Trading für Anfänger – Erfolg an der Börse durch geschicktes Timing

Gastartikel von Thomas Vittner

Du willst mit dem Trading beginnen, hast aber keine Ahnung, wie und wo du anfangen sollst? Dann kommt dieser Artikel für dich gerade recht.

In den folgenden Absätzen wollen wir dir eine Grundlage liefern, wie man Trading lernen kann. Wir – das ist das Team von thomasvittner.com Trading. Seit über 20 Jahren sind wir nun schon an der Börse aktiv und dieses Wissen teilen wir gerne mit unseren Lesern.

Wie wird man also Profi Trader? Sehen wir weiter und fragen wir uns zunächst, worum es beim Trading eigentlich geht.

Was tut ein Trader?

Es ist gar nicht so einfach, Trading zu erklären oder es vom klassischen Investment abzugrenzen. Lass es uns aber versuchen. Während ein normaler Anleger Aktien und andere Wertpapiere meist lange hält, versucht ein Trader, aus den kurzfristigen Schwankungen an den Märkten einen Vorteil zu erzielen.

Dabei haben es Trading Anfänger nicht leicht, denn vielfach muss man gegen Windmühlen kämpfen. Viele sogenannte Experten behaupten nämlich, dass Trading gar nicht funktioniert. Das Trading nur etwas für Zocker oder Spinner ist, und das es der einzig vernünftige Weg wäre, Aktien und andere Wertpapiere als Langfrist-Anlagen zu sehen. Und das verunsichert gerade einen Einsteiger enorm.

Hin und her macht demnach Taschen leer, sagt doch schon eine alte Börsenweisheit. Und wie so viele Weisheiten ist das leider ziemlicher Schwachsinn…

Hin und her macht Taschen leer?

Es liegt auf der Hand, dass das planlose Kaufen und Verkaufen von Aktien und anderen Wertpapieren wenig Sinn macht. Hin und her macht also nur dann Taschen leer, wenn man nicht weiß was man tut, damit zu viel Risiko nimmt und sein Geld planlos an der Börse verbrennt.

Aber gilt das nicht auch für den Anleger, der zu riskante Investments macht oder alles auf einen sicheren Aktien-Tipp setzt, der sich dann als heiße Luft erweist und so alles verliert?

Geld verliert man also an der Börse vor allem dann, wenn man keinen Plan hat. Egal ob man Trader oder Anleger ist. Und um das zu ändern liest du diesen Artikel, haben wir recht?

Also – wie kann man Trading lernen?

Grundverständnis entwickeln

Bei Trading geht es um das Timing. Es geht also darum, den möglichst idealen Kauf- und Verkaufszeitpunkt eines Finanzinstrumentes zu ermitteln und dadurch Börsengewinne zu machen. Was einfach klingt hat einen Haken. Timing – im Einzelfall – funktioniert nicht. Haben die vielen Experten, die behaupten, Trader sind Zocker, also vielleicht doch recht?

Nein – denn wir schrieben gerade, dass Timing im Einzelfall nicht funktioniert. Das Ergebnis jedes einzelnen Trades ist und bleibt ungewiss. Wir können nicht in die Zukunft sehen. Egal, wie gut unsere technische Analyse war. Egal, wie viel Zeit wir in Chart-Analysen und ähnliches stecken – wir wissen nicht, was morgen oder übermorgen geschieht. Also müssen wir es anders angehen.

Wie verwandte Branchen das Problem lösen

Unser Head of Trading Thomas Vittner ist ausgebildeter Versicherungskaufmann. Damals, als er 1985 diese Lehre machte, lernte er unter anderem, wie man Versicherungsprämien kalkuliert.

Wir alle wissen: Versicherungen verrechnen ihren Kunden Prämien. Aber woher kommen diese Prämien, wer legt sie fest und wie? Die Versicherung weiß nicht, ob du dir morgen ein Bein brichst oder einen Autounfall hast und sie deinen Schaden bezahlen muss. Sie können dir aber trotzdem eine passende Prämie vorschreiben, die ein gutes Risikomanagement ermöglicht und die das Unternehmen Geld verdienen lässt. Wie tun sie das? Sind sie Hellseher? Natürlich nicht.

Versicherungen nützen ihre Bestandsdaten (und die Daten anderer Versicherungen), um adäquate Prämien vorzuschreiben. Hier kommen Begriffe wie Schadensquoten oder Schadenhäufigkeiten ins Spiel, um nur zwei davon zu nennen. Kalkuliert man als Versicherungstechniker richtig, kann man anhand diverser Kennzahlen sogenannte Bedarfsprämien errechnen.

Vereinfacht: die Versicherungen prüfen, wie häufig Autos in Unfälle verwickelt sind, wie viele Autos sie versichert haben und wie viel Geld sie ein Schaden im Durchschnitt kostet. Damit kann man sich grob ausrechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, ob und wann du einen Unfall haben wirst und wie viel die Versicherung zahlen muss.

Und wenn man diese Wahrscheinlichkeit kennt, kann man dir eine Prämie vorschreiben und darüber hinaus Geld verdienen.

Anmerkung: Versicherungstechniker mögen diese grob vereinfachte Darstellung verzeihen.

Und was hat Versicherung mit Trading zu tun? Überraschend viel, denn auch Trader wissen nicht, ob der nächste Trade funktioniert. Sie haben aber Bestandsdaten (historische Aktien Kurse) und wissen, wie sich Aktien üblicherweise verhalten (bewegen). Daraus lassen sich Muster ableiten. Und wenn man diese Muster kennt, kann man beispielsweise Wahrscheinlichkeiten ableiten, wie viel Gewinn oder Verlust der nächste Trade abwirft.

Beide Branchen, Trading und Versicherungen arbeiten also mit Wahrscheinlichkeiten. Eine Versicherung weiß nicht, ob du morgen einen Unfall hast. Aber sie wissen, wie wahrscheinlich ein Schaden in deinem Fall generell sein wird. Damit haben wir die Parallelen zum Trading und wenn Versicherungen mit diesem Prinzip gute Gewinne machen, warum sollte das dann an der Börse anders sein?

Wahrscheinlichkeiten im Trading ermitteln

Beim Trading geht es, das wurde einleitend erwähnt, um das Timing. Im Einzelfall funktioniert das Timing natürlich nicht, aber unter dem Strich funktioniert das wunderbar. Wo wir bereits bei den Wahrscheinlichkeiten waren und nun beim Thema Statistik angelangt sind.

Erfolgreiches Trading hat also viel mit dem grundsätzlichen Verständnis von statistischen Methoden und statistischen Prozessen zu tun um daraus Wahrscheinlichkeiten zu extrapolieren. Was kompliziert klingt, ist eigentlich recht einfach, wie wir gleich sehen werden.

Das Trading System

Ein Trade besteht natürlich nicht nur aus der Frage, wann man kauft. Der Einstieg, also die Eröffnung einer Position, ist zwar ein zentrales Kernelement. Aber es gibt noch andere Dinge, die bei der Entwicklung von Trading Systemen wichtig sind. Dies wären die folgenden Dinge, die wir anhand von Fragen darstellen.

• Was kaufe ich (welche Finanzinstrumente)?
• Wann kaufe ich (Timing Einstieg)?
• Wie viel kaufe ich (Quantität – Anzahl Aktien etc.)?
• Wann verkaufe ich (Timing Ausstieg)?

Ein Trading System besteht also aus 4 Kernelementen. Und alle dieser Elemente müssen sinnvoll zusammengesetzt werden. Als Trade brauche ich auf diese 4 Fragen also Antworten, die verlässlich sind. Wie man diese Antworten findet und was verlässlich bedeutet, darüber sprechen wir nun.

Trading Systeme testen

Wenn ein Trader wissen will, ob beispielsweise seine Einstiegsregel funktioniert, muss er diese Einstiegsregel überprüfen. Das kann er aber nur dann, wenn diese Regel zum einen eindeutig definiert ist und zum anderen, wenn er ein entsprechendes Programm (Software) nutzt, das diese Überprüfung durchführen kann. Gehen wir weiter ins Detail.

Prüfung der Regel

Um eine Regel zu prüfen (oder zu testen), braucht es exakte Vorgaben. Einen Aktienkauf „aus dem Bauch“ heraus oder weil der Chart „gut aussieht“, kann man nicht überprüfen, weil keine eindeutige Regel dahinter steht.

Kaufe ich hingegen immer Dienstags zur Börseneröffnung, wenn der Kurs davor 2 Tage in Folge gestiegen ist, ist diese Regel eindeutig. Aufgrund der Eindeutigkeit, kann der Trader diese Regel überprüfen (testen).

Anmerkung: ob diese Regel gut ist, steht hier nicht zur Diskussion. Wir wollen nur die Eindeutigkeit und damit die Duplizier- und Überprüfbarkeit aufzeigen.

Backtesting Programme

Um diese und ähnliche Regeln zu prüfen, gibt es sogenannte Backtesting Software Programme. Diese meist kostenpflichtigen Programme ermöglichen es, historische Aktien Kurs Daten einzuspielen und Trading Regeln darauf anzuwenden. Um Trading Systeme anhand Backtests zu entwickeln, brauche ich also folgendes.

1. Historische Aktienkurse
2. Backtesting Software
3. Know-how, wie man Backtests macht

Du ahnst es schon: das ist mit Arbeit verbunden. Aber hast du gedacht, dass professionelles Trading ein Kinderspiel ist? Hast du im Ernst geglaubt, mit den „Großen“ (Banken, Hedgefonds, Versicherungen etc.) an der Wall-Street erfolgreich mitspielen zu dürfen, ohne vernünftige Werkzeuge und ohne Ausbildung?

Natürlich kann man ohne Know-how an der Börse handeln. Leider. Meist geht das aber gehörig schief. Weil man eben nur dann mit den „Großen“ mitspielen sollte, wenn man ihnen das Wasser reichen kann. Und dazu braucht man die Möglichkeiten und das Wissen.

Wie man Backtesting lernt

Die Anschaffung einer Backesting Software ist „nur“ eine Kostenfrage. Man muss also in sein Trading Business investieren, was bei einem echten Geschäftsmodell wie Profi Trading etwas ganz selbstverständliches ein sollte.

Gute Backtesting Programme beginnen ab 40 US Dollar pro Monat (die meisten dieser Programme kommen aus den USA, daher die Dollar Angabe). In den Programmen, die wir nutzen, sind die historischen Aktien Kurse bereits inkludiert, was ein enormer Kostenvorteil ist, weil man üblicherweise diese Daten kaufen muss.

Backtesten lernen kannst du bei uns, thomasvittner.com Trading, in dem wir diverse Online Kurse und Live Online Seminare über dazu anbieten. Denn eines muss dir klar sein: einfach wie ein Wilder herum-testen ist wenig sinnvoll. Du brauchst einen strukturierten Backtesting Plan, wie du schrittweise Trading Regeln zu Trading Systemen zusammenführst. Nur so kann das klappen.

Denn die Möglichkeiten beim Backtesten gehen in die Millionen – und hier verliert man sich rasch ohne einen Mentor, der das alles bereits verinnerlicht hat und dieses Wissen mit dir teilt.

Anmerkung: im Rahmen der technischen Analyse und des Backtestens gibt es hunderte Indikatoren mit jeweils diversen Parametern (Einstellungsmöglichkeiten). Diese Indikatoren kann man sowohl für den Einstieg als auch für den Ausstieg nutzen. Die Kombinationsmöglichkeiten sind also beinahe unendlich und ohne Plan und ohne Anleitung kommt man nie auf einen grünen Zweig und verzettelt sich sehr leicht.

Backtesting bedeutet vernünftiges Trading

Hat man einmal mit dem Backtesten angefangen, wird man davon nie mehr wegkommen. Vorbei ist dann die Zeit, wo man anderen irgendetwas glauben muss. Es beginnt die Zeit, wo man selbst vieles weiß. Wie die Märkte funktionieren. Welche Einstiegsregeln Sinn machen, welche Haltedauer die beste ist oder wie viele Aktien man überhaupt kaufen soll. Wo man Stopps setzt und welche Kursziele die höchsten Renditen versprechen. Und vieles mehr.

Anmerkung: moderne Backtesting Programme ermöglichen heute solche Tests ohne Programmierung. Mit eine Drag & Drop Oberfläche kann man mit Mausklicks Trading Regeln zusammenführen und testen. Die Oberfläche einer von uns genutzten Backtesting Software siehst du etwas weiter unten in der ersten Grafik.

Backtesting in der Praxis

In diesem einfachen Beispiel testen wir den RSI Indikator (Einstiegsregel), wenn der Indikator unter 35 fällt eröffnen wir einen Trade. Wir verkaufen nach einer Haltedauer von 5 Tagen (sell after 5 Bars). Die anderen Regeln wie das Portfolio (Nasdaq 100 Aktien) und die Positionsgröße (10% of Equity) verstecken sich in anderen Eingabefenstern, die man hier nicht sieht.

Trading für Anfänger – Erfolg an der Börse durch geschicktes Timing

Dieses Regelwerk bringt uns bei unserem Test folgendes Ergebnis: 9,46% APR (= % Gewinn pro Jahr)

Trading für Anfänger – Erfolg an der Börse durch geschicktes Timing

Die APR (Annualized Percentage Return) liegt also bei mehr als 9%. Ist das gut? Nun – das sollte für diesen Beitrag egal sein. Wir wollten nur demonstrieren, wie einfach man Trading Regeln mit einem Backtest prüfen kann.

Fazit Trading für Anfänger

Backtesting ist aus unserer Sicht der einzige Weg, wie man vernünftig Traden (lernen) kann. Du solltest jedenfalls gleich als Anfänger damit beginnen, das Traden vernünftig anhand solcher Analysen zu lernen.

Versuche von Anfang an, nur das zu traden, was du testen kannst und was funktioniert. Alles anderen ist herumraten – Glücksspiel. Setze stattdessen auf Wahrscheinlichkeiten, wie das andere erfolgreiche Branchen auch machen.

Ist ein Backtest perfekt? Ist er eine Garantie für Börsengewinne? Natürlich nicht. Aber sag uns einen besseren Ansatz, als mittels Backtesting Trading Regeln zu prüfen und daraus performante Trading Strategien zusammenzustellen.

Backtesting ist aus unserer Sicht also alternativlos. Und die Grundlagen verinnerlichst du in wenigen Tagen. Wenn du mehr über das Trading lernen mit Backtests wissen willst, dürfen wir dich einladen, unseren Blog Beitrag über dieses Thema weiterzulesen. Es lohnt sich – versprochen!

Viel Erfolg mit Backtesting, dein Team von thomasvittner.com Trading


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