Schnaps für das Geldanlage-Depot

Bei Investitionen in Aktien denken die meisten in erster Linie an Fabriken, große Bürogebäude oder an eine raffinierte Technologie. Es gibt jedoch auch Aktien von Unternehmen, die direkt mit dem Konsumverhalten von uns Menschen zu tun haben, und zwar Konsum, der nicht für das tägliche Überleben wichtig ist. Dazu gehören u.a. Tabak, aber auch hochprozentiger Alkohol. Dass hochwertige Spirituosen oder auch Weine bei entsprechender Lagerung über die Jahre an Wert gewinnen können, ist kein großes Geheimnis. Aber selbst ohne hochprozentige Spirituosen physisch zu lagern, können Privatanleger an der Preisentwicklung derartiger Konsumgüter partizipieren.

Mir persönlich fiel in diesen Tagen auf, dass einige Spirituosen (wie z.B. Rum) durchaus 15 bis 20% mehr kosten als noch vor rund zwei bis drei Jahren. Offenbar können die dahinter stehenden Unternehmen in Zeiten von allgemeinen Preissteigerungen für (höherprozentigen) Alkohol höhere Preise verlangen, die die Menschen auch bereit sind zu bezahlen.

Mit anderen Worten: Aktien von Spirituosen-Unternehmen bieten einen gewissen Inflationsschutz.

Mit bereits zwei Unternehmen deckt man einen Großteil der bekannten Spirituosen ab, zum einen Diageo und zum anderen Pernod-Ricard.

Diageo

Beginnen wir mit Diageo (ISIN: GB0002374006)

Diageo PLC ist einer der weltweit führenden Anbieter von Spirituosen bekannter Marken wie Johnnie Walker, Guinness, Smirnoff, Bailey’s, Tanqueray Gin oder Captain Morgan. Das Unternehmen produziert und vermarktet eine große Bandbreite an alkoholischen Getränken. Daneben hält Diageo Anteile an José Curvo, einem führenden Exporteur von Tequila mit Hauptsitz in Mexico sowie an Moet Hennessy. Moet Hennessy ist ein führender Hersteller und Exporteur von Champagner und Cognac. Diageo vertreibt seine Getränke in mehr als 180 Märkten weltweit und hält Niederlassungen in 80 Ländern. Produktionsstätten befinden sich in Großbritannien, Irland, Italien, Afrika, Australien, den USA, Kanada und der Karibik. Der Hauptsitz von Diageo ist London.

Der Blick auf wichtige Fundamentaldaten zeigt einen positiv-neutralen Verlauf der letzten Jahre. Sowohl die Kapitalrendite, als auch Umsatz, Cashflow und Dividendenzahlung zeigen über Jahre hinweg eine Aufwärtsbewegung, aber in den letzten zwei Jahren gab es auch mal Rücksetzer bei diesen Bilanzzahlen.

  • Kapitalrendite: 8,2% (schwankend)
  • Umsatz + operativer Cashflow schwankend
  • Dividendenrendite: 1,9%
  • KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis): 7,2

Beim Blick auf den Chart von Diageo (3 Tage) gab es nach dem Corona-Crash im März 2020 zunächst Anlaufschwierigkeiten. Allerdings startete ab November 2020 eine Rally, die bis heute andauert. In diesem größeren Chartbild zeigt sich allerdings eine bärische Divergenz des RSI, der das letzte Bewegungshoch im Chart nicht mehr mitmachte. Das ist für die nächsten Monate ein Warnsignal, dass der Kurs nicht mehr nur noch in den Himmel wächst.

Schnaps für das Geldanlage-Depot - Diageo

Der 3 Tages-Chart von Diageo – Bildquelle: tradingview. com

Im großen Stil würde ich aktuell nicht mehr in Diageo investieren. Allerdings könnte man als längerfristiger Anleger eine kleine Tranche nutzen, um einen Fuß in dieses Unternehmen zu haben und bei möglichen Rücksetzern eine weitere Position ergänzen.

Pernod-Ricard

Kommen wir nun zum nächsten Unternehmen, nämlich Pernod-Ricard (ISIN: FR0000120693)

Auch Pernod Ricard ist eine Unternehmensgruppe, die in der Produktion und im Verkauf von Weinen und Spirituosen international tätig ist. Das umfangreiche Spirituosensortiment beinhaltet Whiskey, Rum, weiße Branntweine, Anisprodukte, Liköre, Cognac, Brandy und Magenbitter.  Zusätzlich produziert und handelt Pernod Ricard mit Weinen und Champagners unter den Marken wie Jacob¿s Creek, Montana, Mumm und Perrier-Jouët. Hauptabsatzmärkte sind auch hier weniger die Emerging Markets, sondern vorwiegend die Vereinigten Staaten und Europa. Mit über 100 Produktionsstätten und Niederlassungen ist der Konzern international präsent und hat seinen Hauptsitz in Paris.

Auch bei Pernod Ricard waren die Fundamentaldaten in den letzten Jahren schwankend, ähnlich wie bei Diageo mit zwischenzeitlicher Dividendenkürzung. Das Niveau der Kapitalrendite ist niedriger als von Diageo, dafür ist die Aktie mit einem KUV von 6,2 einen Tick günstiger.

  • Kapitalrendite: 4,1% (schwankend)
  • Umsatz + operativer Cashflow schwankend
  • Dividendenrendite: 1,5%
  • KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis): 6,2

Der Kursverlauf von Pernod Ricard sieht insgesamt etwas freundlicher aus. Eine bärische Divergenz des RSI ist hier im 3 Tage-Chart nicht zu erkennen.

Schnaps für das Geldanlage-Depot - Pernod Ricard

Der 3 Tages-Chart von Pernod Ricard – Bildquelle: tradingview. com

Der Trend is your friend gilt auch bei Pernod Ricard. Ein Anzeichen einer Übertreibung oder einer deutlich abflauenden Dynamik ist im Chart nicht zu erkennen. Dennoch würde ich auch hier aktuell lediglich mit einer überschaubaren Position in das Unternehmen investieren.

Sowohl die Aktie von Pernod Ricard als auch von Diageo bietet einen gewissen Inflationsschutz, was nicht nur an den bereits gestiegenen Spirituosen-Preisen, sondern auch am Verlauf des Aktienchart zu sehen ist. Denn wer als Verbraucher nur einigermaßen einen gewissen Wohlstand genießen kann, wird sich auch weiterhin bei passender Gelegenheit einen guten Whiskey oder Rum gönnen. 

Zwar ist bei beiden Aktien die Dividendenrendite mit aktuell 1,5% bis knapp 2,0% niedriger als beispielsweise bei Tabak-Aktien, dafür gefallen mir Kursentwicklung und Dividendenkontinuität trotz der vorübergehenden Kürzung im Jahr 2020 besser. Immer stärkere Regulierungen lassen die Margen bei Tabakkonzernen schrumpfen und einige suchen sich bereits neue (zusätzliche) Geschäftsfelder wie Altria mit Weinen und Finanzdienstleistungen.


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