Kleine Einsparungen führen nicht zum finanziellen Wohlstand

Eine der Grundregeln der finanzielle Bildung lautet: Dauerhaft weniger Geld auszugeben als im Durchschnitt regelmäßig auf das eigenen Konto gelangt. Das ist eine notwendige Bedingung zum Erreichen des finanziellen Wohlstands. Auf der anderen Seite führen kleine Einsparungen in den meisten Fällen weder zu finanzieller Unabhängigkeit noch zum Reichtum. Warum dies so ist, verrate ich in diesem Artikel.

Zunächst einmal ganz klar, für den Vermögensaufbau gibt es letztendlich nur zwei übergeordnete Stellschrauben. Einerseits die monatlichen Kosten senken (oder zumindest nicht nennenswert erhöhen), andererseits die regelmäßigen Einnahmen erhöhen – im Idealfall beides. Denn im Durchschnitt eines Monats oder Quartals muss die

Summe aus „Einnahmen“ minus „Ausgaben“ (deutlich) größer als 0 sein

Das ist ein universelles Wohlstandsgesetz und gilt für sämtliche Einkommensschichten sowie Berufsgruppen. Viele entgegnen mir hier, dass es doch völlig klar sei, so vorzugehen. Leider ist diese wichtige Grundregel der finanziellen Bildung nicht so klar, wie vielleicht gemeinhin gedacht. Denn anders wäre nicht zu erklären, dass 60% aller Deutschen weniger als 3.000 Euro als Rücklagen zur Verfügung haben und 27% sogar überhaupt keine Ersparnisse haben. Rund 6 Millionen Menschen in Deutschland sind sogar überschuldet, was gleichbedeutend ist, dass sie derzeit aus eigener Kraft ihre Schulden nicht begleichen können.

Natürlich werden viele Leser dieses Blogs diese Grundregel (hoffentlich) bereits umsetzen, allerdings gibt es hier noch Spielraum in der Ausgestaltung. Generell empfehle ich die Nutzung eines Mehr-Konten-Modells und jegliche Konsumausgaben bzgl. Notwendigkeit zu hinterfragen. Einige gehen jedoch so weit, dass sie beim Einkauf im wahrsten Sinne des Wortes auf jeden Cent achten und generell nur auf die billigste Ware zurückgreifen. So wechseln einige Menschen für eine 30 Cent günstigere Ware das Lebensmittelgeschäft, um sich dort noch ein zweites Mal an die lange Kasse stellen, um diese 30 Cent zu sparen. Einige verzichten auf fast alle Annehmlichkeit, wie zum Beispiel ein Getränk im Café oder bringen zu Verabredungen ihre selbst belegten Brote mit. Diese Art der Selbstbeschränkung führt weder zum finanziellen Wohlstand, noch zu einem befreiten Lebensstil.

In den letzten Monaten wurde häufiger in den Medien über einen bescheiden anmutenden Lebensstil berichtet. Eine Welle der speziellen Lebenseinstellung, die aus den USA auch nach Deutschland schwappte wurde unter Begriffen wie „Rente mit 40“ oder „Frugalismus“ bekannt. Wobei oft Frugalismus und Minimalismus durcheinander geworfen wurden. Den Unterschied zwischen Minimalismus und Frugalismus erkläre ich in diesem Video.

Kommen wir zurück zum Minimalismus oder Geiz. Wer generell mit guter Laune und voller vitaler Tatenkraft durch den Tag kommen will, wird es schwer haben, wenn er grundsätzlich nur die allerbilligsten Lebensmittel verzehrt. Auch wer sich bei einem Treffen mit Freunden oder Arbeitskollegen aus Geiz überhaupt keine Getränke leistet oder bei Gebrauchsgegenständen stets nur die preiswerteste Variante wählt, tut sich auf die Dauer keinen Gefallen. Einerseits ist es für das Erreichen großer Ziele nicht gerade förderlich, wiederkehrend qualitativ wenig wertvolle Lebensmittel zu sich zu nehmen, zum anderen ist auch bei Gebrauchsgegenständen nicht immer nur der niedrigste Preis die beste Wahl. Denn bei schlechter Qualität muss man häufig nach einigen Monaten doch noch auf die teurere Variante zurückgreifen, wenn die Mängel offensichtlich geworden sind – und die einst angedachten Einsparungen sind nach hinten losgegangen. Da hätte man gleich auch ein paar Euro mehr ausgegeben können, um ein Mindestniveau an Qualität zu erhalten.

Auf kleine Geldbeträge zu achten ist Armutsdenken

Der weitaus wichtigere Grund, warum der Versuch kleine Einsparungen vorzunehmen, letztendlich sogar kontraproduktiv ist, ist ein anderer. Denn der ständige Fokus darauf, stets keinen Euro zu viel zahlen zu müssen ist typisches Armutsdenken. Mit dieser Denkweise lebt man in einem sogenannten Mangelbewusstsein, also „ich habe zu wenig und wie kann ich mehr bekommen?“ . Das Verhalten immer auf den Preis zu achten oder zu verzichten, brennt sich als Gewohnheit tief in das Unterbewusstsein ein. Mit dieser Denkweise des Mangels ist zwar ein spartanisches Leben möglich, aber zum finanziellen Wohlstand wird es so wohl nie reichen. Reiche Menschen achten durchaus auf ihr Geld und dass keine unnötigen oder zu teuren Ausgaben entstehen, allerdings gönnen sie sich ab und zu auch mal etwas für ihr Geld. Passend dazu mein Video:Wer reich werden will, sollte in drei Bereichen viel Geld ausgeben„.

 

Regelmäßig weniger ausgeben als einnehmen ist notwendig. Jedoch ist es nicht zielführend auf kleine Cent-Beträge zu achten.

Regelmäßig weniger ausgeben als einnehmen ist notwendig. Jedoch ist es nicht zielführend auf kleine Cent-Beträge zu achten. Quelle: Pixabay.com

Vor allem denken reiche Menschen auch beim Geld groß und diese Denkweise empfehle ich ebenfalls, falls Sie zum finanziellen Wohlstand gelangen wollen. Dazu gehört zum einen, das eigene Unterbewusstsein auf Fülle zu trainieren, also „Es ist genug Geld vorhanden und ich kann es mir leisten“. Zum anderen sollte der Fokus weg von „Wie kann ich noch mehr sparen?“ und hin zu „Wie kann ich meine Einnahmen weiter erhöhen?“ bzw. „Wie kann ich zusätzliche Einnahmequellen erschaffen?“. Denn wer versucht auch außerhalb der „Zeit gegen Geld zu tauschen – Welt“ zu denken, dem stehen zumindest theoretisch Einnahmen ohne eine echte Begrenzung zur Verfügung. Denn so notwendig regelmäßiges sparen auch ist, irgendwann stößt man hier an Grenzen, die es beim Verdienst nicht gibt. Wie sonst gibt es Menschen, die monatlich fünf- oder gar sechsstellige Eurobeträge an Einkünften erhalten?

Hier höre ich häufiger Einwände, wie: „Ich kann nur durch extremes Sparen zu mehr Geld kommen, denn höhere Einkommen sind für mich nicht möglich“. Diese Art von Einwände kann ich einerseits gut nachvollziehen, weil diese mir früher ebenfalls durch den Kopf schwirrten. Andererseits weiß ich heute, dass diese Begrenzung lediglich im eigenen Kopf und nicht in der Realität stattfindet. Natürlich gibt es etliche Wege, um Geld zu verdienen, die viele jedoch mangels Wissen und Erfahrung nicht als solche wahrnehmen.

Bereits im früheren ArtikelNicht nur sparen, sondern nach weiteren Einnahmen suchen„, hatte ich hervorgehoben, dass zu rabiates Sparen ein Gefühl der Unfreiheit erzeugt. Daher war mein Vorschlag, sich ab einem bestimmten Punkt lieber auf zusätzliche Einnahmen zu fokussieren. Hinzu kommt folgender wichtiger Fakt: Nicht zuletzt wegen des immer rascheren Voranschreiten der Digitalisierung werden in den kommenden rund zehn Jahren Millionen Menschen gezwungen sein, sich alternative Wege für ihre Einkünfte zu suchen.

Fazit

Richten Sie sich ein System ein, bei dem Sie sich nach den Zahlungseingängen selbst zuerst bezahlen und im Laufe der Zeit diesen Betrag automatisch steigern. Das übrige Geld steht Ihnen frei zur Verfügung. Sie sollten es dann zwar nicht unkontrolliert aus dem Fenster werfen, jedoch müssen Sie nicht überall auf jeden Cent achten. Im Gegenteil, wenn Sie sich ab und zu auch etwas Angenehmes gönnen, gelangt in Ihr Unterbewusstsein ein Gefühl der Fülle und Freiheit – dass Sie es sich leisten können. Damit steigt nicht nur die Wahrscheinlichkeit an, zum finanziellen Wohlstand zu gelangen, sondern Sie empfinden auch eine höhere Lebensqualität. Anstatt sich in die Negativspirale des immer verbisseneren Sparens zu begeben, seien Sie lieber offen für die heutzutage zahlreichen Möglichkeiten alternativer Einkunftsmöglichkeiten. In der Passiver Geldfluss Academy stelle ich Ihnen einige davon mit praktischem Anwendungsbezug vor.

 

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