Das Leben in der finanziellen Unabhängigkeit – Teil 5: Gesundheit und mehr Lebensfreude
In den ersten vier Teilen der Serie „Das Leben in der finanziellen Unabhängigkeit“ sind wir den Fragen nachgegangen, wie sich finanziell unabhängige Leute nach einigen Monaten fühlen, ob sie nun Investor, Unternehmer oder Selbständiger sind und in welchem Quadranten die eigene Persönlichkeitsentwicklung am schnellsten voranschreitet. Im vierten Teil berichtete ich über die Veränderungen im persönlichen Umfeld und im Alltag. In diesem fünften und letzten Teil der Serie blicken wir auf die gesundheitlichen Aspekte und die Frage nach mehr Lebensfreude.
Schauen Sie einmal in die Gesichter der Menschen, die Ihnen beim Einkaufen, bei der Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln oder an anderen Stellen begegnen. Mir geht es so, dass ich viele unzufriedene oder gar unglückliche Menschen sehe. Deutlich weniger oft begegne ich Leute, die quasi ein latentes Lächeln im Gesicht haben oder sogar eine innere Freude ausstrahlen. Tatsächlich ist es so, dass ein Großteil der Leute mit ihrer Situation oder sogar mit Ihrem Leben nicht zufrieden sind.
Dauerhafte Unzufriedenheit schadet der Gesundheit
Eine Erkrankung kann ganz spezifische Ursachen haben. Wenn wir verdorbene Lebensmittel zu uns genommen haben, ist das die Ursache für eine Magen-Darm-Verstimmung. Wenn wir uns lange in einem Raum mit Menschen aufhalten, die an einem grippalen Infekt erkrankt sind, ist es nicht verwunderlich, wenn anschließend ebenfalls darunter leiden. Ein Großteil von Erkrankungen hat jedoch keine offensichtliche Ursache. Was viele nicht wissen, unsere Psyche wirkt sich auch auf unseren Körper aus. Sind wir grundsätzlich fröhlich, gut gelaunt mit häufigen glücklichen Momenten, sind wir statistisch gesehen auch nur selten krank. Auf der anderen Seite sorgt eine chronische Unzufriedenheit dafür, das wir anfälliger für Erkrankungen sind. Oft sind es Erkrankungen, bei denen auch der eigene Arzt keine eindeutige Ursache findet.
Unzufriedenheit kann durch das Privatleben ausgelöst werden, wenn es Probleme mit dem Partner gibt oder man keinen findet. Unzufriedenheit kann durch zu niedrige Einkünfte ausgelöst werden oder in dem man Tätigkeiten ausüben muss, die einem eigentlich nicht gefallen, um nur einige Punkte zu nennen.
Hier sind nicht vorübergehende Zeiträume von wenigen Tagen gemeint, sondern schon eine längere Zeit von etlichen Monaten oder gar einigen Jahren. In solch langen Zeiträumen wirkt sich die negative Energie im Körper sehr oft negativ auf den eigenen Körper aus.
Auch Diplom-Psychologe und Bestsellerautor Robert Betz sieht diesen Zusammenhang zwischen Körper und Seele. So schreibt er in einem Artikel:
„Negative Emotionen erzeugen in unseren Körpern Zustände der Schwere, der Enge und Spannung. Der mit sich selbst chronisch unzufriedene, sich selbst verurteilende Mensch legt den Grundstein für Krankheiten, obwohl er das natürlich nicht will oder bewusst tut. Spürt er dann die Schmerzen im Rücken oder an der Bandscheibe, an seinen Gelenken oder inneren Organen, will er diese natürlich so schnell wie möglich beseitigen. Jedoch solange wir nicht begreifen, dass wir diese selbst erschaffen haben, kann keine wirklich Heilung stattfinden.“ (Hier der gesamte Artikel von Robert Betz)
Trotz Unzufriedenheit wagen viele nicht den Schritt etwas zu verändern
In einem vorherigen Artikel dieser Serie hatte ich bereits über einige Menschen aus meinem (früheren) Umfeld berichtet, die grundsätzlich mit ihrem Job aus irgendwelchen Gründen wenig glücklich sind und auffallend häufig krank sind. Meiner Meinung nach lässt sich der Zusammenhang nicht wegdiskutieren. Allerdings trauen sich nur die wenigsten zu, ihre unglückliche Situation zu ändern und einer Tätigkeit nachzugehen, die ihnen Spaß bringt. Weniger Stress, keine Über- oder Unterforderung mehr, kein Chef, der alles besser weiß und ständig kritisiert, keine schlechte Laune ab Sonntagnachmittag würde das Gefühl der Unzufriedenheit zurückdrängen und wahrscheinlich auch die immer wiederkehrende Erkrankung.
Die meisten haben Angst vor Veränderungen, trauen sich keine neue Tätigkeit zu oder sind verschuldet und damit auf jeden Euro angewiesen. Damit lassen sie alles so wie es ist, bleiben unzufrieden und in vielen Fällen auch wiederkehrend krank.
Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet hingegen keine unliebsamen Tätigkeiten mehr ausüben zu müssen und auch nicht auf jeden Euro angewiesen zu sein. Dadurch schwinden auch viele gesundheitliche Probleme. Allerdings bedeutet finanzielle Unabhängigkeit nicht automatisch glücklich zu sein. Es ist dadurch vieles einfacher und ebnet den Weg zu mehr Freude im Leben, aber einen Automatismus gibt es hier nicht, wie bereits in den vorherigen Teilen der Artikelserie ausgeführt.
In den meisten Fällen haben wir es selbst in der Hand
Bei mir ist es tatsächlich so, dass ich in den letzten Jahren wirklich nur selten erkrankt bin. Eine normale Erkältung war schon das schlimmste und auch höchstens einmal pro Jahr. Nun bin ich jemand, der vorwiegend auf die positiven Aspekte einer Situation blickt, und habe gelernt auch aus „mentalen Downs“, die es immer mal wieder gibt, schnell wieder herauszufinden.
Grundsätzlich ist meine Erfahrung, dass man es zum großen Teil selbst in der Hand hat, durch Änderungen von Gewohnheiten mehr Zufriedenheit zu erlangen. Dabei geht es nicht darum bei schlechten Ereignissen den Kopf in den Sand zu stecken oder durch zwanghaft „positives Denken“ eine herannahende Gefahr schlichtweg zu ignorieren. Es gibt tatsächlich Gewohnheiten, die man sich antrainieren kann und andere Sichtweisen anzunehmen, damit man spürbar zufriedener auf sein eigenes Leben blicken kann. Einiges dazu hatten wir bereits im Artikel „Wie kann man mit Neid umgehen?“ besprochen. Letztendlich bedeutet dies auch mehr Glücksmomente im eigenen Alltag zu empfinden.
Viele Menschen warten auf den Traumpartner oder den Traumjob, der sie dann glücklich machen soll. Jedoch ist es genau umgekehrt. Erst müssen wir innere Zufriedenheit erreichen, dann klappt es auch mit dem entsprechenden Partner bzw. Job. Aus diesem Grund habe ich das komplette zweite Modul in der Passiver Geldfluss Academy diesem wichtigen Thema des richtigen Mindsets gewidmet.
Mehr Freude im Leben
Zum Abschluss dieser Artikelserie möchte ich noch kurz über mehr Freude im Leben sprechen.
Vielleicht kommt Ihnen folgende Situation bekannt vor:
Ein Kind ist mit einer Sache sehr beschäftigt. Auf einmal ruft die Mutter „Essen ist fertig“.
Das Kind bleibt von diesem Aufruf unbeeindruckt. Nach einigen Minuten ruft die Mutter erneut.
„Ja gleich“ erwidert jetzt das Kind, was immer noch total in einer Sache vertieft ist.
Noch zwei Minuten später steht die Mutter in der Tür des Kinderzimmers und sagt: „Wenn Du jetzt nicht kommst, ist das Essen kalt“.
Erst jetzt kann sich das Kind von seiner Beschäftigung lösen und kommt zum Essen.
Was war hier los? Das Kind war mit einer solchen Hingabe mit einer Sache beschäftigt, dass es alles um sich herum gedanklich ausgeschaltet hat. Es befand sich in einem Flow. Im Flow sein bezeichnet das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung bzw. Konzentration und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit. (Quelle: Wikipedia).
Wann befanden Sie sich zuletzt in einem Flow?
Ich bin überzeugt davon, dass jeder Mensch auf dieser Welt eine Aufgabe hat, und jeder hat Talente und Stärken. Selbst wenn er sie manchmal überhaupt gar nicht kennt. Ein Indiz dafür kann sein, wenn mehrere Leute auf Sie zu kommen und Ihnen zu einem Thema bestimmte Fragen stellen. Letztendlich heißt das nichts anderes als das Sie von anderen Menschen in einem Gebiet als „Experte“ angesehen werden, in dem Sie sich besser auskennen als viele andere.
Was tun Sie in Ihrer Freizeit am liebsten? Welche Aufgaben, bei denen Sie für andere Menschen etwas tun, erfüllt Sie mit Freude? Was würden Sie tun, wenn Sie sehr viel Zeit hätten?
Als kleinen Test, ob Sie bereits das tun, was Ihnen wirklich Freude bereitet und Sinn ergibt, stellen Sie sich folgende Fragen:
Was treibt Sie an, morgens zeitig aus dem Bett aufzustehen? Worauf freuen Sie sich ganz besonders beim Aufwachen? Freuen Sie sich überhaupt, wenn Sie morgens aufwachen?
Egal, was es ist, sofern Sie morgens aufwachen, um gleich nach dem Aufstehen das anzugehen, worauf Sie Spaß haben, haben Sie vieles richtig gemacht. Ist es bei Ihnen so? Falls nein, warum nicht?
Bei mir ist es tatsächlich, dass ich mich in den allermeisten Fällen auf den Tag freue. Auf das, was ich mache, auf die Menschen, mit denen ich zu tun haben.
Jetzt im Sommer ist es bereits früh hell, wodurch ich häufig schon recht früh wach bin. Es kommt bei mir nicht selten vor, mich regelrecht zu zwingen, nicht schon um kurz nach fünf Uhr voller Tatendrang in den Tag zu starten, sondern noch eine Runde zu schlafen.
Ich meine, wer mit solch einem Gefühl in den Tag startet – völlig egal, ob es die Freude auf den Job als Angestellter, als Selbständiger oder auf die Vorhaben als Privatier ist, auf den regelmäßigen Sport am Morgen, was auch immer, der ist auf einem sehr sehr guten Weg.
Selbst ein Ruheständler, der noch einigermaßen gesund ist, hat es selbst in der Hand, ob er fortan hauptsächlich vor dem Fernseher verbringt oder ob er noch aktiv sein Leben gestaltet. Dazu auch der Artikel „Warum man nicht auf den Ruhestand hinarbeiten sollte„.
Fazit
Eine dauerhafte Unzufriedenheit verringert nicht nur die eigene Lebensqualität – und die des eigenen Umfeldes – sondern ist häufig Ursache für Erkrankungen. In den allermeisten Fällen haben wir es selbst in der Hand die Ursache der Unzufriedenheit zu ändern, und zwar durch aktives Handeln und Ändern der eigenen Gewohnheiten.
Ein großer Schritt zur mehr Lebensfreude ist, wenn Sie einen Zustand herbeiführen, bei der Sie sich regelmäßig bereits beim Aufwachen auf die heutigen Tätigkeiten bzw. Aktivitäten freuen. Tätigkeiten, die aus Ihrer Sicht einen echten Sinn und Mehrwert bringen und bei denen Sie sich häufig in einem Flow befinden.
Das Erreichen der finanziellen Unabhängigkeit ebnet in jedem Fall den Weg dafür. Die Tür ist dann offen, ein zufriedenes, ja sogar glückliches Leben zu führen, wie man es sich schon lange vorgestellt hat. Allerdings ist es grundsätzlich in jeder Lebenssituation – schon vor dem Erreichen der finanziellen Freiheit – möglich, dauerhafte Unzufriedenheit loszuwerden und stattdessen mehr Lebensfreude zu empfinden. Wie das funktioniert, erfahren Sie jetzt.
Passend zu dieser Artikelserie dieses Online-Training: Wie Du mit fünf Schritten systematisch zeitliche und finanzielle Unabhängigkeit erreichst
In dem hier angebotenen Online-Training erfahren Sie die fünf notwendige Schritte, die jeder gehen muss, um praktisch zwangsläufig auf die finanzielle Unabhängigkeit zuzusteuern. Dabei spielt es nur eine untergeordnete Rolle, an welchem Punkt im Leben Sie gerade stehen.
Grundsätzlich kann jeder diesen Weg gehen – unabhängig von seiner aktuellen finanziellen Situation und seinem Bildungsstand. Nach meiner Erfahrung sind jedoch die wenigsten bereit, die dafür notwendigen Schritte zu tun. Das ist letztendlich einer der Hauptgründe, wenn nicht sogar der wichtigste Hauptgrund, warum nur eher wenige Menschen finanziell frei werden.
Das war der fünfte und letzte Teil der Artikelserie „Das Leben in der finanziellen Unabhängigkeit“ darüber, warum Unzufriedenheit krank machen kann und dass es Wege aus einer unglücklichen Situation gibt.
Hier sämtliche Teile der Artikelserie „Das Leben in der finanziellen Unabhängigkeit“ in der Übersicht.
- Teil 1: Unendlich viel Freizeit
- Teil 2: Selbständig, Unternehmer oder Investor?
- Teil 3: Die Persönlichkeitsentwicklung
- Teil 4: Die Veränderungen im eigenen Umfeld
- Teil 5: Gesundheit und mehr Lebensfreude
- Sie wollen grundsätzlich mehr aus Ihrem Geld machen?
- Die Zeiten einer knappen Kasse soll bei Ihnen der Vergangenheit angehören?
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- Lieber 9 to 5 oder als Digitaler Nomade leben?
- Sechs Tipps gegen negative Gedanken
- Wie Sie selbst eine positive Veränderung erreichen können
- Geld für Bildung ist eine Investition
- Vorzeitig in den Ruhestand
- Wie kann ich mehr Geld verdienen?
- Systematisch zur finanziellen Unabhängigkeit
- Wann ist jemand Privatier?
- Warum der Vermögensaufbau bereits mit nur einem Euro pro Tag möglich ist
- Warum die Abhängigkeit von nur einem Einkommen so riskant ist
- Sechs Finanz-Fehler, die ein Großteil unserer Gesellschaft begeht
- Der Aufbau eines passiven Einkommens neben dem Hauptberuf
Tolle Schlussworte für die letzte Reihe dieser Serie. Ich würde gerne nächstes Jahr, ein Fazit sehen, ob sich bei deiner Einstellung was verändert hat. Durch mehr Zeit verändern sich auch die Gewohnheiten und das Allgemeine Leben. Ein Jahr ist auch eine sehr lange Zeit. Vllt kannst du ja ein Resumee schreiben in einem Jahr.
Gute Idee. Eine Aktualisierung werde ich mir als ToDo für 2018 notieren. 🙂
Sehr ermutigend, was du schreibst! Vielen Dank für dei tollen Anregungen und Gedanken, die du geteilt hast. Ich habe das für mich selbst genauso gefunden. Ich brauche das Gefühl, das Leben zu leben, was ich möchte, nur so kann ich auch gesund und glücklich bleiben. Es lohnt sich, über dei Ängste hinaus zu gehen, etwas zu verändern…
Danke fuer das huebsch aufgemachte Ebook (http://finanziell-umdenken.info/meilensteine-zur-finanziellen-unabhaengigkeit). Logisch & hilfreich & gut gelungen.
Lediglich einen kleinen Denkfehler/Ungenauigkeit auf S.72?:
„Der Aktienmarkt kann historisch gesehen eine mittlere Rendite von 8% vorweisen. Nach Abzug der heute gültigen Besteuerung bleiben demnach rund 6% für den Vermögensaufbau.“
M.E. betrifft die Abgeltungssteuer momentan lediglich ausgeschuettete Dividenden, also bei angenommenen 8% Rendite im zB MSCI-World aufgeteilt in 6% Kurssteigerung und 2% Dividende,
werden jaehrlich nur auf die 2% Div-Ausschuettung 25% faellig, also waechst das Vermoegen unter Schwankungen mit 7,5% (8-0,5%) pro Jahr (nicht nur mit 6%).
[Wenn die ganzen 8% aus Zinszahlungen kommen wuerden, wuerde deine Rechnung oben stimmen.]
Wenn es dein Mindset erlauben wuerde, dass du in thesaurierende ETFs auf den MSCI World investieren koenntest, sind es momentan gar keine Steuern (also volle 8% Zuwachs/Jahr) bzw 2018 nur ca. 0,1% Steuern
(Thesaurierer werden auch weiterhin weitgehend steuergestundet). Dann wuerde dein Vermoegen sogar durchschnittlich mit 7,9% steigen!
Ich freue mich aber wirklich ueber jeden Mehr-Steuern-Zahlenden-Dividenden-Sammler (=“bessere Buerger“) also gerne nur weiter so & nix fuer ungut allen hier. Wichtig ist, dass die Vermoegensbildung persoenlich passt!
LG Joerg
Hallo Jörg,
vielen Dank für den Hinweis auf die thesaurierenden ETFs und die Richtigstellung. In dem Fall hatte ich tatsächlich den steuerlich ungünstigsten Fall gewählt, um eine bestimmte Rechengröße zu haben. Wie Du schon sagst, werden einige sogar besser wegkommen als in diesem Szenario beschrieben.
VG
Lars