Das Leben in der finanziellen Unabhängigkeit – Teil 3: Die Persönlichkeitsentwicklung

Im ersten Teil der Serie „Das Leben in der finanziellen Unabhängigkeit“ ging es darum, wie sich finanziell unabhängige Leute nach einigen Monaten fühlen. Im zweiten Teil der Serie gingen wir der Frage nach, ob ein Privatier nun Investor, Unternehmer oder Selbständiger ist.

Mit Geld weiteres Geld verdienen

Eine gängige und im Prinzip für jedermann umsetzbare Möglichkeit näher zur finanziellen Unabhängigkeit zu gelangen, ist das Investieren von Geld in Vermögenswerte. Am bekanntesten sind die Varianten Mieteinnahmen aus Immobilienbesitz und Dividendenerträge aus Aktienbesitz. Besonders über letzteres haben wir hier auf dem Blog finanziell umdenken in den letzten Jahren sehr oft gesprochen. Aktien sind meiner Meinung nach die einfachste Form, erst recht, wenn man mittels ETFs bequem ganze Indizes abbilden kann.

Bei Immobilien benötigt ein Investor schon mehr Know-how und muss auch über formale Hindernisse gut Bescheid wissen. Wenn ich mit Immobilien-Investoren spreche, bestätigen sie mir immer wieder, dass es sich bei einer Wohnung, erst recht bei einem Mehrfamilienhaus um eine Art kleines Unternehmen handelt.
Auf jeden Fall ist jemand zu einem größeren Teil im B-Quadranten (siehe Teil 2 der Artikelserie) aktiv, wenn er direkte Unternehmensbeteiligungen hält. Denn hier muss man sich proaktiv um sein(e) Unternehmen kümmern und mitunter weitreichende strategische Entscheidungen treffen. Worauf bei Investments in Aktien, Immobilien und direkten Firmenbeteiligungen detailliert zu achten ist, erfahren Sie ausführlich in der Passiver Geldfluss Academy.

Wann könnte jemand mit dem erlernten sogar wieder bei Null anfangen?

Der bereits im zweiten Teil genannte Robert Kiyosaki nannte als oberstes Ziel das Erreichen des I-Quadranten. Dass jemand also vorwiegend Geld investiert und letztendlich seine Investments managt. Rein vom Aufwand-Nutzen her ist das wohl tatsächlich das anzustrebende Ziel. Ein beträchtlicher Teil meiner passiven Einkünfte stammen ebenfalls aus Aktien bzw. Aktien-ETFs

Allerdings schreibt Robert Kiyosaki in seinen Büchern auch, dass jemand auf dem Weg zur finanziellen Freiheit so viel Wissen gelernt hat, dass er bei einem – aus welchen Gründen auch immer – Neuanfang schnell wieder die finanzielle Freiheit erreichen würde. Die Frage ist durchaus berechtigt, ob ein finanziell unabhängiger Mensch tatsächlich in kurzer Zeit wieder Privatier werden kann?

Selbst wenn Sie erst einen Teil des Weges gegangen sind, was würden Sie tun, wenn Sie sich ausschließlich auf Aktien-Investments fokussieren und die Regierung hebt die Besteuerung von aktuell etwas über 25% im Laufe der Zeit auf 40% an? Im Zeitalter, in dem immer häufiger und offener über ein bedingungsloses Grundeinkommen gesprochen wird (was wohl irgendwann auch kommen wird), keine allzuweit hergeholte Prognose. Bereits vor einiger Zeit hatte ich zukünftig eine höhere Besteuerung von Kapitalerträgen prognostiziert.

Was wäre die Antwort auf solch ein Szenario? Einfach weitere 5 bis 10 weitere Jahre im gewohnten Trott weitermachen, bis auch trotz 40% Besteuerung die finanzielle Unabhängigkeit erreicht wurde? Oder gibt es auch noch andere Möglichkeiten?




Ständige Weiterentwicklung und seinen eigenen Wert erhöhen

Was häufig unterm Tisch fällt ist die zusätzliche Aussage Kiyosakis, nämlich den Weg über den B-Quadranten eines Unternehmers zu gehen. Denn ein Mensch durchläuft die eigene Weiterentwicklung am besten im Unternehmertum. Dort reift man als Persönlichkeit heran, verändert auch am schnellsten seine Ansichten und entwickelt seine Fähigkeiten am stärksten weiter. Damit der zuerst etwas abstrakte Begriff der Persönlichkeitsentwicklung anschaulicher wird, möchte ich dazu einige konkrete Beispiele nennen, dazu gehören unter anderem:

Verantwortung übernehmen
Es gibt niemanden, den man verantwortlich machen kann, wenn es nicht läuft. Gibt man äußeren Umständen oder dem Markt die Schuld, dass keine Umsätze generiert werden, wird man die Unternehmung gegen die Wand fahren. Einem Unternehmer bleibt nichts anderes übrig, als die volle Verantwortung zu übernehmen.

Ins Handeln kommen
Ein Unternehmer muss mitunter schnell handeln. Macht er dies nicht, wird möglicherweise eine Chance von einem anderen Unternehmer zuerst genutzt.
Oder falls es doch einmal ein sogenannter C-Mitarbeiter in die Firma geschafft hat, muss der Unternehmer rasch dafür sorgen, diesen wieder loszuwerden 

Permanentes Lernen und sich ständig weiterbilden
Ein Unternehmer muss nicht nur seine Mitstreiter beobachten, sondern auch ständig Ausschau nach neuen Markttrends halten. In der heutigen schnelllebigen digitalisierten Welt verändern sich die Rahmenbedingungen sehr rasch. So gut wie alle Unternehmer, die ich bislang kennenlernen durfte, bilden sich regelmäßig auf Seminaren oder mit Onlinekursen weiter. Ein „Das haben wir schon immer so gemacht“ ist sehr bald zum Scheitern verurteilt.

Lösungsorientiert vorzugehen oder ein erfolgsorientiertes Mindset zu bekommen.
Es gibt Menschen, die sich über alles möglich beklagen oder nicht ins handeln kommen, weil sie sich auf die Risiken konzentrieren. Ein Unternehmer, der sich ständig jammert, wird bald untergehen. Er wird stattdessen immer wieder nach Lösungen suchen müssen, Chancen erkennen und diese auch nutzen. Er ist grundsätzlich optimistisch, hat ein großes Selbstvertrauen und glaubt an seine Fähigkeiten.

Nicht nur Ausgabenseite im Blick behalten, sondern nach höheren/neuen Einkünften schauen
Ein Unternehmer muss natürlich auf die Ausgaben achten. Für den Erfolg wird er aber immer wieder nach neuen Einkünften schauen müssen. Eine Firma, die hauptsächlich sparen, also Kosten senken will, ist mittelfristig zum Scheitern verurteilt.

Große Netzwerke aufbauen
Unternehmer haben in der Regel große Netzwerke oder bauen sich welche auf. Nicht nur, dass man sich mit anderen Partnern, die andere Kernkompetenzen haben, regelmäßig austauschen kann, sondern oft ergeben sich Kooperationsmöglichkeiten, bei denen beide gewinnen (Win-Win-Situation ist hier ganz entscheidend). Um solche Kooperationen einfädeln zu können, gehört auch das Wissen und die Erfahrung, wie man respektvoll und auf Augenhöhe mit dem gewünschten Partner umgehen muss.

Das waren jetzt lediglich einige Beispiele. Mir ist völlig klar, dass nicht jeder ein Unternehmer werden kann, dass ist auch nicht meine Intention an dieser Stelle. Wobei besonders Führungskräfte oder Angestellte in Managerpositionen bereits einige dieser Skills innehaben. Selbständige benötigen ebenfalls einige der genannten Skills.

Den eigenen Wert erhöhen, ist der beste Weg zum persönlichen und finanziellen Erfolg

Den eigenen Wert erhöhen, ist der beste Weg zum persönlichen und finanziellen Erfolg

Ziel ist mehr Selbstbewusstsein und mehr Freude

An dieser Stelle greife ich noch einmal den ersten Teil dieser Serie auf. Vergessen Sie auf einen bestimmten Punkt hinzuarbeiten und ab diesem Zeitpunkt herrscht nur noch eitel Sonnenschein, Strand und Ruhe. Das bedeutet nicht gleich Ihren Job hinzuschmeißen, aber sofern noch nicht geschehen, arbeiten Sie ständig an sich.
Wenn Ihnen die Arbeit als Angestellter insgesamt Spaß macht und es Ihrer Firma gut geht, steigern Sie außerhalb der Arbeitszeit dennoch stetig Ihren eigen Wert durch Weiterbildung. Dies ermöglicht Ihnen bei Gehaltsverhandlungen einen höheren Spielraum und möglicherweise einen weiteren Karriereaufstieg. Ziel der eigenen Weiterentwicklung ist ja nicht in erster Linie das Geld. Sondern ein höheres Selbstbewusstsein, mehr Spaß bei der Arbeit und dadurch ein höheres Zufriedenheitslevel. Das Geld kommt anschließend oft von alleine.

Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen: Das Gefühl ist einfach großartig, wie sich jedes Mal die eigene Perspektive erweitert, wenn man erst mit dem neuen Wissen jeweils wieder eine Stufe weiter gekommen ist. So geht es Schritt für Schritt weiter nach oben, wie bei einer Leiter. Selbst wenn jeder Schritt oft nur klein ist, bewirken mehrere dieser kleinen Schritte durchaus gravierende Änderungen beim Denken und Handeln. Im lesenswerten Buch „Finanzielle Freiheit: Wie Menschen leben, die nicht mehr arbeiten müssen“ von Gisela Enders, hob ich in meinem Interview mit der Autorin auch genau diesen Punkt des ständigen Lernens hervor.

Wenn ich mich heute zurückerinnere, welche Ansichten und Gedanken ich gerade einmal vor zwei bis drei Jahren noch hatte, wundere ich mich selbst über die Geschwindigkeit der Veränderung. Das betrifft auch etliche scheinbare Kleinigkeiten im Alltag, von denen ich Ihnen in den nächsten Artikeln dieser Serie noch berichten werde.

In vielen Fällen beginnen finanziell unabhängige Menschen sich erst nach dem großen Schritt (aus dem gewohnten Job bzw. in die finanzielle Unabhängigkeit) um stetige Weiterbildung der eigenen Person zu kümmern. Das verrät schon ein bisschen Recherche bei YouTube oder Blog-Artikeln. Noch besser ist es allerdings, bereits auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit damit zu starten, denn damit beschleunigt sich der Weg dorthin. Es reicht völlig aus, mit kleinen Schritten zu beginnen, einige Beispiele kommen gleich noch weiter unten. Das ist allemal besser als gar nichts zu tun. Meistens ist angesichts des großen Berges, der vor einem liegt, die Hemmschwelle überhaupt anzufangen derart groß, dass der Beginn vor sich hergeschoben wird.

Passend dazu ein Zitat:

Prokrastination, also Dinge immer wieder aufzuschieben, verleitet uns dazu, zu glauben, wir müssten mit großen Schritten aus unserer Wohlfühlzone schreiten – ganz oder gar nicht. Dabei muss der erste Schritt gar nicht so groß sein. Auch ein kleiner Schritt ist wichtig. Dieser gibt dir vielleicht die Motivation für einen größeren.
(Quelle: „Aufrecht durchs Leben“ von Anthony Gunn)

Das heißt letztendlich: Menschen, die dauerhaft einen hohen Zufriedenheitslevel mit viel Freude und Selbstvertrauen an ihren regelmäßigen Aktivitäten erreichen möchten, arbeiten früher oder später an ihrer Persönlichkeit. Daher mein Rat, fangen Sie nicht irgendwann damit an, sondern gleich heute.

Ein Seminarbesuch bringt häufig einen großen Schub nach vorne.

Ein Seminarbesuch bringt häufig einen großen Schub der eigenen Persönlichkeitsentwicklung nach vorne.

Vielleicht fragen Sie sich jetzt nach den ersten Schritten, wie Sie überhaupt anfangen können?

Bei mir ist es so, dass ich zunächst immer weniger und seit über einem halben Jahr überhaupt kein Fernsehen mehr schaue. Sofern ich abends zu Hause bin, schaue ich mir gezielt fachliche Themen auf YouTube an. Alternativ lese ich Fachbücher oder lerne Inhalte von Onlinekursen. Das gehört bei mir schon seit Jahren zur täglichen Routine für jeweils ein bis zwei Stunden.

  • Man muss ja nicht gleich komplett auf den Fernseher verzichten – zumindest nicht im ersten Schritt – aber eine Stunde Weiterbildung durch Lesen, Videos oder Hörbücher ist ein guter Weg, um erst einmal langsam anzufangen.
  • Falls Sie täglich eine halbe Stunde oder länger zur Arbeit benötigen, können Sie im Auto oder in öffentlichen Verkehrsmitteln auch Hörbücher hören. So können Sie die Zeit effizient nutzen.
  • Besuchen Sie Seminare. Praktisch so gut wie alle erfolgreiche Menschen, in welcher Branche auch immer, besuchen Seminare für ihre Persönlichkeitsentwicklung. Die qualitativ richtig guten Seminare kosten oft vierstellige Euro-Beträge. Das ist im ersten Schritt nicht notwendig. Gerade Motivations- und Persönlichkeitsentwicklungs-Seminare zum Kennenlernen kosten nur zwischen 0 und 100 Euro. Einsteiger werden hier oft erstmal richtig wachgerüttelt, noch mehr als dies hier mit einem Blog-Artikel möglich ist. Manchmal habe ich auch Tränen fließen sehen, wenn das Bewusstsein erwachte:

„Ich kann im Leben noch wesentlich mehr und schneller erreichen als ich bislang gedacht hatte.“

Wenn Sie bis hierher den fast 2.000 Worte beinhaltenden Artikel gelesen haben, dann haben Sie wirklich vor, Ihr Leben signifikant zu verbessern. 🙂 Gratulation, fangen Sie am besten gleich an!

Das war der dritte Teil der ArtikelserieDas Leben in der finanziellen Unabhängigkeit, mit der Erkenntnis, dass die Arbeit an der eigenen Persönlichkeit wahrscheinlich sogar der wichtigste Schritt auf dem Weg zur finanziellen Freiheit ist. Im vierten Teil berichte ich darüber, was sich im eigenen Umfeld ändert, wenn man nicht mehr in einem klassischen 9-to-5 Job von Montag bis Freitag arbeitet.

Hier sämtliche Teile der ArtikelserieDas Leben in der finanziellen Unabhängigkeit“ in der Übersicht (insgesamt werden es 5 bis 6)

Zeitliche und finanzielle Unabhängigkeit mit der Passiver Geldfluss Academy

 

  • Sie wollen grundsätzlich mehr aus Ihrem Geld machen?
  • Die Zeiten einer knappen Kasse soll bei Ihnen der Vergangenheit angehören?
  • Ihr Geld soll endlich einmal hart für Sie arbeiten? 
  • Sie möchten langfristig Vermögen aufbauen?
  • Sie möchten mehr zu passiven Einkünften erfahren?
  • Sie möchten sich über den aktuellen Status der Aktienmärkte informieren?

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5 Antworten

  1. Manfred sagt:

    Sehr gut geschrieben, wie immer halt 😀👍
    Kurzum, das ganze Leben ist ein ständiges Lernen, und jeder der das genauso sieht, wird immer einen ticken mehr wissen als die anderen. Mehr Wissen=Mehr Geld.
    Und was mich persönlich so sehr ärgert, ist, das ich in jungen Jahren zuviel Zeit mit Schwachsinn verbracht habe, sonst wäre ich mit der finanziellen Unabhängig schon viel weiter.

    • LarsHattwig sagt:

      Rückblickend betrachtet, findet man immer Zeiträume im Leben, die man später mit den neuen Erkenntnissen anders angegangen wäre. Geht mir nicht anders 😉 Allerdings gibt es gerade dafür Leute, die den Weg schon gegangen sind und davon berichten, somit kann jeder vor dem bekannten „try and error“ bereits davon profitieren. Zum anderen ist es nie zu spät einen neuen Weg einzuschlagen. Dann erreicht man seinen Ziel eben etwas später.
      Dir weiter viel Erfolg!

  2. Alina sagt:

    Sind Teil 4 und 5 bereits in Arbeit? Ich warte gespannt 🙂
    Viele Grüße

  1. 1. Juni 2017

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