Der Markt spielt wieder ein Inflationsszenario!

In den letzten Tagen rieben Besitzer von Momentums-Aktien verwundert die Augen. Genau jene Aktien, die bis zur ersten Septemberhälfte von einem Hoch zum anderen eilten, rutschten auf einmal teilweise mehr als 10% innerhalb weniger Tage ab. Unter anderem sind die Aktien von Adobe, Carl Zeiss Meditec, Sartorius oder T Rowe Price Group gemeint. Da werden Erinnerungen an die Zeit ab Mitte Februar 2021 wach, als ebenfalls Momentums-Aktien als Lieblinge der Börse von heute auf morgen kräftige Kursverluste hinnehmen mussten.

Ebenso wie damals zogen auch dieses Mal die Rendite der US-Staatsanleihen wieder deutlich an. Nach dem vorläufigen Hoch im März 2021 stieg die Rendite auf 1,78%, um bis zum Hochsommer auf fast 1,10% zurückzugehen. Anschließend bewegten sich die Renditen zunächst langsam wieder nach oben, um zuletzt wieder deutlich an Fahrt zu gewinnen. Immerhin liegt die Verzinsung der 10-jährigen US-Staatsanleihen in diesen Tagen wieder bei 1,55% Gerade diese schnellen Anstiege mag der Aktienmarkt und hier besonders die Momentums-Aktien nicht, daher auch die kräftigen Kursabschläge.

Der Markt spielt wieder ein Inflationsszenario - Rendite US-Staatsanleihen

Die Verzinsung von 10 jährigen US-Staatsanleihen von Dezember 2020 bis September 2021 – Bildquelle: tradingview.com

Aufgrund des raschen Anstiegs ist der Index aus technischer Sicht nun überkauft und dürfte bald leicht korrigieren. Das deutliche Momentum lässt jedoch durchaus zu, dass die Renditen anschließend mindestens noch einmal die Hochs aus dem März 2021 anvisieren könnten.

Auch der Dollar-Index generierte ein Kaufsignal. Die Marke von 93,4 USD wurde zum Monatswechsel Februar/März 2021 erstmals erreicht, dann Mitte August 2021 nur leicht überschritten mit anschließendem Rückgang (Fehlsignal) und nun erfolgte ein Ausbruch bis fast 94,5 USD.

Der Markt spielt wieder ein Inflationsszenario - Dollar-Index

Der Dollar-Index von Dezember 2020 bis September 2021 – Quelle: tradingview.com

Normalerweise erfolgt nun noch ein Test der Ausbruchsmarke, um dann den Trend weiter fortzusetzen.

Beide Charts werden am Markt frei gehandelt und deuten an, dass einerseits in den USA eine gewisse (moderate) Inflation in Aussicht ist und zum anderen, dass die US-Notenbank eine restriktivere (straffere) Geldpolitik in Zukunft anstreben wird. Alles noch im moderaten Bereich, aber der Markt preist diese Szenarien ein.

Die wichtigsten Auswirkungen für den Kapitalmarkt hatte ich im Artikel Der Dollar-Index vor einer Entscheidung mit Konsequenzen skizziert. Besonders Unternehmen mit einer höheren Verschuldungen und jüngere Wachstums-Unternehmen, die noch keinen Gewinn erzielen, leiden in solch einem Umfeld. Der Grund scheint schnell gefunden: Wenn der US-Dollar absehbar teurer wird, dann werden auch Kredite unter dem Strich teurer. Das übt Druck auf Unternehmen ohne sichere finanzielle Basis aus und kann bei sehr riskant geführten Unternehmen auch zum Aus führen.

Nun Aktien verkaufen?

Nun würde ich allerdings nicht alle Momentums- und Wachstums-Aktien verkaufen, denn wie wir aus dem Frühling 2021 noch wissen, kann sich ein bevorzugtes Inflations-Szenario mit einem stärkeren US-Dollar auch wieder abschwächen. Denn in einer dynamischen Welt können jederzeit überraschende Ereignisse geschehen.

So würde die US-Notenbank sehr zögerlich vorgehen, falls sich die Arbeitslosenzahlen in den USA nicht weiter verbessern sollten. Auch politische Risiken, wie Restriktionen der chinesischen Regierung gegen eigene Unternehmen bleiben nicht nur auf den chinesischen Markt beschränkt. Wie sich genau die Infektion der Coronavirus-Varianten im Winterhalbjahr trotz der schon zahlreich geimpften Bürger in vielen Ländern auswirken wird, ist aus heutiger Sicht ebenfalls fraglich.

Jedes der genannten Themen hätte das Potential ein Inflationsszenario in den USA wieder zu reduzieren. Daher bleibt eine breite Streuung in mehrere Anlageklassen und mehrere Sektoren beim Aktienmarkt der beste Schutz für ein Vermögensportfolio.


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