Chinesische Aktien mit Outperformance gegenüber Weltaktienindex
Das Jahr 2020 war aus mehrfacher Hinsicht ein sehr außergewöhnliches Jahr. Coronavirus Covid-19, die kuriose US-Präsidentenwahl, den schnellsten Crash und die schnellste Erholung am Aktienmarkt, ein Zeitsprung bei der Digitalisierung – um nur einige Ereignisse zu nennen.
Im Fokus lagen Aktien der New Economy, mit denen große Gewinne zu erzielen waren, während viele Unternehmen der „Old Economy“ zu den Corona-Verlierern gehörten. Dabei ging gleichzeitig die Entwicklung des Aktienmarktes in einer anderen wichtigen Region fast schon unter, und zwar die Entwicklung des chinesischen Aktienmarktes. Gemeint sind hier nicht nur Alibaba und Tencent, die zahlreiche Anleger in ihren Depots haben, sondern chinesische Festlands-Aktien.
Bereits im Dezember 2019, also vor 11 Monaten sprach ich im Artikel Investmentchancen für das Jahr 2020 und die folgenden Jahre drei Trends an – die übrigens schon jetzt alle drei eine Überrendite zum Gesamtmarkt gebracht haben. Eines davon war das Investieren in Asien. Obwohl insbesondere auch die Emerging Markets Asia eine Wachstumsregion ist, hat China jedoch den größten Anteil am Wirtschaftswachstum Asiens.
Erst am zurückliegenden Wochenende haben sich zahlreiche Staaten in der Region Asien-Pazifik auf ein Freihandelsabkommen geeinigt. Nachzulesen bei tagesschau. de und bei Finanzen100.de. Damit ist in dieser ohnehin wachsenden Region der größte Freihandelsblock der Welt entstanden und umfasst 2,2 Milliarden Menschen sowie rund ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung. Natürlich wird davon besonders auch China profitieren.
Bis vor einigen Jahren hatten Ausländer nur Zugang zu den Aktien, die in der Börse in Hong Kong gelistet sind. Der Zugang zu chinesischen Festlands-Aktien (auch chinesische A-Aktien genannt) ist aber mittlerweile für Privatanleger immer mehr möglich. Allerdings ist hier der beste Zugang über einen ETF, der solche Aktien im Portfolio aufnimmt. Zumal Berichte und Analysen für A-Aktien aus China nicht so ausführlich vorhanden sind, wie bei europäischen Aktien oder US-Aktien.
Ein ETF, der dafür in Frage kommt ist
- iShares MSCI China A UCITS ETF – USD ACC ETF
mit der ISIN: IE00BQT3WG13
Konsumgüter, Industrie, Finanzdienstleistungen, Gesundheit, IT sind die größten Sektoren im ETF, und die Gewichtung ist noch einigermaßen gleichmäßig verteilt. Die größten 10 Aktien kommen auf einen Anteil von rund 25% des gesamten Portfolios.
Beim Blick auf die Kursentwicklung im Vergleich mit dem US-Aktien-Index S&P 500 und Welt-Aktien-Index MSCI ACWI fällt auf, dass sich der iShares MSCI China A UCITS ETF seit dem Crash im März 2020 von den anderen beiden Indizes deutlich absetzen konnte, während bis zum Crash die Outperformance des China-ETF überschaubar war. Natürlich sind zwei Jahre noch nicht besonders aussagekräftig, aber es zeigt, in welche Richtung es voraussichtlich gehen wird.
Aktuell ist China (aber auch andere asiatische Staaten) bei der Bewältigung der Covid-19-Maßnahmen schon weiter als Europa und die USA. Daher könnte sich der Vorsprung in den kommenden Wochen und Monaten sogar noch ausbauen.
Für wen ist dieser ETF geeignet?
In einem bereits gut diversifizierten Portfolio dient dieser ETF als Beimischung und Akzentuierung einer der beiden Weltmächte. Ray Dalio, der einen der weltgrößten Hedgefonds betreut, schlug sogar ein Portfolio mit den beiden Supermächten USA und China vor. Da in beiden großen Ländern auch viele Aktien von Zukunftsmärkten vertreten sind halte ich es für durchaus klug in beiden Ländern investiert zu sein. Ein Mittel aus den beiden ETF aus China und den USA hätten den Weltaktienindex MSCI ACWI jedenfalls um über 20% outperformt.
Der hier vorgestellte China-ETF ist – wie immer – nur eine Möglichkeit zum Investieren. Der ETF-Markt ist dynamisch und dadurch tauchen auch immer neue ETF auf oder bei bestehenden ETF werden die Konditionen verändert. Zur allgemein Übersicht von China-ETF empfehle ich einen Blick auf die Seite von JustETF zu werfen.
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