Warum wir Menschen erst dann für eine Veränderung bereit sind, wenn der Schmerz groß genug ist.
Wir Menschen sind bereit, für eine längere Zeit eine unangenehme Phase im Leben zu akzeptieren, eine kognitive Dissonanz, ohne einen wirklichen Willen daran etwas zu ändern. Oft müssen die Unannehmlichkeiten, die psychischen Schmerzen erst unerträglich werden, bis wir zu einer Änderung bereit sind. Ich selbst befand mich früher in solch einer Situation (das gleich folgende Beispiel 1), aber erst ein bestimmter Auslöser war notwendig, um zu erkennen, dass jetzt ernsthaft eine Änderung her muss.
Bevor ich zu den psychologischen Hintergründen komme, möchte ich noch drei Beispiele nennen.
1.) Geldanlage
Ein Mann verdiente in einer Anstellung zwar ein mäßiges Gehalt, aber er gab monatlich mehr Geld aus, als er einnahm. Zunächst geriet das Girokonto immer tiefer in die roten Zahlen, aber er machte so weiter. Erst als eines Tages die Geldautomaten streikten, wachte er auf und begann in der Folge seine Ausgaben zu senken, systematisch zu sparen und Geld in Aktien-ETF anzulegen. Von nun an hatte er keine finanziellen Probleme mehr.
2.) übergewichtige Frau
Eine deutlich übergewichtige Frau mit weit über 100 kg Gewicht geht zu einem medizinischen Coach. Sie berichtet ihm, dass sie abnehmen möchte. Kritisch betrachtet der Coach die Frau und bemerkte, dass sie relativ entspannt vor ihm saß. Er sagte ihr, sie solle von jetzt an noch einmal 10 kg zunehmen und jeden Abend Schokolade und Chips essen und sich möglichst wenig bewegen.
Die Frau war zwar verwundert, folgte seinem Rat und kam nach wenigen Wochen völlig verzweifelt mit einem total unglücklichen Gesicht noch fülliger zum Coach zurück. Er sagte, erst jetzt hast du den Entschluss gefasst wirklich ernsthaft abzunehmen. Er besprach mit ihr ein Fitness- und Ernährungsprogramm und in den folgenden Wochen und Monaten verlor sie wirklich deutlich an Gewicht.
3.) Aktuelle Politik in Deutschland
Die Wirtschaft in Deutschland befindet sich in einer Talfahrt, zum großen Anteil aus politischen Gründen. Im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 wurde nicht nur hier auf dem Blog „finanziell umdenken“ erläutert, dass die CDU nach der Wahl links-grüne Politik betreiben wird, was zum großen Teil ein „Weiter so“ der eigentlich abgewählten Ampel-Regierung bedeutet. Nicht nur nach meiner Einschätzung wird sich die wirtschaftliche Talfahrt daher in den nächsten Monaten fortsetzen. Den Menschen in Deutschland geht es derzeit noch zu gut und wählen weiterhin zu einem großen Anteil Parteien, die ursächlich erst für diesen wirtschaftlichen Niedergang gesorgt haben. Erst wenn noch (deutlich) mehr Menschen persönlich betroffen sein werden, werden sie aufwachen und umdenken!
Dazu auch ein Kommentar des eigentlich CDU-nahen Julian Reichelt auf X:
Der Änderungsantrag von CDU, SPD und Grüner Partei ist da und die „Klimaneutralität bis 2045“ soll tatsächlich ins Grundgesetz. Damit kann man argumentieren, dass alle anderen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Vorhaben sich diesem Ziel unterzuordnen haben. Schon in den nächsten Wochen wird eine Klagewelle der Umweltverbände anlaufen. Alle Investitionen, die einen Horizont über 20 Jahre haben und nicht „klimaneutral“ sind, werden aus dem Land flüchten. Friedrich Merz und die CDU leiten ein neues Zeitalter der Deindustrialisierung ein, finanziert mit historischen Schulden. Es wird keine nennenswerte Industrie mehr da sein, um diese Schulden zu bedienen.
BREAKING NIUS: Der Änderungsantrag von CDU, SPD und Grüner Partei ist da und die „Klimaneutralität bis 2045“ soll tatsächlich ins Grundgesetz (was viele CDUler hier noch bis eben abgestritten haben). Damit kann man argumentieren, dass alle anderen politischen, wirtschaftlichen… pic.twitter.com/3DSUzA0LxO
— Julian Reichelt (@jreichelt) March 15, 2025
Die Psychologie des notwendigen Schmerzes, der eine Handlung auslöst
Die Idee, dass Menschen oft erst „am Boden liegen“ oder „mit dem Rücken zur Wand stehen“ müssen, um echte Veränderung anzustreben, hat tief verwurzelte psychologische und soziale Gründe. Es geht dabei um die Art und Weise, wie wir als Menschen Motivation, Komfortzonen und Krisen verarbeiten. Lass uns dies Schritt für Schritt betrachten:
Komfortzone und Veränderungsresistenz
Menschen neigen dazu, in vertrauten Mustern zu verharren, selbst wenn diese nicht optimal sind. Psychologisch gesehen bietet die Komfortzone Sicherheit und Stabilität, auch wenn sie mit Unzufriedenheit oder Leid verbunden ist. Veränderung erfordert Energie, Risiko und die Bereitschaft, Unsicherheit zu akzeptieren – Dinge, die viele vermeiden, solange sie „irgendwie zurechtkommen“. Erst wenn der Schmerz oder Druck groß genug wird, überwiegt der Wunsch nach Veränderung die Angst davor.
Der Wendepunkt: Verlustaversion und Dringlichkeit
Ein Konzept aus der Verhaltenspsychologie, die Verlustaversion (Loss Aversion), spielt hier eine Rolle. Menschen reagieren stärker auf den Verlust von etwas (z. B. Gesundheit, Beziehungen, Stabilität), als sie durch mögliche Gewinne motiviert werden. Wenn jemand „am Boden“ liegt, wird der Verlust spürbar real – das schafft eine emotionale Dringlichkeit, die vorher fehlt. Diese Dringlichkeit aktiviert das limbische System im Gehirn, das für emotionale Reaktionen zuständig ist, und zwingt uns, aus dem Überlebensinstinkt heraus zu handeln.
Krise als Katalysator
Psychologisch gesehen kann eine Krise die kognitive Dissonanz verstärken – den unangenehmen Zustand, wenn unsere Realität nicht mehr mit unseren Werten oder Zielen übereinstimmt. Am Tiefpunkt wird diese Dissonanz unerträglich, was uns dazu bringt, aktiv etwas zu ändern, um die Spannung aufzulösen. Studien zeigen, dass Menschen in solchen Momenten oft eine Art „Erwachen“ erleben – sie reflektieren tiefer und sind bereit, alte Denkmuster oder Verhaltensweisen aufzugeben.
Selbstwirksamkeit und Hoffnung
Ein weiterer Effekt tritt ein, wenn jemand den Tiefpunkt überwindet: Das Überleben einer Krise stärkt die Selbstwirksamkeit, also das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Probleme zu lösen. Dieser Glaube kann langfristig die Motivation für Veränderung aufrechterhalten. Gleichzeitig entsteht oft eine neue Form von Hoffnung, weil jede andere Option ausgeschöpft scheint – ein Phänomen, das in der Psychologie als „posttraumatisches Wachstum“ bekannt ist.
Kulturelle und soziale Dimension
Kulturell wird der „Tiefpunkt“ oft romantisiert („aus der Asche auferstehen“), was die Idee verstärkt, dass extreme Notlagen notwendig sind, um Heldentaten oder Wandel zu vollbringen. Sozialpsychologisch kann auch der Druck von außen – etwa durch den Verlust von Status oder Unterstützung – dazu führen, dass Menschen erst handeln, wenn sie keine andere Wahl mehr haben.
Fazit
Die Notwendigkeit, „am Boden“ zu sein, ist keine universelle Wahrheit, sondern ein häufiger Auslöser, weil sie psychologische Schutzmechanismen durchbricht: Sie zwingt uns aus der Bequemlichkeit, macht den Verlust greifbar, löst emotionale Energie frei und öffnet den Blick für neue Perspektiven. Manche Menschen ändern sich auch ohne Krise – durch Reflexion oder Inspiration –, aber der Tiefpunkt ist oft der brutal effektive Lehrer, der uns keine Ausreden mehr lässt.
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