Dominanz der Trendfolge-Strategie im Jahr 2020
Das überaus ungewöhnliche Jahr 2020 neigt sich dem Ende entgegen. Am Aktienmarkt durften wir einen Crash und eine anschließende Rally miterleben und heute stehen einige Aktien-Indizes sogar deutlich höher als noch am Anfang des Jahres. Es war das Jahr der (meisten) Technologie-Aktien mit Geschäftsmodellen, die mutmaßlich unsere zukünftigen Aktivitäten gestalten oder zumindest mit prägen.
Auffallend häufig gehörten frühere Technologie-Unternehmen jedoch nicht zu den Gewinnern, wie beispielsweise IBM, Intel oder SAP. Bei allen drei Unternehmen hatte ich im Laufe des Jahres häufiger Analysten-Meinungen gehört und gelesen, dass diese Aktien jetzt bald losstarten würden. Auf der anderen Seite vernahm ich Analysen, dass Aktien wie Tesla, Sea ltd oder Sartorius zu teuer seien und hier kein großer Kursanstieg erwartet würde. Es kam bei den genannten Beispielen genau andersherum.
Im Sommer 2019 hatte ich schon mehrmals auf eine Investment-Strategie hingewiesen, mit denen Marktteilnehmer seit Jahren und sogar Jahrzehnten große Erfolge feiern durften. Es waren die Artikel „Buy and hold oder Trendfolge?“ bzw. „Warum ich bei Aktien zukünftig ein aktiveres Management betreibe“ und gemeint ist hier die sogenannte Trendfolge-Strategie.
Während bei der oben genannten ersten Gruppe mit fundamentalen Gründen versucht wird zu begründen, warum eine Aktie bald steigen könnte, war bei der zweiten Gruppe bereits ein Aufwärtstrend vorhanden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein einmal eingeschlagener übergeordneter Trend beibehalten wird, ist höher als dass der etablierte übergeordnete Trend dreht. Eine Folge daraus ist, dass Trends länger andauern können als dies sich viele Menschen vorstellen können. Tesla hat sich vom Herbst 2019 bis Herbst 2020 vom Kurswert her verzehnfacht, obwohl immer wieder die Rede davon war, dass der Aufwärtstrend nun endlich beendet ist.
Bei einer Aktien in einem Seitwärtstrend lassen sich zwar schön die Ober- und Unterseite des Trendkanals markieren, aber mehr als solche Werte in meine Watchlist zu legen passiert nicht. Mein Einstieg wäre frühestens, wenn der Seitwärtstrend dynamisch nach oben verlassen werden würde.
Ein Aufwärtstrend bedeutet letztendlich nichts anderes als dass der Markt diese Aktie nachfragt und entsprechend begehrt bei Käufern ist. Wie eine Trendfolge-Strategie grundsätzlich funktioniert, ist auf der Seite Trendfolge-Strategie skizziert. Gerade wer auf höheren Zeitebenen – also Vier-Stunden-Chart (H4), Tages-Chart (D1) oder Wochen-Chart (W1) unterwegs ist, wird feststellen, dass sich der Zeitaufwand in Grenzen hält.
Dieses Vorgehen hat nichts mit Daytrading zu tun. Eine eröffnete Position erhält eine Stop-Loss-Order, die man dann nach einigen Tagen oder Wochen nachzieht oder nutzt gleich einen Trailing-Stop. Insofern ist diese Form der Marktaktivität zumindest teilweise „passives Einkommen“, weil der Trend in vielen Fällen einfach mit den Tagen und Wochen weiterläuft, ohne dass man sich groß darum kümmern muss. Und falls der Trend doch einmal drehen sollte, wird die Position teilweise oder komplett ausgestoppt.
Nach dem Aktien-Crash von Ende Februar bis Mitte März 2020, dem praktisch alle Aktien zum Opfer fielen, setzten viele typische Trend-Aktien ihren Aufwärtstrend nach dieser kurzen Unterbrechung fort.
Typische Anzeichen von Aktien in Aufwärtstrends sind fortlaufend höhere Bewegungstiefs und Bewegungshochs.
Viele Trend-Aktien waren im Jahr 2020 aus dem boomenden Technologie-Sektor zu finden, aber auch Procter & Gamble, Colgate Palmolive konnten ihren moderaten, im Fall von Danaher sogar deutlichen Aufwärtstrend fortsetzen.
Natürlich kann es passieren, dass ein Aufwärtstrend nach dem Einstieg zu Ende geht oder gar dreht. Das ist mir auch schon häufiger vorgekommen. Aber die Stärke der Trendfolge-Strategie liegt in den überaus großen Gewinnen mit rund einem Drittel der Trend-Aktien, deren Trend einfach nicht enden will. Gewinne von 50%, 100% oder gar mehreren hundert Prozent wiegen deutlich schwerer als kleine Verluste, wenn man aus einer Position ausgestoppt wird.
Eine Auswahl von Aktien, die sich seit mindestens drei Jahren in einem Aufwärtstrend befinden, findest du auf der Seite Trend-Aktien, die ich zwei- bis dreimal pro Jahr aktualisiere.
Trendfolge-Strategien können auch für andere Anlageklassen, wie Rohstoffe, Devisen oder Kryptowährungen angewandt werden. Zudem lassen sich auch Abwärtstrends auf diese Weise gut begleiten. Bei Aktien waren bis zum Corona-Crash im März 2020 ThyssenKrupp, K+S oder Exxon Mobil Titel mit ausgeprägten Abwärtstrends.
Wer einen Pool aus Aktien mit (dynamischen) Aufwärtstrends in seinem Portfolio haben möchte, aber wenig Zeit beim Aufspüren derartiger Aktien verwenden will, kann auf Aktien-ETF mit Momentum-Strategien zurückgreifen. Auch wenn der Begriff des Momentums in derartigen ETF etwas weiter gefasst sind, deutet folgende Gegenüberstellung den Erfolg der Trendfolge schon an.
Gesamtperformance (inklusive Dividenden) 01.01.2020 bis 11.12.2020:
- iShares MSCI World Momentum Factor ETF: +14,1%
- S&P 500: +6,6%
- MSCI ACWI: +4,8%
- STOXX Europe 600: -3,5%
Es lohnt sich daher aus meiner Erfahrung auf jeden Fall neben einem Buy-and-Hold-Verfahren (z.B. bei Standard-ETF) zusätzlich auch Trendfolgestrategien zu verfolgen. In der Passiver Geldfluss Academy gehe ich auf diese Strategie ausführlich ein. Neben den Gewinner-Aktien erfährst du dort auch, welche Trendaktien derzeit in meinem Depot sind.
Zum Schluss noch die Auflösung der Performance (01.01.2020 bis 11.12.2020) der hier im Artikel genannten Trend-Aktien. Mit * gekennzeichnete Aktien habe ich derzeit im Depot.
- Tesla: +550%
- *Sea Ltd.: +349%
- *The Trade Desk: +216%
- *Sartorius: +87%
- *Danaher: +35%
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