Das Leben in der finanziellen Unabhängigkeit – Teil 1: Unendlich viel Freizeit

Mit diesem Artikel beginne ich eine Serie über ein Leben in der finanziellen Unabhängigkeit. Dieses Ziel habe ich bereits seit einigen Jahren erreicht und möchte davon berichten, was sich damit konkret im Alltag ändert. Neben den Erlebnissen anderer finanziell unabhängiger Menschen, fließen demnach hier zum großen Teil auch meinen eigenen Erfahrungen ein.

Es gibt eine klare Definition ab wann jemand finanziell unabhängig ist, und zwar sobald die eigenen Vermögenswerte so viel passives Einkommen produzieren, dass dadurch die eigenen monatlichen Ausgaben abgedeckt sind. Die Stellschrauben sind hier die Höhe des passiven Einkommens und die eigenen Ausgaben. So kann es bei Menschen mit hohen monatlichen Ausgaben sein, dass diese durch drastische Kostensenkungen bereits finanziell frei sind, ohne die Einnahmenseite zu erhöhen.




Passives Einkommen durch den Besitz von Vermögenswerten

Grundsätzlich ist passives Einkommen durch den Erwerb oder das Erschaffen von Vermögenswerten bzw. Systemen zu erzielen. Denn die Definition eines Vermögenswertes ist, dass dieser für den Besitzer ein regelmäßiges Einkommen produziert, welches zumindest teilweise passiv ist. Die Vermögenswerte sind dann im übertragenden Sinn die Gänse, die regelmäßig goldene Eier legen. Eine Auflistung einiger Möglichkeiten für derartige Vermögenswerte oder Systeme gibt es auf der Seite: Was ist passives Einkommen?

Angenommen die passiven Einkünfte sind nun höher als die regelmäßigen monatlichen Ausgaben. Dazu hatte ich im früheren ArtikelSieben Gründe, warum jeder die finanzielle Unabhängigkeit anstreben sollte, bereits einige Vorteile kurz zusammengefasst. Jetzt gehe ich jedoch mehr ins Detail. Die Vorstellung der meisten Menschen ist die unendlich viele Freizeit in einer finanziellen Unabhängigkeit. Abgesehen davon, wie weit jeder „Freizeit“ definiert, zwischen einem Paar mit einem Neugeborenem und einem Single ohne nennenswerten familiären Verpflichtungen bestehen hier sicher einige Unterschiede in der Interpretation.

So stellen sich die meisten ein Leben in der finanziellen Unabhängigkeit vor.

So ähnlich stellen sich die meisten ein Leben in der finanziellen Unabhängigkeit vor.

Der gestresste Erwerbstätige träumt beim Erreichen der finanziellen Unabhängigkeit an endlosen Tagen im eigenen Garten, von Reisen oder von der Sonne am Strand eines Meeres. Und tatsächlich starten so oder so ähnlich die meisten nach dem Austritt aus dem Erwerbsleben. Das ging mir ganz genauso in den ersten Wochen. Nach etwa drei bis vier Wochen fühlte ich mich körperlich bereits ziemlich erholt. Morgendliches Ausschlafen und das Ausbleiben einer hohen Arbeitsbelastung sind nach einigen Wochen spürbar wohltuend im Körper zu merken. Erst nach einigen Wochen habe ich bemerkt, wie ausgebrannt ich eigentlich war, da ich fast bis zum letzten Tag noch voll eingespannt war. Da mit dem Frühling gerade die schönste Jahreszeit herrschte, kamen mir die Zeiten tatsächlich geradezu paradiesisch vor.

Zwar war ich nicht in der Südsee, aber nach der zehnten Radtour durch die Frühlingssonne, nach einigen Reisen und nachdem ich das dritte Mal am Meer war, spürte ich, dass die einstige innere Freude langsam nachließ. Denn ich war mittlerweile völlig erholt und irgendwann ist sie da, die gewisse Leere. Zwar habe ich auch viel gelesen und das nachgeholt, wofür zuvor keine richtige Zeit oder Ruhe blieb, aber es stellte sich bei mir verstärkt Tatendrang ein. Ähnliches berichteten mir auch andere Leute, die aus irgendeinem Grund aus dem aktiven Berufsleben ausgestiegen sind.

Warum ist man eigentlich so oft nicht mit dem zufrieden, was man hat?

Die Beispiele vom gestressten Arbeitnehmer, der an lange Urlaubszeiten denkt oder dass einem nach einer langen Freizeitphase irgendetwas fehlt, hatte ich genannt. Nun wir Menschen brauchen abwechselnd den Zustand der Sicherheit und Ruhe, aber auf der anderen Seite auch das Abenteuer und die Aufregung. In der Realität schaffen viele jedoch nicht den gesunden Ausgleich zwischen beiden Extremen und halten sich meistens auf einer der beiden genannten Seiten auf. Daraus resultieren dann auch für außenstehende Menschen wenig nachvollziehbare Handlungen. Da ist zum einen der von anderen bewunderte Star, der ständig im Rampenlicht steht, permanent von Reportern verfolgt wird und nie richtig zur Ruhe kommt. Nicht selten mit der Folge des Drogenkonsums oder noch schlimmeres, obwohl ihn oder sie viele beneiden, weil üppiges Geld fließt und die Person im Rampenlicht steht. Jedoch zählt alles nicht, wenn der Bereich Ruhe und Sicherheit lange Zeit nicht mehr erreicht wurde.

Auf der anderen Seite ist da eine jahrelang treue Ehefrau, die plötzlich fremdgeht oder komplett die Partnerschaft verlässt, obwohl die Ehe nach außen hin fast schon vorbildlich erschien.
Ähnlich ist auch eine gesunde Abwechslung zwischen ruhigen und gewohnten Phasen sowie Zeiten mit einem gewissen Druck bzw. einem neuen Abenteuer die richtige Kombination für Menschen. Zu lange Zeit mit Stress sind genauso schädlich wie monatelang gähnende Langeweile am Südsee-Strand.

 

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Fazit

Halten wir als Fazit fest: Wer sich zur Zeit in einem anstrengendem Job befindet oder aus irgendeinem Grund darüber unzufrieden ist tagtäglich zur Arbeit zu müssen, sehnt sich nach Ruhe und Freiheit. In den ersten Wochen oder wenigen Monaten fühlt sich jemand nach dem Erreichen der finanziellen Unabhängigkeit tatsächlich beinahe wie im siebten Himmel. Dieses Gefühl schwindet jedoch irgendwann wieder und ein gewisser Tatendrang setzt ein. 

Wir Menschen benötigen, um ausgeglichen und zufrieden zu sein, eine gesunde Abwechslung zwischen gefordert werden bzw. etwas Neues zu tun und den Zeiten der Ruhe und Sicherheit. Hält man sich zu lange auf eine der beiden Seiten auf, fühlt man sich irgendwann unglücklich.

Das war der erste Teil der Artikelserie „Das Leben in der finanziellen Unabhängigkeit„, in dem wir die Auswirkungen einer langen freien Zeit besprochen haben. Im zweiten Teil blicken wir darauf in welchem Cashflow-Quadranten sich ein finanziell unabhängiger Mensch überhaupt aufhält.

Hier sämtliche Teile der ArtikelserieDas Leben in der finanziellen Unabhängigkeit“ in der Übersicht (insgesamt werden es 5)

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17 Antworten

  1. Jan sagt:

    Hallo,
    ein schöner Beitrag der einleuchtet.
    Ich glaube der Mensch strebt immer nach Fortschritt und genau das ist der Fehler den viele machen die anschließend in ein tiefes Loch fallen. Glück wird nicht durch einen Zustand erreicht, sondern durch einen Prozess.
    Es ist fatal zu fragen was man alles nicht mehr will, der Blick sollte viel mehr nach vorne gerichtet sein auf dass, was alles möglich ist (und nein, es ist nicht die viele Freizeit).

    VG
    Jan

  2. Ich merke an mir selbst, dass ich gar nicht die finanzielle Freiheit anstrebe, sondern eher Sicherheit. Die Weltreise ist für mich fest eingeplant, mit unbestimmter dauer. Aber ein Leben ohne Aufgabe kann ich mir nicht vorstellen. Vlielleicht bin ich schon zu lange in das Berufsleben eingespannt, so dass man sich, wie eben an alles im Leben, auch daran gewöhnt hat. Aber mein Hauptziel bleibt die Sicherheit.
    Aber ja, man kann sagen, du hast das Thema schön beschrieben/eröffnet. 🙂

  3. Schön geschrieben. Die Abwechslung macht es aus. Wenn du liebst, was du tust, wirst du nie wieder in deinem Leben arbeiten. Schönes Zitat von Konfuzius und aus meiner Sicht recht treffend. Weiterhin viel Spaß wünscht

    FLO

  4. Freelancer Sebastian sagt:

    Hallo Lars,

    die finanzielle Unabhängigkeit stelle ich mir gar nicht als Möglichkeit zum ständigen Müßiggang vor. Mir fallen spontan dutzende Aktivitäten ein, gerade im sozialen Kontext, die mich „auslasten“ würden.

    Wir Menschen sind produktive Lebewesen, ja man könnte sogar behaupten, die Aktivität/Produktivität ist DAS essentielle Wesensmerkmal. Kein Wunder, dass sich manche zu Tode schuften oder „Arbeitssuchende“ depressiv werden.

    Aber das Ausschlafen…. ja das hätte was 🙂 . Ich freue mich auf jeden Fall für dich!

    LG
    Sebastian

  5. Manfred sagt:

    Ich sehe es so wie Stefan.
    Keine Geldsorgen zu haben, ist das schönste was es gibt. Leider bin ich da noch sehr weit entfernt, da ich auch Phasen von Arbeitslosigkeit und Leiharbeit durchleben musste. Seit knapp 10 Jahren, habe ich nun ein gut bezahlten Job und schaffe es Reserven zu bilden, die in Aktien und ein eigenes Haus fliesen.
    Schön wäre vielleicht auch mal ein Artikel wie Menschen mit geringem Einkommen vorsorgen können, nur leider weiss ich aus eigener Erfahrung das das kaum bis gar nicht möglich ist.

    Grüsse Manfred

  6. LarsHattwig sagt:

    Vielen Dank für die interessanten Kommentare.

    @Manfred: Für Menschen, die kein hohes Einkommen haben, fallen mir spontan diese beiden Artikel ein:
    http://finanziell-umdenken.blogspot.de/2015/11/wie-viel-geld-brauche-ich-fur-die-rente.html und
    http://finanziell-umdenken.info/warum-bereits-der-vermoegensaufbau-mit-1-euro-pro-tag-moeglich-ist

    Für diejenigen, die sich mit ihrem bisherigen Einkommensniveau noch nicht zufrieden geben, dient auch dieser Artikel zur Inspiration: http://finanziell-umdenken.info/wie-kann-ich-mehr-geld-verdienen

    VG
    Lars

  7. finnmasche sagt:

    Ich finde den Artikel sehr interessant. Obwohl ich noch im Berufsleben stehe, befasse ich mich mit dem Ausscheiden (allerdings aus Altersgründen) und der Zeit danach. So schön, wie es ist, nicht mehr arbeiten zu müssen und Freizeit zu haben, kann ich mir mein Leben ohne weitere Aufgabe nicht vorstellen – wie diese auch immer aussehen mag. Jetzt bin ich auf die weiteren Folgen gespannt…..

  8. Zisnkraft sagt:

    Hallo Lars,

    Obwohl wir Menschen solche Gewohnheitstiere sind, ist es echt erstaunlich, dass nur die richtige Balance zwischen (positiven) Stress und Ruhe uns wirklich glücklich und zufrieden macht.
    Werde deine Artikel-Serie mit Spannung weiter verfolgen!

    Viele Grüße
    Martin von Zinskraft

  9. Ex-Studentin sagt:

    Hi Lars,
    ich kann mir diese Leere gut vorstellen. Alle finanziell freien Menschen, die ich kenne, arbeiten trotzdem (gut gezahlter Job, Selbstständigkeit, Bücher, Seminare, Coaching..). Ich würde mich im Alter sehr gerne um Enkel kümmern, schreiben oder unterrichten –
    da bleibt man fit.

    • LarsHattwig sagt:

      Das ist eine gute Idee. Ich könnte mir in der schnelllebigen Zeit vorstellen, dass Du dann von den Enkeln ebenfalls eine Menge lernen kannst 😉 Leute in Deinem Alter zeigen ja heute schon in vielen Fällen den Eltern, wo es lang geht…

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    […] Wer diesen Blog bereits länger verfolgt, der weiß, dass ich selbst einen Weg von der Verschuldung zur finanziellen Unabhängigkeit erfolgreich gegangen bin. Darüber berichtete unter anderem auch die Wirtschaftswoche. Bereits während meines Weges und erst recht verstärkt in der heutigen Zeit suchen Menschen auf dem Online- und Offlineweg mehr über mein Vorgehen und meine Erlebnisse zu erfahren. Daher berichte ich nicht nur auf diesem Blog finanziell umdenken, sondern auch auf meinem YouTube-Kanal Passiver Geldfluss und auf Instagram @lars_hattwig regelmäßig über meine Erfahrungen über Geld, Vermögensaufbau, passives Einkommen und finanzielle Unabhängigkeit. […]

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