Diversifikation bei Währungen ist ebenfalls wichtig!

Allein in den letzten Monaten haben Anleger deutlich erfahren dürfen, wie wichtig Diversifikation bei der Kapitalanlage ist. So war es im Umfeld des Coronavirus Aktien-Crash durchaus hilfreich, beispielsweise die von vielen Marktbeobachtern schon länger abgeschriebenen Staatsanleihen im Depot zu haben. Meine drei Anleihen-ETF mit Investmentgrade gehören zu den Top-Performern in den zurückliegenden zwölf Monaten und generell im Jahr 2020. Auch wer Edelmetalle wie Gold oder eine ausreichend hohe Liquiditätsreserve zur Verfügung hatte, konnte sich angesichts des vorübergehend starken Einbruchs bei Aktien gut aufgestellt fühlen.

Allerdings ist Diversifikation bei Währungen ebenfalls wichtig, um Verluste zu vermeiden. Die meisten Leser werden ihr Depot in Euro halten, einige vielleicht in Schweizer Franken oder US-Dollar. Aber bleiben wir beim Euro zur Veranschaulichung, weil es bei dieser Währung einige Ereignisse gab. Die Erkenntnisse können natürlich auch auf jede andere Währung zutreffen.

Euro seit Jahren im langsamen Siechtum

Bereits seit Jahren geht besonders in Deutschland vermehrt die Angst umher, dass die Eurozone auseinander gehen könnte oder dass es zu einer Währungsreform kommen könnte. Daher stellt sich die Frage, welche Währungen noch in Frage kommen, um investiertes Kapital oder einfach nur Ersparnisse in Form von Liquidität auf einem Tagesgeldkonto gegen einen schwachen Euro zu hedgen?

Bekannte Alternativwährungen sind der US-Dollar, Kanadische Dollar, Australische Dollar oder auch das Britische Pfund und der Schweizer Franken. So verlor der Euro seit dem Jahr 2008 gegenüber dem US-Dollar bis 2016 deutlich an Wert. Von 1,60 auf 1,05 sank die Notierung der Gemeinschaftswährung gegenüber dem Greenback. 

Diversifikation bei Währungen - Euro / US-Dollar

Die Entwicklung des Devisenpaares Euro / US-Dollar von 2010 bis 2020 – Chart von tradesignalonline.com

Allerdings trat seit dem Aktiencrash im März 2020 eine Änderung auf, denn der Euro konnte in den letzten Wochen gegenüber vielen wichtigen Währungen an Wert gewinnen. So stieg das Devisenpaar Euro/US-Dollar innerhalb von nur fünf Monaten von 1,07 auf 1,17 an.

Diversifikation bei Währungen - Euro / US-Dollar

Die Entwicklung des Devisenpaares Euro / US-Dollar von 2018 bis 2020. Zuletzt stieg der Euro deutlich an. – Chart von tradesignalonline.com

Dazu ein einfaches Rechenbeispiel. Ein Aktien-Depot im Wert von 100.000 US-Dollar ist vorwiegend mit Aktien aus den USA bestückt. Der Kurs des Euro zum US-Dollar beträgt 1,07, also umgerechnet 93.458 Euro. Nun steigt der Euro an, so dass das weltweit wichtigste Devisenpaar nun bei 1,17 US-Dollar notiert. Angenommen der Wert des Aktien-Depot hätte sich nicht verändert und betrüge weiterhin 100.000 US-Dollar, dann wäre der Wert des Aktien-Depots in Euro allerdings auf 85.470 Euro zusammengeschmolzen.

Das ist schon ein ganz schöner Unterschied, nicht wahr?

In der Realität sind Aktien jedoch sowohl in Euro als auch in US-Dollar vom Wert her gestiegen, so dass dieser Kursanstieg den Währungsverlust zum großen Teil mehr als kompensiert. In den letzten Jahren verlor, wie oben schon gesagt, der Euro gegenüber dem US-Dollar fortwährend an Wert, wovon Aktienanleger in der Eurozone mit einem internationalen Aktien-Depot profitierten, aber Sparer ihrem Tagesgeldkonto beim Schrumpfen im Vergleich zu anderen Währungen zuschauen konnten.

In den zurückliegenden fünf Monaten war jedoch das Gegenteil der Fall.

Wer hingegen Bargeld auf einem Konto in der Eurozone hielt, könnte sich in vielen anderen Ländern außerhalb der Eurozone jetzt ein kleines bißchen mehr Luxus im Urlaub erlauben. Dieser Effekt würde sich jedoch umkehren, falls der Euro in den nächsten Jahren wieder schwächer tendieren sollte.

Natürlich „wissen“ wir aus heutiger Sicht nicht, ob der Euro gegenüber US-Dollar, Schweizer Franken, Britisches Pfund & Co wieder schwächer wird. Zahlreiche Prognosen von Marktbeobachtern – mich eingeschlossen – gehen tendenziell davon aus.

Diversifikation bei Währungen - Euro / Schweizer Franken

Die Entwicklung des Devisenpaares Euro / Schweizer Franken von 2010 bis 2020 – Chart von tradesignalonline.com

Bei Bargeldsummen im sechsstelligen Bereich würde ich tatsächlich mindestens auch auf zwei bis drei Währungen zurückgreifen. Am besten ist es in diesem Fall, das Geld bei einer Bank im jeweiligen Währungsraum zu transferieren.

Bei einem Aktiendepot würde man sich als Anleger eher über einen schwächeren Euro freuen, aber nicht über einen steigenden Euro. Grundsätzlich macht es aber Sinn seine Ersparnisse auch in Aktien aus verschiedenen Währungsräumen anzulegen. Bei einem breit gestreuten Aktien-ETF ist die Diversifikation schon automatisch inklusive, da dieser im Standardfall Aktien aus mehreren Währungsräumen hält.

Fazit – wie kann man sich gegen Währungsschwankungen schützen?

Bei sehr langfristiger Sicht waren Kursbewegungen der großen Devisenpaare dieser Welt in der Vergangenheit meist ein Nullsummenspiel. Aber verständlicherweise möchte nicht jeder Anleger mitunter Jahre darauf warten, bis eine schwache Währung wieder stärker wird. Generell ist Diversifikation auf mehrere Währungsräume der beste Schutz. Das gilt sowohl für das eigenen Depot mit mehreren Anlageklassen als auch für Bargeld in größerem Ausmaß – im hohen fünfstelligen oder sechsstelligen Bereich.

Wer sich sowieso intensiver mit Geldanlage und Börse beschäftigt und vor allem sein Depot absichern möchte, könnte eine Long-Position auf den Euro gegenüber dem US-Dollar eingehen. Steigt der Euro, dann verläuft die Wertentwicklung des Depots wie oben erläutern schwächer. Der Gewinn aus dem Devisenpaar Euro/US-Dollar wäre dann eine gewisse Entschädigung. Wer viele schweizer, britische oder australische Aktien im Depot hat, geht analog zu den jeweiligen Währungen vor.

Fällt hingegen der Euro gegenüber dem US-Dollar würde das eigene Depot überdurchschnittlich an Wert gewinnen und als Ausgleich zahlt man quasi eine Versicherungsprämie in Form des Verlustes der Long-Position Euro/US-Dollar.

Als Investmentinstrument kämen unter anderem Call-Optionsscheine oder CFDs in Frage.

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