Aktien kaufen – lieber die Underperformer oder besser die Outperformer?

Wer Aktien kaufen möchte, muss sich natürlich irgendwann dafür entscheiden, diese an der Börse zu kaufen. Aber hier fängt die Qual der Wahl schon an. Es gibt auf den Social Media Kanälen so viele Experten, die scheinbar genau wissen, wann welche Aktien zu kaufen sind.

Der Haken ist: Jeder dieser Experten verfolgt eine andere Strategie, hat einen anderen Stand der Expertise und hat ein anderes Portfolio. Daher ist es mein Anliegen auch in der Passiver Geldfluss Academy, dass jeder Anleger in Aktien seine eigene Strategie findet, die zu ihm passt und mit der sie/er sich wohlfühlt, die aber dennoch für ihn profitabel ist.

Denn hier sind wir schon bei der zentralen Frage dieses Artikels: Sollte man lieber Aktien kaufen, die bislang gut gelaufen sind, oder lieber auf Aktien zurückgreifen, die sich unterdurchschnittlich entwickelt haben, daher preisgünstig erscheinen und möglicherweise Nachholpotenzial haben?

Unterstellen wir folgende Ausgangssituation: Die Frage ob eher Aktien-ETF oder Einzel-Aktien ins Depot gekauft werden sollen, wurde bereits zugunsten der Aktien entschieden. Nun soll ein Depot aus Aktien zusammengestellt werden, dessen Mindestanzahl aus Gründen der Diversifikation 20 Aktien aus verschiedenen Branchen betragen soll. Oder es existiert bereits ein Depot aus Aktien, aber es sind noch weniger als 20 verschiedene Aktien darin enthalten oder es sollen einige ausgetauscht werden.

Jetzt steht die Frage im Raum, ob man eher die bisherigen Kursverlierer oder die Tabellenführer im Depot hinzukauft?

Hier zunächst einige Gründe für oder gegen den Kauf eines Gewinners und Verlierers.

Pro- und Contra für den Kauf eines Outperformers

Pro-Argumente für den Kauf eines Outperformers

  • Aktie ist nicht ohne Grund gut gelaufen und bei Investoren begehrt
  • The trend is your friend – Ein Trend setzt sich mit höherer Wahrscheinlichkeit fort
  • Gewinne soll man laufen lassen, also kann sogar auch aufgestockt werden

Contra-Argumente gegen den Kauf eines Outperformers

  • Aktie ist möglicherweise teuer geworden (u.a. am KGV oder niedriger Dividendenrendite abzulesen)
  • Weiteres Kurspotential möglicherweise begrenzt (schlechtes Chance-Risiko-Verhältnis), vor allem bei Übertreibungssituation (Fahnenstange)
  • Man kauft sich wegen hohem Preis eine niedrige Dividendenrendite ins Depot 

Pro- und Contra für den Kauf eines Underperformers

Pro-Argumente für den Kauf eines Underperformers

  • Aktie ist preisgünstiger als noch vor Monaten
  • Man kauft eine recht hohe Dividendenrendite ins eigene Depot
  • Bei einer Trendwende mögliches hohes Potential für Kursgewinne

Contra-Argumente gegen den Kauf eines Underperformers

  • Kursverlust könnte noch weiter gehen, im schlimmsten Fall Insolvenz
  • Längere Kursrückgänge entgegen des Markttrends können Hinweise auf ernste Schwierigkeiten des Unternehmens sein
  • Beim Nachkauf könnte weiteres Geld verloren gehen
  • Die Dividendenzahlung könnte im weiteren Verlauf gekürzt oder sogar gestrichen werden

An der Gegenüberstellung der Pro- und Contra-Punkte sehen wir, dass die Fragestellung durchaus berechtigt ist, da es für alle Seiten nachvollziehbare Chancen und Risiken gibt.

Aktien kaufen - lieber die Underperformer  oder besser die Outperformer?

Als Aktienanleger muss man sich irgendwann für eine Strategie zum Kauf von Aktien entscheiden, obwohl mehrere Wege zum Ziel führen können.

Bei Einzel-Aktien sollte aus meiner Sicht einige Punkte vor dem Kauf von Aktien geklärt sein.

  1. Welche Größe soll das gesamte Depot aus Einzel-Aktien annehmen, also wie hoch ist der Anteil am gesamten Vermögensportfolio? 
  2. Wie hoch soll die maximale Positionsgröße einer Einzel-Aktie im Depot sein?
  3. Nach welchen Kriterien wird eine Aktie gekauft (das beleuchten wir ja hier im Artikel näher) und wie sieht eine mögliche Ausstiegsstrategie in der Zukunft aus? Für den zweiten Teil der Frage hatte ich den früheren Artikel: „Wann sollte ich Aktien verkaufen?“ erstellt.

Wahrscheinlich ist die Frage nach dem Verkauf der Aktie sogar noch wichtiger als nach dem Einkauf. Denn mit dem Verkauf wird endgültig entschieden, ob mit dem Investments ein Gewinn oder ein Verlust erzielt wurde. Wer keine Ausstiegsstrategie parat hat, läuft Gefahr in seinem Depot einige Depotleichen anzusammeln. Denn selbst trotz bester Recherche wird es einige Aktien in deinem Depot geben, die nicht gut oder sogar ausgesprochen schwach performen. Und hier ist es besser das Unkraut im Garten schon frühzeitig zu entfernen, bevor es zu sehr die Überhand gegenüber den schönen Blumen gewinnt.

Aber kommen wir zurück zum Kerninhalt dieses Artikels.

Wie gehe ich beim Kauf von Aktien vor?

Wie so oft gibt es selbst beim Kauf von Aktien mehrere Wege, um dies erfolgreich zu absolvieren. Die einen nutzen die Charttechnik, andere lesen Jahresabschlüsse bis in die Tiefen durch, wieder andere suchen sich einen Sektor aus und kaufen daraus die entsprechenden Titel.

Passend zu dieser Fragestellung auch zwei Zitate, die aus meiner Sicht schon gute Leitlinien zum Kauf von Aktien und zum Managen eines Aktien-Depots vorgeben.

Du wirst Deine Ergebnisse nicht verbessern, indem du die Blumen ausreißt und das Unkraut gießt.

(Peter Lynch)

und

Konzentriere dich auf deine einkommensproduzierenden Aktivitäten.

(Die Gesetze der Gewinner)

Beim zweiten Zitat kann passenderweise Aktivitäten durch Investments oder Vermögenswerte ausgetauscht werden. Die beiden Zitate zeigen schon in die Richtung, in der auch mein Fokus liegt. Aktien, die sich schwach entwickeln, werden es in vielen Fällen auch weiterhin tun. Von einer Portion Liebhaberei einmal abgesehen, von der wohl jeder Aktionär eine kleinere oder größere Prise in sich trägt, wollen wir mit unseren Aktien-Investments ja letztendlich Geld verdienen.

Um mit Aktien wirklich Geld zu verdienen oder sogar überdurchschnittlich Geld zu verdienen, ist bei Aktien stets die Gesamtrendite entscheidend. Also, wie viel Geld habe ich am Ende des Jahres, der fünf oder zehn Jahre mit einem investierten Kapital überhaupt verdient?

Die Antwort darauf gibt die Kombination aus Kursgewinn und Dividendenzahlung einer Aktie. Falls du ein Freund von möglichst hohen Dividendenzahlungen sein solltest, dann prüfe stets auch, ob sich der Kurs der Aktie zumindest in keinem übergeordneten Abwärtstrend befindet. Denn wenn die sinnbildliche Kuh dauerhaft kleiner wird, wird irgendwann auch mal die Milch weniger.

In erster Näherung kann man sich an Indizes im Gesamtmarkt oder branchenspezifische Aktien-Indizes orientieren, ob die in die nähere Wahl gelangte Aktie auch tatsächlich eine Überrendite gebracht hat.

Natürlich weiß niemand hinreichend genau, ob man beim Erwerb wirklich eine zukünftig gut performende Aktie einkauft. Allerdings gibt es einige Möglichkeiten, die Wahrscheinlichkeit dafür zumindest etwas mehr auf seine Seite zu holen. Persönlich habe ich sehr gute Erfahrungen mit den Gewinner-Aktien gemacht, bei denen Trendfolge und wichtige Fundamentaldaten wie die Kapitalrendite kombiniert werden. In vielen Fällen (natürlich nicht in allen) setzen diese Aktien ihre gute Performance oder sogar Outperformance auch zukünftig fort.

Welche Vorgehensweise nutzt du beim Kauf von Aktien?

  • Die Zeiten einer knappen Kasse soll bei dir der Vergangenheit angehören?
  • Dein Geld soll endlich einmal hart für dich arbeiten?
  • Du möchtest mehr zu passivem Einkommen erfahren?
  • Du interessierst dich für Wege zur finanziellen Unabhängigkeit?
  • Du möchtest dich über den aktuellen Status der Aktienmärkte informieren?
  • Du möchtest deine Lebensqualität spürbar steigern?

Falls du mindestens eine Frage mit „Ja“ beantworten konntest, trag dich in einen der kostenlosen Newsletter von finanziell umdenken ein.

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1 Antwort

  1. Alexander sagt:

    Guter Artikel! Die heutigen Outperformer sind morgen die Underperformer und andersrum 😀 Die Dekade machts

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