Mit dem richtigen Money Mindset mehr Geld anziehen – Teil 1, die Grundlagen

In dieser Artikelserie greife ich ein Thema auf, was einen Großteil unserer Gesellschaft betrifft, und zwar: Warum das richtige Money Mindset darüber entscheidet, ob man stets genug Geld hat oder ein Leben mit knapper Kasse führt. Möglicherweise ist diese Artikelserie über das Money Mindset letztendlich sogar die wichtigste auf diesem Blog. Das heißt, wer die Inhalte hier verinnerlicht und vor allem in die Praxis umsetzt(!), wird aus finanzieller Sicht einen großen Schritt aufwärts gehen.

Man kann die Menschen grob in zwei Gruppen einteilen. Einmal diejenigen, bei denen Geld immer irgendwie ein Problem und chronisch knapp ist und die anderen, die immer genug Geld haben. Es gibt sicher auch solche, die irgendwo dazwischen sind, jedoch sind mir diese bislang selten begegnet. In beiden Gruppen sind gutmütige oder weniger angenehme Leute, große, kleine, schlanke oder übergewichtige Menschen. Aber dennoch gibt es grob umrissen diese beiden unterschiedlichen Lager.

Was sind die Gründe dafür und kann jemand aus dem Lager der Geldknappheit in das Lager der Geldfülle wechseln?

Die sehr ehrliche Antwort zu welcher Gruppe Sie angehören, finden Sie beim Blick auf Ihren Kontostand und auf die Höhe Ihrer passiven Einkünfte. Denn diese beiden „Wasserstandsmeldungen“ zeigen an, wie jemand über Geld denkt, ob er die Funktionsweise von Geld verinnerlicht hat und wie sein Mindset generell entwickelt ist. Wer möchte, dass dauerhaft mehr Geld zu ihm fließt, muss an seinem „Money Mindset“ arbeiten. Im Deutschen übersetzt man diesen Vorgang am besten mit finanzielle Weiterbildung oder auch finanzielle Persönlichkeitsentwicklung.
Bevor ich dazu komme, wie das Money-Mindset von finanziell erfolgreichen Menschen aussieht, möchte ich zuvor zum tieferen Verständnis hier im ersten Teil der Artikelserie zwei Grundlagen besprechen. Diese sind für das Verständnis der weiteren Teile der Artikelserie wichtig.


Wie denken und handeln wir Menschen überhaupt?

Die meisten Menschen sind der Überzeugung, dass Ihr Tun und Handeln auf der bewussten Gedankenebene stattfindet. Der Homo rationalis wird er oft genannt, der vernünftige, verstandesorientierte Mensch, der vor jeder Entscheidung sorgfältig Aufwand und Nutzen abwägt, also ein nutzenmaximierendes, bzw. kostenminimierendes Verhalten an den Tag legt. Das ist auch der Grund, warum so viele Leute beim Streben nach mehr Geld, Erfolg oder Lebensqualität eine Schritt-für-Schritt-Anleitung suchen. Also etwas, was man mit dem rationalen Verstand nachvollziehen kann. Leider erreichen die allermeisten mit der „Bauanleitung“ für mehr Geld, Erfolg oder Lebensqualität nicht die gewünschten Ergebnisse.

Dazu passend die Beobachtung aus den Jahren 2000 bis 2003 und 2008/2009, dass die meisten Anleger während einer schwachen Börsenphase mitunter verheerende Verluste erlitten. Mit einem rationalen Verstand ist dies nicht erklärbar, denn man sollte in Zeiten niedriger (d.h. preisgünstiger) Aktienkurse kaufen und nicht verkaufen. Dennoch verkauft der Großteil der Aktionäre ihre Wertpapiere nachdem bereits ein starker Preisrückgang bei den Indizes aufgetreten ist.

Anderes Beispiel: Warum sind über sechs Millionen Menschen in Deutschland überschuldet? Sind das alles Menschen, die nicht rational denken können?

Der weitaus größte Anteil unserer Gedanken, Überzeugungen und Entscheidungen findet im Unterbewusstsein statt

Nein, die Antwort auf die Phänomene der genannten Beispiele finden wir darin begründet, dass wir mindestens 90% unserer Entscheidungen im Unterbewusstsein treffen. Unser bewusster, rationaler Verstand ist für unsere Gedanken und unsere Entscheidung nur zu einem kleinen Teil verantwortlich.

Money Mindset - Der Großteil unseres Denkens findet im Unterbewusstsein statt.

Der Großteil unseres Denkens findet im Unterbewusstsein statt. Dort befinden sich auch unsere Überzeugungen, die wir im Laufe unseres Lebens entwickelt haben. Der Anteil des Unterbewusstseins ist etwa so groß wie der Anteil eines Eisberges unterhalb der Wasseroberfläche.

Das ist grundsätzlich auch gut so, weil sonst unser Alltag sehr schleppend verlaufen würde, wenn wir jedes Mal bei einer Handlung bewusst darüber nachdenken müssten. Klassische Beispiele für unterbewusste Handlungen, also Gewohnheiten, sind die Abläufe beim Zähneputzen, die Reihenfolge von Schaltung, Kupplung, Handbremse, Bremse und Gaspedal beim Autofahren oder unsere morgendlichen Routinen vom Aufstehen bis zum Beginn der Arbeit.

Reaktionen unseres Unterbewusstseins erleben wir tagtäglich, wenn uns zum Beispiel jemand sagt, wir sollten morgen etwas völlig Neues machen. Zum Beispiele eine Rede vor vielen fremden Menschen halten. Wenn wir davon zum ersten Mal hören, geht bei den meisten eine Emotionswelle der Angst durch den Körper. Auch Äußerungen anderer Menschen lassen Emotionswellen durch den Körper gehen, wenn sie vielleicht einen wunden Punkt in uns angesprochen haben.

Das Unterbewusstsein möchte uns in erster Linie beschützen. Das ist noch ein Relikt aus der Steinzeit, dass in jeder Veränderungen eine gewisse Gefahr steckt. Daher ist unser Unterbewusstsein darauf aus, möglichst dieselben Gewohnheiten beizubehalten, die dazu geführt hatten, bis zum heutigen Tag überlebt zu haben.
Unterbewusste Vorgänge ändert man nicht einfach so, beispielsweise durch logisches Denken. Viele von unseren sogenannten Glaubenssätzen können wir zwar selbst ändern, aber nicht von heute auf morgen. Das braucht einige Monate, teilweise sogar Jahre, dazu aber später mehr.

Wie funktioniert Geld wirklich?

Um die Funktionsweise von Geld besser zu verstehen, blicken wir einmal kurz in die Vergangenheit, um den eigentlichen Sinn und Zweck von Geld zu erfahren.

Bereits früher wurden auf Marktplätzen Waren getauscht. Zum Beispiel ein Schaf gegen eine Ziege oder Brot gegen Käse. Nun war es so, dass ein Tauschmittel nicht immer in passender Größe vorhanden war. Für ein Schaf hätte jemand vielleicht 25 Brote erhalten. Allerdings bräuchte derjenige, der das Schaf angeboten hat, gar nicht 25, sondern nur 1 oder 2 Brote. Daher kam man auf die Idee, eine Art Adapter zum Speichern eines bestimmten Wertes einzuführen. So entstand das Geld.

Das entscheidende beim Tauschhandel ist folgendes: Sie benötigen ein Tauschobjekt, was für andere Menschen einen gewissen Wert hat.
Dieser Grundsatz gilt auch bis heute. Wenn Sie etwas haben möchten, was Ihnen wertvoll oder wichtig ist (z.B. Geld), müssen Sie etwas zum Tausch anbieten können. Können Sie nichts anbieten, dann wird auch kein Geld zu Ihnen fließen.
Die bei Menschen mit Geldknappheit oft gestellte Frage: „Wie kann ich etwas haben?“ oder „Wie kann ich mehr Geld machen?“ ein Zeichen, dass diejenigen das Geldsystem nicht verstanden haben. Sondern die Frage müsste sinnvollerweise lauten: „Was kann ich anderen Nützliches oder Wertvolles anbieten, damit ich im Tausch einen Wert (z.B. Geld) für mich erhalte?“

Abgesehen davon, dass diese Denkweise dem Sinn des Tauschhandels entspricht, verändert sich aber auch das Mindset mit dieser wichtigen Frage. Zum einen sind Sie angehalten etwas zu erschaffen oder etwas leisten zu können, um es zum Tausch anzubieten, also Kreativität, persönliche Weiterentwicklung oder Ihre Arbeitszeit.
Zum anderen wechseln Sie (oder genauer gesagt: Ihr Unterbewusstsein) von einem Mangelbewusstsein (ich habe zu wenig) zu einem Bewusstsein der Fülle (es ist genug vorhanden). Das heißt, Sie können selbst etwas geben, was anderen Menschen hilft, Freude bereitet oder eine Erleichterung verschafft. Das ist eine andere Perspektive als aus der Position einer Person zu blicken, die nichts hat, nichts geben kann und auf „Almosen“ von anderen angewiesen ist.

Wer einmal zu einem Geldcoach oder Moneycoach geht, weil er aus seiner prekären finanziellen Situation herauskommen will, wird zu seinem Erstaunen ziemlich am Anfang zu hören bekommen, dass er Geld spenden soll, obwohl er selbst ja gerade klamm ist. Dahinter steckt der im vorherigen Absatz besprochene Zusammenhang.

Um direkt in die Praxis zurückzukehren, wenn Sie mehr Geld als bislang erhalten möchten, müssen Sie

  • Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung wertvoller machen oder
  • Ihr Angebot einer anderen Zielgruppe (Personen mit anderen Interessen) anbieten
  • mehr Arbeitszeit aufbringen oder Ihre Arbeitszeit produktiver verwenden

Wie oben schon erwähnt, ist Geld ist letztendlich eine Form von Energie, die sich konservieren lässt. Ist Geld in Form von Wertschätzung zu Ihnen geflossen, weil Sie etwas Wertvolles zum Tausch gegeben haben, dann müssen Sie es nicht gleich wieder ausgeben, sondern können später entscheiden, wie Sie es verwenden. Darauf blicken wir u.a. im zweiten Teil der Artikelserie.

Das war der erste Teil der Artikelserie: Mit dem richtige Money Mindset mehr Geld anziehen. In den nächsten Wochen besprechen wir hier das Mindset von finanziell erfolgreichen Menschen. Zuvor können Sie unter der Kategorie Money Mindset schon etliche thematisch passende Artikel lesen.
Im zweiten Teil der Money Mindset-Serie geht es um Spaß beim Sparen und warum man groß denken muss, um auch große Ziele zu erreichen.

Hier noch einmal sämtliche Teile der Artikelserie in der Übersicht. 


  • Sie wollen grundsätzlich mehr aus Ihrem Geld machen?
  • Die Zeiten einer knappen Kasse soll bei Ihnen der Vergangenheit angehören?
  • Ihr Geld soll endlich einmal hart für Sie arbeiten? 
  • Sie möchten langfristig Vermögen aufbauen?
  • Sie möchten mehr zu passivem Einkommen erfahren?
  • Sie möchten sich über den aktuellen Status der Aktienmärkte informieren?

Falls Sie mindestens eine Frage mit „Ja“ beantworten konnten, holen Sie sich das gratis eBook „Die 10 größten Fehler beim Umgang mit Geld„. Durch Vermeiden dieser Fehler werden Sie zukünftig spürbar mehr Geld auf dem Konto haben.

Zum Weiterlesen:

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6 Antworten

  1. Portfolioanzweifler sagt:

    Die Frage, wie Menschen denken und handeln ist von zentraler Bedeutung. Ich empfehle dazu:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Schnelles_Denken,_langsames_Denken

    Suzanne Grieger-Langer bringt es knackig auf den Punkt: Wie werden die meisten Entscheidungen getroffen?

    https://profilersuzanne.com/002-entscheidung/

    Kurs gefallen (Schmerz), ich muss was tun dagegen (Impuls), der Verlust muss begrenzt werden (nicht nachgedacht), ich verkaufe einfach schnell (keine Strategie, kein Konzept), Order ist plaziert (wir machen das jetzt).

    Da war das schnelle Denken am Werk. Wenn man reflexiv denkt, kann man dieser Falle oft entgehen, aber der Zwiespalt zwischen den Entscheidungen beider Systeme ist mitunter anstrengend. In der Tat ist das schnelle Denken normalerweise ausgesprochen nützlich, aber wenn es um Geld geht und damit um Gier und Angst, kommen schlechte Entscheidungen dabei heraus.

    Uwe Wagner hat sich in seinem Buch „Die Berufsausbildung zum Trader“ ausführlich dem mentalen Aspekt gewidmet – empfehlenswert, egal ob man traden möchte oder nicht!

    • LarsHattwig sagt:

      Vielen Dank für die ergänzenden Anmerkungen und Links. Das Thema ist sehr groß und in den nächsten Artikeln dieser Serie kann ich daher nur einige Einblicke geben. Es lohnt sich auf jeden Fall mit den Inhalten hier und in den kommenden Artikeln näher zu beschäftigen. Dadurch verändert sich tatsächlich die Denkweise, was sich letztendlich nicht nur auf das eigene Einkommen und Vermögen auswirkt.

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    […] Es fehlt die Bereitschaft aktiv daran zu arbeiten, um eine wesentliche Verbesserung der eigenen Lebenslage herbeizuführen. Nicht nur hier auf diesem Blog gibt es wertvolle Inhalte zur finanziellen Bildung, jedoch wird kaum jemand von der in diesem Artikel besprochenen Personengruppe dieses Angebot suchen, geschweige denn lesen und umsetzen. In der Hoffnung, dass doch einmal jemand diesen Artikel liest, empfehle ich zum Einstieg die Artikelübersicht „Schulden abbauen und erfolgreich sparen“ sowie noch grundsätzlicher die Artikelserie zum Money Mindset. […]

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