Trumps Zollpolitik – der Auftakt einer Bullenrally?

Am 02.April 2025 hat Donald Trump eine Tafel mit den Zöllen präsentiert, die andere Länder weltweit zahlen müssen, wenn sie Waren in den USA verkaufen wollen. Der Kapitalmarkt nahm einen Großteil dieser schon vor einiger Zeit angekündigten Ereignisse vorneweg, reagierte aber bei Veröffentlichung noch einmal mit hohen Kursschwankungen. Der US-Index S&P 500 schwankte in einer Spanne zwischen 150 und 200 Indexpunkten mehrfach hin und her, der Bitcoin schwankte um 7.000 USD innerhalb des Tages.

Wenn ich mir die Meldungen und Posts in einigen Medien und im Social Media anschaue, ist die Stimmung nun sehr schlecht und nicht wenige erwarten sogar einen Crash. Auf der Seite bin ich derzeit nicht, sondern erwarte sogar eher wieder steigende Aktienmärkte, vielleicht sogar eine Bullenrally.

Buy the bad News?

Dazu muss man wissen: Alles, was bekannt ist, ist für den Kapitalmarkt Schnee von gestern. Die geplanten Zölle von Trump sind bekannt und somit ist erst einmal alles mutmaßlich Schlechte im Markt eingepreist.

Zum einen reagieren Märkte oft übertrieben auf Unsicherheit, wie sie Trumps Zollankündigung ausgelöst hat. Die pauschalen 10 %-Zölle auf alle Importe und die höheren Strafzölle (z. B. 20 % auf EU-Waren) führten gestern zu einem Ausverkauf, da Investoren Inflationsängste, Lieferkettenprobleme und eine mögliche globale Handelskrise einpreisten. Wenn dieser Rückgang jedoch die schlimmsten Szenarien widerspiegelt – etwa einen umfassenden Handelskrieg ohne Kompromisse –, könnte der Markt jetzt „übersold“ sein, was eine Erholung begünstigt, sobald positive Signale auftauchen.

Ein Teil der Zölle wird wahrscheinlich wieder zurückgenommen.

Zweitens könnten Anzeichen von Verhandlungen und potenziellen Zollrücknahmen als Katalysator wirken. Wenn Länder wie die EU, Kanada oder China in den kommenden Tagen oder Wochen Zugeständnisse machen – etwa bessere Handelsbedingungen oder Sicherheitszusagen –, könnte Trump Teile der Zölle lockern, wie er es in der Vergangenheit getan hat (z. B. bei den Stahlzöllen 2018 nach Verhandlungen). Solche Entwicklungen würden die Unsicherheit reduzieren und Unternehmen, insbesondere in exportabhängigen Sektoren wie Technologie und Industrie, entlasten. Der Markt könnte das als „Entwarnung“ interpretieren und eine Rally starten.

Trump hat Zölle in der Vergangenheit oft als Verhandlungsinstrument eingesetzt, wie etwa bei den Strafzöllen gegen Kanada, Mexiko und China im Februar 2025, die teilweise ausgesetzt wurden, nachdem diese Länder Zugeständnisse machten (z. B. verstärkte Maßnahmen gegen Drogenschmuggel). Seine jüngste Ankündigung eines „Liberation Day“ mit pauschalen Zöllen von 10 % auf alle Importe und höheren Strafzöllen (z. B. 20 % auf EU-Waren) zeigt eine Fortsetzung dieser Strategie. Er betonte dabei, die Zölle als Druckmittel zu nutzen, um Handelsdefizite auszugleichen und andere Länder zu Zugeständnissen zu bewegen.

Die Reaktionen anderer Länder deuten auf Verhandlungsbereitschaft hin. Die EU signalisierte Bereitschaft zu Gesprächen, und Länder wie Kanada und Mexiko haben bereits Erfahrung damit, durch Kompromisse Zölle abzumildern. Großbritannien und Japan verzichteten zunächst auf Gegenmaßnahmen, um Verhandlungen zu ermöglichen. Selbst China, trotz Gegenmaßnahmen, zeigte sich gesprächsbereit. Diese Dynamik legt nahe, dass Verhandlungen wahrscheinlich sind und zu Anpassungen führen könnten.

Technische Analyse mit Signalen der Umkehr.

Drittens spielen psychologische und technische Faktoren eine Rolle. Nach einem schnellen Abverkauf suchen Investoren oft nach einem Boden, und wenn die gestrigen Tiefs diesen markieren, könnten Käufer einsteigen, in Erwartung, dass die Realität weniger schlimm wird als befürchtet. Historisch gesehen haben Trumps Zolldrohungen oft kurzfristige Panik ausgelöst, gefolgt von Erholungen, sobald Klarheit entstand (z. B. nach dem USMCA-Deal 2018).

Aus technischer Sicht könnten wir ebenfalls bald wieder eine Aufwärtsbewegung sehen.

Trumps Zollpolitik - der Auftakt einer Bullenrally? - S&P500 am 03.April 2025

Der 8-Stunden-Chart H8 des S&P 500 mit mehreren bullischen Divergenzen des RSI im Vergleich zum Index, der jeweils neue Tiefs generierte.

Die gestrigen Zollankündigungen von Trump haben im Aktienmarkt noch einmal neue Tiefs generiert. Das könnte nun der Auftakt einer Bullenrally werden, da wahrscheinlich ein Teil der Zölle wieder zurückgenommen wird. Der S&P 500 zeigt aus technischer Sicht (hier im 8-Stunden-Chart) auch mehrere bullische Divergenzen des RSI.

Natürlich bleibt ein Risiko. Sollten andere Länder kein Entgegenkommen zeigen und die gegenseitigen Zölle sogar noch verschärft werden, dürfte der Aktienmarkt noch eine Etage tiefer abrutschen. Siehe auch: Aktien im Rückwärtsgang – was steckt wirklich hinter Trumps Zollpolitik?


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