Alternative Zusammensetzung der Anlageklasse Staatsanleihen

Eine mögliche alternative Zusammensetzung der Anlageklasse Staatsanleihen. In der traditionellen Portfoliotheorie wird gerne zwischen der riskanten Anlageklasse (Aktien) und der risikolosen Anlageklasse (u.a. Staatsanleihen mit guter Bonität) unterschieden. Der Klassiker ist daher immer wieder ein Portfolio aus 50% Aktien und 50% Staatsanleihen aus Ländern mit einer guten Bewertung der Ratingagenturen.
Demnach gelten Staatsanleihen mit Investmentstatus – also einem Rating von mindestens BBB- und aufwärts – zu der risikolosen Anlageklasse. In der heutigen Zeit mag man diese Betitelung angesichts der unfassbar hohen Staatsschulden selbst in den als sicher geltenden Ländern zumindest anzweifeln, zumal speziell im Euroraum auch Staaten vertreten sind, die ohne die Hilfe anderer Länder bzw. der Zentralbank EZB längst den Staatsbankrott erklären müssten. Daher stellt sich die Frage, wie eine zweite Anlageklasse zu Aktien heutzutage aussehen kann, die ja hauptsächlich den Sinn der Diversifikation zum Aktienmarkt erfüllen soll?

Schauen wir uns dazu zunächst einmal den Kursverlauf eines ETFs mit Euro-Staatsanleihen (iShares Core € Govt Bond UCITS ETF, ISIN:IE00B4WXJJ64 (orange) und eines ETFs mit globalen Staatsanleihen (iShares Global Government Bond UCITS ETF, ISIN: IE00B3F81K65) (blau) an. Beides sind Anleihen-ETFs mit dem Status Investmentgrade und jeweils Performance-Indizes, also inklusive ausgezahlter Zinsen. Es handelt sich hier um eine Momentaufnahme mit Start mitten in der Eurokrise 2011 eines relativ kurzen Zeitraumes von knapp sechs Jahren. Welcher der hier betrachteten ETFs die bessere Performance gebracht hat, ist hier zweitrangig, da andere Zeiträume auch andere Ergebnisse bringen. Hauptsächlich der Verlauf des Kurse soll an dieser Stelle interessieren.

Performance Staatsanleihen Eurozone und globale Staatsanleihen

Performance Staatsanleihen Eurozone und globale Staatsanleihen

Der ETF mit Staatsanleihen aus dem Euroraum hat sich deutlich stetiger entwickelt, während der globale Staatsanleihen-ETF stärkeren Schwankungen und auch einer längeren Abwärtsbewegung unterlag. Denn hier kommen nicht die Leitzins-Unterschiede in den einzelnen Währungsräumen zum Ausdruck, sondern zusätzlich noch die Schwankungen der Devisenpaare zum Euro. Besonders der Anleihen-ETF aus der Eurozone konnte seit dem Frühling 2015 keine nennenswerte Wertsteigerung vorweisen, ein Indiz der Nullzinspolitik in der Eurozone.

Halten wir also bislang fest: Staatsanleihen aus dem Euroraum bieten aufgrund der wirtschaftlichen Risiken der schwächeren Länder nicht die gewünschte „gefühlte“ Sicherheit. Dagegen weist ein Pool aus globalen Staatsanleihen eine höhere Schwankungsfreudigkeit auf.

Was gibt es für Alternativen?

Jetzt liegt die Idee nahe, dass ein Privatanleger gleich beide Staatsanleihen-ETFs mit in sein Depot holt. Das hat den Charme global in Staatsanleihen investiert zu sein, hat dennoch einen gewichtigen Anteil aus der Eurozone an Bord.
Allerdings könnte ein Privatanleger jetzt auch auf die Idee kommen und sich fragen, ob es nicht sogar zeitgemäß wäre, ein Bündel an Anleihen aus den aufstrebenden Schwellenländer mit ins Portfolio zu nehmen? Diese weisen im Standardfall jedoch noch kein Rating mit Investmentgrade auf. Zur Sicherheit trägt die Hinzunahme eines solchen Investments zumindest auf dem ersten Blick nicht bei.




Im Vergleich zu den „sicheren“ Staatsanleihen, die während der Finanzkrise knapp 10% an Wert zulegen konnten, verlor der ETF mit Staatanleihen Emerging Markets (iShares JPMorgan $ Emerging Markets Bond Fund ETF, ISIN: IE00B2NPKV68)  in der Spitze hingegen rund 20% an Wert. Zusätzlich bleibt ein Schwellenländer-Staatsanleihen-ETFs noch den Beweis schuldig, wie dieser einen Zinsanstiegszyklus meistern wird, da die Leitzinsen global betrachtet seit der Finanzkrise gesenkt wurden – von zuletzt kleineren Erhöhungen des Leitzinses in den USA zuletzt einmal abgesehen.

In der nächsten Grafik ist in der grünen Kurve ein gleichwertiger Mix (also jeweils 33%) aus den Staatsanleihen der Schwellenländer, der Eurozone und „global“ zu sehen. Die beiden letztgenannten ETFs weisen Investmentstatus auf, der Schwellenländer-ETF nicht. Dafür konnte dieser mindestens seit der Zeit nach der Finanzkrise eine gute Performance aufweisen, wenn dieser auch zwischenzeitlich größeren Schwankungen unterworfen war.

Performance Staatsanleihen Eurozone, globale Staatsanleihen und Staatsanleihen Schwellenländer.

Performance Staatsanleihen Eurozone, globale Staatsanleihen und Staatsanleihen Schwellenländer.

Als Ergebnis dieses – wie eingangs erwähnt – relativ kurzen Zeitraumes zeigt sich im gleichgewichteten Mix insgesamt eine geringere Schwankung als beim globalen Anleihen-ETF und eine ziemlich überzeugende Performance. Die Auswirkungen des Euroverfalls gegenüber dem US-Dollar ist an dem starken Anstieg der ETFs mit Wertpapieren außerhalb der Eurozone im Jahr 2014 bis Anfang 2015 zu sehen. Interessant ist sicher auch der positive Effekt des Emerging Markets – ETF auf das Gesamtergebnis seit dem zweiten Halbjahr 2016. Denn während der Mix seitwärts lief, mussten die beiden ETFs mit Investment-Status Performancerückgänge hinnehmen. 

Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich als Inspiration und stellt keine Anlageempfehlung dar.

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