Vorschlag Asset Allocation für den Great Reset

Die Welt fügt sich nach diesem Jahr 2020 gerade neu zusammen. Es wird keine Rückkehr mehr zur Zeit von 2019 und Anfang 2020 möglich sein, sondern eine neue, veränderte Struktur des Lebens auf der Erde geben. Recht viele Menschen werden nicht mehr von Montag bis Freitag in ein Büro fahren, sondern nur noch an ausgewählten Tagen. Die andere Arbeitszeit wird von zu Hause im Homeoffice genutzt. Wir nutzen noch mehr als vor 2020 die Bestellmöglichkeiten über Amazon, Zalando & Co zum Einkaufen, teilweise lassen wir uns auch schon Lebensmittel liefern.

Wir nutzen mehr Video-Konferenzen zum Austausch mit anderen Kollegen oder auch Freunden oder zur Weiterbildung an Seminaren. Selbst Konzerte oder religiöse Events verfolgen wir verstärkt via Internet. Als Folge werden wir weniger mit Flugzeugen und anderen Reisevehikeln unterwegs sein, weil eine physische Präsenz in etlichen Fällen nicht mehr erforderlich sein wird.

Wir achten noch mehr als zuvor auf die Umwelt und nutzen immer mehr alternative Energien.

Doch nicht nur wir Bürger haben unser Verhalten geändert, es wird an noch mehr Veränderung gearbeitet.

Das waren einige Beispiele aus geänderten Gewohnheiten, die wir uns im Laufe des Jahres 2020 angeeignet haben. Allerdings wird auch auf oberster Ebene der Weltpolitik an nachhaltigen Veränderungen für das Leben auf dieser Welt gearbeitet. Das sind keine Verschwörungstheorien, sondern frei im Netz verfügbare Informationen für jeden nachzulesen, und zwar unter The Great Reset vom World Economic Forum. Für alle, die sich noch mehr dazu erfahren möchten, erfahren dies im Buch „The Great Reset“ von Klaus Schwab und Thierry Malleret, welches im Frühsommer 2020 erschienen ist.

Denn ein elitärer Kreis aus hochrangigen Politikern und Unternehmern, die oft zu den Superreichen zählen, haben sich zum Ziel gesetzt, die Welt nach deren Vorstellungen zu „verbessern“. Dazu gehört eine stärkere soziale Komponente in der Arbeitswelt, immer stärkere Digitalisierung in allen Lebensbereichen, die ökologischen Probleme besser zu bewältigen oder auch die globale zu beobachtende Erderwärmung zu drosseln. Eine kurze Zusammenfassung und Einschätzung zu diesem Thema auf godemode-trader. Grundsätzlich sind dies durchaus wünschenswerte Vorhaben (saubere Luft, gesundes Essen und ein friedliches Miteinander).

Allerdings sollen die Vorteile der Vorhaben mit einem (durchaus großen) Nachteil für die deutliche Mehrheit der Menschen erkauft werden, und zwar in Form einer Reduzierung von bislang gewohnten Freiheiten, was in diesem Artikel über den Neustart der Welt oder in der deutschsprachige Version von „The Great Reset“ „Der große Umbruch“ hervorgehoben wird.

So heißt es im zweiten, mittleren Teil des Buches:
„Die Rolle des Staates wird nach der Pandemie eher noch weiter zunehmen.“
und
„In allen Branchen und allen Ländern werden sich Unternehmensleiter an ein stärkeres Eingreifen gewöhnen müssen.“

Weiter heißt es im Kapitel 2.1.3:
„Zunächst einmal werden alle Konjunkturpakete in den westlichen Volkswirtschaften zur Unterstützung von kränkelnder Industrien und einzelne Unternehmen geschnürt werden, mit Auflagen verbunden sein, die insbesondere Möglichkeiten der Kreditnehmer einschränken Mitarbeiter zu entlassen, Aktien zurückzukaufen und Boni an Führungskräfte auszuzahlen.“

Zudem ist von einer stärkeren digitalen Überwachung der Menschen die Rede und dass es in jedem Fall nach der Pandemie eine stärkere Umverteilung vom wohlhabenden Menschen zu den Bedürftigen geben wird.

Noch sind dies lediglich Szenarien und geplante Vorhaben und es wird sich schon in den kommenden Monaten zeigen, wie viel davon umgesetzt werden kann. Da das Buch im Juni 2020 in der Originalfassung erschienen ist, lassen sich erstaunlich gut die Prognosen mit bereits heutiger Realität in Übereinstimmung bringen (u.a. zweiter Lockdown zum Ende 2020, Impfstoff etwa erstes Quartal 2021 verfügbar).

Fakt ist jedoch auch, dass sowohl Staaten als auch Notenbanken ein Limit überschritten haben, bei dem jetzt die Fülle an Liquidität nicht mehr kontrolliert zurückgeführt werden wird. Kurzfristig, das wird in „The Great Reset“ und „Der große Umbruch“ explizit im ersten Teil 1.2.3.1 erläutert, bestünde keine Inflationsgefahr, sondern es herrschen deflationäre Tendenzen vor. Ob mittelfristig jedoch Inflation ein Thema sein wird, ließen die Autoren an dieser Stelle offen.

Diese Gefahr sehe ich persönlich aber schon auf uns zukommen. Das wird dann soweit sein, wenn die Menschen ihre Vorsicht und Angst (Angstsparen und Konsumzurückhaltung, weil Einkünfte fehlen) aufgeben und in der Wirtschaft wieder so etwas wie Normalität einkehren wird. Man darf ja auch nicht vergessen, dass sämtliche großen Notenbanken nichts sehnlicher herbeiwünschen als Inflation. Zudem haben sie bereits direkt oder indirekt angekündigt, dass im Fall von anziehender Inflation keine Eile bei Notenbanken bestünde dagegen zu steuern.

In The Great Reset wird zudem explizit und ausführlich darauf eingegangen, was hier auf diesem Blog ebenfalls schon länger ein Thema ist. Die Digitalisierung und Technologisierung wird rasant weiter voranschreiten, grüne Energie wird immer mehr zum Einsatz kommen. Das bedeutet allerdings auch, fossile Energien (und den damit verbundenen Geschäftsmodellen) werden – abgesehen von kurzen Erholungen, wie wir sie aktuell auch erleben – tendenziell auf dem Rückzug sein.

Zukünftige Asset Allocation für den Great Reset.

Aus den bereits heute zu beobachteten Entwicklungen und den geplanten Vorhaben einer „finanziellen Welt-Elite“ habe ich mir Gedanken gemacht, wie eine zukünftige Asset Allocation für Privatanleger grundsätzlich aussehen könnte. Diese Überlegungen stammen von mir selbst, da ich außer einige Inspirationen auf englischsprachigen Seiten und Videos keine konkrete Vorschläge für eine Aufteilung in dieser Situation im Netz gefunden habe. Ich sehe sie durchaus als noch offenen Vorschlag und freue mich sowohl über weitere Anregungen als auch Kritik darüber.

Schwerpunkte sind für mich: Wachstum vorwiegend in digitalisierten Geschäftsmodellen, Meiden von Unternehmen, die Staatshilfen in Anspruch genommen haben, eine mittelfristig anziehende Inflation und höhere Besteuerung von Vermögenswerten (Aktien, Immobilien, anderen Wertpapieren, aber auch Bargeld)

Natürlich ist jede Verteilung von Anlageklassen individuell, daher kann dieser Vorschlag – wie gesagt – lediglich als Inspiration dienen.

Asset Allocation für den Great Reset - Verteilung von Anlageklassen

Vorschlag für die Verteilung von Anlageklassen ab den Jahren 2021 und 2022.

Folgende ergänzende Bemerkungen zu den Anlageklassen.

Aktien

Hier würde ich alle Unternehmen meiden, die wegen Coronabedingten Umsatzeinbußen (oder auch schon vorher) staatliche Hilfen bekommen. Außer in breit diversifizierten Aktien-ETF (wie MSCI World, MSCI ACWI oder S&P 500) kommen sonst nur Aktien in Frage, die keine nennenswerte Unterstützungen von staatlicher Seite erhalten. Der Schwerpunkt der Aktien sind digitale Geschäftsmodelle oder die von der Digitalisierung und Automatisierung profitieren. Konsumgüter des täglichen Bedarfs, Gesundheit- und Wellness-Aktien gehören ebenfalls dazu.

Anleihen

Lange Zeit war ich auch ein Freund von Staatsanleihen. Da allerdings weltweit die Leitzinsen bei oder nahe null Prozent liegen, weitere monetäre Stimulation bald auslaufen werden, werden auf uns mittelfristig eher Inflationsgefahren lauern, sehe ich weniger Chancen bei der Rendite und mehr Risiken für Kursverluste. Der Schwerpunkt liegt auf Unternehmensanleihen von Unternehmen, die weitgehend finanziell unabhängig vom Staat sind und keine zu hohe Verschuldung aufweisen.

Immobilien

Immobilien tauchen hier jetzt nicht direkt auf. Falls du Immobilien zur Weitervermietung besitzt oder vor hast, welche zu erwerben, dann würde ich diese anteilmäßig von Aktien und Anleihen abziehen.

Edelmetalle

Neben Aktien und Immobilien sind vor allem Gold und Silber Profiteure einer anziehenden oder länger anhaltenden mäßig erhöhten Inflation. In der Vergangenheit wurde der Besitz von Gold gelegentlich verboten und ich würde auch zukünftig nicht ausschließen, dass solch ein Fall temporär wieder eintreten kann. Derzeit gibt es in Deutschland zwar kein Goldverbot, aber der anonyme Erwerb von Gold wurde seit dem 01.01.2020 von 10.000 auf 2.000 Euro reduziert. Alles darüber hinaus wird namentlich registriert. Aktuell kannst du dir demnach ab und zu eine Feinzunze Gold kaufen, ohne dass dies sonst wer offiziell weiß.

Der physische Bestand und Goldminen-Aktien sind meine bevorzugten Wege, um Gold als Werterhalt oder Renditeobjekt zu nutzen. Mehr zum Thema im Artikel: „In Gold investieren – wie viel Gold sollte es sein„.

Kryptowährungen

Während beim großen Bitcoin-Hype Ende des Jahres 2017 vor allem viele Privatanleger und junge Menschen den Preis getrieben haben, entdecken im Jahr 2020 immer mehr institutionelle Anleger Bitcoin, Ethereum & Co als separate Anlageklasse. Mittlerweile gelten Kryptowährungen – zumindest die größten – als eine Art Wertaufbewahrung gegenüber den Geldflut-Exzessen von weltweiten Regierungen und Notenbanken. Der deutliche Anstieg im Herbst 2020 von Kryptowährungen deutet deutlich darauf hin.

Zudem besteht mit Kryptowährungen eine unabhängige Sphäre für Geld und Vermögen, wenn die Vorhaben des Great Reset wirklich in die Tat umgesetzt werden. Es besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass auch Kryptowährungen zukünftig stärker reglementiert oder gar verboten werden. Wie weit sich solche Verbote dann in einer dezentralen und anonymen Blockchain in die Praxis umsetzen lassen, wird sich erst noch zeigen müssen.

Bargeld

Etwas Bargeld ist für Notfälle und für Investitionsgelegenheiten immer gut und wichtig. Allerdings würde ich es mit traditionellem Bargeld in Euro, US-Dollar, Schweizer Franken, usw. nicht übertreiben. Zudem ist die Einlagensicherung der Banken zu beachten. Im Laufe der Jahre wird diese ja immer wieder nach unten geschraubt. Im Augenblick wird seitens der Politik noch dementiert, dass das Bargeld abgeschafft werden soll. Allerdings nutzen wir Menschen – nicht zuletzt während der Corona-Zeit – immer häufiger das bargeldlose Bezahlen. Ein schrittweise Herunterschrauben des Bezahlens mit Bargeld im Alltag ist hier durchaus naheliegend.

Ein optimistisches Szenario

Der Vorschlag dieser Asset Allocation ist eher ein optimistisches Szenario, dass sowohl Inflation als auch die geplanten Vorhaben des Great Reset in einem überschaubaren Rahmen verbleiben. Je mehr du dir über beide Punkte sorgenvolle Gedanken machst, desto höher würde ich den Anteil der Anlageklassen Edelmetalle und Kryptowährungen wählen.

Allerdings würde ich selbst in einem pessimistischen Szenario den Anteil an Aktien (mit den weiter oben genannten Einschränkungen) nicht unter 25% am gesamten Portfolio reduzieren. Denn auch Aktien profitieren im Fall einer moderaten Inflation, wenn Preiserhöhungen an Kunden durchsetzbar ist.

In der  Passiver Geldfluss Academy werde ich in den kommenden Winterwochen mehr und detaillierter Inhalte zur möglichst guten zukünftigen Aufstellung der Geldanlage in den kommenden Jahren zu Verfügung stellen. Dort erfährst du wie du grundsätzlich mit Aktien und anderen Anlageklassen systematisch Vermögen aufbaust und finanzielle Unabhängigkeit erreichst.

Monatlich aktualisiert: Gewinner-Aktien Aktien von profitablen Wachstums-Unternehmen in einem Aufwärtstrend.

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