Das Ende des Öl-Zeitalters wurde nun eingeleitet!

Öl ist der Blutkreislauf der Wirtschaft, lautet eine Aussage der letzten Jahre und Jahrzehnte. Viele Annehmlichkeiten wie mit dem Auto fahren, mit dem Flugzeug verreisen oder eine warme Wohnung wären ohne Öl lange Zeit gar nicht möglich gewesen. So hatten die Staaten mit großen Ölvorkommen eine große Macht in den Händen.

Die USA, Russland und Saudi-Arabien sind die Nationen mit dem größten Anteil am geförderten Erdöl. Wenn diese Länder die Fördermenge reduzierten (auch als Druckmittel, um politische Interessen durchzusetzen), stieg der Ölpreis deutlich an, was den meisten Menschen und Unternehmen finanziell weh tat.

Der Fokus auf eine weltweite Reduktion der CO2-Produktion und die fortschreitende Technologisierung haben mittlerweile erste Alternativen zur Energiegewinnung ohne den Verbrauch von Öl entstehen lassen. Grüne Energie in Form von Wind- und Sonnenenergie sowie Biomasse und Wasserkraft sind seit Jahren auf dem Vormarsch.

Dennoch sind die klimatischen und geologischen Voraussetzungen in den Staaten auf dieser Welt jeweils andere und auch die Technologie stößt (noch) an Grenzen. So gibt es selbst in der Westwindzone in Deutschland und Mitteleuropa windarme Zeiten. Die üppig zu produzierende Sonnenenergie in den Wüstengebieten lässt sich noch nicht genügend lange speichern und bei längeren Transportwegen fehlt es noch an Effizienz. Hier sind wir bei einem anderen Megatrend der Zukunft, nämlich die Verbesserung von Stromspeicher in Form von Akkus. Wir alle kennen den Umstand, dass ein Smart Phone bei regelmäßiger Benutzung mindestens einmal täglich aufgeladen werden muss. Auch die heute verfügbaren Elektro-Autos haben noch eine begrenzte Reichweite.   

Alternativen Energien fehlt es manchmal (noch) an Dringlichkeit

Aber zurück zu Öl und grüner Energie. Die Forschung an besserer Technologie ist zwar im vollen Gange, aber der bequeme Zugang zu Öl lässt an der einen oder anderen Stelle den zwingenden Willen zur innovativen Energienutzung vermissen. Erst unerwartete externe Ereignisse sorgen für eine große Dringlichkeit, neue Verfahren und Möglichkeiten in den Alltag zu integrieren. So gab es während der Corona-Lockdowns eine hohe Dringlichkeit der Digitalisierung. Plötzlich war Home-Office technisch in vielen Haushalten möglich oder Konferenzen konnten digital stattfinden. Der Entwicklungssprung hier betrug mindestens ein halbes Jahrzehnt innerhalb eines Zeitraums von nur wenigen Monaten.

Derzeit wird vielen Menschen und vor allem auch Politikern wegen des Ukraine-Kriegs und den damit verbundenen Sanktionen deutlich vor Augen geführt, wie hoch die Abhängigkeit von fossilen Energien beispielsweise aus Russland ist. Ist der Anteil der lebensnotwendigen Energieversorgung von hauptsächlich einem Land oder einer Region zu groß, so besteht eine große Abhängigkeit, die einem bei politischen oder wirtschaftlichen Konflikten auf die Füße fällt.

So wie die Corona-Lockdowns die Digitalisierung vorangetrieben hatten, wird der Konflikt rund um die Ukraine die größere Nutzung von grüner Energie vorantreiben. Hier werden wir in den kommenden Jahren einen erheblichen Schub sehen. Im Zusammenhang der zunehmenden politischen Konflikte wird auch die IT-Security weiter boomen und sehr wichtig für Unternehmen, aber auch für die einigermaßen sichere Nutzung des Internets im Privatbereich sein.

Das letzte Aufbäumen vor dem Absterben?

Bevor ein Zeitalter zu Ende geht, gibt es noch einmal ein mitunter großes Aufbäumen – so wie wir es aufgrund der drohenden kurzfristigen Energieknappheit bei Öl (und auch anderen Rohstoffen) sehen. Der generelle Inflations-Trend derzeit verstärkt diesen Umstand sogar noch.

Der Blick auf den langfristigen Chart von Brent Öl zeigt, dass der langfristige Abwärtstrend mit immer niedrigeren Bewegungshochs und Bewegungstiefs durch die jüngsten Kriegsereignisse nach oben durchbrochen wurde. Selbst das Hoch bei 128 US-Dollar aus dem März 2021 wurde in den letzten Tagen kurzzeitig überboten, doch schloss die letzte Handelswoche letztendlich wieder deutlich darunter. Der hier zu sehende lange Docht der Monatskerze zeigt die starke Übertreibung mit dem zurecht deutlichen Abverkauf. Aus technischer Sicht habe ich qualitativ nun die möglichen weiteren Entwicklungen skizziert. Möglicherweise erfolgt noch ein kurzer Anlauf auf die jüngst erzielten Hochs oder etwas darüber, jedoch dürfte anschließend der Kurs von Brent Öl einen langen Bärenmarkt beginnen bzw. den vorherigen Bärenmarkt fortsetzen.

Das Ende des Öl-Zeitalters wurde nun eingeleitet - Brent Öl

Der langfristige Monats-Chart von Brent Öl. – Bildquelle: TradingView.com

Der Mineralöl-Konzern Exxon Mobil aus den USA war vor ein bis zwei Jahrzehnten das kapitalstärkste Unternehmen der Welt, hatte also eine ähnliche Rolle gespielt, wie heute Apple. Im Monats-Chart ist 2014 der Höhepunkt des Aktien-Kurses zu sehen, worauf anschließend ein Bärenmarkt folgte. Der Corona-Crash ließ den Kurs im Vergleich zu 2014 um über 70% einbrechen.

Die anschließende Erholung blieb bei weitem unter den letzten Bewegungshochs. Erst in den letzten Wochen stieg der Kurs vehement an und hinterließ hier ebenfalls einen langen Docht der die kurzfristige Übertreibung zeigt. Hier vermute ich einen ähnlichen weiteren Kursverlauf wie bei Brent Öl.

Das Ende des Öl-Zeitalters wurde nun eingeleitet - Exxon Mobil

Der langfristige Monats-Chart von Exxon Mobil – Bildquelle: TradingView. com

In Europa ist BP (British Petroleum) (ISIN: GB0007980591) ein großes Mineralöl-Unternehmen mit Sitz in London. Im Gegensatz zu Exxon Mobil (ISIN: US30231G1022) gab es in den übertriebenen Kursanstieg in den letzten Wochen nicht. Hier wurde bislang die Hälfte des vorherigen Abschwungs nach oben korrigiert. Der übergeordnete Bärenmarkt ist hier weiterhin intakt.

Das Ende des Öl-Zeitalters wurde nun eingeleitet - BP

Der langfristige Monats-Chart von British Petroleum – Bildquelle: TradingView.com

Große Ölfirmen sind bei Anleger weiterhin als gute Dividendenzahler beliebt. Der jüngste Kursanstieg gibt neue Hoffnung, dass der langfristige Bärenmarkt bald wieder enden möge. Allerdings zeigen schon die Charts, dass es sich hier um eine Extremsituation handelt und daher auch schnell wieder zu Ende sein kann.

Sobald sich die angespannte Situation mit dem Krieg in der Ukraine und dessen direkten Auswirkungen wieder beruhigt, werden auch die Kurse von Brent Öl und der Ölfirmen wieder nach unten bewegen. Möglicherweise werden diese Hochs auch nie wieder erreicht. Es hängt natürlich auch davon ab, ob sich das Geschäftsmodell von einst fossilen Energien hin zu mehr grüner Energie wandeln lässt.

Mir persönlich gefallen andere Energie-Unternehmen besser. Nextera Energy (ISIN:US65339F1012)  und Encavis ISIN: DE0006095003) sind hier lediglich zwei Beispiele aus den USA und Deutschland. Hier zeigen die Charts jeweils einen langfristigen Aufwärtstrend. Der Markt wird schon wissen, warum dies so ist.


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