Jetzt geht es gerade nicht oder die wenn-dann-Falle

Zunächst einmal wünsche ich allen Lesern einen tollen und erfolgreichen Start in das Jahr 2018!

Um den Jahreswechsel herum entwickeln wir einige Ziele und Wünsche für das neue Jahr. Oft nimmt man sich diese Vorhaben an den ersten Tagen des neuen Jahres auch fest vor. Leider werden im Laufe der darauffolgenden Monate die meisten Ziele und Wünsche nicht mehr weiterverfolgt. Das ist auch der Hauptgrund, warum beispielsweise Fitness-Studios zum Jahresbeginn zwar viel Umsatz durch neue Abonnenten erhalten, aber die ursprünglich motivierten Leute spätestens im Frühling den regelmäßigen Sport wieder schleifen lassen.

Jetzt geht es gerade nicht, weil…

Wesentlich mehr Tragik hat es, wenn große Lebensträume nicht ernsthaft angegangen werden. Dazu eine kurze Geschichte, die bei uns gar nicht so selten vorkommt.


Lisa ist Anfang 20 und träumt davon, was sie in ihrem Leben alles erreichen möchte. Derzeit fühlt sie sich jedoch noch zu jung dafür und hat erst einmal ein Studium begonnen. Aber anschließend möchte sie ihre Träume verwirklichen.

Als ihr Studium abgeschlossen ist, beginnt sie einen Job auszuüben. Sie sagt sich: „Wenn ich in meinem Job Fuß gefasst habe und gutes Geld verdiene, dann geht’s los.“

Mittlerweile ist Lisa 30 Jahre alt und erwartet zusammen mit ihrem Verlobten ihr erstes Kind. Zwei Jahre später folgt das zweite Kind.
Daher sagt sich Lisa: Wenn die Kinder groß genug sind, dann will sie ihre Träume leben.

Mit Anfang 50 sind die Kinder aus dem Haus, jedoch arbeitet Lisa immer noch in Vollzeit, möchte aber bald im Job ein paar Gänge zurückschalten, um endlich im Leben durchzustarten.

Mit 60 soll dann der baldige Eintritt in den Ruhestand die große Wende bringen.

Zum Beginn des Ruhestands passiert wieder nichts – man sei ja schließlich nicht mehr die Jüngste und eh schon zu alt für große Träume. Traurig verbringt Lisa dann ihren Lebensabend damit, über die guten alten Zeiten zu philosophieren, in denen sie soviel hätte tun können, wenn sie es nur getan hätte. Letztendlich hat sie hauptsächlich das Leben anderer Menschen gelebt (für ihren Arbeitgeber und für ihre Kinder).

Die wenn-dann-Falle

Aussagen wie: „Ich habe derzeit nicht die Zeit…“, oder „Ich habe jetzt noch nicht das Geld” sind nichts anderes als Ausreden. Eine leicht abgewandelte Variante ist die Ausrede, dass „der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen sei, um aktiv zu werden“. Achten Sie einmal selbst darauf, ob Sie selbst häufiger zu sich oder anderen sagen: Wenn… dann…
„Wenn ich erst noch mehr Geld habe, dann lebe ich meinen Traum“
„Wenn ich den richtigen Partner gefunden habe, dann mache ich meine Reisen“
„Wenn…, dann…“

So warten viele Menschen täglich, monatlich und jährlich auf den Moment, in dem sie ihren Lebenstraum endlich verwirklichen könnten. Sie warten auf die richtige Gelegenheit in der Zukunft, ohne jedoch festzulegen, was die „richtige Gelegenheit“ überhaupt ist. Doch Zukunft ist genau die Zeit, in der viele bereuen, dass sie das, was sie heute tun könnten, nicht getan haben. Viel zu oft schieben Menschen ihre Lebensträume Jahre und Jahrzehnte lang vor sich her. Und wer zu lange auf den Zeitpunkt wartet, in dem er seine großen Vorhaben wirklichen könnte, verpasst den Zeitpunkt, in dem er kann. Denn niemand weiß, wie gesundheitlich fit man mit 60 oder 70 Jahren noch ist.

Jetzt geht es gerade nicht - alter Mann

Wer zu lange darauf wartet, endlich sein eigentliches Leben zu leben, könnte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr alles verwirklichen.

Dazu einige Beispiele

Bei der Geldanlage warten viele auf den vermeintlichen richtigen Zeitpunkt, um ihre Ersparnisse zu investieren. Bei Aktien höre ich hier oft zwei typische Aussagen. „Jetzt sind die Kurse zu weit gestiegen und Aktien sind zu teuer“. Wenn die Börse endlich mal für einige Wochen nachgibt heißt es: „Jetzt ist zu viel Risiko im Markt, dass Aktien weiter fallen.“ So kommt es dann häufig, dass über Jahre überhaupt nicht investiert wurde, so wie bei der Hausse seit der Finanzkrise bis heute. Die durchaus kuriosen Begründungen einmal hier im Artikel „Es lassen sich immer Gründe finden, keine Aktien zu kaufen“ zusammengefasst.

Aber selbst beim systematischen Sparen tun sich Millionen von Menschen in unserem Land schwer, damit anzufangen. Jetzt geht es gerade nicht, weil ich mich nicht einschränken will. Oder „Erst wenn ich mehr Geld verdiene, dann fange ich mit dem Vermögensaufbau an“, usw.

Oder im Beruf. Obwohl viele wissen, dass sie im falschen Job sind, zögern sie den Zeitpunkt des Arbeitsplatzwechsels immer wieder vor sich her.

Beim Thema mehr Geld zu verdienen oder sogar die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen gibt es einerseits diejenigen, die beides zwar als Wunsch äußern, jedoch untätig bleiben. Andere sind schon einen Schritt weiter und beschaffen sich Wissen, in dem sie Bücher kaufen oder Seminare besuchen. Allerdings kommen sie oft jahrelang nicht in die Umsetzung. Mehr dazu im Artikel: „Warum jeder seinen Verdienst selbst bestimmten kann.

Analoges gilt für den Plan eine Weltreise zu unternehmen oder eine eigene Firma zu gründen. Auch hier finden die meisten Menschen Gründe, warum sie es erst später machen können. Jeder, der nach einer Weltreise wieder nach Hause zurückkehrt, ist froh, diesen Schritt gemacht zu haben und möchte die gemachten Erfahrungen nie mehr missen.

Schieben Sie daher Ihre wichtige Vorhaben im Leben nicht auf. Der beste Zeitpunkt um etwas zu tun ist immer jetzt! Denn irgendwann könnte dieses Vorhaben nicht mehr möglich sein.

Das ist auch der Grund, warum ich es nicht für sinnvoll erachte, auf den Ruhestand hinzuarbeiten. Denn selbst bei einem vorzeitigen Ruhestand ist ein Großteil des eigenen Lebens bereits vergangen und die Zeit der besten Vitalität lässt sich definitiv nicht mehr zurückholen.

 

  • Die Zeiten einer knappen Kasse soll bei Ihnen der Vergangenheit angehören?
  • Ihr Geld soll endlich einmal hart für Sie arbeiten? 
  • Sie möchten langfristig Vermögen aufbauen?
  • Sie möchten mehr zu passivem Einkommen erfahren?
  • Sie möchten sich über den aktuellen Status der Aktienmärkte informieren?

Falls Sie mindestens eine Frage mit „Ja“ beantworten konnten, tragen Sie sich rechts oben in den kostenlosen Newsletter von finanziell umdenken ein. Holen Sie sich mit der Anmeldung in den Newsletter zusätzlich das gratis eBook „Wie nahe sind Sie bereits Ihrer finanziellen Unabhängigkeit?“

Zum Weiterlesen:

Das könnte Dich auch interessieren...

3 Antworten

  1. Verdrängung wegen Unsicherheit oder falscher Arroganz bzw. einige Euros Einsparung die eine vernünftige Beratung kostet, aber das Hundertfache einbringt, führen auch für Spitzenverdiener zu Verlusten im sechsstelligen Bereich. Zu glauben ein Versorgungswerk oder eine abgeschlossene Zusatzversorgung (für Ärzte, Anwälte, Notare, Apotheker etc. ,aber auch über die Klinik-oder Metallrente) sind das Gelbe vom Ei und selbst bei direkter Ansprache darüber locker hinwegzusehen, verursacht einen gewaltigen Volkswirtschaftlichen Schaden. Man kommt sich wahnsinnig Gut und Überlegen vor und handelt unglaublich dumm! Man schafft es nicht einmal ein guter Egoist zu sein!

    • LarsHattwig sagt:

      Versicherungen haben meiner Ansicht die Aufgabe elementare Risiken des Lebens abzudecken. Dazu auch der Artikel über eine Grundabsicherung https://finanziell-umdenken.blogspot.de/2015/12/was-gehort-zu-einer-grundabsicherung.html
      Mehr muss es aber auch nicht sein. Ich kenne Leute, die überversichert sind und weniger bis kein Geld mehr für den Vermögensaufbau oder Lebenswünsche haben.

      In diesem Artikel ging es mir darum, irgendwann seine Lebenswünsche zu erfüllen und damit nicht zur Rente zu warten, weil es dann nicht selten gar nicht mehr ohne weiteres möglich ist. Dafür braucht man jedoch weniger Versicherungen, sondern muss sogar eine Portion Risiko eingehen. Generell gilt: Je jünger man ist, desto höher kann das Risiko sein. Im Alter zwischen 20 und 30 sollten Menschen die höchsten Risiken eingehen. Falls das Vorhaben doch aus irgendeinem Grund nicht klappt, bleibt ausreichend viel Zeit (bei noch guter Fitness), um etwas Neues anzugehen.

  1. 20. Mai 2018

    […] Jetzt geht es gerade nicht oder die wenn-dann-Falle […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert