Wann man Aktien zyklisch kaufen kann
So gut wie jeder Händler möchte seine Ware möglichst günstig kaufen und anschließend teurer verkaufen. Das gilt analog auch für Wertpapierhändler, die zum Beispiele Aktien, Rohstoffe oder Derivate handeln möchten. Davon lebt ja letztendlich auch der Börsenhandel. Täglich werden durchschnittlich 500 Milliarden US-Dollar am Aktienmarkt und sogar 5 Billionen US-Dollar am Devisenmarkt hin und her verteilt. Jeder Verkäufer ist dabei der Meinung, dass der Preis bald sinken wird und jeder Käufer eines Wertpapieres geht hingegen von steigenden Kursen aus.
So gibt es unter den Freunden von Aktieninvestoren ganze Blogs, Foren und Facebookgruppen, die sich genau mit der Frage beschäftigen, wann eine Aktie preiswert ist. Speziell für Anleger, die zusätzlich zum Kursanstieg noch eine regelmäßige Dividendenzahlung erwarten, können sich mit einem günstigen Preis eine hohe Dividendenrendite in ihr Portfolio holen.
Selbst der prominente Großinvestor Warren Buffett praktiziert dieses Vorgehen mit dem sogenannten Value-Investing, in dem er am Markt nach unterbewerteten Unternehmen sucht, in der Hoffnung, dass diese über kurz oder lang preislich mindestens ihren Unternehmenswert erreichen.
Bis hierhin herrscht auch viel Konsens unter den Freunden von Aktieninvestments, und gerade wenn ich auf der Suche nach Ertrags-Investments und langfristigen Investments bin, versuche ich diese ebenfalls möglichst günstig zu erwerben.
Aktien in der Nähe ihrer Hochs kaufen?
Allerdings gibt es auch Aktien, die ich genau dann kaufe, wenn sie vermeintlich teuer sind und sie vom Kurs her in der Nähe ihrer Allzeithochs rangieren.
Mir ist bewusst, dass sich viele Leser jetzt erstaunt sind. Denn bei Aktienkursen in der Nähe der Allzeithochs liegt eher der Gedanke nahe, sich von dieser Aktie zu trennen als erst dann einzusteigen. Warum ich bei einigen Aktien genau so verfahre, möchte ich dir jetzt erläutern.
Der Gesamtmarkt bei Aktien war im Zeitraum Oktober 2018 bis Ende Dezember 2018 sowie im Mai 2019 und im August 2019 schwach. Gleichzeitig lief die Aktie von Varta AG (ISIN: DE000A0TGJ55) zu allen genannten Zeiten entweder seitwärts oder aufwärts. Das heißt, sie zeigte gegenüber dem Gesamtmarkt eine beeindruckende relative Stärke.
Ein weiteres Beispiel aus demselben Zeitraum.
Auch bei American Water Works Company (ISIN: US0304201033) war in denselben kritischen Marktzeiträumen ein ähnliches Verhalten festzustellen.
Beide Aktien sind bereits seit längerer Zeit ausgesprochene Trend-Aktien. So gibt es selbst in Deutschland Aktien, die sich nicht nur seit mehreren hundert Tagen, sondern teilweise über 1.000 Tage in einem Aufwärtstrend befinden.
Da die Wahrscheinlichkeit, dass ein Trend weiter andauert, höher ist als dass er sich umkehrt, habe ich kein Problem damit, in eine solche Aktie in der Nähe des Jahreshochs einzusteigen. Aktien, die während einer schwachen Marktphase im Preis nicht fallen, sondern teilweise sogar steigen, werden von den Marktteilnehmern nach oben getrieben. Es ist fast vergleichbar mit einer Rolltreppe nach oben, auf der man sich als Anleger einfach nur drauf stellen muss. Fast schon egal, in welcher Etage man sich gerade befindet.
Generell kann ein Trend wesentlich länger andauern als viele Marktteilnehmer zu glauben mögen. Das gilt übrigens auch auf dem Weg nach unten. Prominente Beispiele sind Kraft Heinz Company (ISIN: US5007541064), mit über 500 Tagen andauerndem Abwärtstrend und eine ThyssenKrupp (ISIN: DE0007500001) aus dem DAX kommt mittlerweile auf über 370 Tage Abwärtstrend.
Wer also nicht nur auf der Suche nach steigenden Aktienkursen ist, kann derartige Aktien auch nutzen, um mit fallenden Notierungen Geld zu verdienen. Trendfolger können in beide Richtungen agieren, wobei die Mehrheit sich auf die gewohnte long-Seite (also aufwärts) orientiert.
Was ist der Grund, warum nur die wenigsten Aktien am Hochpunkt kaufen?
Wer in ein Investments eingestiegen ist, welches bereits einen bedeutsamen Anstieg hinter sich hat oder gerade neue Hochs markiert hat, befürchtet von einer baldigen Korrektur oder schlimmstenfalls von einem Trendwechsel erwischt zu werden. Wie oben bereits angedeutet, kann dies natürlich passieren, auch wenn die Fortsetzung eines Trend wahrscheinlicher ist.
Wichtig ist hier für eine Trendfolger, dass er rechtzeitig aus einem Investment aussteigt, falls der gewünschte Trend nicht mehr fortgesetzt wird. Sowohl ein Aussitzen eines größeren Kursrückgangs als auch ein Nachkaufen bei gegenläufiger Bewegung ist bei der Trendfolge tabu.
Für das rechtzeitige Aussteigen aus einem Aktieninvestments sorgt ein diszipliniertes Risiko- und Moneymanagement. Entweder mit einer festgelegten Prozentangabe vom Einstiegskurs oder (noch besser), wenn ein Trend eindeutig nicht mehr intakt ist.
Wie so oft führen auch beim Investieren in Aktien viele Wege zum Ziel , je nachdem, was dir hierbei am meisten wichtig ist. Aber letztendlich möchtest du doch vor allem eines, und zwar Geld verdienen an der Börse. Entweder durch das regelmäßige Einkassieren von Dividendenzahlungen oder durch einen möglichst soliden und raschen Kursanstieg. Falls beides nicht erfüllt ist, oder die Dividendenzahlung geringer ist als der jährliche Kursverlust deiner Aktie, verdienst du schlichtweg kein Geld.
Speziell zum Thema Positionstrading, Trendaktien und Trendfolge habe ich in den letzten Wochen ein separates Modul in der Passiver Geldfluss Academy aufgebaut. Damit decken die Inhalte der Passiver Geldfluss Academy beim übergeordneten Thema Geldanlage und Investieren nun endlich sowohl den kurz-, mittel- und langfristigen Anlagehorizont ab, also sowohl die Spekulation durch Positionstrading als auch den Vermögensaufbau sowie den Aufbau von passivem Einkommen.
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