Marke wäre ein erstes starkes Signal und erst über etwa 80 Euro (über dem letzten markanten Bewegungshoch) wäre Bayer in einem übergeordneten Aufwärtstrend angelangt.

Fresenius seit 2017 im Abwärtstrend

Fresenius ist ein Medizintechnik- und Gesundheitskonzern sowie einer der größten privaten Krankenhausbetreiber in Deutschland. Die Fresenius-Aktien ist Deutschlands erster Dividenden-Aristokrat mit einer Reihe von über 25 Jahren Dividendenerhöhung und nach jahrelangem Aufwärtstrend entpuppte sich eine mutmaßliche Korrektur seit 2017 zu einem übergeordneten Abwärtstrend. Das ist umso erstaunlicher, da der Medizin- und Gesundheitsbereich an sich auch ein starker Zukunftstrend ist.

Drei deutsche Aktien in einem langfristigen Abwärtstrend - Fresenius

Seit 2017 ist die übergeordnete Trendbewegung bei Fresenius abwärts. – Quelle: tradingview.com

Auch hier dürften Value-Investoren bei einem KUV von 0,8 und einer im historischen Vergleich hohen Dividendenrenditen von 2,0% aufmerksam geworden sein. Hingegen verschrecken ein Gewinnrückgang und eine sehr dünne Kapitalrendite von 2,5% offenbar die Käufer und möglicherweise gibt es noch weitere Gründen für den seit nunmehr vier Jahre andauernden Abwärtstrend der Aktie.

Im Bereich 52,50 Euro befindet sich die letzten markanten Bewegungshochs. Erst bei einem Kursanstieg über diese Marke hat man als Anleger eine wieder positives Chance-Risiko-Verhältnis beim Investieren in die Fresenius-Aktie.

Hochtief seit 2017 im Abwärtstrends

Ebenfalls seit dem Jahr 2017 befindet sich der international agierende Baukonzern Hochtief aus Essen in einem übergeordneten Abwärtstrend.

Drei deutsche Aktien in einem langfristigen Abwärtstrend - Hochtief

Seit 2017 geht es bei Hochtief in Schüben immer wieder abwärts. Quelle: tradingview.com

Eine Dividendenrendite von über 5%, ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,2 und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11 wirkt die Hochtief-Aktie preisgünstig und attraktiv. Hier würde ich bei einem möglichen Einstieg zumindest die letzten kleineren Bewegungshochs im Bereich von 90 Euro abwarten. Richtig beendet wäre der Abwärtstrend erst bei Kursen über 122 Euro.

Zwei schnell zu erfassende Anhaltspunkte für einen übergeordneten Abwärtstrend

Alle drei Aktien haben die skizzierten abwärts gerichteten Bewegungshochs gemeinsam. Es gibt aber bei der Verwendung des Ichimoku-Indikator noch eine andere Merkregel, ob ein Aufwärts- oder Abwärtstrend vorliegt. Das Kernstück des Indikators ist die Kumo-Wolke und hier gibt es eine Analogie zum Wetter bzw. zur Fliegerei.

Befindet sich der Chart über der Wolke, scheint die Sonne und das Wetter ist bestens. Hier bewegt sich der Chart vorwiegend aufwärts. In der Kumo-Wolke selbst gibt es Turbulenzen und die Sicht ist beeinträchtigt. Befindet sich ein Chart in der Kumo-Wolke ist er im neutralen Bereich und es ist häufig unklar, in welche Richtung er sich bewegen wird.

Unter den Wolken ist es ungemütlich, es regnet oder stürmt sogar. Befindet sich der Chart unter der Kumo-Wolke, dann ist die Generalrichtung abwärts. Hier haben die Bären an der Börse das Sagen.

Generell bin ich bei Abwärtstrend bei Aktien vorsichtig, denn Beispiele wie die Deutsche Telekom, Deutsche Bank oder auch Commerzbank zeigen, dass Abwärtstrends selbst bei namhaften Konzernen mitunter zehn Jahre und länger andauern können, ohne eine realistische Chance, um frühere Höchststände wiederzusehen. Auch der Totalverlust trat am Ende bei einigen Aktien mit anhaltenden Abwärtstrends auf.

Abwärtstrends jedoch mit lukrativen Chancen für Positionstrading

Daher nutze ich solche Aktien eher zum kürzerfristigen Trading (in beiden Richtungen). Denn nach Erreichen neuer Bewegungstiefs gibt es gerne eine durchaus starke technische Gegenbewegung. So waren nach dem Corona-Crash bei Hochtief und Fresenius durchaus 50% und mehr Kursgewinn innerhalb einiger Wochen zu erzielen.

Natürlich kann es in einigen Jahren sein, dass die Gründe für einen stetigen Abverkauf beseitigt wurden, möglicherweise wird eine Bayer-Aktie in fünf Jahren wie Phoenix aus der Asche steigen, aber dann möchte ich vorher am Chart sehen, dass die Aktie am Markt verstärkt gekauft wird. Anderenfalls ist das investierte Geld totes oder sogar verlorenes Kapital, wenn sich der Abwärtstrend weiter fortsetzt und eher früher oder später dann auch eine Dividendenzahlung gekürzt oder gestrichen wird.


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Monatlich aktualisiert: Gewinner-Aktien Aktien von profitablen Wachstums-Unternehmen in einem Aufwärtstrend.

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