Ein solides Depot der Geldanlage bis zum Lebensende

Bereits in den letzten Wochen hatte ich den Artikel veröffentlichtDer einfachste Weg in Aktien zu investieren„. Die Anlageklasse Aktien sollte meiner Meinung nach in keinem längerfristig ausgerichteten Vermögensportfolio fehlen, aber ausschließlich Geld in Aktien zu investieren kann für Anleger sogar zur regelrechten Gefahr für das eigene Geld werden. Hauptgründe sind die eigenen Emotionen in Form von Furcht und Verlustängsten, wenn die Aktienkurse stärker schwanken. Natürlich gibt es noch weitere Gründe, warum Menschen mit Aktien nicht erfolgreich sind oder Geld verlieren, aber die eigenen negativen Gedanken sind die größten Feinde, um am Kapitalmarkt erfolgreich zu sein.

Daher macht es in vielen Fällen Sinn, die Anlageklasse Aktien mit weiteren Anlageklassen zu kombinieren, die im Idealfall eine andere Entwicklung aufweisen, also von Aktien eine möglichst unabhängige Kursentwicklung zeigen. Es gibt ganze Bücher und ganze Blogs, die sich damit beschäftigen ein Vermögensportfolio aufzustellen, was sich optimal entwickeln soll. Hier könnte man demnach beliebig in die Tiefe gehen. Speziell für Einsteiger möchte ich hier jetzt einen Vorschlag eines Depots vorstellen, mit dem Anleger zum einen keine großen Fehler begehen und zum anderen wenig Aufwand und zusätzlich eine Geldanlage bis zum Lebensende haben.

Eine für jeden einfache Umsetzung ganze Anlageklassen abzudecken, ist der Weg über kostengünstige ETF. Natürlich kann man in jeder Anlageklasse beliebig weit ins Detail gehen, ob der dann teilweise erhebliche Mehraufwand auch durch eine bessere Performance belohnt wird, darf zumindest hinterfragt und angezweifelt werden.

Dass die Menschen auf der Suche nach einfachen Lösungen sind, beweist die Tatsache, dass sich sogenannte Mischfonds weiterhin einer großen Beliebtheit erfreuen. Hier ist ein Fondsmanager aktiv, der die Aufteilung der Anlageklassen je nach Marktlage vornimmt, um dann eine gewisse Überrendite zum Markt zu erzielen. Im früheren ArtikelPerformancevergleich von Mischfonds mit vergleichbaren ETFhatten wir gesehen, dass die meisten Fondsmanager mit ihren Mischfonds das Vorhaben, eine Überrendite zu erzielen, nicht leisten konnten.

Das einfache Weltportfolio

Die in erster Näherung einfachste Variante sich ein sogenanntes Weltportfolio zusammenzustellen, ist ein ETF mit dem gesamten Aktienuniversum und ein ETF mit dem gesamten Anleihenuniversum zu erwerben. Zwei Beispiele dafür sind

  • Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (ISIN: IE00B3RBWM25)
  • SPDR Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond UCITS ETF (ISIN: IE00B43QJJ40)

Sämtlicher Unternehmen mit mittlerer und größerer Marktkapitalisierung aus dem entwickelten Industrienationen und Schwellenländern sind hier im Vanguard-ETF enthalten. Im Aggregate Bond sind Staatsanleihen und Unternehmensanleihen aus aller Welt inklusive Schwellenländer mit Investmentgrade enthalten.

Für diejenigen, die es ganz genau wissen wollen, im Aktien-ETF fehlen die Small Caps (kleine Unternehmen) und im Anleihen-ETF fehlen die riskanteren Anleihen mit Non-Investmentgrade (Junk Bonds).

Beide ETF bestechen durch ihre niedrigen jährlichen Gebühren und schütten halbjährlich (SPDR) bzw. vierteljährlich (Vanguard) einen Ertrag an die Anleger aus.

Wie oben bereits erwähnt, diesen diese beiden ETF als Beispiele und sind – wie immer – keine Anlageempfehlung.

Wie soll die Zusammensetzung der ETF aussehen?

Die einfachste Variante wäre eine 50%-50%-Zusammenstellung zweier derartiger Aktien- und Anleihen-ETF. Bei mir ist es so, dass ich jegliche vermögensverwaltende Fonds bzw. Wertpapiere, die ein ähnliches Ziel haben, in erster Näherung stets mit einem solchen 50%-50-Mix aus Aktien und Anleihen vergleiche. Jeder Leser darf sich einmal daran versuchen mit einer eigenen Investmentauswahl ein solch einfaches Weltportfolio über viele Jahre hinweg von der Performance her zu überbieten. Du wirst feststellen, dass dies gar nicht so einfach ist.

Um einen konkreten Eindruck der Resultate aus der Praxis zu erhalten, habe ich mir einfach einmal die Gesamtperformance (inklusive Zins- und Dividendenzahlungen) folgender ETF in Euro angeschaut und sie in der folgenden Grafik dargestellt.

  • Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (ISIN: IE00B3RBWM25) (grün)
  • iShares Global Government Bond UCITS ETF (ISIN: IE00B3F81K65) (rot)
  • Xtrackers Portfolio UCITS ETF (ISIN: LU0397221945) (blau)
  • ARERO-Der Weltfonds ETF (ISIN: LU0360863863) (schwarz)

Der hier herangezogene Anleihen-ETF bildet Staatsanleihen der G7-Staaten ab und ist nicht so allumfassend in Anleihen mit Investmentgrade investiert, da der Aggregate Bond-ETF erst Anfang 2018 aufgelegt wurde. Jedoch waren zumindest binnen einen Jahres die Unterscheide beider Anleihen-ETF nur gering.

Die beiden Vergleichs-ETF von ARERO und Xtrackers sind ziemlich prominent, das sie ebenfalls Aktien und Anleihen, der ARERO auch einen Anteil von Rohstoffen abbilden.

Die Gesamtperformance nach fünf Jahren sah wie folgt aus:

  • +68%: Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (ISIN: IE00B3RBWM25) (grün)
  • +26%: iShares Global Government Bond UCITS ETF (ISIN: IE00B3F81K65) (rot)
  • +34%: Xtrackers Portfolio UCITS ETF (ISIN: LU0397221945) (blau)
  • +34%: ARERO-Der Weltfonds ETF (ISIN: LU0360863863) (schwarz)

Ein nicht ungewöhnliches Bild, dass Aktien auf längere Sicht vor Staatsanleihen liegen und ein 50%-50%-Mix aus beiden ETF käme auf eine Gesamtperformance von +47% (oder 8,0% p.a.).

Verschiebt man die Gewichtung etwas mehr zum Aktien-Anteil, etwa so wie beim Norweger Staatsfonds auf 2/3 Aktien und 1/3 Anleihen hätte ein Anleger mit dieser einfach zusammensetzbaren Variante 54% Gesamtperformance (oder 9,0% p.a.) erzielt.

Die zurückliegenden fünf Jahren beinhalten sogar noch die beiden schwachen Aktienjahre 2015 und 2018.

Nun hatten mit diesen beiden genannten Jahren zwar schon Zeiten mit einer Aktienkorrektur, aber keinen richtigen Crash oder Bärenmarkt, wie zuletzt im Jahre 2008. Damals verloren großen Aktien-Indizes etwa 50% an Wert, während Staatsanleihen guter Bonität gleichzeitig um rund 10% an Wert zulegen konnten. In Summe hat ein 50%-50%-Mix aus Aktien und Anleihen daher „nur“ 20% Verlust während der Finanzkrise erlitten. Das ist für Anleger, die sich möglichst gar keine Kursverluste wünschen zwar schon zu viel Kursschwankung, jedoch könnten diese beispielsweise den Anleihen-Anteil einfach erhöhen.

Zwei Anlageklassen, das war es schon?

Wir wollen es hier einfach halten und als Einsteiger kann jeder relativ schnell und einfach mit einer Kombination aus Aktien- und Anleihen-ETF sein persönliches Vermögensportfolio via Sparplan beginnen (den noch neuen Global Aggregate Bond ETF von SPDR hatte ich bislang noch nicht als Sparplan gesehen, aber das dürfte bald kommen). Das Schöne hier ist, dass noch alle Optionen offen stehen, um dieses Kernportfolio noch zu erweitern – sei es durch Rohstoffe oder Immobilien oder ertragsorientierten Investmentinstrumenten. Über Details dazu, zu speziellen ETF oder wie man den Aktien-Anteil im eigenen Depot mit einzelnen Aktien selbst zusammenstellt, hatten wir hier auf diesem Blog schon häufiger gesprochen.

Auf der Seite Weltportfolio – Beispiele und Entwicklung sowie im Mitgliederbereich der Passiver Geldfluss Academy werden einmal monatlich drei verschiedene Vermögensportfolios aktualisiert.

Nun noch einmal die wichtigsten Vorteile in der Übersicht:

  • Mit zwei ETF kann ein Privatanleger den Großteil des globalen Anlageuniversums von Aktien und Anleihen abdecken.
  • Mit Sparplänen kann der langfristige Vermögensaufbau bereits ohne größeres Kapital beginnen
  • Auf Wunsch kann im weiteren Verlauf dieses trivial zusammengesetzte Kernportfolio noch ergänzt oder verfeinert werden
  • Die jährlichen Kosten bleiben niedrig bei gleichzeitig geringem Aufwand – vom Rebalancing einmal abgesehen.
  • Dieses Depot kann ein Anleger bis zum Lebensende halten und kassiert bei den ausschüttenden Varianten regelmäßige Erträge

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