Schneller Erfolg – Wunsch und Illusion zugleich

Wir Menschen sind ungeduldig und sobald wir uns etwas vorgenommen haben, wollen wir es sofort haben bzw. umsetzen. Dazu sind wir auf der Suche nach einer schnellen Lösung, und die meisten Leute bleiben so lange untätig, bis ein solcher rascher Weg gefunden wurde. Findet sich kein schneller Weg, dann scheint der Zeitraum des Erreichens zu weit weg und der Antrieb für den Wunsch geht allmählich verloren. Das heißt, es finden überhaupt keine Aktivitäten in Richtung der eigenen Wünsche und Träume statt. So ist es im kleineren Stil beispielsweise beim Wunsch abzunehmen oder mehr Geld verfügbar zu haben, so ist es im großen Stil bei etlichen Lebensträumen, die die meisten Menschen im Laufe der Jahre begraben.

Bleiben wir gleich bei den genannten Beispielen. Spätestens im Frühjahr, wenn die Badesaison naht, suchen Menschen mit ein paar Kilo zu viel auf den Rippen nach schnellen Abnehm-Programmen.
10 kg in zwei Monaten? Ja klar, das Wundermittel probiere ich mal aus.

Das gleiche beim Thema Geld. Nicht umsonst werden Artikel wie „schnell viel Geld verdienen“ deutlich häufiger bei Google nachgefragt und gelesen als zum Beispiel „systematisch langfristig Vermögen aufbauen„.

Gerne werden von Medien auch Menschen präsentiert, die quasi über Nacht erfolgreich geworden sind. Sie haben scheinbar irgendetwas getan und auf einmal waren sie ganz vorne, sei es beim Sport, als Künstler oder aus finanzieller Sicht. Entsprechend finden sie auch die Aufmerksamkeit eines breiten Publikums, immer in der Hoffnung den einen Trick herauszufinden, um ebenfalls schnell in einem Monat so erfolgreich zu sein. Da sie diesen einen Trick nicht finden werden, machen sich zahlreiche Menschen weiter auf die Suche nach einer schnellen Abkürzung und so lange sie nicht fündig geworden sind, bleiben sie untätig. Lieber effizient und optimiert denken als über Auswirkungen von regelmäßigen kleinen Handlungen nachzudenken.

Wir folgen hauptsächlich zwei inneren Antrieben

Dazu muss man wissen, dass wir hauptsächlich zwei Antrieben folgen, und zwar zum einen (emotionalen) Schmerz vermeiden und zum anderen Freude empfinden. Der Antrieb Schmerz zu vermeiden ist deutlich stärker ausgeprägt, als Freude zu empfinden. Etwas in seinem Leben zu verändern, bedeutet Unbequemlichkeit, möglicherweise ein gewisser kleiner Verzicht und eine Dosis Disziplin. Den empfunden kurzfristigen Schmerz des „aktiv werden“, der Veränderung ist in vielen Fällen größer als die Freude, die längerfristig auf einen wartet.

Also bleiben beispielsweise die Menschen, die sich übergewichtig fühlen, ein weiteres halbes Jahr untätig und warten auf die Wunderlösung für die Gewichtsreduzierung. Dabei weiß jeder, dass man für eine dauerhafte Gewichtabnahme weniger essen und sich mehr bewegen sollte. Das ist aber anstrengend und bedarf gerade am Anfang eine kleinen Portion Disziplin. Jedoch ist der mentale Schmerz diesen am Anfang unbequemen Weg zu gehen, größer als weiter die spätere Freude weniger überflüssigen Pfunde mit sich herumzutragen.

Ähnlich ist es beim Geld. Um sich finanziell zu verbessern, muss man erst seine Finanzen ordnen, wer spart, wird kurzzeitig etwas weniger Geld zum Shoppen haben. Auch persönliche Weiterbildung, um mittelfristig höhere Einkommen zu erhalten ist ebenfalls unbequemer als abends gemütlich auf der Couch oder in der Bar zu sitzen. Obwohl wir gerne die Freude hätten ein höheres Einkommen und größeres Vermögen zu bekommen, ist der kurzfristige Schmerz etwas dafür zu tun oft größer als in die Umsetzung zu kommen.

So erlebe ich es immer wieder, dass Menschen ein halbes oder ganzes Jahr weiter nach einer schnellen Abkürzung suchen und in dieser Zeit sonst nichts für ihre Vorhaben unternehmen. Anstatt mit dem systematischen Sparen oder gar einem Aktien-Sparplan zu beginnen, bleiben sie untätig. Dabei hätten sie in dieser Zeit schon 1.000 Euro oder mehr sparen können.

Eine schnelle Lösung für eine deutliche Verbesserung gibt es so gut wie nie. Genauso gibt es nicht den Erfolg über Nacht, selbst wenn einige über einen solchen berichten. Man kann zwar in kurzer Zeit Bekanntheit erreichen, aber davor hat über viele Jahre hinweg ein Weg stattgefunden, um ein gewisses Ziel zu erreichen.

Was gibt es nun für Lösungen?

Die Freude über das Erreichen des Ziels muss stärker sein als der Schmerz in die Umsetzung zu kommen

Wie lässt sich nun erreichen, dass die Freude über das Erreichen eines längerfristigen Ziels stärker ist als der Schmerz in die unbequeme Umsetzung zu gelangen? Hier ist es zielführend, sich sein Leben vorzustellen, sobald das gewünschte Ziel erreicht ist. Wie wird der Tagesablauf sein, wenn Sie viel Vermögen aufgebaut haben? Was werden Sie tun, wenn Sie 500 oder 1.000 Euro als passives Einkommen erhalten? Oder wenn Sie finanzielle Unabhängigkeit erreicht haben oder endlich die gewünschte Weltreise antreten können?

Wichtig ist hier die angenehmen Emotionen schon so zu empfinden, als wenn Sie ihr Wunschziel bereits erreicht haben. Die dabei empfundenen Emotionen müssen stärker sein als die emotionale Hürde sich endlich aufzuraffen, um mit den ersten Schritten loszulegen. Es ist ratsam die Visualisierung Ihrer Ziele regelmäßig – also täglich oder zumindest mehrmals pro Woche zu wiederholen, damit der Antrieb erhalten bleibt

Die Macht der kleinen Schritte

Große Ziele in Form des Wunschlebens haben die Eigenschaft aus heutiger Sicht noch nicht realisierbar zu sein. Das kann dazu führen, erst gar nicht mit dem Weg dorthin zu beginnen, wenn der Berg zu groß erscheint. Aus diesem Grund ist es wichtig, ein großes Ziel in viele kleinere Ziele zu unterteilen. Wer heute kaum Vermögen hat, wird nicht in einem Jahr Millionär sein. Das Vorhaben in einem Jahr ein Vermögen von 10.000 Euro aufzubauen ist für viele Menschen sehr viel realistischer. Nun werden sich einige denken, also wenn ich nur 10.000 Euro pro Jahr schaffe, dann habe ich die Millionen ja erst in 100 Jahren. Hier macht einem eine für unser Gehirn typische geradlinige Denkweise einen Strich durch die Rechnung. Denn es wird bei der Geldanlage vergessen, dass der Zinseszins-Effekt erst in einigen Jahren richtig zur Geltung kommt. Zum anderen sorgt ein großes Ziel, welches man sich immer wieder visualisiert, dafür, dass man Mittel und Wege finden wird, um gleichzeitig auch seine Einkünfte zu erhöhen.

Letztendlich ist es der natürliche Weg, sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Denn wir müssen uns ja erst auf eine größere Aufgabe vorbereiten, uns quasi qualifizieren. Was würde denn passieren, wenn Sie quasi über Nacht ein Unternehmen mit mehreren tausend Mitarbeiter führen müssten? Oder Sie müssten plötzlich vor 10.000 Musikfans singen, gleichzeitig auch noch gut tanzen und das Publikum animieren. Meinen Sie das geht von heute auf morgen? Die Medien sind voll mit Beispielen, dass jemand, der durch einen Lottogewinn zu größerem Vermögen gekommen ist, ohne vorher die Grundregeln der finanziellen Bildung erlernt zu haben, den Gewinn meist in zwei Jahren wieder verloren hat.

Im Artikel „Die enorme Macht der kleinen Schritte zum Erfolg“ hatte ich das Beispiel des Sammelns von Fünf Euro-Scheinen beschrieben. In elf Monaten hatte ich auf diese Weise einen größeren Glasbehälter 1,5-mal gefüllt. Ist der Behälter voll, befinden sich etwa 1.000 Euro darin.

schneller Erfolg - Geldtopf fünf Euro-Scheine

Glasbehälter mit fünf Euro-Scheinen

Fazit

Der Weg nach einer schnellen Lösung ist selten bis gar nicht zu finden. Sehr viel wirkungsvoller ist das systematische Hinarbeiten auf sein Ziel in vielen kleinen Schritten, da bereits kleine Änderungen im Alltag große Veränderungen in der Zukunft bewirken können. Es ist vergleichbar mit einem Schiff, dass nur ein klein wenig von seiner ursprünglichen Route abweicht. In den ersten Minuten sind die Abweichungen nur gering, nach ein paar Stunden hat sich das Schiff bereits etliche Kilometer von seiner ursprünglichen Route entfernt.

Da unser Gehirn nicht unterscheiden kann, ob wir etwas real erlebt haben oder es uns ein Szenario lediglich intensiv vorstellen, sollte man sich das Wunschleben regelmäßig visualisieren, damit durch die dabei empfundenen Emotionen der Antrieb stark genug bleibt, um den „inneren Schweinehund“ und andere Hindernisse zu überwinden. Das Unterteilen in kleine, gut umsetzbare, Schritte, entspricht dem natürlichen Wachstum und ist daher die beste Methode, um auf seinen persönlichen Erfolg hinzuarbeiten – in welchem Bereich auch immer. Da jedoch diese kleinen Schritte nicht so viel sichtbaren Erfolg bringen, beginnen die meisten solch einen Weg erst gar nicht. Mit der Folge, dass sie weiter auf den einen großen Wurf warten und letztendlich keine Verbesserung der eigenen Lebenssituation stattfindet.

Ist das nicht unglaublich schade?

 

  • Die Zeiten einer knappen Kasse soll bei Ihnen der Vergangenheit angehören?
  • Ihr Geld soll endlich einmal hart für Sie arbeiten?
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3 Antworten

  1. Portfolioanzweifler sagt:

    Interessanterweise wird genau das dort gelehrt, wo viele Menschen das schnelle Geld vermuten: An der Börse. Erdal Cene in „Professioneller Börsenhandel“, einem empfehlenswerten Grundlagenbuch: „Geheime Formeln, mit denen man binnen kurzer Zeit zum Millionär wird, kenne ich nicht. Der Erfolg wird sich allmählich bei denen einstellen, die den Handel ernsthaft unter realistischen Annahmen betreiben wollen.“

    Ein Tipp von mir: Die Vorstellung, mit jedem gelernten Inhalt der gewünschten Veränderung näher zu kommen, kann sehr motivierend sein, um sich nach Feierabend eines wenig erfreulichen Tages nochmal an den Schreibtisch zu begeben. So enden schlechte Tage immerhin gut.

  1. 29. September 2018

    […] den Artikel „Die Macht der kleinen Schritte zum Erfolg“ und „Ist schneller Erfolg möglich?“ habe ich aufgezeigt, dass man sich erst für größere Aufgaben im Kleinen qualifizieren […]

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