Mit dem Dividenden-Alarm zum richtigen Zeitpunkt antizyklisch investieren

Gastartikel von Alex Fischer | Finanzblog Reich-mit-Plan.de

Als Gastautor hier auf dem Finanzblog von Lars Hattwig, möchte ich mich kurz vorstellen. Mein Name ist Alex Fischer und ich betreibe seit Anfang 2009 den Finanzblog Reich-mit-Plan.de und den Dividenden-Alarm Podcast. Im Fokus steht bei die Dividendenstrategie und alles was meinen Vermögensaufbau begleitet.

Anfangs ging es in meinem Blog und meinem Podcast viel ums Sparen, Ausgaben reduzieren und wie man richtig beginnt zu investieren. Wer an der Börse investiert sein will, braucht zudem eine klare Struktur seiner Vermögensbestandteile.
Mittlerweile konzentriere ich mich ausschließlich auf die Generierung von passiven Einkommen und investiere mein gesamtes frei verfügbare Kapital mit der Dividendenstrategie in Dividendenaktien. Zeit dafür habe ich genug, denn seit dem Jahr 2014 konnte ich (mit 37 Jahren) meinen aktiven Angestelltenjob an den Nagel hängen und genieße seit dem meine finanzielle Freiheit.

Auch wenn ich auf die Einnahmen meines ehemaligen Angestelltenjobs erst einmal verzichten musste, so hat es mir unterm Strich andere Einkünfte gebracht. Meine finanzielle Freiheit nutzte ich dazu, um mir weitere Einkommensquellen zu erschließen und die bestehenden Einkommensquellen zu optimieren.

Etwas genauer vorstellen möchte ich euch heute meine Dividendenstrategie Dividenden-Alarm. Auf meinem Blog und auch in meinem Podcast gab es zuletzt viele interessierte Fragen dazu.
Oft werde ich gefragt ob ich eine Lieblingsaktie hätte. Nein, habe ich nicht. Vielmehr mag ich bestimmte Szenarien bei Dividendenaktien. Danach suche ich mittlerweile automatisiert und handle damit antizyklisch.

Auf der Suche nach einer automatisierten Dividendenstrategie

Anfangs war es nur eine Idee, die ich schon länger im Kopf hatte. Ich war auf der Suche nach einem ganz einfachen und simplen System, womit ich für Dividenden Aktien antizyklische Signale finden konnte.
Bisher hatte ich meine Aktien manuell gesucht und auf bestimmte Kriterien hin überprüft. Dies wollte ich nun automatisieren und so suchte ich einen individuellen Indikator.
Mein Ziel war es zu wissen, in welcher Phase eine Aktie historisch gesehen überbewertet oder unterbewertet ist. Dies simpel nur mit dem KGV zu machen, war mir zu ungenau. Der Gewinn kann ja durchaus auch volatil sein und sich mit jedem Quartal verändern.
Daher suchte ich nach einer zusätzlichen Kennzahl. Passend zur Dividendenstrategie hat mir die Dividendenrendite in diesem Punkt sehr gefallen. Denn die Dividende wird trotz schwankender Gewinne bei den meisten Unternehmen nicht ständig angepasst. Zudem schwankt sie auch langfristig nicht unvorhergesehen. Im Auge hatte ich besonders qualitative Dividendenzahler und Dividendenaristokraten.

Wer an der Börse investiert, kennt sicherlich den Spruch: Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen. Getreu diesem Spruch, wollte ich gern automatisch informiert werden, sobald meine beobachteten Dividendenaktien historisch gesehen unterbewertet und damit günstig zu kaufen sind.

Wann zum Beispiel die BASF-Aktie wirklich günstig ist, war schon interessant genug für mich. Aber wann ist die BASF-Aktie mal wirklich überwertet und teuer? Mmhh, das wissen die wenigsten. Oder wann ist eine Coca-Cola günstig? Bei Wal-Mart weiß auch niemand so genau, wann die Aktie praktisch gesehen in einer überbewerteten Range ist. Man ist praktisch gezwungen immer nachzuschauen und die aktuellen Kennzahlen mit historische Werten vergleichen.
Meine Idee war daher, mir alle großen Unternehmen die weltweit agieren und eine langfristig gute Dividendenhistorie aufweisen, automatisch zu beobachten um sie mir später ins Depot zulegen. Allerdings immer erst dann, wenn mein Indikator mir meldet, bei welcher einzelnen Dividendenaktie es antizyklisch Sinn macht.

Gesagt, getan – habe ich mir ein Tool programmiert, welches ich Dividenden-Alarm nenne. Dieser überwacht mittlerweile fast 400 ausgewählte Dividendenaktien und überwacht zudem auch den Markt. Mit einem einfachen Ampelsystem erkenne ich wann der Markt unterbewertet und kaufenswert ist. Ebenso erhalte ich Signale, sobald einzelne Aktien historisch gesehen teuer oder eben auch günstig bewertet sind. Diese Zeitfenster und Signalschwellen sind übrigens bei jeder Aktie unterschiedlich.

Wie definiert sich dieser Zustand einer Aktie?

Am simplen Aktienkurs kann man dies leider nicht erkennen. Dazu braucht es schon andere Kennzahlen. Jeder Anleger verwendet zudem für die Auswahl seiner Aktien andere Kennzahlen.
Aufgrund meiner Priorisierung auf Dividenden, wollte ich allerdings bei der Dividendenrendite bleiben. So kommt erst die Kombination von mehreren Kennzahlen zu einem soliden Ergebnis.

Persönlich vertrete ich die die Meinung, dass die größten Marktteilnehmer an der Börse im Grunde die Richtung vorgeben. Da kann man als Kleinanleger noch so mit seinem Geld um sich werfen oder anderer Meinung sein.
Das Großkapital hat das Geld und die Zeit, um nur in bestimmten Situationen zuzuschlagen oder den Markt hin zu bestimmten Punkten zu lenken. Dorthin, wo es weht tut, wenn niemand Interesse an einer Aktie hat oder wenn Aktienkurse erreicht sind, die einen langfristigen Einstieg oder auch Ausstieg befürworten.
Wann immer diese Momente auftauchen, ich wollte auf sie warten um dann antizyklisch – wie die Großen – reagieren. Praktisch gesehen ist dies keine Buy-and-Hold Strategie. Vielmehr könnte man sie Buy-and-Hold-and-Sell Strategie nennen.

Denn zuerst muss man auf die lukrativen Einstiegspunkte warten. Nach dem Einstieg heißt es wieder warten bis ein Verkaufssignal generiert wird. Dann heißt es den Ausstieg planen und auch durchführen. Der gesamte Prozess kann von A bis Z Jahre dauern.
An diesem Punkt schütteln langfristige Buy-and-Hold Anleger meist den Kopf. Um Himmels willen, bloß keine Aktien verkaufen. Sie argumentieren oft, dass man die schlechten Zeiten aussitzen und die guten Zeiten genießen muss. Mir war diese Logik schon immer ein Dorn im Auge. Ich wollte praktisch immer nur genießen.

Warum es auch mal vorteilhaft sein kann, Aktien an bestimmten und automatisch ermittelten Punkten zu verkaufen, möchte ich dir anhand eines Beispiels näher erläutern.

Dividenden-Alarm - Grainger

Das Diagramm bildet einen Zeitraum der letzten 18 Jahre ab. Zu sehen ist hier die Kursentwicklung eines ganz bestimmten US-Unternehmens – eines Dividenden-Aristokraten. Der Name des Unternehmens spielt für diesen Backtest im Moment keine Rolle, du wirst ihn aber später natürlich noch erfahren.
Die zwei farbigen Kreise (rot und grün) markieren die Signalschwellen des Dividenden-Alarms für diese Aktie, welche nur selten erreicht werden.
Und immer dann, wenn die Aktie diese Schwellen übertritt, möchte ich gern automatisch investieren. Eingezeichnet habe ich diese Punkte mit grünen und roten Kreisen im Diagramm.

Grün bedeutet, die Aktie ist historisch gesehen günstig bewertet.
Rot bedeutet, die Aktie ist historisch gesehen teuer bewertet.

Wie du sehen kannst, gab es in der Vergangenheit 2x grüne Kaufsignale. In beiden Fällen erreichte die Aktie ein ähnliches Bewertungsniveau, was man am Aktienkurs allein nicht erkennen kann.
Auch bei den Verkaufsignalen ist dieses Phänomen zu beobachten. Ganze 6x gab es in den letzten 18 Jahren Verkaufsignale. Auch hier erreichte das Bewertungsniveau bei allen eingezeichneten Punkten ein nahezu identisches Niveau.
Die Aktie erreichte eine Überbewertungsphase. In solchen Phasen denken viele, es kann nur nach oben gehen. Der Dividenden-Alarm hätte aber mit seinem Verkaufssignal ein Zeichen gegeben, dass es Zeit ist hier die Ernte einzufahren.

Was verrät das Diagramm noch?

Eingezeichnet sind zwei grüne Pfeile. Das sind praktisch die beiden Trades die man in dieser Aktie in der Vergangenheit eingegangen wäre. Nicht zu vergessen – ganz automatisiert hätte man diese Trades gehandelt. Klares Kaufsignal – klares Verkaufsignal.

Was hätten die beiden Trades eingebracht?

Ich habe dir das mal genau aufgeschlüsselt. Simuliert habe ich den Kauf sobald das Kaufsignal generiert wurde. Bis zur Aktivierung des Verkaufsignals wurden nur die Dividenden gesammelt. Bereits nach 17 Monaten war es dann soweit und die Aktie konnte verkauft werden. Normalerweise dauern solche Phasen deutlich länger, aber dazu kommen wir im nächsten Absatz noch.

Dividenden-Alarm

In Summe hätte dieser Trade, inklusive Aktienkurssteigerung und Dividenden, 100 Prozent gebracht. Für einen automatisch generierten Trade und einer Laufzeit von 17 Monaten ist das schon mal ganz gut.

Der zweite Trade lief mit 39 Monaten deutlich länger. Daher konnte man in diesem Zeitraum auch ganze 220 Prozent erzielen. Auch hier musste man nicht mit Glück den richtigen Einstieg finden. Es reichte einfach nur auf das Kaufsignal zu warten um seine Order zu platzieren.

Dividenden-Alarm

Wie bereits weiter oben im Artikel erwähnt, argumentieren nun die Buy-and-Hold Anleger, dass man eine Aktie nicht verkaufen sollte. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum verkauft man die Aktie nach dem 1. Trade?
Immerhin liegen zwischen dem 1. und dem 2. Trade ganze 6,5 Jahre in denen die Dividende immer weiter angehoben wurde. Da müsste es doch ordentliche Gewinne gegeben haben, oder?
Gab es aber leider nicht wie die folgende Tabelle zeigt. Inklusive Kurssteigerungen und Dividenden, konnte man in den 78 Monaten nur 35 Prozent Wertzuwachs erzielen.

Dividenden-Alarm

Ich fasse die Antwort auf die Frage, ob die Aktie nicht während der gesamten Zeit hätte behalten sollen, vereinfacht zusammen:
1. Trade: 17 Monate = 100 Prozent (5,88 Prozent je Monat)
Phase zwischen den Trades: 78 Monate = 35 Prozent (0,45 Prozent je Monat)
2. Trade: 39 Monate = 220 Prozent (5,64 Prozent je Monat)
Der folgende Chart des Aktienkurses zeigt dies nochmal sehr anschaulich.

Dividenden-Alarm - Auswertung

Mein Ansatz mit dem Dividenden-Alarm ist daher folgender. Ich gehe davon aus, dass ich nach dem 1. Trade, mein Kapital in andere Wertpapiere umschichte. Welche die dann ein Kaufsignal generieren. Hier lässt sich langfristig gesehen deutlich mehr rausholen, als nur 35 Prozent in 6,5 Jahren.
Solche Beispiele gibt es wie Sand am Meer. Im Grunde haben alle Dividendenaktien ihre Hochs und Tiefs. Allerdings darf man dabei nie vergessen, dass es auch eine geringe Anzahl an Fehltrades gibt. Zum Beispiel, wenn Unternehmen ihre Dividende kürzen. Solange damit aber kein Verkaufsignal generiert wird, ist weiterhin alles im Lot. Einzig die Aussetzung der Dividende führt zu einem direkten Verkaufsignal. Wichtig bei meiner Dividendenstrategie ist, dass man nicht blind den Signalen folgt. Vielmehr sollte ein Signal dazu dienen, dass man sich mit einem Unternehmen näher befasst um die aktuelle Situation einzuschätzen.

Unterm Strich ist der Dividenden-Alarm sicherlich etwas langweilig. Für die Entscheidung eines Kaufs und Verkauf einer Aktie, hat man Tage und Wochen und manchmal auch Monate Zeit. Während eine Dividendenaktie im Depot liegt, können auch viele Monate und Jahre vergehen, in denen man getrost anderen Dingen nachgehen kann. Dennoch ist meine Dividendenstrategie spannend und lukrativ zugleich. Das mag ich besonders am Dividenden-Alarm. Wie ich etliche Benchmark Werte wie Indizes und Dividenden-ETFs Jahr um Jahr schlage, kannst du in meinen monatlichen Depotauswertungen sehen.

Ich hoffe, ich konnte dir mit dem praxisnahen und realen Beispiel des Unternehmens W. W. Grainger (ISIN: US3848021040), meine Vorgehensweise zu investieren ein wenig näherbringen.
Wenn du mehr über diese Dividendenstrategie erfahren möchtest, besuche mich doch auf meinem Finanzblog. In meinem regelmäßigen Newsletter stelle ich immer wieder interessante Dividenden-Alarm Insides vor.
Mich würde sehr interessieren, wie du in deinem Depot verfährst und investierst.

An dieser Stelle möchte ich mich fürs Lesen bis zum Ende des Artikels und bei Lars Hattwig für die Veröffentlichung hier im Blog bedanken.

Lieben Gruß
Alex Fischer vom Dividenden-Alarm

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1 Antwort

  1. 30. August 2019

    […] Freiheit. Des Weiteren durfte ich bei Lars Hattwig und seinem Blog Finanziell Umdenken den Dividenden-Alarm ein wenig vorstellen. Zu Gast war ich auch in einem Videointerview bei Johannes Metzger vom Podcast […]

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