Die Nutzung von Gleitenden Durchschnitten in der Technischen Analyse

Was sind Gleitende Durchschnitte?

Gleitende Durchschnitte (GD) sind Indikatoren in der technischen Analyse, die dazu dienen, Trends in Preisbewegungen zu glätten, um das Rauschen kurzzeitiger Schwankungen herauszufiltern. Sie bieten Händlern und Investoren eine klarere Sicht auf die Marktrichtung, indem sie Durchschnittswerte über einen definierten Zeitraum berechnen. Gleitende Durchschnitte können auf Aktien, Rohstoffe, Währungen oder andere handelbare Instrumente angewendet werden.


Arten von Gleitenden Durchschnitten

Es gibt verschiedene Arten von gleitenden Durchschnitten, die je nach Marktumfeld und Analyseziel genutzt werden:

1.) Einfacher Gleitender Durchschnitt (Simple Moving Average, SMA):
Der SMA berechnet den Durchschnitt eines Preises (z. B. Schlusskurs) über einen festen Zeitraum.

Die Nutzung von Gleitenden Durchschnitten in der Technischen Analyse

Beispiel: Ein 20-Tage-SMA ist der Durchschnitt der letzten 20 Schlusskurse.

2.) Exponentieller Gleitender Durchschnitt (Exponential Moving Average, EMA):
Der EMA legt mehr Gewicht auf jüngste Daten, wodurch er schneller auf Preisänderungen reagiert als der SMA.
Vorteil: Hilfreich in Märkten mit schnellen Bewegungen.

Die Nutzung von Gleitenden Durchschnitten in der Technischen Analyse
3.) Gewichteter Gleitender Durchschnitt (Weighted Moving Average, WMA):
Hier werden die Gewichte linear verteilt, wobei neuere Preise höher gewichtet werden. Der WMA ist schneller als der SMA, aber weniger sensitiv als der EMA.


Häufig verwendete Zeiträume und deren Bedeutung

  1. Kurzfristige GDs (z. B. 5, 10, 20 Tage):

    • Zeigen kurzfristige Trends.
    • Werden häufig von Daytradern und Swingtradern genutzt.
    • Reagieren schneller, aber neigen zu mehr Fehlsignalen.
  2. Mittelfristige GDs (z. B. 50 Tage):

    • Beliebt für die Analyse von mittelfristigen Markttrends.
    • Der 50-Tage-GD wird oft als Unterstützung oder Widerstand betrachtet.
  3. Langfristige GDs (z. B. 200 Tage):

    • Zeigen langfristige Trends.
    • Werden von institutionellen Anlegern und langfristigen Investoren verwendet.
    • Der 200-Tage-GD ist ein wichtiger Indikator für den Gesamttrend.

Wie werden Gleitende Durchschnitte verwendet?

  1. Trendbestimmung:

    • Steigender GD: Aufwärtstrend.
    • Fallender GD: Abwärtstrend.
    • Lage des Kurses zum GD: Standortbestimmung, längerer GD als Trendbestimmung und kürzerlaufende GD als Momentumsfilter.
  2. Kreuzungssignale (Moving Average Crossovers):

    • Goldenes Kreuz: Ein kurzfristiger GD (z. B. 50 Tage) kreuzt von unten nach oben über einen langfristigen GD (z. B. 200 Tage). Dies wird als bullisches Signal gewertet.
    • Todeskreuz: Ein kurzfristiger GD kreuzt von oben nach unten über einen langfristigen GD. Dies gilt als bärisches Signal.
  3. Unterstützung und Widerstand:

    • GDs dienen oft als dynamische Unterstützungs- oder Widerstandslinien.
    • Ein Test und anschließender Durchbruch eines GDs kann auf eine Trendänderung hinweisen.
  4. Filtern von Fehlsignalen:

    • GDs helfen, kurzfristige Schwankungen zu ignorieren und sich auf den größeren Trend zu konzentrieren.
Die Nutzung von Gleitenden Durchschnitten in der Technischen Analyse - S&P500 im H4

Der SMA20 (blau) und SMA50 (gelb) beim S&P 500 im Vier-Stunden-Chart H4. Bildquelle TradingView


Schwächen und Einschränkungen

  1. Seitwärtsmärkte:

    • In Phasen geringer Volatilität und ohne klaren Trend (Range-Märkte) neigen GDs dazu, Fehlsignale zu generieren, da sie zu langsam reagieren.
    • Hier kann der Einsatz von Oszillatoren wie RSI oder MACD hilfreicher sein.
  2. Verzögerung:

    • Da GDs auf vergangenen Preisen basieren, können sie mit einer gewissen Verzögerung auf neue Entwicklungen reagieren.
    • Dies gilt besonders für den SMA und langfristige GDs.
  3. Überbewertung von Kreuzungssignalen:

    • Kreuzungssignale allein sind nicht immer zuverlässig. Es ist ratsam, sie mit anderen Indikatoren oder Chartmustern zu kombinieren.

Verbesserung der Signalstärke

  1. Kombination mit anderen Indikatoren:

    • Bollinger Bänder: Kombination eines GDs mit Bollinger Bändern kann helfen, Volatilität zu berücksichtigen.
    • MACD: Der MACD kombiniert GDs auf innovative Weise, um Momentum-Signale zu generieren.
    • RSI: Verwendung eines RSI kann helfen, überkaufte oder überverkaufte Bedingungen zu identifizieren.
  2. Anpassung der Zeiträume:

    • Die Wahl eines passenden Zeitraums für GDs hängt von der Strategie ab (kurz-, mittel- oder langfristig).
  3. Multiple GDs:

    • Die Verwendung mehrerer GDs mit unterschiedlichen Zeiträumen kann eine umfassendere Analyse ermöglichen.

Fazit

Gleitende Durchschnitte sind vielseitige Werkzeuge in der technischen Analyse, die Trends identifizieren, Signale für Ein- und Ausstiege liefern und Marktbewegungen glätten können. Sie sind besonders nützlich in trendstarken Märkten, jedoch weniger effektiv in Seitwärtsphasen. Die Kombination mit anderen Indikatoren und einer fundierten Analyse der Marktbedingungen kann die Effizienz deutlich steigern. Letztlich bleibt die Wahl des richtigen GDs und seiner Parameter entscheidend für den Erfolg im Trading.

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