Vier Fehler die ich am meisten bereue

Der Titel ist eigentlich nicht ganz passend, denn Fehler sind zum einen notwendig, um persönlich weiter wachsen zu können. Zum anderen wäre Feedback der passendere Begriff, da man nach einer Entscheidung dadurch das Feedback erhalten hat, dass dieser Weg nicht zum gewünschten Ziel führt und man stattdessen einen anderen Weg ausprobieren sollte. Natürlich gibt es mit der Erfahrung von heute rückblickend betrachtet noch mehr als vier Sachen, die ich jetzt anders machen würde. Da wäre beispielsweise das Anlegen von Geld in aktiv gemanagte Fonds für Investments, was börsennotierte ETF preisgünstiger und häufig auch besser erledigen können. Auch mein anfängliches Trading ohne geprüftes Handelssystem würde ich rückblickend anders angehen. Dies sind nur zwei von etlichen kleineren Fehlern, die längst nicht so schwerwiegend waren als die vier Punkte, die ich für diesen Artikel zusammengestellt habe.


Fehler Nummer 1: Zu spät mit finanzieller Bildung gestartet

An einigen anderen Stellen auf diesem Blog habe ich geschrieben, dass man mit der Geldanlage so früh wie möglich beginnen sollte, wozu man ein gewisses Niveau an finanzieller Kompetenz benötigt. Das habe ich deshalb so häufig hervorgehoben, weil ich selbst – aus meiner heutigen Sicht – viel zu spät damit begonnen hatte. Ja, selbst war ich in meiner Jugendzeit ein langjähriger Sparbuchbesitzer und erst mit Ende zwanzig hatte ich erste Mischfonds gekauft. Leider fehlte es mir noch an anderen Stellen mit finanzieller Bildung, so dass ich ein paar Jahre später praktisch kurz vor der Pleite stand. Wie so oft, erst wenn man am Boden liegt, trifft man die wirklich guten und nachhaltigen Entscheidungen, die mich letztendlich dahin gebracht haben, wo ich heute stehe.

In der Schule bekommt man dies nicht beigebracht, hier hilft nur das Selbststudium mit Büchern oder auch Kursen oder erste Einblicke mit Blogs, Podcasts oder YouTube-Videos. Der Zugang zur finanziellen Bildung ist heute wesentlich einfach als vor 20 Jahren als Banken oft noch als erste Anlaufstelle galten. Daher war es für mich ein Herzenswunsch mit der Passiver Geldfluss Academy eine umfangreiche Anlaufstelle für finanzielle Bildung zu errichten.

Fehler Nummer 2: Zu lange zu sehr aufs Sparen fokussiert

Zur Zeit der Finanzkrise und kurz danach hatte ich eine extreme Phase des Sparens als ich deutlich mehr als die Hälfte meiner Einkünfte gespart und investiert habe. Den Spargürtel zwischenzeitlich auch mal bis auf 50% seiner Einkünfte eng zu schnallen, finde ich selbst heute noch ein erstrebenswertes Vorhaben. Aber mehr muss es nicht unbedingt sein, es sei denn man verdient wirklich große Summen. Denn den Gürtel zu eng zu schnallen erzeugt irgendwann trotz aller positiven Absichten ein Gefühl des Mangels und damit negativer Energie. Hier besteht die Gefahr einer anhaltenden inneren Unzufriedenheit, was nicht nur auf alle Lebensbereiche ausstrahlen kann, sondern im Extremfall auch dazu führen kann, seine geplanten Vorhaben aufzugeben.

An einigen Stellen habe ich es hier auf dem Blog auch gesagt, dass „dauerhaft weniger ausgeben als eingenommen wird“ zwar eine wichtige notwendige Bedingung für mehr finanziellen Wohlstand ist, jedoch nicht dauerhaft die einzige Option bleiben sollte. Das heißt, selbst als Angestellter den Fokus nicht nur aufs Sparen zu legen, sondern auch auf Einnahmenerhöhungen legen sollte, und zwar sowohl in der Firma, für die man tätig ist als auch außerhalb davon. Als Inspiration dient die Artikelserie „Der Aufbau von passivem Einkommen neben dem Hauptberuf„. Natürlich kostet dies eine extra Portion Anstrengung und auch mehr Zeit. Niemand hat jedoch behauptet, der Weg zum finanziellen Wohlstand sei ein gemütlicher Spaziergang – zumindest war dies von mir nicht zu lesen 😉

Fehler Nummer 3: Zu lange Wert auf die Meinung anderer Menschen gelegt

Wer einen Weg abseits des Mainstreams gehen möchte, muss auch den Mut und das Selbstvertrauen haben sein eigenes Ding durchzuziehen. Zu lange hatte ich mich von der Meinung anderer zurückhalten lassen, weil dann doch Zweifel in mir aufkamen. Die Folge war, einige Schritte erst deutlich verzögert gemacht zu haben, die sich letztendlich aber als richtig erwiesen hatten.

Irgendwann habe ich mich von der Meinung anderer Menschen gelöst. Es ist einer der größten Schritte in die emotionale Freiheit, wenn man sich aufgrund anderer Meinungen nicht mehr von seinen Vorhaben abbringen lässt. Nicht nur das, selbst die eigene gute Laune können mir mit dieser Einstellung andere Meinungen nicht mehr nehmen. Denn jeder Mensch sieht die Welt anders – je nach gemachten Erfahrungen und gewachsenen Überzeugungen. Kommt jemand mit einer außergewöhnliche Idee oder einem ungewöhnlichen Vorhaben, können sich viele Leute dieses für sich selbst nur schwer vorstellen und bringen daher vorwiegend Einwände, warum es nicht funktionieren wird.

Passend dazu auch der schöne Ausspruch und eine aus meiner Sicht erstrebenswerte Lebenseinstellung: „Was andere Menschen von Dir denken, ist nicht Dein Problem“.  Es gibt einige Ausnahmen, und zwar suche ich sogar explizit den Rat von denen, die einen ähnlichen Weg gegangen sind oder in einem Bereich schon (wesentlich) weiter sind als ich.

Fehler die ich am meisten bereue - persönliche Weiterentwicklung zahlt sich mittel- und langfristig in fast allen Lebensbereichen aus - immer

Stetige persönliche Weiterentwicklung zahlt sich mittel- und langfristig in fast allen Lebensbereichen aus – immer. Quelle: pixabay.com

Fehler Nummer 4: Erst spät mit Persönlichkeitsentwicklung begonnen

Noch vor 10 bis 15 Jahren wurde die persönliche Weiterentwicklung noch in eine Ecke mit Sekten gestellt. Heute hat sich das zum Glück geändert, denn es ermöglicht ein unglaubliches Wachstum beim Umgang mit den Herausforderungen in sämtlichen Lebensbereichen. Ob im privaten oder beruflichen Bereich, ob bei Gesundheit oder Finanzen ist durch persönliche Weiterentwicklung deutlich mehr Erfolg und Lebensqualität möglich. Richtig ernsthaft mit Persönlichkeitsentwicklung habe ich erst vor fast drei Jahren begonnen, das war zwar spät, jedoch noch längst nicht zu spät. Mittlerweile kann ich bestätigen, was früher außerhalb meiner Vorstellungskraft lag: Einmal damit richtig angefangen, kann man nicht mehr aufhören und es entsteht das Verlangen immer mehr darüber wissen zu wollen und im Alltag anzuwenden.

Das waren jetzt vier Fehler mit Auswirkungen gröberer Art. Zum Glück konnte ich sie früher oder später wieder korrigieren. Heute ist mir klar, dass alle vier genannten Punkte das Potential haben, den eigenen Lebensweg entscheidend zum Positiven zu verändern. Mein Wunsch ist es, eigene Erfahrungen mit möglichst vielen anderen Menschen zu teilen, daher ist auch dieser Artikel entstanden. Vielleicht dienen diese Ausführungen hier dem einen oder anderen als Inspiration. Ergänzend zu diesem Artikel hören Sie sich auch einmal das Podcast-Interview an, welches ich mit Christopher Grigat von Grigat Fotografie – Lars Hattwig: Schritte in die finanzielle Freiheit führen durfte. Dort haben wir sehr viel wertvollen Content aus den Bereichen finanzielle Unabhängigkeit, Geld und Persönlichkeitsentwicklung zur Verfügung gestellt.

 

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5 Antworten

  1. GELDz.de sagt:

    Hi Lars,
    ich denke das ist eine gute und vor allem wichtige Inspiration für junge Menschen. Du referenzierst selbst darauf, dass viele Dinge gefühlt „spät“ kamen. Das ist doch aber relativ normal im Leben. Wichtig ist, dass bereits Eltern ihren Kindern auch in Sachen Geldanlage schon Inspiration geben und dafür sensibilisieren. Doch wer denkt mit 18 schon gerne an Geldanlage statt Party?
    Dabei kann es ganz einfach sein. Heutzutage… ETFs ins Portfolio, monatlicher Sparplan angeschaltet und los gehts. Party geht dann trotzdem 😉
    Beste Grüße
    Alexander

  2. Bodo sagt:

    Und Nr. 5: Ich hätte von Anfang an meine Brillen bei Fielmann kaufen sollen.
    Nee, Quatsch… Ist alles richtig und trifft auf mich 1:1 ebenso zu.

  3. Passivmoney sagt:

    Punkt 1 und 4 trifft genau so auf mich zu 😀 Ich hab leider auch erst mitte Zwanzig damit begonnen mich mit meinen persönlichen Finanzen, Reichtum und Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen. Aber besser spät als nie und zumindest werde ich in allen Bereich jeden Tag ein klein bisschen besser 🙂

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